Gänseblümchen_1990
Hallo Frau Henkes, Das Verhalten von meinem 2,5 jährigen Sohn macht mir große Sorgen. Ich bin mir nicht mehr sicher ob das noch normal ist. Er war schon immer sehr willenstark. Mit 12 Monaten hat er über 50 Wörter deutlich gesprochen und mit 15 Monaten angefangen 2 Wort Sätze zu machen. Er konnte damals schon erste Gefühle benennen. Mittlerweile macht er vollständige Sätze. Ich bin Erzieherin, eigentlich vom Fach. Habe aber das Gefühl als versage ich als Mutter immer mehr. Mein Sohn zeigt immer wieder sehr ambivalentes Verhalten. Will etwas haben, bekommt es, will es dann nicht mehr, will es wieder, wieder nicht mehr und dazwischen mehrere Wutausbrüche. Ob Spielsachen oder Essen. Er möchte ein Brot, bekommt er, wirft es weg, ich hebe es auf sage dass er Brot nicht werfen soll, dann tue ich es weg. Er schreit, will es wieder. Ich gebe es ihm mit der Bitte es zu essen. Zack wirft er es wieder. Und schreit dann wieder verzweifelt dass er doch essen möchte. Heute morgen erst schreit er er will aufstehen ich solle das Licht anmachen. Ich mache ein paar Rillen in den Rolladen, er schreit Ich solle es dunkel machen er will schlafen, ich mache es dunkel. Er schreit wieder ich soll es hell machen. Dazwischen weint er immer wütender. So würde das ganze noch lange weitergehen wenn ich ihn nicht geschnappt hätte und das brüllende Kind nach unten getragen hätte. Beim Frühstück geht es dann weiter. Er will eine Waffel, ich gebe ihm eine vom Tisch, er wirft sie runter. Ich sage dass er sie nicht weg werfen darf, sondern essen soll. Er beißt ab, zerkrümelt den Rest und wirft es wütend brüllend. Ich nehme ihm die Waffel weg. Kurz darauf schlägt er mich mit einem Spielzeug, ich nehme es weg, er brüllt wieder. Sein ganzer Tag besteht aus einer aneinander Reihung vieler kleiner bis mittlerer Wutausbrüche. Ein normales Spielen und harmonische Tage gibt es schon auch, aber immer durchzogen von dieser Ambivalenz. Als Erzieherin kenne ich solches Verhalten nicht in dieser Ausprägung. Ist das noch normal? Weshalb könnte er sich so verhalten und was kann ich tun? Liebe Grüße, Gänseblümchen
Guten Tag, Ihr Sohn zeigt das durchaus normale Verhalten eines Zweijährigen in der Trotzphase, in der er seinen Willen kennenlernt und erprobt. Häufig geht es dabei um die Formulierung und Durchsetzung des Willens, obwohl das geforderte Ziel gar nicht gewünscht ist. So zeigt sich Ihr Sohn zwischen gegensätzlichen Impulsen hin und her gerissen. Er benötigt in solchen Situationen Ihre strukturierende Unterstützung. Versuchen Sie, geduldig zu bleiben und erklären Sie ihm, dass er wohl keinen Hunger hat, wenn er das Brot wegwirft. Dann bekommt er es nicht zurück. In der Autonomiephase ist es von Bedeutung, die entstehenden Konflikte miteinander so gut wie möglich durchzustehen. Es geht weniger darum, dass ein Kind seinen Willen durchsetzt oder Geschrei vermieden wird. Trösten Sie Ihren Sohn, wenn er so außer sich gerät. Für ihn ist es sehr schwer, seinen heftigen Impulsen noch so ausgeliefert zu sein. Dann kann er sich von Ihnen verstanden fühlen und fühlt sich mit dem Affekt nicht allein gelassen. Ihr Sohn sollte auch spüren können, dass Sie seine kindlichen Wutausbrüche und Aggressionen gut aushalten können und Ihre gute Beziehung trotzdem erhalten bleibt. Erklären Sie ihm, dass Sie merken, dass er gerade gar nicht weiß, was er will und Sie ihm deshalb helfen. Helfen Sie Ihrem Sohn, Frustrationen leichter auszuhalten und bieten Sie ihm Kompromisse an, um ihn bei der Anbahnung von Frustrationstoleranz zu unterstützen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Liz123
Oh lol, als Erzieherin solltest du es besser wissen und ganz genau erkennen können, dass dein Sohn Machtspielchen austrägt und sie auch immer gewinnt. Stimmt wohl wenn man sagt, dass Erzieher ihre eigenen Kinder nicht erziehen können
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