Elternforum Rund ums Kleinkind

Kleinkind 16 Monate und total anhänglich

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Kleinkind 16 Monate und total anhänglich

Mae227

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Hallo, ich bin total überfordert und kann nicht mehr. Mein Kleiner ist total anhänglich und ist den ganzen Tag am meckern. Er kann nie alleine spielen und braucht die ganze Zeit meine Aufmerksamkeit. Meine täglichen Aufgaben wie putzen und kochen schaffe ich einfach nicht, weil er ständig an meinen Beinen klebt und weint weil er auf mein Schoß möchte. Wenn er mal mit seinem Vater,Tante und Großeltern spielt und ich nicht da bin benimmt er sich sehr gut und spielt auch, aber sobald er merkt dass ich in der Nähe oder ihm einfällt, dass ich nicht mehr da bin fängt er total an zu weinen und sucht mich. Sein Schlafverhalten ist auch sehr schlecht, obwohl wir feste Schlafroutinen haben, fällt es ihm schwer einzuschlafen und auch durchzuschlafen. Bis er mal einschläft dauert es manchmal 1-2 Stunden, obwohl er müde ist. Während der Nacht steht er auch alle paar Stunden auf, da mache ich ihm auch eine Flasche etc. , aber das einschlafen dauert dann wieder Jahre. Ich bin sehr überfordert und würde gerne wissen ob das normal ist oder nicht. Falls einer noch Tipps hätte, würde ich mich Mega freuen:)


Jorinde17

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Hallo, ja, diese Kleinkindzeit ist extrem anstrengend, das ist leider normal. Ein Kind in diesem Alter kann auch noch nicht gut allein spielen. Klar wäre das bequemer, aber seine Hirnreife gibt das in diesem Alter noch nicht gut her. Dass dein Sohn recht anhänglich ist, ist ebenfalls normal. Wenn er aber allzu extrem klammert, könnte das bedeuten, dass er deine Ablehnung spürt. Wenn einem als Mutter die Anhänglichkeit zuviel wird und man deshalb gereizt reagiert, dann bekommt das Kind Angst. Es wird dann noch anhänglicher. Es will sichergehen, dass die Mama es noch lieb hat. Vielleicht würde es dich entlasten, wenn du keine falschen Erwartungen mehr an ein so kleines Kind hast. Wenn du erwartest, dass es schon selbstständig ist, allein spielt, dich auch mal in Ruhe lässt - dann wirst du jeden Tag aufs Neue enttäuscht. Weil es für all das einfach noch zu früh ist. Tägliche Enttäuschung aber macht reizbar. Deshalb hilft es, wenn du diese falschen Erwartungen einfach loslässt. Wenn du es akzeptierst und annimmst, dass dein Sohn dich jetzt noch sehr braucht. Weißt du, wir müssen unsere Kinder ja immer genau dort abholen, wo sie in ihrer Entwicklung und in ihren Bedürfnissen gerade stehen. Wenn du die Bedürfnisse deines Sohns nach Sicherheit und Nähe ohne inneren Widerstand erfüllst, wird sein Verhalten sich entspannen. Er wird sich bei dir sicher und geliebt fühlen, das extreme Klammern wird besser werden. LG


Lisa-T

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Mein Sohn ist gerade im gleichen Alter und ich kann dir sagen, dass es bei uns genau so ist. Meine Tochter hatte diese Phase rund um den ersten Geburtstag. Meine Sohn eben jetzt mit 16 Monaten und es ist absolut normal, dass er bei dir so anhänglich ist. Sie verstehen dann schon, dass du z.B. in einen anderen Raum gehst und meinen dann, dass sie alleine sind und du nicht wieder kommst. Er sieht sich jetzt als eigenständige Persönlichkeit. Und nachts plagen ihn vielleicht auch die Zähnchen. Da schläft unser kleiner Mann immer schlechter. Es ist (wie immer) alles nur eine Phase und wird wieder vorbei gehen. Tipps? Habe ich keine. Es ist ein Gleichgewicht. Man darf die Gefühle des Kindes nicht völlig ignorieren und den Haushalt auch mal Haushalt sein lassen. Läuft dir ja nicht davon. Und manchmal, wenn mein Sohn mal wieder einen richtigen Wutanfall bekommt, weil er nicht sofort das bekommt, was er will, dann lasse ich ihn auch mal sitzen, damit er merkt, dass er nicht immer alles sofort bekommen kann. Meist hört er dann schnell auf. Aber das bekommt man schon raus, wann die Kleinen einen wirklich brauchen und wann es nur Trotz ist.


