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Beziehung zur Tante

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Beziehung zur Tante

KatharinaY

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Wir haben folgendes "Problem" mit der Beziehung zur Tante unseres Sohnes, die mich zunehmend belastet:  Mein Mann hat eine Schwester, die mit ihrem Mann eine genau gleichaltrige Tochter hat (2 Jahre und 9 Monate). Die Familie wohnt in den Niederlanden und wir sehen sie daher nicht allzu oft. Wenn wir sie besuchen oder sie uns, dann wird die Situation allerdings schnell unangenehm, das letzte Mal haben wir sie sogar gebeten, vorzeitig zu gehen. Und zwar liebt unser Sohn seine Tante und Cousine heiß und innig, die Cousine ist allerdings sehr auf ihre Eltern fixiert und wir haben es bisher nicht geschafft, die gleiche enge Beziehung zu ihr aufzubauen, auch wenn wir es immer wieder versuchen. Wir wollen ihr aber auch nichts aufzwingen. Wenn sie zu Besuch sind, ist die Konstellation daher stets so, dass die Schwester meines Mannes und ihr Mann mit den Kindern spielen und mein Mann und ich uns fühlen wie das fünfte Rad am Wagen. Unser Sohn ignoriert uns quasi komplett. Wenn es darum geht, Grenzen zu ziehen, werden aber wir gebeten, das zu tun. Beispiele: Sie möchten mit ihrer Tochter auf den Spielplatz, ihn aber nicht mitnehmen. Wir sollen ihn dann zurückhalten. Mein Mann tut das nicht (würde bei einem Kind im Trotzalter in einem Heul- und Wutanfall enden, den wir ausbaden müssen). Sie nehmen ihn dann widerwillig mit, weil sie nicht nein sagen wollen und beschweren sich, dass sie auf ein "fremdes" (ihre Worte) Kind aufpassen müssen. Oder: Sie möchten ins Bett gehen. Die Tante sagt zu mir, mein Sohn hätte zu ihr gesagt, ER sei müde und wolle ins Bett. Er ist aber putzmunter und sie spielen auch noch mit ihm. Ich bitte sie, dann nicht mehr mit ihm zu spielen, damit er runterkommt und ihm auch zu sagen, dass sie ins Bett wollen. Tut sie nicht, stattdessen machen sie sich bettfertig und ich werde irgendwann gebeten, ihn zu holen. Ich muss ihn dann schreiend aus dem Zimmer tragen und ihn daran hindern, wieder in ihr Zimmer zu gehen. Das für zwei Stunden, bis er erschöpft und weinend einschläft.  Mich macht das ganze ziemlich fertig, weil ich das Gefühl habe, dass ich quasi die Rolle der bösen und strengen Mama übernehmen muss, damit sie die "Gute" sein kann, die ihm alles erlaubt. Grenzen setzen sie auch bei ihrer eigenen Tochter nicht, sie hört quasi nie ein "nein" und bekommt null Frustration zugemutet. Natürlich tut es uns auch weh, vom eigenen Kind so links liegen gelassen zu werden. Ich habe aber das Gefühl, dass sie sehr einnehmen ihm gegenüber ist und uns dann keinen Raum für unsere eigene Beziehung zu ihm lässt. Nur für die unangenehmen Aufgaben werden wir dann herbeigezogen. Ich finde, sie könnte aber auch selbst ihm mal ein "Nein" zumuten, wenn sie etwas nicht möchte.  Ich hoffe, es wird etwas klar, worum es mir geht. Normalerweise freue ich mich sehr, wenn mein Sohn mit anderen Menschen gute Beziehungen aufbauen kann und versuche auch, ihn immer freizulassen und nicht zu klammern. Das ist mir sehr wichtig. Aber irgendwie ist es mir bei ihr immer viel zu viel und ich komme mir dann kindisch und eifersüchtig vor. Mein Mann fühlt aber gleich wie ich und übernimmt zum Glück die unangenehme Aufgabe der Konfrontation. Allerdings hat das Verhältnis nun schon ziemlich gelitten und das finde ich sehr schade.  Hat vl jemand etwas Ähnliches erlebt und/oder Tipps für mich? Vielen Dank fürs Lesen :)


