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Kindeswohlgefährdung in der Kita?

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Kindeswohlgefährdung in der Kita?

Hexi2222

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Guten Abend, Ich bin neu hier und wende mich aus lauter Verzweiflung an euch. Mein Sohn (2J 4Monate) ist seit knapp über einem Jahr in einer Kita. Die ersten 9 Monate verlief alles super. Er ging gerne rein. Seit ca einem halben Jahr ist er jeden Morgen richtig panisch und möchte nicht mehr in den Kindergarten. Ich dachte jetzt monatelang, dass ist nur eine Phase…. Falsch gedacht!!! Ich habe gestern erfahren, dass mein Sohn seit Monaten von der Erzieherin vor die Tür gestellt wird wenn er bockt oder weint. Er muss dann wirklich bitterlich weinend vor der Tür sitzen und darf nicht mehr rein. Mir ist alles aus dem Gesicht gefallen als ich das gehört habe!!! Es tut mir in der Seele weh so etwas als Mama zu erfahren. Für mich steht fest, er geht bis auf weiteres nicht mehr rein und es wird definitiv ein Gespräch mit der Leitung geben. Wie kann ich mich auf das Gespräch vorbereiten? Grenzt so etwas schon an Kindeswohlgefährdung, wenn es seit Monaten so läuft? Vielen Dank vorab für eure Antworten.


Cafe2go

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Antwort auf Beitrag von Hexi2222

Hab leider gar keinen Tipp oder Rat. Mein Sohn ist gleich alt und ich hab gerade Tränen in den Augen, wenn ich mir vorstelle, dass so mit ihm umgegangen wird. Ich finde es toll, dass du ihn vorerst nicht mehr hinschickst! Wie hast du davon erfahren?


Hexi2222

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Antwort auf Beitrag von Cafe2go

Eine andere Kindergartenmama hat mich angesprochen, weil ihr Kind es mehrfach mit Tränen in den Augen mitbekommen hat und es auch total geschockt war. Ich bin daraufhin zu einer Erzieherin. Und so kam alles raus. Dies geht wohl schon seit Monaten. Seit gut einem halben Jahr hat sich mein Sohn extrem verändert. Er fängt schon früh an zu weinen wenn er das Wort Kindergarten hört. Er zieht sich seit Monaten zurück. Und ich habe die ganze Zeit gedacht, es liegt an mir oder ist nur eine Phase.


NaduNaduNadu

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Antwort auf Beitrag von Hexi2222

Wow ... Find ich nicht in Ordnung... Er ist kein ungehorsamer Hund... Den man einfach aussperrt... Darf ich fragen wie du davon erfahren hast? Also ICH würde sagen, sie verletzt damit ganz klar ihre Aufsichtspflicht... Und schadet seiner Würde / Psyche. Aber wie man das jetzt rechtlich nennt ka.


kaempferin

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Antwort auf Beitrag von NaduNaduNadu

"Er ist kein ungehorsamer Hund... Den man einfach aussperrt..." Und auch mit TIEREN*HUNDEN geht man (NIEMALS) NICHT SO um! Denn das sind - ob nun Kinder ODER Tiere - alles Lebewesen mit Gefühlen und Schmerzempfinden! Von daher weiß ich überhaupt nicht, was Dein Beispiel nun mit dem Hund soll!? Von daher sehr unangebracht, wie ich finde... !


NaduNaduNadu

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Antwort auf Beitrag von kaempferin

Weil manche Leute eben so mit Tieren umgehen. Ich habe auch Hunde und sperre sie nicht aus .. keine Sorge


TankGirl

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Antwort auf Beitrag von Hexi2222

Das ist mies, sowas sollte heutzutage eigentlich nicht mehr gemacht werden. Da würde ich auch ein Gespräch suchen und fordern, das zu unterlassen. Ob das die Aufsichtspflicht verletzt, kann man so nicht beurteilen, dazu müsste man die Situation in allen Einzelheiten betrachten, aber eine Kindeswohlgefärdung nach §8a SGB VIII liegt hier nicht vor. Lg


Hexi2222

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Antwort auf Beitrag von TankGirl

Das Vertrauen ist komplett weg. Ich möchte mein Kind dort nicht mehr hin geben.


