Ella2020
Liebe Eltern, immer mal wieder hadere ich mit mir selber. Meistens finde ich, ich bin eine bemühte und liebevolle Mutter, aber oft überkommen mich auch Zweifel. Meine Gedanken kreisen in letzter Zeit immer um die Frage „Wie viel Aufmerksamkeit brauchen meine Kinder?“ ... damit sie sich gesund entwickeln. Meine (und wahrscheinlich auch eure) Kinder verlangen sehr viel Aufmerksamkeit. Es geht dauernd „Mama, kannst du…“, „Mama, schau mal….“, „Mama….“ – 10 mal pro Minute in einer guten Minute. Sehr oft sage ich „Ja“, weil es mir ja nicht weh tut, wenn ich meine Tätigkeit unterbreche und kurz helfe oder bewusst hinschaue. Manchmal geht es aber einfach nicht, und manchmal – nach dem 100. „Mama“ – will ich einfach nicht. Geht es euch auch manchmal so? Ich kann auch nicht jeder Spielaufforderung nachkommen, weil ich oft einfach nicht in der Laune bin, zu spielen (da ist Gott sei Dank mein Mann der Verspieltere). Wenn ich ihnen aber sehr oft absage, dann überkommt mich ein schlechtes Gewissen. Versteht mich nicht falsch. Wir beschäftigen uns sehr viel mit unseren Kindern, beraumen ihnen bewusst Zeit ein (wir erledigen sehr viele Haushaltsangelegenheiten in der Früh oder am Abend, wenn sie schlafen), bieten ihnen tolles, abwechslungsreiches Programm oder widmen ihnen ungeteilte Aufmerksamkeit bei den Dingen, die sie gerade machen wollen. Aber es gibt einfach Momente, da kann und will ich nicht spielen oder helfen (z.B. wenn meine fast 5-jährige Tochter fragt, ob ich ihr die Socken anziehen kann und ich genau weiß, dass sie es selber kann) oder ich gerade beim Kochen/Aufräumen. Und dann kommt das schlechte Gewissen und ich helfe doch. Was ist denn da der gesunde Mittelweg? Ich tu mir da bei meinen eigenen Kindern wirklich sehr schwer, das objektiv einzuschätzen. Eine andere, essenzielle Frage in diesem Zusammenhang: wie viel „Freispielzeit“ sollen/müssen 4-Jährige haben? Sie sollen ja eh nicht dauernd bespaßt werden, oder? Was kann ich ihnen hier zumuten, ohne als „Spaßbremse“ dazustehen? Apropos Spaßbremse: geht es euch auch ab und zu so, dass ihr ständig „Nein“ sagen müsst (z. B. nein, wir spielen jetzt nicht mit Wasser; nein, der Sand bleibt in der Sandkiste; wasch dir bitte die Hände und greife nichts an; ……) und euch wie eine Spaßbremse fühlt? Ich meine, manchmal bin ich voll dabei und der Saustall ist mir egal (letztens haben wir z.B. die Fenster mit Fingerfarben bemalt), aber ich bin nicht immer so geduldig und relaxed. Mich würden einfach ein paar Geschichten aus eurem Alltag mit Kindern interessieren. Geht es euch auch oft so? Man kann doch nicht immer eine top gelaunte und hingebungsvolle Mutter sein. Und man kann sich doch für seine Kinder nicht total aufgeben. Sie müssen doch auch lernen, dass ich als Mama auch Bedürfnisse habe und mir manchmal alles zu viel ist. Freue mich jetzt schon auf eure Beiträge :) danke!! Ella
Also hier läuft das so ab: ich hole Kind aus der Kita, wir essen was zusammen. Je nach meiner Laune unternehmen oder spielen wir was oder ich setzte mich, wie jetzt, auf die Couch und lese oder fummel am Handy rum und das Kind beschäftigt sich alleine. Zwischendurch kommt er zum Kuscheln oder um mir was zu zeigen und ich widme ihm dann die volle Aufmerksamkeit, bis er wieder davon rennt und ich gehe weiter meinen Tätigkeiten nach. Irgendwann wird ihm langweilig und er fordert das Spielen ein, dann mache ich das auch oder schlage was anderes vor. Ich bin der Meinung, dass Kindern langweile gut tut und es total wichtig ist, sich selbst beschäftigen zu können. Wenn er wirklich was will, fordert er es suche ein und bekommt es. Also im Sinne von Aufmerksamkeit. Mein Sohn ist drei, von einer fünfjährigen würde ich tatsächlich selbstverständlich erwarten, dass ich auch mal in Ruhe was machen kann. Zu dem Nein: ich versuche, Alternativen zu bieten. Nein, wir schütten jetzt nicht den Eimer Wasser um Wohnzimmer aus, aber du kannst dich in die Wanne setzen und dort spielen. So in der Art. Manchmal gibt es eben keine, oder man hat keine Lust, dann ist es ja auch total ok, auch nein zu sagen. Aber ich versuche zumindest, eine ja-Umgebung zu schaffen. Dafür sieht es hier auch oft aus wie Sau
Haushalt kann man auch zusammen machen und sich dabei zb über die Kita unterhalten oder musik hören und nebenher tanzen Socken anziehen würde ich nicht. Kinder müssen lernen, das selbst zu tun. Machen die Erzieher im kiga ja auch nicht. Die helfen nur, wo es notwendig ist. Kann es sein, das das Kind einfach nach dem der Kita ein großes mitteilungsbedürfnis hat? Dann würde ich das Kind erzählen lassen und dann den Vorschlag machen, das es zb ein bisschen malt, puzzelt, Bücher anschaut. Das du geduldig bist, ist Ausgleich für dich wichtig: einfach irgendwas zum Kraft tanken: das kann zb Sport, Spazierengehen, treffen mit Freunden oder einfach eine Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe sein.
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