cyano
Liebe Frau Henkes, ich hoffe, dass ich bei Ihnen richtig bin. Meine Tochter 3 Jahre (wird im Juni 4) masturbiert ständig, indem Sie sich auf den Boden setzt und so Bewegungen macht, dass die Hose unten reibt. Das betreibt sie sehr exzessiv, auch im Kindergarten. Eigentlich ist sie auch trocken, aber wenn sie "das" nachmittags macht, passiert es so gut wie immer, dass sie dabei in die Hose macht. Sie auf die Toilette zu schicken bringt nichts. Erstens will sie nicht und wenn sie doch geht kommt immer nichts raus. Kurz darauf ist dann die Hose nass. Ich habe die Vermutung, dass sie die volle Blase zusätzlich stimuliert und sie daher nicht pipi machen möchte. Was kann ich hier tun? Ich muss sie manchmal 3-4x umziehen und vom Kindergarten bekomme ich auch immer eine große Tüte mit eingenässten Klamotten. Ich habe schon versucht ihr klar zu machen, dass sie diese Bewegungen nur in ihrem Zimmer, wenn sie alleine ist, machen soll. Gebracht hat es leider bisher nichts. Danke schon mal im Voraus!
Guten Tag, für Ihre Tochter ist es sicher sehr wichtig, dass Sie ihr Masturbieren akzeptieren und nicht versuchen, es zu unterbinden. Auch Ihr Hinweis, dass diese Tätigkeit so privat ist, dass man sie ausübt, wenn man alleine ist, ist hilfreich, auch wenn Ihre Tochter das noch nicht umsetzen kann. Vermutlich wäre es lohnenswert herauszufinden, warum Ihre Tochter nachmittags im Kiga so intensiv masturbiert. Bei vielen Kindern dient das Masturbieren zur Selbstberuhigung bei innerer Anspannung oder unangenehmen Gefühlszuständen. Ich kann nicht einschätzen, wie es Ihrer Tochter im Kiga geht. Aber es könnte sinnvoll sein, im Gespräch mit den Erzieher/innen und auch durch einfühlsames Sprechen mit Ihrer Tochter herauszufinden, ob sie sich im Kiga genügend wohl fühlt. Hat sie genügend Kontakte zu anderen Kindern, fühlt sie sich einsam oder ist der Tag im Kiga vielleicht zu lang für sie? Möglicherweise ließe sich hier durch kleine Änderungen schon errreichen, dass die innere Anspannung Ihrer Tochter nachlässt und damit das Masturbationsbedürfnis. Sie haben Ihre Tochter ja gut im Blick und werden beobachten, ob sich über das Herausfinden der Gründe für das intensive Masturbieren das Verhalten Ihrer Tochter ändert. Sollte das gezeigte Verhalten trotzdem über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, könnte es sich als sinnvoll erweisen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein/e Kindertherapeut/in könnte dann Ihrer Tochter helfen, indem die Gründe für ihr Verhalten entdeckt und Veränderungen in die Wege geleitet werden. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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