MamavonEundM
Hallo:-)
Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber, ob meine Tochter (14 Monate) eventuell „Schäden“ davon tragen könnte.
Meine Partner und auch Vater meiner beiden Töchter ist plötzlich verstorben als ich etwa in der 27. ssw war mit unserer zweiten Tochter.
Ich weiß ja, dass jedes Kind individuell ist und sich auch unterschiedlich entwickelt, dennoch mache ich mir etwas Sorgen um die kleine.
Sie ist 14 Monate alt und reagiert eigentlich kaum auf ihren Namen, sie ist ein eher ruhiges Kind und das macht mich etwas nervös. Ihre Schwester ist ein SEHR temperamentvolles und aufgewecktes Kind.
Als ich dies beim Kinderarzt ansprach, meinte dieser nur, ich solle mir doch keine Sorgen machen. Der Situation entsprechend mache ich mir jedoch sorgen… Ich habe Angst, dass sie von der Trauer Schäden trägt.
Es war ja nicht nur die Trauer, es war auch noch sehr viel Stress dahinter. Leider spreche ich persönlich sehr ungern darüber bzw. Ich kann da noch nicht wirklich darüber sprechen. Somit habe ich es beim Kinderarzt nicht angesprochen. Er weiß zwar, dass der Papa verstorben ist, habe aber das Gefühl, er ist da eher wenig einfühlsam und nimmt meine Ängste nicht wirklich ernst.
Findet ihr, es ist komisch, wenn ein Kind mit 14 Monaten noch nicht wirklich auf den Namen reagiert, trotz dass sie ständig mit Namen angesprochen wird?
Ich frage nicht, weil ich mein Kind vergleichen möchte, sondern weil ich mir, gerade wegen der Vorgeschichte, große Sorgen mache und ihr gerne helfen würde, falls sie Hilfe braucht.
Sie zeigt auch eher wenig Interesse mit anderen Kindern zu spielen.. vielleicht ist sie aber auch einfach noch zu jung.
Ich bräuchte unbedingt einen Rat. Vielleicht auch jemand mit einer ähnlichen Vorgeschichte?
Dankeschön schonmal
Also dass es nur daran lag, weil du getrauert hattest und Stress hattest, glaube ich nicht. Das hätte genauso gut sein können, wenn nichts dergleichen passiert wäre. Als Außenstehender, ohne dein Kind zu kennen, ist es natürlich schwer zu wissen, ob es noch im Rahmen liegt oder nicht. Und es stimmt schon, dass jedes Kind, auch Geschwisterkinder, sehr unterschiedlich sein können. Wenn du dir aber Sorgen machst, dann lass mal das Gehör deines Kindes überprüfen. Ob ein Kind ruhiger ist oder nicht, liegt meist aber auch am Charakter und hat auch nicht unbedingt was mit solchen Erlebnissen zu tun. Bei mir ist es auch so, dass der Große viel lebendiger und wilder als der Kleine war, der Kleine war immer viel gemütlicher, freundlicher und konnte sich viel früher alleine beschäftigen als der Große. Ich wünsche dir alles Gute und es tut mir schrechlich leid, dass du so etwas Schlimmes miterleben musstest und dass deine Kinder keinen Papa bei sich haben. Vielleicht würde es dir auch helfen, wenn du für dich eine psychologische Unterstützung suchst, um das schlimme Trauma aufzuarbeiten!?
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich werde auf jeden Fall Mal ihr Gehör testen lassen.
Ich bin gerade noch auf der Suche nach einem Therapieplatz, allerdings sind leider alle Plätze belegt.
