Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

alles so wechselhaft: Laune, Essen, Schlafen

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: alles so wechselhaft: Laune, Essen, Schlafen

Mitglied inaktiv

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Unser Sohn ist genau 5 Monate alt und soweit gut entwickelt. Doch er hat ziemlich grosse Schwankungen was z.B. seine Stimmung betrifft. Es gibt Tage, da ist er zufrieden, wenn er im selben Raum ist wie ich wo er spielen kann und wir plaudern und einander anlachen. An anderen Tagen kann ich ihn keine 5 Minuten ablegen. Ständig muss ich ihn rumtragen, doch auch dort quengelt er immer wieder, lege ich ihn ab genauso - nichts ist ihm dann recht, nicht spazieren gehen, nicht schlafen, nicht kuscheln, nichts...Er lacht dann auch selten und hat einen angespannten Gesichtsausdruck. Unser Tagesablauf ist eigentlich eher ruhig, meist immer die gleiche Abfolge. Dennoch hat er begzüglich Essen noch keinen Rythmus gefunden und schlafen tagsüber alle 2 Stunden für 30 Min. Habe schon vieles versucht um hier "vernünftige" Baby-gerechte Zeiten einzuführen, leider ohne Erfolg. Woran liegt es, dass er so wechselhaft ist, obwohl ich wirklich versuche jeden Tag ähnlich oder sogar gleich zu gestalten. Ich beschäftige mich wirklich sehr viel mit ihm und trage ihn oft herum - aber von morgens bis abends geht das ja auf die Dauer auch nicht. Es ist vorallem nie vorhersehbar wie der nächste Tag wird.Ich kann nur wenig planen, da ich nie weiss, ob er dann gut oder mies gelaunt ist und zumutbar ist, mit ihm dann wegzugehen oder nicht. Es kann ständig wechseln oder mal längere gute oder schlechte Phasen geben. Ich hoffe, Sie sind am Ende meines langen wirren Textes nicht eingeschlafen. :-) Vielen Dank und noch ein grosses Kompliment: Ihre Antworten finde ich stets sehr fundiert und lese sie mit grossem Interesse! Ihre Thesen leuchten ein und lassen uns Eltern unsere Kinder besser verstehen! Danke!!!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Tatjana, erst einmal danke für das Lob. Grundsätzlich sind nahezu alle Säuglinge recht stimmungslabil. Das hängst damit zusammen, daß sie ihre Emotionen kaum steuern können. Diese sind ebenso abhängig von den Momenten des jeweiligen Tages, als von ihrer inneren Befindlichkeit. Letztere ist aber je kaum vorhersehbar und oft auch schwer zu beeinflussen. Deswegen spreche ich auch immer wieder von "Trösten". Man könnte sich nun fragen, wofür eigentlich... Es ist ihm doch nichts Schlimmes getan worden. Er bekommt doch alles. Das ist nun der kritische Augenblick in jeder Diskussion über (tiefen)psychologische, soziolgische und philosophische Aspekte zum Dasein eines Menschen. Wir diskutieren nämlich jetzt darüber (auf ein einfaches Niveau gebracht), ob es "schön" ist auf der Welt zu sein oder doch nur bedingt. Ist es schön für den (allein ja äußerst hilflosen) Säugling einfach DAZUSEIN und sein Leben zu genießen oder nur dann schön, wenn die primäre Bezugsperson um ihn herum ist und ihn unterhält, ablenkt, herumträgt, füttert, streichelt, umhegt und pflegt. J. Liedloff, hier schon mehrfach genannt, hat dazu ihre eigene Theorie. Meine ist von der ihren gar nicht so weit entfernt, enthält sich aber jeder Spekulation über die Vorgänge in der Natur. Ich meine, die Ursprungsangst ist ein notwendiges Relikt aus der menschlichen Urgeschichte (Evolution). Und ich meine, sie ist notwendig, um die sozialen Bindungen aufzubauen, die der Mensch braucht, um in seiner soziologisch hochkomplizierten Gesellschaftstruktur existieren zu können. Dazu braucht der neugeborene Mensch aber unabdingbar einen persönlichen Partner. Das ist die primäre Bezugsperson. Ohne "Partnerschaft" wird jeder kleine Mensch ein Kaspar Hauser. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Nachts genauso: eine Nacht schläft er perfekt und ruhig bis zu 9 Stunden am Stück, die nächste Nacht plötzlich mit 4 - 5 mal erwachen und riesen Geschrei. Mit dem Essen dasselbe: mal will er tatsächlich alle 2 Stunden essen, mal denkt er 4 Stunden nicht daran. Mal nimmt er gern den Löffel, mal nicht...


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