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Angst vorm Kindergartenstart

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Angst vorm Kindergartenstart

Janine 85

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Hallo zusammen, mein Sohn ist 3,5 Jahre und geht beabsichtigt, noch nicht in den Kindergarten. Gründe sind folgende: mein Sohn wächst zusammen mit Mama, Papa und seiner 12 jährigen Schwester auf. Das war's leider auch schon. Es gibt weder Oma/Opa, Cousin/Cousine, Onkel/Tante. wir stehen komplett alleine da und Corona hat sein übrigens dazu getan das wir sehr viel alleine sind. wir hatten zeitweise Kontakt in einer Muki Gruppe, die dann Coronabedingt nicht mehr stattfinden durfte. Mein Sohn war vor dieser Zeit viel aufgeschlossener und gelassener was sich komplett ins Gegenteil umgeschlagen hat. Er ist richtig süchtig nach seinem Schnuller den er den ganzen Tag im Mund hat und keinesfalls hergeben möchte, weigert sich wehement aufs Töpfchen zu gehen und möchte auch seine vertraute Milchflasche nicht hergeben (in der sich eh nur noch Wasser befindet). Er war in den 3,5 Jahren noch niemals irgendwo anders als bei uns Eltern, er kennt es also nicht bei Oma zu sein die auf ihn aufpasst usw. und hängt extrem an mir und meinem Mann. Wir machen uns inzwischen Sorgen wie er den Kindergarten schaffen soll. Plötzlich fremde Erwachsene und so viele Kinder bei denen er bleiben soll wird schrecklich für ihn werden. Ich hatte gehofft das letzte Jahr nutzen zu können um ihn darauf vorzubereiten aber ich weiss nicht wie ?! Kontakte schließen ist halt gerade nicht sehr einfach... was kann ich tun um ihn auf diese Umstellung vorzubereiten? er ist ein sehr ängstliches und sensibles Kind..... ein Paar Tips von euch könnten uns weiterhelfen, daher schonmal ein Danke im Voraus !


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Janine 85

Schaut doch mal, was es bei euch an Angeboten für Kinder (wieder) gibt. Kinderturnen, Schwimmkurs, Spielplatz jeden Tag ... . Vielleicht wäre Kindergarten mit einemTeilzeitplatz etwas für euch. Wenn ihr nicht müsst, dann habt ihr doch alle Zeit der Welt für die Eingewöhnung. Und an der eigenen Einstellung arbeiten. Wenn du schon mit so viel Angst und Skepsis an das Thema Kita ran gehst, wird dein Sohn nicht unbelastet gehen können. Wie habt ihr es den bei der großen Schwester gemacht?


Janine 85

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Hallo und schonmal danke für deine Antwort ! im Kinderturnen waren wir auch bevor das beendet werden musste und weder die Muki noch das Kinderturnen hat ihm Spaß gemacht. er möchte von sich aus weder Kontakt zu anderen Kindern noch zu Erwachsenen. das war ein ewiges "betteln" da hingehen zu können und meistens mussten wir frühzeitig wieder gehen. ich bin selbst Erzieherin und weiss daher eigentlich ganz gut Bescheid bzgl der Eingewöhnung usw, daher sehe ich auch dieses Problem auf uns zu kommen. eigentlich ist er noch nicht soweit, noch ein Jahr länger rauszögern geht aber fast nicht. bei der Tochter wars auch nicht ganz einfach aber nicht vergleichbar mit der jetzigen Situation. da war noch vieles anders.....


Tante_Erna

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Antwort auf Beitrag von Janine 85

Ab wann “soll” er denn in die Kita? Auch vorher das Gespräch mit den Erzieherinnen. Sie sind Expertinnen und haben das schon sooo oft gemacht. Es gibt unterschiedliche Eingewöhnungsmodelle und auch eine ganz langsame Eingewöhnung. Du als mama musst dich ja auch erstmal dran gewöhnen, denn auch wenn man sich etwas Freiheit wünscht, ist es ja doch sehr schwer, das eigene Kind “loszulassen”. Ihr müsst beide ein gutes Gefühl bekommen und vertrauen zu den Erzieherinnen gewinnen. Wenn du eine positive Einstellung hast, dann fällt es deinem Kind einfacher. Also, nimm dir den Stress! Die kita Eingewöhnung ist nicht für alle einfach, auch für kinder, die regelmässig zur oma gehen, kann das schwierig sein. Ihr schafft das, in eurem Tempo, wenn ihr wollt.