User-1721891580

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Ja leider! Mein Ältester durfte bei meinem Bruder einfach ALLES. Und als er dann älter wurde und Grenzen überschritt musste ICH Nein sagen. Mein Bruder hat seine Grenzen nicht gezeigt. Meine Mutter genauso. Letzendlich ist der Kontakt zu meinem Bruder sehr sporadisch geworden und bei meiner Mutter zu Hause benimmt mein Sohn sich wie ein König und im Nachhinein beschwert sich meine Mutter das er macht was er will. Aber eine Sache für euch- wieso geht ihr dann nicht mit auf den Spielplatz? Nur weil er mit der Schwester spielt und euch "ignoriert" muss sie ja nicht alleine mit ihm gehen. Die Schwester fühlt sich bestimmt so, als würdet ihr euren Sohn die ganze Zeit bei ihr abladen. Ihr solltet einfach mal mit einander reden und eure Erwartungen aneinander abgleichen.  Mit meiner Mutter und meinem Bruder konnte ich nicht reden. Da wurde gleich abgeblockt.  


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von User-1721891580

Danke für deine Antwort-- schade, dass ihr die Situation nicht lösen konntet. Aber gut zu wissen, dass wir damit nicht alleine sind.  Die spezielle Situation mit dem Spielplatz war deswegen so, dass wir tatsächlich nicht gehen wollten. Es war halb acht abends, wir haben noch ein zwei Monate altes Baby, daher wollte ich zuhause bleiben. Mein Mann hatte davor vorgeschlagen, auf den Spielplatz zu gehen, worauf aber niemand einging. Irgendwann wollten sie auf einmal doch, für uns war es dann aber einfach zu spät. Die Tante war aber nicht alleine mit den beiden Kindern, ihr Mann und ihre Mutter, also die Oma, waren auch dabei. Also 3 Erwachsene und 2 Kinder.  Du hast natürlich Recht, man sollte klar kommunizieren. Mein Mann ist allerdings aus der Türkei und seine Familie kommuniziert komplett auf Türkisch. Mein Türkisch ist zwar auf gutem Konversationslevel, aber solche Dinge zu klären ist dann doch sehr schwer für mich. Dazu kommen noch diw kulturellen Unterschiede. Und mein Mann ist auf dem Gebiet generell manchmal ein wenig trampelig. Er hat versucht zu erklären, was uns stört, das hat aber nur zu Streit geführt. Objektiv macht sie ja auch nichts falsch -- sie versucht, eine tolle Tante zu sein, und was will man ihr vorwerfen? Dass unser Kind sie zu sehr mag?  Na ja, ist wahrscheinlich auch ein sehr spezieller Fall. Aber danke für das Teilen deiner Erfahrungen!


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Ehrlichgesagt kann ich die Tante bei den geschilderten Situationen verstehen. Sie möchte nicht die Verantwortung und die Erziehung eure Sohnes übernehmen. Das möchtet ihr doch vermutlich eigentlich auch nicht? Ihr hättet entweder auf den Spielplatz mitgehen können, oder eurem Sohn sagen, dass er nicht mit kann und stattdessen mit euch was schönes spielen kann. Vielleicht fällt es ihr schwer, einem anderen Kind "Nein" zu sagen. Das kann ich aber nachvollziehen - wie oft liest man hier, dass andere auf keinen Fall einem bei der Erziehung reinreden sollen. Warum "tut es weh", dass euer Sohn sich gut mit der Tante versteht? Ich freue mich in solchen Situationen immer, dass ich mal nicht im Fokus des Kindes stehe. Ich glaube, ihr müsst in Ruhe mal reden, was eure gegenseitigen Erwartungen sind, und auch was jeder bereit ist zu geben. Wenn die Tante nicht alleine auf den Sohn aufpassen möchte, oder ihn nicht bis spät abends bespaßen, dann müsst ihr das akzeptieren und gemeinsam eine Lösung finden.


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Hallo, danke für deine Antwort. Ich finde es hat nichts mit "in die Erziehung reinreden" zu tun, wenn man einem Kind mal sagt: "Sorry, wir wollen jetzt schlafen, wir spielen jetzt nicht mehr" o.ä.  Was uns wehtut, ist nicht, dass sie eine gute Beziehung hat. Wie gesagt, das finde ich gut und schön. Was uns stört, ist, dass sie ihn so komplett vereinnahmt und dann sich beschwert, wenn er "an ihrem Hosenbein klebt" (auch ihre Worte). Andere Personen verstehen sich auch gut mit ihm, aber signalisieren ihm auch, wenn sie etwas nicht wollen, anstatt das hintenrum über die Eltern zu tun.  