Banu28

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Antwort auf Beitrag von Hexi2222

Hallo, das Gespräch mit der Leitung ist natürlich ein Muss. Bitte nicht die Sache stillschweigend hinnehmen und einfach nicht mehr hingehen. Sonst machen die Erzieherinnen mit anderen Kindern genauso weiter wie mit Deinem Sohn. Es reicht hier auch nicht das Gespräch mit der Leitung allein. Sondern ich würde einen sachlichen, kurzen Brief (Einschreiben) an den Träger der Einrichtung schicken. Zur Info. Schildere das Ganze und sage in knappen Worten, dass dies sog. Schwarze Pädagogik ist, die man eigentlich seit den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts schon nicht mehr anwendet. Der Träger ist der eigentliche „Chef“ der Kiga-Leitung. Die Träger sind - im Gegensatz zur Kiga-Leitung - auch nicht so sehr am Vertuschen interessiert, weil sie wissen, dass solche Dinge dem Träger (Rotes Kreuz? Kirche? Caritas? usw.) sonst sehr schaden. Sie reden mit der Kiga-Leitung und waschen ihr notfalls den Kopf. Wo es ums eigene Kind, aber auch andere wehrlose Kinder geht, muss man energisch werden. Du musst auch keine Angst haben, dass dies Deinem Sohn schadet, falls er doch wieder in diese Einrichtung geht. Im Gegenteil: Die Kinder der rebellischen Eltern werden eher vorsichtiger behandelt, weil man Angst hat, dass die Eltern sonst sofort wieder auf der Matte stehen. LG


Hexi2222

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Ja, vielen Dank für die Antwort. Als erstes steht ein Gespräch mit der Leitung und der Erziehern an. Danach werde ich es definitiv auch den Träger melden. Ich habe gestern schon mit einer Kinderschutzbeauftragten vom Jugendamt gesprochen. Sie wird es an die Fachbeaftragte auch weitergeben. Und nein, ich werde nicht schweigen, denn da hört der Spaß auf. Es sind Kinder, die noch nicht einmal richtig reden können.


Pimboli

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Antwort auf Beitrag von Hexi2222

Ich würde auf jeden Fall das Gespräch mit der Kitaltg und dem Träger suchen Das ist für mich Machtmissbrauch am Kind. Wäre ein Gruppenwechsel eine Option für dein Kind?


Hexi2222

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Antwort auf Beitrag von Pimboli

Es gibt nur eine Kindergrippe. Für die große Gruppe ist er noch zu klein. Und das Vertrauen ist einfach komplett weg.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Hexi2222

Das nennt sich Auszeit und ist für mich eine Methode aus der schwarzen Pädagogik, die es absolut zu verachten gilt (auch im privaten Bereich, vgl Stille Treppe). Und ja, auch mit Erzieherin und Leitung besprochen werden muss. Ggf auch mit dem Träger der Einrichtung. Zur Einordnung: Ich arbeite in der Jugendhilfe und wir schicken nicht Mal unsere Jugendlichen in den Zimmerarrest. Es gibt so viele andere Mittel und Wege. Auch die Heimaufsicht fordert das genau so, nur in absoluten Ausnahmefällen, die fachlich sehr gut begründet werden müssen und auch kontrolliert werden, sind Auszeiten erlaubt - dabei muss normalerweise akute Fremdgefährdung vorliegen! Zurück zu deinem Beispiel werde ich richtig wütend, wenn ich sowas höre. Leider ist es nicht das erste Mal, dass mir sowas zu Ohren kommt. Da spricht für mich die pure Überforderung des Personals heraus, und fehlende Fachkenntnis. Eine Fremdgefährdung im Sinne von 8a nach SGB VIII ist die Methode per se nicht. Aber wenn die Babys und Kleinkinder regelmäßig allein vor die Tür gesetzt werden, fällt das definitiv unter Verletzung der Aufsichtspflicht und sollte demnach angreifbar sein. Ich würde mein Kind keinen Tag mehr allein in der Kita verbringen lassen bevor Gespräche stattgefunden wurden. Falls es andere Gruppen gibt, würde ich darauf bestehen, in eine solche zu wechseln (vorausgesetzt, die arbeiten anders), im besten Fall komplett die Einrichtung (falls möglich) - und dort explizit nach dieser Methode fragen. Mein Vertrauen wäre dahin. Schildere denen eindrücklich davon wie sich dein Kind verhält. Das fällt schon unter generalisierte Angst und ich drücke die Daumen, dass ihr ganz liebevolle, fachlich kompetente neue ErzieherInnen findet, die deinem Kind die Angst vor der Kita nehmen.


