Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Auffälligkeiten nach Umzug

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Auffälligkeiten nach Umzug

Sarahmueller

Beitrag melden

Hallo Frau Henkes, ich habe schon öfter Ihre Hilfe in Anspruch genommen.  Ich habe mehrere Fragen und ich hoffe, dass es okay ist, mehrere zu stellen.  Ich will hier nicht den Rahmen sprengen. Meine Zwillinge (Frühchen, 8 Wochen zu früh geboren) werden im November 2 Jahre alt. Wir sind vor einigen Wochen umgezogen. Seitdem sind sie emotional sehr anhänglich, weinerlich und vieles, was sie in der alten Wohnung schon alleine gekonnt haben (Treppen hoch und runter laufen zb, baden) trauen sie sich nicht mehr. Sie nutzen häufig das Wort "Angst": "Angst Wasser", "Angst baden", "Angst Sauger", "Angst Roboter". Sind fast 2-jährige denn schon soweit das Wort Angst auch emotional zu besetzen? Oder habe ich ihnen das Wort beigebracht? Sie haben Angst vor der Treppe, sagen immer "Arm" und haben plötzlich Angst vorm Staubsaugerroboter. Oft sagen sie auch "Hause" und nennen im Anschluss daran unsere alte Nachbarin. Ich erkläre ihnen, dass wir ein neues Zuhause haben und wir unsere alte Nachbarin besuchen können. Können die Kinder dies schon verstehen und tatsächlich Gefühle vom Vermissen empfinden? Oder ist das eher ein Resultat meiner Unsicherheit? Insgesamt sind sie sehr klammerig und trauen sich etwas weniger zu als vorher. Legt sich das wieder? Sie waren vorher sehr lebensfreudig und aufgeweckt. Ist ein Umzug so einschneidend für Kinder? Haben wir sie vielleicht emotional nicht gut begleitet? Sie waren die ganze Zeit dabei und haben sich auch mit von der alten Wohnung verabschiedet.  Haben wir sie damit überfordert vielleicht?


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Ihre Kinder zeigen die ganzen normalen Reaktionen nach einem Umzug. Dieser stellt eine gravierende Veränderung dar, die Kleinkinder besonders intensiv erleben können. Plötzlich ist die ganz Umgebung anders; nichts ist mehr vertraut. Das kann Zweijährige vorübergehend irrritieren, bis sie sich an die neue Umgebung gewöhnt haben. Das kann bei Kindern unterschiedlich lange dauern. Lassen Sie Ihren Kindern die nötige Zeit. Mit Ihrer liebevollen und geduldigen Begleitung werden sie die Umstellung schaffen. Die Verbindung zwischen der kindlichen Abwehr von etwas Unangenehmem mit dem Wort Angst stellen oft Erwachsene für Kinder her. Sie haben Ihre Kinder gut im Blick und können auf deren Abwehr (Weinen, Zutrauen,Vermeiden) beruhigend und tröstend reagieren. Es ist hilfreich, wenn Sie ihnen die Angst nicht ausreden, sondern versuchen sie allmählich wieder an die Dinge heranzuführen. Auch wenn der Umzug für Ihre Kinder derzeit vielleicht noch überfordernd wirkt, Veränderung gehören auch für Kinder schon zum Leben. Durch die Unterstützung der Eltern lernen sie, diese zu bewältigen. Das Wichtigste ist für Ihre Kinder erhalten geblieben. Sie sind bei Ihnen, die für sie da sind und die Kontinuität bei aller Veränderung sichern. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Herr Posth, nach kalter Eingewöhnung im letzten Jahr (war für meinen Sohn ganz schlimm), Versuch die sanfte Eingw. nachzuholen, geht mein Sohn (4J,11M) nach wie vor nicht gerne in den Kiga. Nach Krankheitsphase vor zwei Wochen ist es nun ganz schlimm. Regressives Verhalten, will nicht ohne mich sein. Vermißt mich seitdem auch beim Papa ...