Pinguini

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Ehrlich gesagt würde ich genauso handeln wie deine Tante. Wenn ich ein Kind selten sehe, auch wenn mich das Kind sehr mag, Situationen wie zu Bett gehen, nicht mit auf den Spielplatz etc. müssen die Eltern mit dem Kind "durchstehen", nicht die Tante. Es ist dein Job deinem Kind die Grenzen anderer Menschen freundlich aufzuzeigen. Und mit ihm ggf. auf einen anderen Spielplatz zu gehen, damit dein Besuch mal Zeit für sich selbst hat. 


KatharinaY

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Ok, danke für deine Sichtweise. 


Mörchen17

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Ich verstehe das alles nicht - natürlich seid Ihr als Eltern dafür zuständig, Eurem Kind Grenzen zu setzen, nicht die Tante. Und wenn die Tante (was ist eigentlich mit dem Vater der Cousine?) sagt, sie will aber nicht mit Eurem Sohn auf den Spielplatz oder sie will ihre Tochter jetzt zum Schlafen bringen, so dass die Spielzeit beendet ist, ist das doch ihr gutes Recht. Würdet Ihr umgekehrt anders verfahren?   Bei uns in der Familie ist die Situation teilweise ähnlich. Meine Schwester hat zwei Kinder, die Tochter ist fast auf den Tag gleich alt wie unser Sohn, der Sohn ist ca. 1,5 Jahre jünger, und wenn sie mit den Kindern zu uns zu Besuch kommt, setzt sie sich gern auf die Couch oder in den Liegestuhl oder so und lässt ihre Kinder gewähren. Was dazu führt, dass wir insbesondere bei ihrem Sohn immer in Hab-acht-Stellung sein müssen, weil er gern allen möglichen Mist macht (Spielzeug unseres Sohnes zerstören, unsere Beete zertrampeln etc.). Bei meiner Schwester ist da gar kein böser Wille im eigentlichen Sinne dabei, sie sieht das halt alles nicht so eng, es sind ja Kinder   Ihr habe ich deshalb auch schon einige Male Ansagen machen müssen, dass sie ihren Filius bitteschön im Zaum zu halten hat. Wenn sie sich dann beschweren würde, dass ich sie als Mutter in die Pflicht nehme und sie somit die "Böse" bei ihren Kindern sein soll, obwohl ich doch diejenige bin, die es blöd findet, wie ihr Sohn sich verhält, da wäre es aber ganz schnell zappenduster zwischen uns. Macht sie allerdings nicht ^^


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von Mörchen17

Ok, ich glaube hier wird von vielen einiges falsch verstanden. Es ist nicht so, dass wir uns komplett zurückziehen und sie müssen auf unseren Sohn aufpassen. Es ist so, dass sie auch seine komplette Aufmerksamkeit einfordern. Sie ist sehr vereinnahmend und fordert ihn auch auf, die ganze Zeit mit ihnen zu spielen. Wenn wir versuchen, unseren Sohn "zurückzufordern" oder mal alleine mit ihm zu spielen, gefällt ihr das auch nicht. Irgendwie möchte sie ständig ein harmonisches "wir-machen-alles-zusammen"-Gefühl. Wenn wir aber versuchen uns zu "integrieren", z.B. wenn wir Zugang zu ihrer Tochter suchen, klappt das auch nicht. Wir sitzen also, um es einfach zu sagen, rum, bis wir ihm eine Grenze aufzeigen sollen. Ich verlange auch nicht von ihr, mein Kind zu erziehen, aber wenn sie ein Bedürfnis hat, z.B. schlafen zu gehen, kann sie ihm das ganz normal sagen, damit er es besser versteht. Sie muss ihn natürlich nicht schimpfen, aber wenn sie etwas nicht möchte, muss ich ihm suggerieren, dass er es nicht darf, bzw. dass ICH es nicht möchte. 


