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Hodenhochstand OP Bericht

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Hodenhochstand OP Bericht

chailover

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Ihr Lieben, Seit Jahren lese ich Eure Erfahrungen hier wenn es um Krankheiten oder Tipps geht, auch zu diesem Thema. Eure Geschichten haben mir immer sehr geholfen deshalb wollte ich allen die dieses Thema betrifft etwas zurückgeben: Mein Sohn wurde mit einseitigen Hodenhochstand mit 1 Jahr und 7 Monaten operiert, es war ein Leistenhoden rechts. Ich hatte großes Angst vor dem Eingriff und mir alle nur verfügbaren Erfahrungsberichte in Foren durchgelesen. Vorab: es lief alles besser als gedacht! Trotz Corona. Alle Plan-OPs wurden ständig verschoben und ich wurde vom Ärzteteam bereits im voraus gewarnt, dass das passieren kann das man am KH abgewiesen wird, dennoch wollte ich die OP nicht ambulant in der Praxis durchführen lassen sondern stationär, in unserem Fall an der Charité und ich kann das Team sowie die Kinderchirurgie-Ambumanz und die -station nur empfehlen! Am OP-Tag muss das Kind einige Stunden davor nüchtern bleiben, ca. 1h davor das letzte Mal Wasser trinken, 3h davor stillen, ca.6h davor kleine Mahlzeit (etwa 1 kleiner yoghurt) und ca 8h davor das letzte Mal essen. Meins hat da zum Glück sehr gut mitgemacht zum Glück. OP wird bei so kleinen Kindern immer unter Vollnarkose durchgeführt, sehr sinnvoll auch wegen der adäquaten Schmerztherapie. OP Vorbereitung war ein Ding an sich, ca. 5-6h mit Wartezeiten und jeweils Gängen zu den unterschiedlichen Ärzten (Anästhesie, Kinderchirurgie, etc.), Fand ich sehr beruhigend mit jedem einzeln reden zu können auch wenn das Warten extrem anstrengend war. Am Tag der OP hat sich wegen Corona alles verspätet, aber gegen 16h war mein Kind dran, mit allem dauerte die OP ca. 1h. Das Kind kriegt einen Beruhigungssaft vorab und wird weich wie Pudding auf dem Arm, schlimm mit anzusehen, aber für das Kind besser. Dann der Moment das Baby in den Arm des Anästhesisten abzugeben fand ich am schlimmsten, den er hat trotz Saft geweint und fand das gar nicht cool aber in dem Moment konnte ich nichts mehr tun. Und das hat seltsamerweise, nach stundenlangem Warten und Stehen, und nüchternes Kind bespielen und selber Kaul zum Essen oder Trinken kommen, dann doch einfacher als gedacht. Ich konnte nichts mehr machen in dem Augenblick, ich musste die 1h jetzt abwarten und mich für danach stärken. Kann nur empfehlen die Erlebnisse und Gefühle in dieser Zeit aufzuschreiben, dann vergeht sie sich viel schneller und man gibt sich nicht der Angst hin sondern kann sie besser begreifen indem man sie bei-schreibt. Wörtlich :) Nach 1h wurde ich aus der OP angerufen, habe mein Kind abgeholt, das im Aufwachraum schon aufgewacht war und etwas weinte, das fand ich dann nicht so cool und machte mir Sorgen, aber zum Glück konnte ich ihn sofort stillen und er ist sogar auf dem Arm eingeschlafen. War noch ziemlich schlapp. Die Nacht super gut geschlafen, vermutlich wegen der Restnarkose und dem Schmerzmittel. Die Kinder kriegen Kaudalanästhesie, was u.a. bedeutet dass da noch der OP ca 6h nichts wehtut, zur Sicherheit nach den 6h Ibuprofen gegeben. Sie sollen gar keine Schmerzen haben. In der Zwischenzeit hatten diese auch etwas nachgelassen, 1. Tag war gut, essen und trinken prima, konnte Kind gut mit Büchern und liegen beschäftigen, er wollte aber auch schon aufstehen. Also war sich selbst wieder, wie gesagt nach einigen Stunden schlapp sein, sonst super bei Laune! Am 2. Tag wollte das Kind schon toben... Ich habe aber versucht dass er so viel liegt wie möglich, denn ich wollte auf keinen Fall dass da was reisst und der Hoden wieder hochrutscht, dann muss man alles von vorn machen. Bobbycar/Laufrad habe ich ihn tatsächlich 4 wochen nicht fahren lassen und es ging erstaunlich gut. Und ich spreche von einem sehr aktiven Kind! Nach 1 Woche war er wieder in der Kita, alles kein Problem! Doof war für ihn eigentlich nur der Verbandswechsel denn dieser chirurgische Verband klebt extrem fest und es tut scheinbar sehr weh ihn abzumachen, was leider 2 tage nach der OP und bei der Kontrolle beim KIA, also 7 tage nach der OP sein musste. Apropos Naht: sie verheilte schnell, es sind tatsächlich 2 Nähte, eins im Leistenbereich ca. 6cm lang und eins am Hodensack wo der Hoden fixert ist. 2 Monate Post OP sieht man beide noch, der operierte Hoden ist trotzdem relativ hoch, das liegt aber in seinem Fall am sehr starken Muskelreflex, wenn er nicht ist gerade, sieht man nichts. Nur wie gesagt den roten strich in der Leiste, das sieht aber auch schon sehr gut aus, wenn man drüberfässt merkt man nichts. Also, dem Kind geht es gut, alles soweit gut überstanden! Ich hoffe Euch ein bisschen die Angst damit genommen zu haben und drücke Euch die Daumen!!


