Regenbogenfarben
Sehr geehrte Frau Henkes, erst einmal vielen Dank, dass Sie hier so geduldig und ausführlich auf die Sorgen der Eltern eingehen. Mir ist momentan das Verhalten meiner 3,5 Jahre alten Tochter teilweise rätselhaft. Sie ist vor etwa drei Monaten große Schwester geworden. Mir ist klar, dass ihr das zu schaffen machen muss, auch wenn sie es insgesamt wirklich gut zu verkraften scheint, nicht mehr mit uns Eltern allein zu sein. Sie ist wirklich stolz, große Schwester zu sein und geht auch liebevoll mit der Kleinen um. Andererseits bemerken wir, dass sie seit einiger Zeit wieder wirklich alles in den Mund steckt. Die orale Phase hatte sie eigentlich schon lange hinter sich gelassen. Hängt das mit der Entthronung zusammen? Außerdem ist das Babyspielzeug wieder sehr interessant für sie. An manchen Tagen ist sie wirklich ein sehr umgängliches Kind. An anderen Tagen zeigt sie ihren Dickkopf (sie war schon immer sehr willensstark) - quasi mit 180 Grad-Wendung. Da kommt es schon mal vor, dass sie mich oder meinen mann haut. Auch die Oma hat schon mal was abbekommen, als sie für die Große "zu viel" Zeit dem Baby gewidmet hat. Hängen diese Stimmungsschwankungen auch mit der neuen Situation zusammen? Was können wir Eltern machen, um ihr zu helfen? Wie sollen wir auf Aggressionen reagieren? Ich werde dann schon recht streng und entferne mich kurzzeitig von ihr... Vor und nach der Kita bin ich mit den Kindern allein. Da fällt es (je nach Babylaune) leider oft schwer, der Großen Exklusivzeit zu spenden. Fest übernommen habe ich das abendliche Vorlesen. Ihr Papa beschäftigt sich auch weit überwiegend mit ihr, wenn er von der Arbeit kommt. Eine weitere Frage habe ich noch: Wann ist in etwa das richtige Alter erreicht, um mit Kindern über ein (vor ihrer Geburt) verstorbenes Geschwisterkind zu reden? Eventuell dann mithilfe eines Buches? Den Friedhof besuchen wir aufgrund der Entfernung nur selten. Jeden Abend wird eine Kerze für das Sternenkind angezündet. Großartige Nachfragen durch meine große Tochter, warum wir (einem für sie fremden Jungen) eine Kerze anzünden, kamen bisher noch nicht. Gerade sprachlich ist sie sehr fit. Sie versteht quasi alles und redet wie ein Wasserfall. Wenn sie wollte, könnte sie also fragen. Das Thema Tod kam auch schon mal auf, als wir beim Spaziergang ein totes Tier gesehen haben. Da kamen über längere Zeit Fragen danach, warum das Tier gestorben sei, was das bedeutet usw. Irgendwann war das Thema dann wieder durch... Vielen lieben Dank!
Guten Tag, Ihre Tochter reagiert sehr positiv auf die Geburt der Schwester. Irgendwo muss die Angst vor der Entthronung aber ihren Ausdruck finden. Ihre Tochter hat unbewusst den Weg einer vorübergehenden kleinen Regression gewählt. Sie verhält sich selber wieder wie ein Baby, steckt alles in den Mund und will Babyspielzeug. Dahinter steckt vermutlich die kindliche Vorstellung, dass Sie Ihre Beachtung behält, wenn sie wird wie die Schwester. Das ist völlig in Ordnung und wird sich mit der Zeit wieder legen. Es ist auch ganz normal, dass sich jetzt Aggressionen zeigen. Das darf so sein, bedeutet aber nicht, dass Sie sich schlagen lassen müssen. Vermitteln Sie Ihrer Tochter, dass Sie ihre Wut verstehen. Zeigen Sie ihr, dass Sie sie lieben wie bisher und bieten Sie ihr vlele Möglichkeiten der Bestätigung. Das wird ihr helfen, die Rivalität zur Schwester noch besser zu bewältigen. Ich finde es schön, wie Sie Ihr verstorbenes Kind in die Familie integrieren. Bis Ihre Tochter Fragen stellt, genügt das vermutlich. Man kann Kindern durchaus bereits früh Vieles erklären. Sie nehmen dann oft nur das auf, was sie aushalten können so wie bei Märchen. Eine direkte Aufklärung erscheint mir derzeit dennoch nicht angemessen, weil das - gerade in der aktuellen Situation mit der Entthronung durch die Schwester - zu Ängsten Ihrer Tochter führen könnte, ebenfalls sterben zu müssen. Ihre Tochter wird fragen, wenn sie bereit dafür ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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