Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Normales verhalten?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Normales verhalten?

Milu18

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Mein Sohn ist 18 Monate alt. Er war als Baby schon sehr unzufrieden und ist schnell aus der Ruhe gekommen, was sich bis jetzt kaum geändert hat. Er redet für sein Alter viel (ca. 90 Wörter) und wiederholt Wörter immerzu. Er fremdelt noch immer sehr, Kontakt zu anderen Gleichaltrigen interessiert ihn nicht. Mit seiner Cousine (8jahre) spielt er gerne. Er ist ungeduldig. Will immer alles sofort haben, sonst macht er Riesen Theater. Reagiert ab und an nicht auf Ansprache, auch wenn ich ihn mehrmals hintereinander anspreche, scheint er es zu überhören. Er wedelt mit den Armen bei Aufregung oder Freude und spricht dabei eine eigene Sprache. Zur Zeit dreht er sich oft im Kreis und freut sich dabei. Allgemein habe ich das Gefühl das er es schwer hat seine Gefühle einzuordnen, denn wenn ihm was nicht passt oder er sich zu sehr freut, will er hauen. Kuscheln will er auch eher selten. In die Augen schaut er mir nur sehr kurz und gefühlt ungern. In der feinmotorik hingt er hinterher. Türme bauen oder Steckspiele interessieren ihn nicht. Am liebsten mag er Kabel oder Stricke, die er unter Aufsicht ab und zu nehmen darf. Allgemein wird Spielzeug lieber durch die Gegend geworfen. Ist das ein normales Verhalten oder sollte ich mir sorgen machen und dies abklären lassen ? Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort


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Hallo, die Bandbreite von kindlichem Verhalten ist ziemlich groß. Sie beschreiben Ihren Sohn als lebhaft bis ungestümen, aktiven Jungen. Ich finde da für einen 18mon. keine Hinweise für klärungsbedürftiges Verhalten. Schwierig bei diesen Kindern ist es, ein Maß zwischen Raum geben und sinnvoll begrenzen zu finden. Sie brauchen Raum für ihren Bewegungsdrang (fast alle Kinder brauchen das), aber auch Vorgaben, an denen sie sich reiben und orientieren können. Und das in einer Weise, die Entwicklung fördert und nicht entwertet oder kränkt (und damit entmutigt). Die Kinder müssen ausprobieren dürfen, Fehler machen, sich widersetzen (reiben) und bei aller Begrenzung den Mut behalten dürfen/können, sich so zu zeigen. Also begleiten Sie ihn weiter wohlwollend und mit Freude, und fragen, wenn Sie Sorgen/Zweifel haben. Dr.Ludger Nohr


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