Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

In die Krippe trotz extremer Anhänglichkeit???

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: In die Krippe trotz extremer Anhänglichkeit???

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Unsere Tochter (11 m) ist sehr auf mich fixiert. Außer mir gab es für sie keine Bezugsperson. Da ich ab Jan. wieder arbeite, haben wir im Nov. mit der Eingew. in der Kita begonnen. Das funktionierte gut (ich ließ sie bisher für max. 30 min allein mit Gruppe und Betreuerin) – aber seit Tagen weint sie bereits, wenn wir die Kita betreten, macht sich steif, klammert sich an mich und weint verzweifelt, wenn ich noch dabei bin. Eine Trennung bringe ich nicht mehr übers Herz – 2Versuche schlugen fehl, sie ließ sich nicht beruhigen, bis ich zurückkam. Nun verstärkt sich ihre Anhänglichkeit generell. Wenn wir allein daheim sind, darf ich mich nicht von ihrer Seite bewegen, sie weint beim Papa und klammert sich an mich, auch wenn wir an bekannte Orte gehen. Ich ließ sie nie allein oder schreien und sie ist so fröhlich, zufrieden - es beunruhigt mich, wie verunsichert, verängstigt sie wirkt. Wie soll ich mit der Kita weitermachen? Ich habe Angst, dass es zu früh war und ich etwas „kaputt mache


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, es ist oft so, dass die ersten Tage in der neuen Umgebung der Ki-ta ganz gut funktionieren, weil die Ablenkung für das Kind so groß ist. Vielleicht gab es auch auf Anhieb eine Sympathie Ihrer Tochter zur Erzieherin. Aber Sympathie ersetzt nicht die geforderte Bindung zwischen Kind und ErzieherIn, wenn sie auch das Eingehen der bindung sehr erleichtert. Nun kann sich die Erzieherin aber auch gar nicht kontinuierlich um das neue Kind kümmern, weil noch soundsoviel andere Kinder herumspringen und ihren Zuwendungsanteil fordern.wie ist denn der Kind-Erzieherin-Schlüssel? Mit anderen Worten, je jünger ein neues Kind in der Fremdbetreuung ist (Ihre Tochter ist erst 11 Monate!), desto länger braucht es, um eine Beziehung zur Erzieherin aufzubauen. Unter mehreren Woche geht das nie ab. Damit die Betreuung auf Dauer doch noch klappt, sollten Sie also viel länger als "sichere Basis" Ihrer Tochter zur Verfügung stehen und in der Einrichtung bleiben. Eine geschickte Erzieherin macht dann in Ihrem Beisein erste Tests, wie Ihre Tochter auf sie in brenzligen Momenten reagiert und ob sich ein Bindungstatus eingestellt hat. Erst dann können Sie ans schrittweise Fortgehen denken. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag,  meine Tochter (3 Jahre) geht seit sie 17 Monate ist in die Krippe. Die Eingewöhnung dort war extrem schwierig mit großer Trennungsangst. Inzwischen fühlt sie sich in der Krippe sehr wohl und hat dort auch Freunde  Da sie seit einigen Tagen drei Jahre alt ist, begann schon im Januar die Eingewöhnung im Kindergarten - in derselben ...

Sehr geehrte Frau Henkes, meine Tochter, 18 Monate,  wird seit 3 Wochen in der Krippe eingewöhnt. Die ersten zwei Wochen begleitete der Papa, seit dieser Woche die Oma. Wir haben entschieden, dass ich nicht die Eingewöhnung begleite, weil wir davon ausgehen, dass die Ablösung von mir ihr noch schwerer fällt. Jedoch zweifle ich inzwischen, ob di ...

Hallo Frau Henkes,  ich hane bereits bzgl der anfangs schwierigen Eingewöhnung unseres Sohnes geschrieben.  Er ist 29 Monate alt. Lange hat er nicht gesproschen, was er nun in 3.5 Monaten aber gut aufgeholt hat mit einem immensen aktiven / passiven Wortschatz. Er ist kognitiv fit, kann beim spielen mit seiner Schwester und ihren Freunden (4- ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich schreibe Ihnen, weil ich von der Reaktion meiner Tochter, wenn ich sie von der Krippe abhole, verunsichert bin. Die Eingewöhnung in die Krippe hat vor 3 Wochen sehr langsam begonnen, da war meine Tochter 11 Monate alt. Bereits am ersten Tag hat sie sich über die anderen Kinder gefreut, wollte jedoch nicht, dass ich ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein 22 Monate alter Sohn geht seit knapp 8 Monaten in die Krippe. Die Eingewöhnung war schwierig, in den ersten vier Wochen war alles prima, er war interessiert an allem und es floss keine Träne, dann kam der Einbruch und es war so schlimm mit seinem Trennungsschmerz, dass die Eingewöhnung insgesamt 4 Monate dauerte. ...

Sehr geehrte Frau Henkes,  ich suche nach Rat bezüglich einer Situation in der Schule. Es geht um meine sechsjährige Tochter, die nach Auskunft des Lehrers sehr anhänglich diesem gegenüber sei. Sie suche regelmäßig seine Nähe und möchte sogar von ihm umarmt werden. Ich frage mich, wie man in so einem Fall am besten vorgehen sollte. Wie kann ...

Hallo. Meine Tochter ist 2 Jahre und 3 Monate alt und geht seit Ende September in die Krippe. Sie ist bisher immer 2 Wochen dort und dann eine Woche krank. Die ersten 2 Wochen ging sie sehr gerne hin und freute sich richtig drauf. Die Trennungen liefen sehr gut. Sie wollte sich anfangs nur nicht wickeln lassen und die Erzieherinnen drängten sie au ...

Unsere Tochter (2,5J) wird in der Krippe immer wieder gebissen, gehauen und an den Haaren gezogen (Thema seit 1 Jahr). Mittlerweile kann sie ganz gut reden und ich erfahre mehr von ihrem Alltag. Die Erzieherinnen melden mir zurück, dass sie sich nicht wehrt (als wäre es ihre Schuld). Sie hat schon sehr früh Regeln befolgt (anstellen, nicht hauen, ...

Guten Tag, mein Sohn ist 20 Monate alt. Weil das "Problem" schon immer besteht, kenne ich die gängigen Tipps wie verstecken spielen , Gugg-Gugg-Da-Da-spielen etc gut, doch es half bis jetzt nicht. Unser Sohn bekommt viel Aufmerksamkeit, ich bin noch in Elternzeit und er ist mein einziges Kind. Er hat auch nie eine traumatische Erfahrung w ...

Guten Morgen Frau Henkes,  wir haben momentan folgendes Problem: Unser Sohn ist seit über einem Jahr in der Krippe. Er ist immer gern hingegangen und wollte teilweise nicht wieder mit nach Hause. Seit einer Woche ist es nun so, dass er morgens schon sagt "Kita, nein." wenn wir ihn bringen weint er fürchterlich in der Gruppe weint er wohl auc ...