Chriss123

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Mit 16 Monaten sollte er schon erste kleine "Hilfen" bei deiner Hausarbeit geben können. Oder sagen wir vielleicht besser, du solltest in der Lage sein ihn mit völlig unnötigen, eigentlich eher störenden Hilfsaufgaben bei Laune zu halten, während du so schnell und unauffällig wie möglich deinen Streifen durchziehst und in trotzdem im Auge bzw bei der Stange hältst. Beispiele aus unserem Alltag damals: Bad putzen - unsere Kleine hat einen fast leeren, seifenfreien Eimer und ein Tuch bekommen und "den Boden gewischt", während ich Dusche, WC und Waschbecken mit meinem eigenen Eimer (außer Reichweite aufgestellt) geschrubbt habe. Anschließend war der Boden natürlich zu nass und wir mussten mit vielen vielen Trockentüchern drüberwischen, wobei sie durchaus mal die Trockentücher in den Wassereimer geworfen und alles noch viel chaotischer gemacht hat. Wäscheaufhängen - Da hat sie mir immer Sachen angereicht. Meistens die, die ich gerade aufgehängt hatte und nicht die aus dem Wäschekorb. Also "Opferstücke" in die direkte Reichweite hängen und zwischendurch die anderen, wirklich zu trocknenden Klamotten weiter weg vom Kind. Plus aufpassen, dass energisches Ziehen vom Helfer nicht den Wäscheständer umwirft. Wäschezusammenlegen kann man auch zusammen, wenn man sich drauf einstellt, dass man alles doppelt und dreifach faltet, was nicht schnell genug aus der Reichweite vom Kind ist. Trotzdem solltest du diese Sachen bewusst auf seiner Augenhöhe machen, damit er sich eingebunden fühlt statt abgeschoben. Also z.B. auf dem Boden falten, nicht auf der Kommode. Für die Küche haben wir einen Lernturm, damit sie zuschauen kann und damals hat sie so wichtige Aufgaben wie trockene Nudeln von Packung in Schüssel umfüllen übernommen. Zum abmessen, wieviel wir essen. Und ich hab dann die Nudeln von Boden, Turm, Arbeitsplatte, Schüssel und Packung gekocht. Also, wie gesagt, echtes helfen ist das nicht. Dein Sohn wird sich aber total wichtig und ernst genommen fühlen, wenn du solche Sachen mit ihm machst. Das hebt seine Laune automatisch und reduziert klammern. Und er lernt spielerisch schon jetzt den Haushalt. Plus, wenn man das mit genügend Humor sieht, macht diese Art von gemeinsamem Spiel-Arbeits-Chaos auch als Mama Spaß. Hab ich zugegeben auch nicht jeden Tag geschafft und manchmal ist nach der Hilfe mehr Chaos da als vorher, aber das kann man immer noch machen, wenn Kind schläft. Und dann muss in dem Alter der Partner einfach nach wie vor viel im Haushalt helfen. Wenn dein Sohn in keine Betreuung geht, sondern rund um die Uhr bei dir ist, hast du damit faktisch nen 16-24 Stundenjob. Gerade, wenn er schlecht schläft. Die meisten Vollverdiener arbeiten nur 8 Stunden. Lass es mit dem Arbeitsweg 12 sein. Dann kann Papa immer noch in mindestens 4 Stunden den Haushalt erledigen ohne mehr 'Arbeitszeit' als du zu haben. Oder 4 Stunden Kinderbetreuung alleine übernehmen, damit du den Haushalt schaffst. Oder was dazwischen. Jedenfalls würde ich außer regelmäßigen gesunden Mahlzeiten für euch keine Haushaltsaufgabe fix als deine interpretieren, sondern als gemeinsame zwischen den Eltern. Wenn du es mit der Hilfe eures Sohnes schaffst, super. Wenn nicht bleibt es mindestens bis der Kleine schläft liegen oder dein Partner muss es eben machen.


NaduNaduNadu

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Antwort auf Beitrag von Mae227

Das Baby/Kleinkind sieht die Mutter als Einheit. Bist du nicht da ist es als wenn ihm ein Körperteil fehlt. Was ist wenn du ihn ins Tragetuch bindest? Auf den Rücken kam man auch gut kochen und auch etwas putzen (OK gebückt wäre schwierig) Aber beim Spülmaschine ausräumen , könnte er mit ner Schüssel und n Rührbesen neben dir spielen


Maschendrahtzaun

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Hallo, entweder dein Kind kommt gerade in die Loslösungsphase oder es ist schon drin und ist gerade in der Wiederannäherungskrise. Du findest es heraus, wenn er sich im Spiegel erkennt, ist er in der Wiederannäherungskrise. Dafür malst du ihm einen Punkt/Strich/Irgendwas mit Creme ins Gesicht, bemerkt er es bei seinem Anblick im Spiegel und greift hin, erkennt er sich. Das bedeutet er hat sich als eigene Person begriffen, aber das macht ihm Angst, darum sucht er deine Nähe. Sollte er gerade erst mit der Loslösung beginnen, ist es ähnlich. Das Neue ängstigt ihn. Dann musst du aber wissen, dass die Wiederannäherungskrise noch kommen wird. In beiden Fällen ist es nur eine Phase von ein paar Wochen. Es ist wichtig, die Nähe, die eingefordert wird zu geben.