Babymama567
Hallo Frau Henkes! Ich habe folgendes Problem. Und zwar geht es um meinen Sohn (15 Monate alt).Ich habe irgendwie schon länger das Gefühl, dass etwas mit der Bindung zwischen meinem Sohn und mir nicht in Ordnung ist. Von meiner Seite her passt alles. Ich liebe mein Kind wirklich über alles, aber die Gefühle waren leider auch nicht gleich nach der Geburt da. Umgekehrt empfinde ich aber das Verhalten meines Sohnes mir gegenüber nicht so besonders. Ich habe von Anfang an meine Mutter relativ viel eingebunden und des öfteren hat sie sich dann etwas in den Vordergrund gedrängt. Wir haben uns damals fast täglich getroffen (außer am Wochenende) und einmal die Woche gibt es einen Omatag. Nun ist es so, dass wir uns vielleicht 1,2x die Woche treffen für kurze Zeit oder auch mal gar nicht (mache ich nun schon seit Monaten so). Den Omatag habe ich meinem Sohn aber gelassen. Schon oft ist mir aufgefallen, dass sich mein Sohn eigentlich nie freut wenn er mich sieht. Er freut sich aber immer total auf Papa oder Oma. Er lässt sich von uns allen trösten, bevorzugt mich wenn er krank ist. Er hat auch eine Zeit lang (ab dem 10 Monat gefremdelt). Davor war er eigentlich immer recht offen (vor der Fremdelphase). Nun ist es aber seit ca. 2 Wochen so, dass er plötzlich auf Fremde zugeht und seine Arme nach ihnen ausstreckt. Er hat das jetzt schon beim Kinderarzt, im Krankenhaus (hat den Arzt noch nie gesehen), bei einer Bekannten (nach kurzer Auftauphase) und jetzt am Wochenende in einem Indoorspielplatz bei 2 fremden Frauen gemacht. Ich war mit ihm im Bällebad und habe ihn rauagehoben. Als ich dann rausging (konnte nicht sofort raus, da ein anderes Mädel rein wollte) habe ich gesehen, dass mein Sohn zu einer anderen Mama hin ist (mein Mann stand nebenbei). Er hat dann umgedreht und kam zurück und dann ging er zu einer weiteren Frau und streckte die Arme aus. Ich habe ihn dann wortlos weggenommen. Er macht das erst seit kurzem. Ihm gefällt es auch wenn Oma ihn zb hochnimmt, dann streckt er die Arme nach Opa aus, dann wieder nach Oma, dann nach Opa, wieder Oma, nach mir... Als sei es ein Spiel für ihn.. Ich mache mir große Sorgen. Kann das eine Phase sein? Ich habe Angst, dass es an einer gestörten Bindung liegt. Liebe Grüße und vielen Dank schon einmal im Voraus
Guten Tag, was Sie beschreiben, lässt nicht auf eine gestörte Bindung schließen. Ihr Sohn hat von Anfang an Beziehungen zu mehreren Personen gehabt, die sich liebevoll um ihn gekümmert haben. Das kann für ein Kind eine Bereicherung sein. Die enge Beziehung zur Mutter muss darunter nicht leiden. Im Gegenteil scheint Ihr Sohn sich Ihrer so sicher zu sein, dass er es wagen kann, auf andere Menschen zuzugehen ohne befürchten zu müssen, dass er dann Ihre Liebe verlieren würde. Bindung geht immer von der Mutter aus. Sie beginnt schon vorgeburtlich und entwickelt sich zunehmend. Das Kind spürt, dass die Mutter sich ihm zur Erfüllung seiner elementaren Bedürfnisse zur Verfügung stellt. Dadurch kann es diese Möglichkeit aufgreifen und bindet sich eng an die Mutter. Selbst wenn Sie nach der Geburt einen etwas holprigen Start hatten, haben Sie ganz bestimmt auf die Bedürfnisse Ihres Sohnes angemessen reagiert. Nach der Fremdelphase scheint Ihr Sohn jetzt entdeckt zu haben, dass er selber Kontakte zu anderen Menschen anknüpfen kann. Das Arm ausstrecken ist dabei eine der wenigen Möglichkeiten, die Ihrem Sohn in diesem Alter zur Verfügung stehen. Er kann die Leute ja noch nicht ansprechen. In diesen Situationen kann er sich als Handelnden erleben, der etwas bewirkt, z.B. bei fremden Menschen einen Impuls zur Kontaktaufnahme auslöst. Für Kleinkinder ist es eine sehr wichtige Erfahrung, sich zunehmend selber als wirkmächtig zu erleben. Diese Erfahrung können Sie Ihrem Sohn ruhig lassen. Sie sind ja bei ihm und können dafür sorgen, dass fremde Menschen auf diese Kontaktaufnahme angemessen reagieren und ihn nicht hochnehmen. So kann er allmählich lernen, dass die Kontaktaufnahme zwischen fremden und vertrauten Menschen sich unterschiedlich gestaltet. Der Spracherwerb wird da zusätzlich helfen, weil er dann verbal Kontakt aufnehmen kann. Wenn Sie Ihren Sohn gelassen und offen durch diese Situationen begleiten, bekommen solche Begegnungen auch keine besondere Dramatik, die sie für Kinder reizvoll machen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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