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Hm ich verstehe schon, was du meist mit "die Böse sein". Aber ich sehe das trotzdem als der Job der Eltern, seinem Kind zu vermitteln, auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen. Bei uns verhält sich zum Beispiel meine Mutter so ähnlich wie die Tante: Sie animiert die Kinder ständig zum Spielen, wenn sie Zeit hat, und die Kinder lieben das. Aber wenn sie mir signalisiert, dass sie das Kind gerade nicht nehmen kann, weil sie kochen, Sport machen oder was auch immer muss, dann nehme ich die Kinder und beschäftige sie, damit sie von ihr ablassen. Das fühlt sich für mich richtig und selbstverständlich an. Es kommt mir vor, als ob es bei euch unterschwellig irgendwelche Spannungen untereinander gibt... Ihr müsst doch auch nicht krampfhaft dieselbe Beziehung zu eurer Nichte aufbauen. Kinder ticken unterschiedlich, und Erwachsene auch. Es ist doch überhaupt nicht schlimm, wenn sie von euch nicht genauso begeistert ist, wie euer Sohn von seiner Tante. An eurer Stelle wäre ich einfach stolz auf euren Sohn, wie gut er sich von euch lösen und auf andere einlassen kann. Das Mädchen ist entweder noch nicht so weit, oder einfach ein anderer Typ, oder es klickt nicht zwischen euch. Das müsst ihr überhaupt nicht persönlich nehmen.


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Ja, da hast du natürlich recht. Es hängt auch viel mit unserem Verhältnis zu ihr, bzw vor allem von meinem Mann zu ihr, ab. Es ist immer schwer, in so einem Post das gesamte Bild zu vermitteln, vor allem von einer Beziehung, die sich über Jahre entwickelt hat.  Dass wir zu unserer Nichte keinen so Draht haben, stört mich an sich auch nicht so sehr. Es führt allerdings dazu, dass eine komische Konstellation entsteht, in der wir uns einfach nicht wohlfühlen. Ihre Besuche bedeuten für uns einfach sehr viel Stress, weil wir ein komplett aufgekratztes Kind haben, das nicht essen und nicht schlafen will vor Aufregung, und das wir dann aber wieder beruhigen müssen. Jedes Mal sind wir komplett fertig. Und fühlen uns einfach nicht als Teil des Ganzen.  Mit meiner Mutter zum Beispiel hat mein Sohn auch ein sehr gutes und enges Verhältnis, aber er wird nicht so vereinnahmt. Und wenn sie etwas nicht will oder es nicht geht, dann sagt sie es ihm auch genauso. Ist meistens kein großes Problem. 


Neverland

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Herzlichen willkommen in dem.böllig normalen Wahnsinn. Darüber hinaus, du widersprichst dir an vielen Stellen. Insofern, vielleicht klärt ihr erst einmal das wirkliche Problem. Dann klappt es auch damit, authentisch aufzutreten.  Ich bin jedenfalls such eher bei der Tante. Einfach deshalb, weil dee Widerspruch den du "anklagen, extrem ist und riesen Fragezeichen hhinterlässt. 


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von Neverland

Ja, ich habe bereits gemerkt, dass es ein Fehler ist, bei so einer Situation in einem Forum um "Rat" zu fragen. Es ist schwer, alles im Detail zu schildern, niemand kennt die Personen und ihren Charakter bzw die Dinge, die zuvor vorgefallen sind etc. Da mag einiges vielleicht wie ein Widerspruch klingen oder mal was an Info fehlen. Es ging mir von vornherein überhaupt nicht darum, wer auf wessen "Seite" ist. Es sollte keine Schuldzuweisung an irgendwen sein, sondern mir ging es eigentlich darum, Tipps für den Umgang mit der Situation zu bekommen. Die habe ich auch von einigen bekommen und ich bin dankbar dafür. Aber viele Posts haben einfach nur den Unterton: "Stell dich nicht so an, damit musst du als Mutter halt klarkommen", oder wie hier: "ich bin auf der Seite der Tante" --  vielen Dank, wir spielen kein Fußball. Ich nehme für mich mit, dass ich nicht mehr in anonymen Foren Rat suchen werde. Danke trotzdem für deinen Post, auch wenn er aufgrund der Tippfehler sehr schwer zu lesen ist.


