Regenbogenfarben
Sehr geehrte Frau Henkes, seit geraumer Zeit mache ich mir Gedanken um einige Eigenheiten meiner gerade vier Jahre alt gewordenen Tochter. Sie ist ein aufgewecktes und cleveres Mädchen mit äußerst vielseitigen (teilweise für ein Kind auch etwas seltsamen) Intessen. Ein Hobby, dass sie nachhaltig oder besonders begeistert hat sie bislang (noch?) nicht gefunden. Allenfalls kann man hier erwähnen, dass sie sehr gern vorgelesen bekommt. Sie ist ein Bücherwurm und sprachlich sehr fit (reimt, singt, diskutiert - redet viel und gern). Sie hat außerdem schon immer einen ausgeprägten "Dickkopf". Zu meinem Anliegen: Meine Tochter zeigt sehr häufig kein Durchhaltevermögen wenn es um Dinge geht, die ihr nicht auf Anhieb gelingen. Deshalb mag sie zB nicht Fahrrad fahren lernen. Auch zB Malen mag sie nicht. Sie äußert dann stets, sie könne das nicht. Beim Malen hat sie oft eine genaue Vorstellung, was sie malen möchte, ist zunächst auch richtig motiviert, um dann direkt wieder aufzugeben. Sie fordert dann meist mich auf, dieses oder jenes zu malen, weil sie das nicht könne. Dieses Verhalten trifft quasi auf alles zu, was für sie nicht auf Anhieb umsetzbar ist, sondern Übung bräuchte. Sie ist dann auch richtiggehend frustriert und bis sie zB das Fahrradfahren üben oder Malen wieder in Angriff nehmen mag, vergehen oft Wochen. Zuletzt ist nun bei der U8 kritisiert worden, dass sie nicht Malen mag. Ansonsten hat sie die U8 problemlos gemeistert... Sie ist außerdem zunehmend frustriert, weil die Kinder in ihrem Umfeld (Kita und Nachbarskinder) motorisch alle möglichen Dinge können, die sie ohne Übung nicht kann. Die so entstehende Lücke dürfte ja mit der Zeit größer werden, was den Frust ja wahrscheinlich noch vergrößern wird. Von der Kita wurde mir zuletzt mitgeteilt, dass sie an wiederkehrenden Aktivitäten so gut wie nie teilnehmen mag (Morgenkreis, Turnen) und allenfalls am Mal- und Basteltisch sitzt, wenn es angeleitete Projekte gibt. Sie selbst redet selten und ungern von dem, was sie in der Kita so macht. Probleme sind mir aber nicht bekannt. Ich versuche ihr zu vermitteln, dass sie nicht alles auf Anhieb können kann, was völlig normal und ok ist und dass sie auch Fehler machen darf bzw. dass manche Dinge Übung brauchen und sowieso Menschen unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Motivieren "dran zu bleiben" konnte ich sie damit bisher leider nicht. Im Gegenteil wirkt sie vermehrt resigniert, mag dann plötzlich gar nichts mehr in Angriff nehmen, klagt dann aber anderseits über Langeweile. Sie wirkt dann oft traurig, klagt über Bauchschmerzen, was mir natürlich Sorgen bereitet. Auch kaut sie seit einigen Wochen ihre Fingernägel kurz, was mir Gedanken bereitet (das Nägelkauen versuche ich weitestgehend unkommentiert zu lassen in der Hoffnung, dass sich das wieder gibt). Ich habe etwas Angst, irgendwas zu übersehen... Haben sie einen Rat, wie ich meiner Tochter Durchhaltevermögen vermitteln kann und sie (was motorische Dinge anbelangt) in ihrem Selbstbewusstsein stärken kann? Gibt es vielleicht ein empfehlenswertes Buch zu dem Thema? Wie kann ich meine Tochter stärken? Vielen Dank!
Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist ganz normal bei Vierjährigen. In diesem Alter müssen Kinder noch keine festen Interessen oder Hobbies haben. Sie entdecken die Welt und finden Vieles interessant. Da können sie sich noch nicht festlegen. Es ist auch ganz normal, dass Vierjährige das meiden, was sie nicht gut können (darin den Erwachsenen nicht unähnlich). Akzeptieren Sie dieses Verhalten Ihrer Tochter. Malen muss einem Kind nicht gefallen. Ich halte es auch für unsinnig, eine Vierjährige bei der Vorsorgeuntersuchung zu kritisieren, weil sie nicht gerne malt. Bieten Sie Ihrer Tochter anregende Tätigkeiten an. Sie wird dann schon etwas finden, dass sie sich zutraut und gerne macht. Für Ihre Tochter ist es am hilfreichsten, wenn Sie ihr spiegeln, dass sie für Sie in Ordnung ist, genauso wie sie ist, ganz unabhängig von der motorischen Entwicklung. Das stärkt Ihre Tochter und gibt ihr allmählich Selbstvertrauen. In diesem Alter wollen Kinder ihre Stärken erleben und nichts von Schwächen hören. Diese zu akzeptieren oder zu verändern kommt erst später in der Entwicklung. Eine Buchempfehlung zu diesem Thema habe ich leider nicht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Mein Sohn ist Vorschulkind und 6 J. Uns fällt immer mehr auf, dass er neue Sachen nicht probieren mag und somit langsam nicht mehr seinen Altersgenossen entsprechend voran kommt. Er ist sehr intelligent und weiß viel. Merkt sich viel und ist sehr sprachgewandt. Aber wenn wir etwas neues machen, mag er das nicht und verweigert sich. Z.b.: Ball spiel ...