Momiiii

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Antwort auf Beitrag von chailover

Hallo, Deine Nachricht ist etwas länger  her, hast aber ein großes Dankeschön dass du in Nachhinein  deine Erfahrung  geschrieben hast. So wie du lese ich auch ganz oft in Forums über verschiedene Themen bezüglich Kinder. Habe bis heute nie selber was geschrieben. Da du beschrieben  hast wie sehr eigene Gefühle aufzuschreiben hilft... Mein Sohn , 11 Monate  alt , hat auch  eine einseitige Hodenhochstand  und wird nächste Woche operiert. Ich habe  große Angst, habe 1000 Szenarios  im Kopf  was schief gehen kann  und mache mir große Sorgen. Vor allem  wegen Narkose  und wie der Moment  ihn abzugeben wird...ich kann einfach jeder Moment heulen  Lese seit Tage, jeden Abend  deine Nachricht und versuche  positiv zu denken. Danke dass du alles im Details beschrieben hast, es hilft einem sehr  sich vorzubereiten und vorzustellen  wie es wird. Ich hoffe dass bei meinem Sohn alles gut wird und möchte einfach dass wir alles hinter uns haben. Lg Bea


Mina+J

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Antwort auf Beitrag von Momiiii

Hallo, Wie es der zufall so will bin ich gerade auch über den beitrag gestolpert (sie sagten stillen wär schön.. jaja zu viel zeit zur handynutzung manchmal..) Es ist gut zu sehen das man nicht alleine dasitzt und sich Sorgen macht. Ich war gestern mit meinem Kleinen (kurz vor 10M) zur Untersuchung und Vorbesprechung im Krankenhaus (Bremen), der Termin ist in 4 Wochen, kann aber durch reinkommende Notfälle noch etliche Male verschoben werden, im Zweifel auch wenn er schon das mir-wurscht-mittelchen bekommen hat. Aber besser als monatelang in der Praxis auf einen Termin zu warten und endgültig verrückt zu werden. Ich hoffe das es bei uns auch gut ausgeht, vielleicht finde ich die Zeit hier zu ergänzen wenn wir es überstanden haben. Ich geh jetzt aber wieder schlafen, in zwei Stunden ist die Nacht vorbei, ob ich will oder nicht. Dann bin ich wieder klettergerüst und weiterschlafen nicht drin. LG, Mina und (noch) friedlich schlummernder J~