Pomposu
Sehr geehrter Herr Mallmann, nach einigen Jahren des unerfüllten Kinderwunsches und vielen Terminen in der KiWu Klinik, war es meine letzte Absicht in eine ängstliche Rolle zu verfallen und mir mit meinen Ängsten und Sorgen eine Barriere für eine Schwangerschaft zu schaffen. Auch wenn dies keine Ausrede für mein Fehlverhalten ist, habe ich versucht mein Leben weiter zu leben. Leider habe ich in der Frühschwangerschaft (um genau zu sein in den ersten 5 Tagen nach dem möglichen Eisprung und GV im Urlaub [ca. 1-2 Gläser Wein am Tag ]) und exakt 10 Tage nach dem möglichen Eisprung eine größere Menge Alkohol und Kokain konsumiert. Vorsorglich hatte ich in dieser Zeit 3 SST gemacht (allesamt negativ), da meine Periode jeden Monat sehr unregelmäßig kommt (zwischen 20-37 Tagen) und mir die Folgen von den schädlichen Substanzen selbstverständlich bewusst sind. Nun mache ich mir unglaubliche Vorwürfe. Selbstverständlich konsumiere ich nichts mehr und bin auch sehr bedacht, eine gesunde Lebensweise zu führen. Mit meinem Gynäkologen kann ich aufgrund einiger Vertrauensprobleme nicht über diese Thematik sprechen, möchte mir dennoch gerne eine grobe, fachliche Einschätzung einholen. Selbstverständlich habe ich mich auch über das Alles-oder-nichts-Prinzip informiert, habe jedoch Angst, dass der Embryo eine Fehlentwicklung innehat. Eine genaue Einschätzung, wann sich die Eizelle eingenistet hat, kann das Alles-oder-nichts-Prinzip nunmal nicht abgeben, so dass meine Sorge sehr groß ist, dass das Kind eine Fehlentwicklung bekommen könnte. Ich bedanke mich über Ihre Antwort. Deine Schwangerschaftswoche: 5
Es kommt relativ oft, dass in Unkenntnis einer Frühschwangerschaft Alkohol und andere Drogen konsumiert werden. Ich kenne keinen Fall, wo das, wenn die betroffene Frau sofort den Drogenkonsum einstellt, zu nachhaltigen Schäden bei einem Kind geführt hat. Bei langfristigem Konsum sieht das natürlich anders aus. Es ist übrigens richtig, dass man sich nicht auf das alles oder nichts Prinzip berufen sollte. Sie kommen nicht umhin die Situation mit Ihrem Arzt zu besprechen, solche Fragen lassen sich annähernd aus Ferne beantworten. Vielleicht stellen Sie aber die Frage auch einmal bei Dr. Paulus im Forum Medikamente und Schadstoffe in der Schwangerschaft, unserem Experten für diese Fragen. Er kann am ehesten zum neuesten Stand bei Drogen incl. Alkohol Stellung nehmen. Gruß Dr. Mallmann
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