Lieber Dr. Posth, zu ID Bindung_50359.htm: was meinen Sie mit "nicht zu lange"? Ich werde ca. 2 Monate in D mit meiner Tochter (dann 22 Monate) sein. Vater muss schon nach BRA, um Haus zu bauen (da ist noch nichts). Im Oktober kommen wir nach. Ich werde nicht mehr arbeiten und bin die ganze Zeit bei ihr. Wie kann ich ihr ausserdem helfen, die Umzüg ...

guten Morgen, endlich ist es soweit, wir ziehen um und unser Sohn (derzeit 18 Mon.) bekommt sein eigenes Zimmer. Aber wie soll das am besten gehen ? soll er gleich ins eigene Zimmer umziehen? bisher hat er ja immer bei mir im Zimmer geschlafen. Oder soll er erstmal weiterhin (wie lange??) noch bei mir schlafen und erst nach der Eingewöhnung ...

Hallo Dr. Posth, mein Mann und ich überlegen beruflich ins Ausland zu ziehen. Nun ist meine Sorge, wie das unsere T (2,5) sensibel, nähebedürftig verkraften wird. Es sieht so aus, als würden wir zumindest 2,5 Jahre dort bleiben, aber bei Gefallen auch überhaupt den Wohnsitz dorthin verlegen können. Hier haben wir zwei Omas, die beide Ersatzlos ...

Hallo, Wir werden umziehen und gleichzeitig wird mein Partner sich um die kleine dann kümmern. Sie ist 1Jahr, wenn wir umziehen. Was können wir tun um es Ihr leichter zu machen. Das der Papa sich um sie kümmert. Das sind zwei Dinge auf einmal. Danke

Hallo,doch ich bin anwesend beim Umzug, allerdings tauschen wir danach die Rollen. Ich werde Vollzeit arbeiten gehen und er bleibt zuhause. Daher meine Frage, in der letzten Woche. Unsere kleine ist dann 1Jahr alt. Er arbeitet sehr viel und ist daher leider auch wenig präsent für Sie. Wir haben jetzt schon versucht das er Sie an seinen Freien Tagen ...

Lieber Dr. Posth! Unser S (17Mo)immer liebevoll betreut,bekommt in 2 1/2Mon. eine Schwester.Leider ziehen wir auch in 1 ½Mon. um.S extrem mamaanhänglich.Vater sehr bemüht und liebevoll–zeitlich wegen Hausbau + Arbeit sehr eingespannt.Darf wenn ich in der Nähe bin Sohn meist weder tragen,noch vorlesen,schlafenlegen,baden.S akzeptiert nur Mama-sagt z ...

Lieber Dr. Posth! Was denken Sie über Stadt und Land? Wo wachsen Kinder bessser auf? Wir leben in einer Großstadt und überlegen aufs Land zu ziehen. Dort wohnt auch meine gesamte Familie. Soziales Netzwerk wäre besser. Unser Sohn, fast 4, geht seit einem Jahr in der Stadt in den Kindergarten. Es würde also ein Kindergartenwechsel bevorstehen. Er g ...

Liebe Frau Henkes, unser Sohn ist 2 Jahre und sieben Monate alt. Er hat einen Platz in einem Kindergarten für Zwei- bis Sechsjährige bekommen und die Eingewöhnung soll in zwei Wochen beginnen. Der Kindergarten ist sehr klein, insgesamt nur 17 Kinder (in einer Gruppe) und hat eine sehr erfahrene Leitung. Es geht dort sehr ruhig und behütet zu, d ...

Sehr geehrte Frau Henkes, seit einigen Tagen hat meine 5jährige Tochter einen sehr häufigen Harndrang und geht ständig zur Toilette. Sie klagt auch immer mal wieder über Bauchschmerzen. Beim Stuhlgang hat sie immer das Gefühl, dass etwas zurückbleibt. Sie hat aber keine Verstopfung. Urintest beim kinderarzt und Untersuchung waren unauffällig.  ...