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

ich meine verstanden zu haben, was dein problem ist und hätte damit auch meine probleme. das was sie macht ist pures rosinen picken. anscheinend ja auch bei ihrer tochter, wenn sie da auch nie nein sagt. mich nerven solche leute auch. schön immer gut dastehen wollen, aber bloß nicht die "drecksarbeit" machen. meine "taktik" in solchen situationen ist es es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, bzw. die leute auflaufen zu lassen. situation spielplatz: ihr habt es ja schon angesprochen, dann zieht es beim nächsten mal einfach früher durch. wenn sie nicht mitkommen möchte, dann geht allein. zu bett gehen: sie vor eurem sohn fragen, wann sie denn ungefähr gedenken ins bett zu gehen und das gern auch zwischendurch mal erwähnen. oh, es ist ja gleich 19:00, die tante geht gleich ins bett. ihr könnt jetzt ja noch ne runde puzzeln und dann muss die tante leider ins bett. oder ist die tante gar nicht müde und möchte noch spielen? dann ist sie gezwungen klar zu antworten. würde sie da schon etwas "nötigen" mal klar ihre grenze zu benennen und das nicht hinterrücks zu machen. bzw. ihr direkt sagen, wenn du ins bett willst, sag ihm das, nicht mir. würde mir auch im vorfeld des besuches aktivitäten aussuchen, die ihr wirklich auch gemeinsam macht und ihr nicht nur daneben steht. z.b. schwimmbad, zoo besuch (mein mann nimmt unser kind z.b. bei sowas oft auf die schultern), indoorspielplatz, usw.   grundsätzlich würde ich echt freundlich zu ihr sagen, wenn du was nicht möchtest, sag es ihm und nicht mir. du bist alt genug. wir bringen den kindern doch auch bei, dass sie stop und nein sagen sollen, wenn sie etwas nicht möchten.


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Danke, es erleichtert mich, dass du das nachvollziehen kannst. Danke auch für die konkreten Vorschläge in den Situationen. Ich habe dann zum Beispiel bei dem ins Bett gehen auch vor ihnen zu ihm gesagt: "du, XX und XX möchten jetzt schlafen und nicht mehr mit dir spielen. Deswegen gehen wir jetzt raus." Hat ihr dann nicht gefallen und er hat trotzdem ein Theater gemacht:). Aber wenigstens war dann klipp und klar, was Sache ist. 


Mamamaike

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Hallo, bittet die Schwester samt Familie für zukünftige Besuche, woanders zu übernachten. Es gibt bestimmt eine preiswerte Ferienwohnung in eurer Nähe. Wenn eine Bitte nicht reicht, sagt deutlich, dass ihr sie gerne trefft, aber dass so enger dauerhafter Kontakt sehr anstrengend ist und es euch bestimmt allen gut tut, mehr Abstand während eines Besuches zu haben (netter, aber dieser Inhalt). Es entspannt Familienbesuche ungemein, wenn man nicht 24 Stunden zusammen ist. Der Gast-Status ist klarer, man kann sich verabreden zum gemeinsamen Essen, spielen, Zeit verbringen, hat aber jeweils auch Zeit für sich als Familie. Viele Grüße   


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von Mamamaike

Jaaaaa das ist so eine Sache mit türkischen Familien :D. Irgendwie ist woanders übernachten immer ein No Go. Ich habe immer dass Gefühl, es gehört dazu, dass man aufeinander hockt und sich unglücklich macht . Diesmal meinten sie auch erst, dass sie bei einem Freund in der Nähe übernachten, weil wir noch ein zwei Monate altes Baby haben. Plötzlich war das aber vom Tisch.  Du hast vollkommen Recht, das wäre in der Tat die beste Lösung. Ich werde in Zukunft darauf pochen, dass wir das doch irgendwie durchsetzen. Zumal wir auch nicht super viel Platz haben.


Niic

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Ich glaube auch verstanden zu haben was du meinst.  Es ist ihr Bedürfnis und das darf sie auch äußern, egal wem gegenüber.  Klar ich würde mir auch verarscht vor kommen, wenn meine Mutter zu mir kommt und sagt "du musst jetzt gehen weil die Tante muss ins Bett" aber die Tante selbst sagt es nicht.   Generell gilt, wir erziehen nicht nur unsere Kinder sondern sind auch Vorbilder. Wir sollten vorleben, dass man über Bedürfnisse sprechen kann. Vielleicht versteht deine Schwägerin ja so, was du ihr damit sagen möchgest. 


