Alice12
S.g. Herr Dr. Mallmann, da ich unter Haarausfall ( AGA ) leide habe ich schon in meiner ersten Schwangerschaft Streuhaar verwendet. Jetzt bin ich wieder schwanger und habe bedenken bezüglich der Inhaltsstoffe. Kann es meinem Baby schaden oder kann mein Baby dadurch unfruchtbar werden? Es fallen vereinzelt auch Streuhaarfasern vom Kopf welche man wahrscheinlich dann auch verschluckt. Die Inhaltsstoffe vom Streuhaar sind: Gossypium Herbaceum Fibers (Baumwollfasern), Minieral-based Colorants (CI 75810, 77491, 77492, 77499) Cetrimonium Chloride, Silica, Dmdm Hydantoin 0,1%. Deine Schwangerschaftswoche: 8
Soweit es mir bekannt ist, kann Streuhaar nicht wirklich dem Ungeborenen schaden. Aber stellen Sie diese Frage im Forum von Dr. Paulus, unserem Experten für Medikamente und Schadstoffe in der Schwangerschaft, der kann Ihnen da Genaueres sagen. Gruß Dr. Mallmann
hairfellows
Als Experten für diese Art der Haarverdichtung (über 25 Jahre Erfahrung mit eigener Herstellung) erlauben wir uns einmal, uns zu dieser wirkich sehr spannenden Frage einzuklinken. Die von Ihnen aufgeführte Rezeptur lässt auf ein typische China-Importprodukt schließen. Diese sind als sogenannte Private Label-Produkte mittlerweile unter fast 200 verschiedenen Markennamen in Europa erhältlich, stammen jedoch aus ein und demselben Werk. Bei der in dieser Rezeptur angegebenen "natürlichen Baumwolle" (hier als Gossypium Herbaceum) bezeichnet, handelt es sich nicht um reine Pflanzenfasern, sondern um Cellulose, die aus sogenannter Regeneratbaumwolle gewonnen wird. Diese wird in China grötenteils aus Kleidungsresten der Textilindustrie gewonnen und kann daher entsprechend mit Farbstoffen und Weichmachern belasted sein. Besonders kritisch in der chinesischen Rezeptur sehen wir allerdings den Formaldehyabspalter Dmdm Hydantoin. Er ist als sensibilisierend bekannt (Kontaktekzem) und als krebserregend eingestuft weshalb die Europäische Union die Verwendung von Dmdm Hydantoin daher stark regelmentiert hat. Leider werden in die EU importierte Kosmetikprodukte nicht durch Behörden kontrolliert und, ob die Konzentration tatsächlich unter dem erlaubten Wert liegt, ist ohne regelmäßige labortechnsiche Untersuchungen kaum nachvollziehbar. Einige Anbieter haben sogar rechtlich erwirkt, dass ihre aus China importieren Produkte gar nicht als Kosmetikprodukte eingestuft, sonder änhlich wie Perücken und Haarteile betrachtet werden. So können dann jegliche Regularien in Bezug auf das EU Kosmetikrecht umgangen werden. Einige Anbieter, die die von dir genannten Rezeptur einsetzen, führen die bedenklichen Stoffe mittlerweile sogar gar nicht mehr mit auf. Wenn also "Streuhaare" während der Schwangerschaft eingesetzt werden, lohnt sich ein Blick auf die (hoffentlichen vollständig aufgeführten) Inhaltsstoffe sowie das Herstellungsland.