Liebe Grüße und danke für die lieben Worte
Es tut mir sehr leid, dass dein Partner verstorben ist und dich somit nicht unterstützen kann und auch seine Kinder nicht aufwachsen sehen kann. Wie sunnydani schon geschrieben hat, sind Kinder vom Charakter her sehr unterschiedlich. Wenn deine Kleine wirklich auffällig wäre, wäre das beim Kinderarzt vermutlich aufgefallen. Es wirkt so, als ob du nicht wirklich einen Draht zum Kinderarzt hättest, vielleicht besteht die Möglichkeit eines Arztwechsels. Was aus meiner Sicht auch eine Rolle spielen könnte: Auch die Umgebung hat einen Einfluss auf das Verhalten von Kindern bzw. welche ihrer vorhandenen Eigenschaften sich besonders stark entwickeln. Und deine zweite Tochter ist in eine ganz andere Familie hineingeboren worden als deine erste. Auch das kann sicher Unterschiede hervorrufen. Bitte mach dir jedenfalls keine Vorwürfe (das sagt sich natürlich leicht). Du hast in einer schwierigen Situation nach bestem Wissen und Gewissen für deine Kinder gesorgt. Mehr hättest du nicht tun können und mehr kannst du nicht tun. Niemand kann wissen, was für ein Kind deine Kleine geworden wäre, wenn sie ihren Papa erleben hätte dürfen. Vielleicht wäre sie genauso wie sie jetzt ist, vielleicht ganz anders. Aber das ist nicht deine Schuld! Ich möchte mich dem Rat anschließen, das alles therapeutisch aufzuarbeiten. Wenn du nicht mit dem Gedanken, dass deine Trauer schäden verursacht haben könnte, abschließt, wird das immer wieder kommen und du wirst dich immer für jeden noch so kleinen Misserfolg deiner Töchter verantwortlich fühlen. Das tut keinem von euch gut. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute für eure Zukunft.
Dankeschön für die Lieben und aufbauenden Worte! Es hat echt gut getan das zu hören
Eventuell liegt es ja wirklich daran, dass sie eben ohne Papa aufwächst. Es würde mich aber tatsächlich eher beruhigen, wenn das einfach nur ihr Charakter ist.
Die Therapieplätze sind leider alle weg. Bin noch am rumtelefonieren.
Noch einmal vielen herzlichen Dank und ganz liebe Grüße
Dann müsste 3/4 der Menschheit, die nicht das Glück haben, so wie wir, in Frieden und Wohlstand aufwachsen zu dürfen, völlig gestört sein. Meine Mutter ist, während ich schwanger war, elend an Krebs gestorben. Das Kind ist jetzt 19 und ein toller, humorvoller Mensch. Dein Kind ist normal, es muss lernen, seinen Namen mit sich selber zu verbinden, das kann dauern. Aber wenn du zu oft seinen Namen sagst, geht es bei ihm irgendwann: da rein, da raus... Ich wünsche Dir viel Kraft.
Dein Verlust tut mir sehr leid. Deine Trauer ist ganz normal, sie ist eine ganz „normale“ Reaktion auf etwas Schreckliches, das dir und deiner Familie passiert ist. Sie ist angemessen und richtig. Die Natur schützt die Kinder in der Schwangerschaft, das glaube ich mit Sicherheit! Es ist gut, dass du den Mut gefunden hast hier zu schreiben, mit der Trauer und den Ängsten solltest du nicht alleine sein. Ich hoffe, du kannst auch persönlich mit jemandem, vielleicht auch einem professionellen Helfer (wenn die Chemie mit dem Kinderarzt nicht passt, jemand anderes) sprechen. Das wäre sicher ganz wichtig. Hauptsache, du sorgst auch für deine Bedürfnisse (allein mit 2 Kindern vermutlich nicht so einfach), denn die sind ebenso wichtig. Und an irgendwelchen etwaigen Auffälligkeiten der Entwicklung deiner Tochter bist du (oder deine Trauer) sicher nicht ‚Schuld‘. Hast du denn jemanden, der dich in deinem Umfeld unterstützt?
Vielleicht findest du für dich Hilfe zb bei der Caritas? Frauenberatung? Ja, es ist keine klassische Therapie, kann aber auch unterstützen. Die Abteilung Psychiatrie unseres hiesigen Krankenhauses bietet in regelmäßigen Abständen ein sog. "Krisencafé" an, vielleicht gibt es so etwas bei euch auch?
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