Janine 85

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Antwort auf Beitrag von Tante_Erna

ich glaube, da kam was falsch rüber: natürlich kennt mein Kind andere Menschen, so war das nicht gemeint. gemeint war, dass er es nicht kennt auch mal wo anders zu bleiben als bei uns zu Hause. alleine. wir sind umzogen und kennen hier noch nicht viele Leute, das ergibt sich momentan einfach nicht. klar, im Frühjahr sieht das bestimmt anders aus. und ja, wichtig ist ein positives Gefühl was den kiga betrifft. das hab ich aber nunmal nicht und kann ich auch nicht erzwingen. ich bin sehr oft mit meinen Kindern draußen, bin oft am Spielplatz der direkt an den kiga angrenzt und bekomm so einiges mit, in welch rauem Ton oftmals mit den Kindern gesprochen wird. Wie gesagt, ich bin selbst Erzieherin, kenne die verschiedenen Modelle, aber es hängt eben auch sehr stark vom jeweiligen Erzieher ab. Allein deshalb bin ich nicht besonders positiv gestimmt. Einen anderen kiga gibt es nicht in der Nähe. wir wohnen sehr ländlich. Ab September sollte es aber los gehen.... danke für eure Antworten !


Rote_Nelke

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Antwort auf Beitrag von Janine 85

Es wird ganz bestimmt schrecklich für ihn werden. Liegt dann aber daran, dass Mama total verkrampft und im Fluchtmodus zur Eingewöhnung mitkommt. Natürlich ist die Situation durch Corona nicht einfach. Dennoch musst du mehr Vertrauen in seine Anpassungsfähigkeit und die Kompetenz der Erzieher haben. Nur mit der Kernfamilie aufzuwachen ist nicht artgerecht. Kinder lernen am besten von anderen Kindern. Was wäre denn die Alternative? Ihn bis zur Einschulung zuhause zu lassen?


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Janine 85

Kann es sein das ihr als Eltern andere Menschen auch schrecklich findet??? Ich meine sorry aber ernsthaft der Junge kennt seit dreieinhalb Jahren nur Mama , Papa und die viel ältere Schwester??? Selbst in Zeiten von Corona gab es einen Sommer Habt ihr keine Freunde die ihr trefft? Und sei es draußen zum spazieren gehen??? Hat euer Tochter keine beste Freundin die Mal da ist??? Das der Schnuller und die Flasche Zahntechnisch ne Katastrophe sind brauche ich nicht zu sagen. Was ihr machen könnt?? Jetzt im Winter wohl nicht viel, aber ab Frühjahr raus unter Menschen und zwar täglich


Janine 85

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Antwort auf Beitrag von misses-cat

was den Schnuller und die Flasche betrifft: natürlich ist mir das auch klar ! ich bin regelmäßig beim Zahnarzt mit ihm, da gibt es keine Probleme darum geht's auch gar nicht. was ist die Lösung? dem Kind die Dinge mit Gewalt zu nehmen??? das finde ich nämlich nicht. die Frage ist viel eher warum ist er so süchtig danach und wie können wir das lösen? ich hab bereits Erfahrung durch meine Tochter, aber auch da war alles etwas anders.


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Janine 85

Dein Sohn ist dreieinhalb Jahre nicht ein Jahr, mit einem Kind in dem Alter kann man reden, klar wird er nicht von heute auf morgen die Flasche weg tun aber zwischen es ihm einfach lassen und Mama und Papa stecken den Kopf in den Sand und es ihm mit Gewalt weg nehmen gibt es noch etwas


Bela66

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Antwort auf Beitrag von Janine 85

