Nellyne
Guten Tag Frau Henkes, mein Sohn ist zwei Jahre alt und geht seit einem Jahr in eine Kinderkrippe. Wir haben uns viel Zeit für die Eingewöhnung gelassen. Er ist in einer Gruppe mit zwei sehr liebevollen Erzieherinnen, die die Gruppe schon lange gemeinsam leiten und sehr gut auf die Kleinen eingehen. Bis vor kurzem ist er morgens sehr gern in seine Gruppe gegangen. Seit einigen Wochen sagt er morgens, dass er heute nicht in die Kita gehen möchte und lieber bei mir bleiben und zuhause spielen möchte. Ich erkläre ihm dann, dass ich zur Arbeit gehen möchte, dass er in seiner Gruppe spielen kann und dass wir nachmittags wieder zuhause spielen werden. Nun weint er seit ein paar tagen wieder beim Abgeben in der Gruppe (vorher hat die Übergabe sehr lange stabil geklappt) und nun klagt er auch über Bauchschmerzen, wenn wir zur Kita wollen. Da die Bauchschmerzen nur morgens auftreten (nicht nachmittags und nicht am Wochenende), tippe ich auf psychosomatische Beschwerden. Entweder hat er tatsächlich Bauchschmerzen, weil er nicht in die Kita möchte oder er sagt es als Vorwand, damit er zuhause bleiben kann (heute hat er u.a. auch gesagt, dass er nicht in den Kindergarten gehen kann, weil er "zu k.o." sei). Bisher habe ich ihn allerdings nicht zuhause gelassen - er war bisher nur mit Bauchschmerzen zuhause, wenn er einen richtigen Magen-Darm-Infekt mit Erbrechen und Durchfall hatte (der letzte Infekt ist allerdings auch schon wieder drei Monate her). Die Erzieherinnen haben keine Veränderungen bemerkt, mit denen sie sich den Wandel erklären können. Nun meine Frage: Wie kann ich meinen Sohn am besten Unterstützen, wie kann ich ihn gut begleiten? Ich kann sehr gut verstehen, dass es bei Mama zuhause schöner ist und dass sein Tag in der Kita sehr anstregend ist. Allerdigs möchte ich gern arbeiten, deshalb ist es keine Option, zuhause zu bleiben. Es bricht mir aber das Mutterherz, wenn der kleine Mann vor lauter Kummer Bauchschmerzen hat. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antwort!
Guten Tag, solche Phasen können bei Kleinkindern immer mal wieder auftreten, ohne dass ein Grund dafür erkennbar wäre. Allerdings sind Angaben wie Bauchschmerzen oder "ko sein" bei Zweijährigen nocht sehr unpräzise und müssen nicht auf "echten" Bauchschmerzen beruhen. Für Ihren Sohn ist es sehr wichtig, dass er merkt, dass Sie ihm den Kitabesuch zutrauen. Wenn Sie diesbezüglich unsicher sind, spürt er das und kann er sich nicht gut auf die Kita einlassen. Zeigen Sie Ihrem Sohn eine kleine "Bauchmassage", bei der die Bauchschmerzen verschwinden. Die kann er in der Kita selber machen. Das stärkt sein Gefühl, sich selber regulieren zu können. Geben Sie ihm etwas von sich mit, z.B. ein Tuch o.ä., auf das er in der Kita aufpassen darf. Das kann er sich auch um den Bauch wickeln. Es ist ein Symbol dafür, dass die Bindung zwischen Ihnen bestehen bleibt, auch wenn Sie nicht anwesend sind. Erklären Sie ihm, dass Sie tagsüber ebenfalls nicht zu Hause sind. Deshalb würde es ihm da gar nicht gefallen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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