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Huhu, ich verstehe, dass es nicht leicht ist, wenn dein Sohn von der Tante restlos begeistert ist und du nur noch Statistin bist. Ja, das darf einen ein wenig wurmen. Aber es ist wirklich total normal. Das hat nichts mit seiner Liebe zu dir zu tun. Sondern du bist Alltag, die Tante aber sieht er nicht sehr oft. Deshalb ist sie in dem Moment der Star. Und es heißt auch nicht, dass dein Sohn die Tante lieber mag. Sondern es heißt: Er ist sich deiner Liebe so sehr sicher, dass er weiß, dass du ihm nicht übelnimmst, wenn er auch mal mit anderen Erwachsenen eng ist. Gerade WEIL du ihm diese feste, stabile Basis bietest, kann er sich überhaupt so komplett frei und gedankenlos auf die Tante einlassen. Dieses Vertrauen würde ich nicht kaputtmachen. Bei mir war es als Kind auch so, dass ich eine tolle, heißgeliebte Tante hatte. Meine Mutter (deren Schwägerin sie war), kam damit auch schlecht zurecht. Das Ergebnis war, dass ich immer zwischen den Stühlen saß. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Tante nicht voll und ganz mögen darf, wegen meiner Mutter. Das war eine wirklich hässliche Situation, die die Liebe zu meiner Tante, aber auch die zu meiner Mutter belastet hat. Eine eifersüchtige Mutter beschädigt nämlich auch die Beziehung zum eigenen Kind. Weil sein Urvertrauen bröckelt, dass die Mama stark und souverän ist, und dass sie einen freilässt - und trotzdem immer liebt. Heute mache ich es besser als meine Mutter. Meine eigene Schwester kann auch sehr gut mit Kindern und ist bei meinen Kindern der absolute Superstar. Und ja, ich freue mich ehrlich darüber, auch wenn ich dann mal abgemeldet bin, du meine Güte, na und? Die Kinder durften sie auch schon früh für mehrere Tage allein besuchen, und sie hat ihnen immer ein tolles Programm, schöne Spielideen und viel Liebe geboten. Ich finde das wunderbar. Weißt du, Kinder brauchen mehrere Erwachsene, nicht immer nur uns Eltern. Das ist eine Riesenbereicherung für sie. Sie erleben, dass andere Erwachsene Dinge anders handhaben, anders denken, andere Ansichten haben. Das ist wichtig. Und sie erleben, dass sie nicht nur von den Eltern geliebt werden (die ja quasi "verpflichtet" sind, sie zu lieben), sondern dass auch andere Erwachsene sie toll finden. Das gibt ein starkes Selbstwertgefühl. Natürlich musst du der Tante nicht freie Bahn lassen, wenn du den Tagesablauf anders handhaben möchtest. Setze dich dann freundlich und gelassen (!) durch, auch bei deinem Sohn. Aber mach keine Zickending daraus, gell. Darunter leidet am allermeisten dein Sohn, der das Problem nicht versteht. LG


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich sehe es 100% wie du, ich finde es total wichtig, dass mein Sohn andere wichtige Bezugspersonen in seinem Leben hat. Die hat er auch (mehrere, nicht nur die Tante). Ich habe auch das Gefühl, dass ich ihn frei lasse und ihm nicht das Gefühl gebe, er dürfe niemanden sonst mögen oder nicht so sehr wie mich. Mich stört daran auch nicht die enge Beziehung, sondern, dass sie die Beziehung zu ihm ja auch nicht selbstständig gestalten will. Sie braucht mich für die "unangenehmen" Seiten ihrer Beziehung. Sie macht ja auch nichts mit ihm alleine, wir müssen dabei sein und können uns dann auch nicht drüber freuen, mal eine freie halbe Stunde oder so zu haben. Gleichzeitig ist es für uns dann einfach langweilig bis extrem anstrengend, sie dazugeben, weil unser Sohn dann total aufgedreht und schwer zu bändigen ist. Sie will ja dann auch nichts tun, um ihn runter zu kriegen, das ist dann ja unsere Aufgabe. 


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

darum geht es ihr nicht, sondern darum, dass die tante das kind einerseits bewusst vereinamt und wenn sie aber keine lust mehr hat es dem kind nicht sagt, sondern die eltern nötigt, damit sie nicht als "böse" da steht.  ist ähnlich als würde man nem kind den ganzen nachmittag zucker geben und dann den eltern sagen, dass sie das hochgepushte kind jetzt bitte ins bett bringt. so ist man der tolle, weils von einem süßes gab und die eltern sind die doofen, weil die das kind ins bett bringen müssen.


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Vielen Dank, das fasst es wirklich sehr gut zusammen!