Hallo, kann es sein, dass es eher DIR ein bisschen schwerfällt, ihn loszulassen? Denn auf der einen Seite beklagst Du, dass er kaum Kontakte zu anderen Erwachsenen oder Kindern hat, auf der anderen geht er („beabsichtigt“) immer noch nicht in den Kindergarten. Das ist nicht logisch. Kinder in diesem Alter brauchen Kontakt zu Gleichaltrigen, brauchen Austausch, wollen Erfahrungen machen, müssen lernen, wie man sich untereinander verhält, wollen Sozialverhalten einüben. Nur so entsteht für Routine im Umgang mit anderen Kindern. Du hast Angst vor Dingen, die noch gar nicht eingetreten sind und vermutlich auch nie eintreten werden. Das ist nicht so gut, denn es überträgt sich ja auf ihn. Der Kiga-Start aber ist für alle Kinder eine Herausforderung, nicht nur für ein zurückhaltendes Kind. Trotzdem ist dieser Ablösungsschritt natürlich zu schaffen, vor allem für einen Dreieinhalbjährigen. Meine Tochter war auch ein sehr stilles, zurückhaltendes Mädchen, das im Kiga zunächst kaum gesprochen hat. Trotzdem ging sie bald total gern dorthin, und mein Sohn später auch. Beide taten sich mit dem Start etwas schwer, waren aber bald so glücklich dort, dass sie mittags fast enttäuscht waren, wenn ich sie abholen kam und aus dem Spiel herausreißen musste. Wichtig war aber für uns, dass es ein guter Kiga war. Die Atmosphäre war fröhlich und freundlich mit viel Initiative, Ideen, Kreativität bei den Erzieherinnen. Schaut Euch ruhig zwei, drei Kigas an, und bleibt im laufenden Betrieb ein bisschen da. Gute Kigas gestatten das, dass man ein wenig zuschaut. Man merkt als Mutter sehr schnell, ob die Atmosphäre schön ist oder nicht. Dieses Bauchgefühl stimmt immer. Es ist sehr wichtig, dass Du Deinen Sohn ein Stückchen weit loslassen kannst. Die ganze Kindheit und eine gesunde Entwicklung bestehen darin, dass die Mäuse sich Schrittchen für Schrittchen weiter in die Welt hinauswagen und sich von uns entsprechend immer auch ein Stückchen ablösen. Wenn Du das schwer zulassen kannst, wird er tatsächlich große Probleme beim Kiga-Start haben. Er spürt nämlich sehr genau, ob Du ihm zutraust, den nächsten Schritt zu schaffen, oder ob Du ängstlich bist und Dich ständig sorgst. Das verunsichert dann auch ihn. Vermittle ihm, dass der Kiga-Start etwas Normales, Beiläufiges, Schönes ist. Mach kein großes Brimborium darum, versprich auch nicht, wie großartig und toll es dort werden wird. Es ist besser, keine übertriebenen Erwartungen zu wecken, sondern den Kiga als etwas Alltägliches hinzustellen. Und vermittle ihm, dass Du ihm zutraust, dass er den Start dort hinbekommt. Das ist das Allerwichtigste. LG


Janine 85

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Antwort auf Beitrag von Bela66

Liebe Bella66, danke für deine Antwort ! ich werd's mir zu Herzen nehmen


Pontiki85

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Antwort auf Beitrag von Janine 85

Ich kann deine Situation total verstehen. Unser Sohn hatte super viele Sozialkontakte bis Corona kam (da war er 2). Da wir sehr vorbelastet sind, haben wir die Kontakte gemieden. Der Kindergartenstart im Juli mit 3,8 Jahren ging mega schief. Lag aber daran, dass im Kindergarten niemand versucht hat auf ihn einzugehen. Kein Bezugserzieher, kein Vertrauen aufgebaut - nichts. Das es schwierig wird und das er andere Kinder total ablehnt, hatte ich beim Vorgespräch gesagt. Wir haben die Eingewöhnung dann abgebrochen und 3 Wochen später wieder gestartet (mit einer Bezugserzieherin) er war dann nach 1 Woche soweit, die 4 Std allein zu schaffen. Erst seit etwa 14 Tagen (vor den Ferien) geht er ganz gern, er knüpft ganz langsam Kontakte und beobachtet viel. Er ist jemand der lieber beobachtet und auch ein Kind das mit anderen Kids nie so wirklich viel anfangen konnte. Er ist kognitiv sehr weit - sozial emotional dafür zurück. Was ich dir damit sagen will, lass dich nicht verunsichern. Schau auf seine Bedürfnisse und vorallem... lass ihm Zeit. Bei uns hat die 2. Eingewöhnung mein Mann übernommen. Vielleicht wäre das eine Option für euch