Hexi2222

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Wenn mein Sohn bockt, macht er seine Augen zu und ignoriert. Er wird aber vor die Tür gestellt, weil er weint. ( und ja, er weint seit Monaten bitterlich). Er wird vorerst nicht mehr rein gehen, bis alles geklärt ist. Und ich werde mich auch um einen anderen Platz in einer anderen Kita bemühen.


kaempferin

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Antwort auf Beitrag von Hexi2222

(Ebenfalls) guten Abend, ob das nun gleich Kindeswohlgefährdung ist oder nicht, weiß ich nicht so genau, denn man weiß ja nicht, was*welcher Raum hinter dieser Türe ist, ob die Kinder dann einfach mal eben abhauen*verschwinden können oder ob die "Haupttüre" verschlossen ist, damit die Kinder eben nicht einfach so hinaus können. Aber trotzdem sollte man noch so sehr junge Kinder nicht einfach so vor die Türe schicken. Und auf jeden Fall ist solch eine Vorgehensweise sehr, sehr hanebüchen und unmöglich und geht überhaupt nicht! Was da so alles herumläuft und sich "Erzieherin" nennt - echt unglaublich! Die sollten überhaupt nicht auf Kinder losgelassen werden!!! Wie lange muss Dein armer Sohn überhaupt draußen vor der Türe verharren? Hoffentlich "wenigstens"(???) nicht allzu lange - nicht auszudenken!!! Und nur, weil ein Kind in DIESEM Alter mal bockt oder weint, werden solche Methoden angewandt?! Und nochmal: Echt unglaublich! Okay; (MAL!) schimpfen oder ermahnen, wenn es mal nötig ist - geschenkt, aber SOWAS?! Nie und nimmer! Wie Dir schon hier geraten wurde, würde ich mich da an die Leitung UND den Träger wenden - und zwar unbedingt und schleunigst! Und mein Kind da ebenfalls allerschleunigst herausnehmen! Denn das könnte ich mir nicht lange mit ansehen, wie er leidet! Einfach schrecklich, sowas! "Es tut mir in der Seele weh so etwas als Mama zu erfahren." Das glaube ich - und; wie bereits geschrieben - mir ginge es nicht anders. "Für mich steht fest, er geht bis auf weiteres nicht mehr rein und es wird definitiv ein Gespräch mit der Leitung geben." Sehr, sehr gut - wie weiter oben bereits geschrieben! Euch - Dir und Deinem Sohn - alles, alles Gute und dass Ihr sehr, sehr bald eine weitaus bessere Einrichtung findet! Mit empathischen und wirklich kinderlieben Erzieher*innen!


Hexi2222

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Antwort auf Beitrag von kaempferin

Die Haupttür ist zu. Die Tür zur Gruppe ist eine Glastür mit Milchglas zur Hälfte. ( sie können ihn also nicht sehen, wenn nicht einer dauerhaft an der Türe steht). Ich weiß nicht wie lange er davor stehen muss ( das klärt sich hoffentlich alles beim Gespräch). Ich wusste ja erstmal nur von einem Tag vor der Tür, bis ich erfahren habe das es schon seit Monaten so geht. Natürlich wundert mich jetzt garnichts mehr. Die große Panik am Morgen, dass er sich komplett zurückgezogen hat, dass er teilweise garnicht ansprechbar ist ( Ich dachte schon fast, er hat Autistische Züge), dass er so schlecht das sprechen lernt, dass er plötzlich wieder bei uns im Elternbett schläft weil er Angst hat….. All dass kam in den letzten Monaten. Seitdem ich es weiß, wird mir so einiges klar.