Guten Morgen Mein Sohn ist fast 4 1/2 Jahre alt und geht seit letztem Jahr August in den Kindergarten. Er ist eher ein schüchterner Junge. Und bei neuen Sachen b.z.w neuen Aufgaben muss er sich erstmal vorsichtig rantasten. Beim Besuch bei Freunden die auch einen 4 Jährigen Sohn haben habe ich gemerkt dass mein Sohn sich nicht richtig wehren k ...
Wir erziehen anscheinend eher streng - wertebasiert (aber zugewandt) und habem wohl sehr hohe moralische ansprüche. Ergebnis sind sehr empathische hilfsbereite kinder, die aber aggressiveren Zeitgenossen deutlich unterlegen sind. Kann es sein, dass sich Zurechtweisungen und Belehrungen auch eenn sie nicht personenbezogen sind schlecht auf das Selbs ...
S. g. Hr. Dr. Poosth, Sohn (6,5) wird schnell wütend, wenn es nicht nach seinem Kopf geht, tritt od. haut schon mal, schreit rum, knallt Türen, weint, hält sich nicht an Vereinbarungen (diskutiert dann od. behauptet es wäre anders), kann nicht verlieren, lügt oft zu seinem Vorteil (ich war es nicht etc.). Wir vermuten, er hat zu geringes Selbstbewu ...
SgHDr. Posth, meine 2,5jährige To wird i letzter Zeit häufig z. Opfer - manchmal ist noch nicht mal Streit zwi den Kindern vorausgegangen. V.a. mit dem Nachbarsj. schwierig: dieser reagiert sich nach f ihn offensichtl. frustr. Situationen an ihr ab - kneift sie in Wange, schlägt sie auf den Kopf, würgt sie. Oft, nachdem sie etw besser konnte al ...
Sg Dr. Posth, meine Tochter wird bald vier Jahre. Sie geht seit August 2013 für 30 Stunden pro Woche in eine kleine Kita mit etwa 20 Kindern. Die Eingewöhnung dauerte sieben Wochen. Ihre Gruppe besteht aus neun Jungen und insgesamt drei Mädchen (alle im gleichen Alter), wobei ein Mädchen etwas später dazu kam. Die beiden Betreuerinnen der Gruppe t ...
Lieber Dr. Posth, meine Zwillingssöhne (geb in der 29. SSW) sind nun 3 Jahre alt. Beide haben alles sehr gut aufgeholt. Sie wurden noch nie fremdbetreut, wir haben ein Familienbett, sie werden in den Schlaf begleitet, wir lassen sie nie weinen. Seit vorigen Herbst besuchen wir eine Musikgruppe. Die Gruppe ist straff organisiert, es findet nah ...
Lieber Hr. Dr. Posth, meine T. (*02/11) geht seit Apr. in den Kiga. Eingew. rel. sanft. Mag Erz. sehr. Sie war schon immer sehr sensibel, hat viel gefremdelt. Nach Ihren Empf. erzogen. Trotzdem verkriecht sie sich oft, wenn wir auf "fremde" Menschen treffen. Hatte angefangen, sich im Kiga mit Kindern anzufreunden. Aber dann wurde sie dort von einem ...
S.g.Dr Letzte Wo kam 1 Erzieherin auf mich zu & erzählte,dass unser Sohn Leo(4 1/2 J) einen anderen Jungen(7 J-aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten geht dieser noch in den Kiga) gebissen hat. Zuvor habe dieser körperlich überlegene Junge unseren Sohn stark provoziert, ihn geschubst & ihn dazu bewogen,vom Traktor zu steigen,den Leo zuvor gehab ...
Hallo Frau Henkes, ich habe eine tolle kluge Tochter, die nun 5 Jahre alt ist. Allerdings hat sie einige Sachen, bei der ich sie gerne unterstützen möchte. Sie ist in der Kita ein beliebtes Mädchen, sowohl bei den Erziehern als auch bei den Kindern und hat viele Kitafreunde. Sie ist allerdings sehr zurückhaltend und schüchtern. Die Kita sagt, d ...
Die letzten 10 Beiträge
- Baby schreit bei mir nur mehr
- Anstrengende Phase willensstarker Toddler
- Kind 3,5 Jahre war in Theateraufführung ab 5 Jahren
- Verhalten kind
- Tochter imitiert autistischen Bruder
- Kind verweigert Papa und lässt sich nicht ablegen
- Tochter fühlt sich zu anderen Müttern hingezogen
- Tochter kuschelt mit anderen Mamas
- Entwicklung von "high need" Banys
- Spezielles Verhalten des Kindes