Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kann sich die 2. Lallphase nach 11 Monaten noch einstellen?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kann sich die 2. Lallphase nach 11 Monaten noch einstellen?

Orea

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, wie in meiner Frage bereits ersichtlich, hat sich auch mit 11,5 Monaten die 2. Lallphase bei unserer Tochter noch nicht eingestellt (Silbenverdopplungen), worüber wir uns mittlerweile ernsthafte Sorgen machen. Bis zum ca. 6. Monat hat sie lautiert und dann auf einmal nicht mehr. Im Grunde lacht sie nur "haha" oder macht "aaa" oder "mhm" laute, sonst ist sie aber komplett still bzw. stumm. Da sie mit 7 Monaten eine Mittelohrentzündung hatte, haben wir vermutet, dass es vielleicht am Gehör liegen könnte. Allerdings war ein erstes Hörscreening beim HNO unauffällig. Ein kleiner Paukenerguss war aber noch zu sehen, nachdem sie bereits mit einem Antibiotikum behandelt wurde. Von der kognitiven und motorischen Entwicklung (sie robbt, sitzt, zieht sich hoch und steht mit Hilfe) machen wir uns bisher keine Sorgen, ihr passives Wortverständnis scheint ebenfalls gut zu sein. Wenn wir sie ohne Unterstützung von Gestik zb auffordern, den Ball zu holen, tut sie dies. Und auch sonst ist sie ein recht fröhliches und wie mir scheint zufriedenes Kind. Wir reden sehr viel mit ihr, lesen viel vor und singen. Gibt es Fälle aus Ihrer Erfahrung, wo sich das Lallen später noch eingestellt hat? Da wir auf den Termin bei unserem Kinderarzt noch warten müssen, wäre ich Ihnen für eine Antwort sehr dankbar! Mit herzlichem Dank und besten Grüßen Orea


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Hallo, es ist gar nicht selten (bis zu 20%), dass Kinder auch mit der Silbenverdopplung später anfangen, was noch nichts über den späteren Spracherwerb und die Sprachfähigkeit aussagt (sog. late talker). Sie beschreiben ja ein motorisch und sensorisch unauffällig entwickeltes Kind, das auch ausreichend gut hört. Dann brauchen Sie im Augenblick nichts Besonderes zu tun. Unabhängig davon können Sie natürlich die sog. Dressurakte (winke-winke usw.) vormachen und schauen, wie weit Ihr Kind reagiert. Aber Sie sollten kein Training draus machen, sondern es spielerisch einführen. Dr.Ludger Nohr


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