Larus
Sehr geehrte Frau Henkes, es gibt eine Situation, aus der zu grübeln, ich nicht raus komme: ich bin mit meinem 6,5 Monate alten Sohn bei meinen Schwiegereltern zu Besuch. Mein Baby ist die ganze Zeit gut drauf und bezirzt mit seinem Lächeln und seinen Lauten. Mir ist er momentan nicht so zugewandt.. Nun war er gerade bei der Oma auf dem Schoß zum Buch ansehen. Sie waren fertig, also übernahm ich mein Kind um ihn anzuziehen. Da streckte er die Arme nach der Oma aus (das Ausstrecken tat er bei mir bisher nur selten und nur, wenn er Abend beim Papa unter Tränen auf dem Arm war). Das war der erste Moment, der mich irritierte. Dann zog ich ihn an und er weinte. Auf meinen Trost reagierte er nicht. Aber als er die Oma wieder sah, lachte er und freute sich und wollte erneut zu ihr. Ich fühle mich ein wenig gekränkt und stelle mir die Frage, ob unsere Beziehung/Bindung nicht so qualitativ ist, wie ich es mir erhoffte. Gerade, weil ich mich die ganze Zeit schon etwas „abgeschrieben“ fühle. Er ist doch noch so jung. Sollten da nicht seine primären Bezugspersonen vorderste Anlaufstelle sein? Seine Großeltern hat er bisher nur sehr selten gesehen. Können Sie meinen Blickwinkel zu der momentanen Situation etwas öffnen?
Guten Tag, Sie brauchern sich keine Sorgen zu machen. Ihre Beziehung ist gut und Sie sind die primäre Bezugsperson für Ihren Sohn. Sonst könnte er auf die Großeltern gar nicht so reagieren. Aber im Laufe der Entwicklung entstehen beim Kind immer wieder neue Bedürfnisse. Ein ganz wichtiges ist die Neugierde. Ohne diese wäre Entwicklung gar nicht möglich. Ihr Sohn fängt an, seine Umgebung aufmerksamer zu erforschen und interessiert sich für andere Menschen. Gerade wenn er auf liebevolle Großeltern trifft, wird seine Neugier auf bisher Unbekanntes ja auch belohnt. Ihr Sohn kann sich aber nur unbefangen auf die Großeltern einlassen, weil er inzwischen sicher ist, dass Sie als "sichere Bank" im Hintergrund für ihn da sind. Sie sind der sichere Alltag, die Großeltern die spannende Besonderheit. Ihre Kränkung ist verständlich, weil das Leben mit einem Säugling ja gerade im ersten Lebensjahr neben allem Schönen auch so anstrengend ist. Da hilft zunächst die "Anerkennung" durch das Kind, die wichtigste Person zu sein. Das bleiben Eltern auch sehr lange Zeit - allerdings je nach Entwicklungsstand auf einer immer neuen Ebene. Wenn Ihr Sohn die Großeltern in den Kreis der vertrauten Personen aufnimmt, kann das auch für Sie sehr unterstützend sein. Die Großeltern sind dann oft die ersten, denen Eltern ihr Kind anvertrauen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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