Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Geburt Geschwisterkind

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Geburt Geschwisterkind

Sylvia_B

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Liebe Frau Henkes, uns beschäftigen ein paar Fragen zum Thema Geschwisterchen. Unser Sohn ist jetzt 28 Monate alt. Kaiserschnitt-Schreikind-katastrophaler Schlaf bis 1,5 Jahre. Obwohls mit einem Jah besser wurde. Wir haben so einige Bindungsproben hinter uns, da wir komplett auf dem Zahnfleisch gingen. So die Randinfos Wir haben eine sehr gute und enge Bindung. Er reguliert sich mit mir, braucht mich, wenn er sich weh tut, traurig ist etc. Er schläft im Familienbett und wenn ich mal (noch) nicht da bin, weint er verzweifelt. Ich war noch nie abends weg, weil er vollkommen verzweifelt und traurig ist. Papa darf sich nicht zu ihm legen und auch nicht kuscheln.mama, mama... wenn ich dann (zb vom WC oder der Küche) zurückkomme hat er Angst, dass ich wieder gehe. Sobald ich mich umdrehe sagt er sofort "mama nicht gehen, (sein Name) weinen, angst" :( Bei mir fühlt er sich sofort sicher. Generell ganz viel Körperkontakt seid Geburt. Wie soll das bei der Geburt aussehen? Wie soll er schlafen oder geschweige denn mehrere Tage ohne mich sein? Natürlich könnte auch so ein medizinischer Notfall sein, der das erfordert, ich weiß. Aber das andere ist eben planbar. Die Bindung hat einen gewaltigen Knacks und das Urvertrauen ist erschüttert und zerstört,oder? Davor hab ich wirklich Angst, da er so an mir hängt und immer mich braucht zum regulieren. Wie sehen sie das? Können sie mich beruhigen? Oder haben sie Tipps? Ich will diese intensive vertraute Bindung unbedingt beibehalten und keinesfalls das wirklich hart erarbeitete Urvertrauen jetzt nicht einstürzen lassen(er war sehr ängstlich von Anfang an) Ich bin sehr dankbar für ihre Antworten. Liebe Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich halte es für sinnvoll, in jedem Fall die Beziehung zum Vater zu stärken und zu intensivieren. Ihr Sohn kann dann erleben, dass er auch sicher und geschützt ist, wenn der Vater bei ihm bleibt, wenn Sie mal kurz weg sind. Auch der Vater kann Ihrem Sohn helfen sich zu regulieren, bis er das selber zunehmend besser kann. Ein solches Sicherheitsgefühl lässt sich dann auch auf weitere Personen aus dem erweiterten Umfeld übertragen. Wenn Sie wegen der Geburt Ihres Kindes eine Zeit lang Ihrem Sohn nicht zur Verfügung stehen, nehmen Urvertrauen und Bindung keinen Schaden. Diese Situation ist einmalig, überschaubar und zeitlich begrenzt. Sie mag evtl. für Ihren Sohn unangenehm und belastend sein, aber einmalige oder seltene schwierige Erfahrungen können Kinder in der Regel gut verkraften. Sie werden durch die vielen positiven Erfahrungen ausgeglichen. Für Ihren Sohn wird es sicher hilfreich sein, wenn Sie ihm nach der Geburt des Geschwisters dabei helfen, die sogenannte Entthronung durch dieses zu bewältigen. Auch hierbei kann der Vater einen wichtigen Beitrag leisten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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