Elternforum Rund ums Kleinkind

Angst, dass was passiert

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Angst, dass was passiert

Mitglied inaktiv

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So, mein Mann ist mit meinem Sohn (2 Jahre) zum Mutter-Kind-Turnen und einkaufen gefahren. Immer, wenn sie alleine unterwegs sind, habe ich Angst um sie. Kennt ihr das auch? Seit mein Sohn geboren ist, habe ich sowieso viel Angst, dass meinen Lieben was passiert und Angst vorm Tod. Geht es jemandem ähnlich? LG


Mitglied inaktiv

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Ja, hier genauso. Leben vom Papa meines Kindes getrennt und wenn er sie mitnimmt, bekomme ich jedes Mal Bauchschmerzen. Ich kenne seinen Fahrstiel sehr gut, nämlich stets Stoßstange an Stroßstange und das bei einem Affentempo und dabei noch Anrufe entgegen nehmen. Ach ja, vergaß ich ganz. Und, man muss auch allen möglichen Leuten noch hinterhergucken, sonst könnte man ja was verpassen. Das hört sich jetzt vermutlich an, als ob ich ein schlechtes Verhältnis zu meinem Ex habe. Dem ist nicht so. Auch über den Tod denke ich viel zu oft nach. Ich habe nicht nur schreckliche Angst, mein Kind zu verlieren, nein, auch habe ich Angst, dass mir etwas passiert und mein Kind dann ohne Mama dasteht. Bevor ich Mama wurde, kannte ich eine solche Todesangst überhaupt gar nicht. Interessant, dass es auch anderen so geht. Dachte schon, ich sei irgendwie verrückt:-)


Hexhex

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Hallo, schon in dem Moment, wo man schwanger wird, fängt die Angst ums Kind an. Und sie hört wohl nie mehr wirklich auf - nicht einmal, wenn wir selbst schon 90 und unser Kind 65 ist. Grundsätzlich kenne ich solche Ängste auch, die haben wohl die meisten Mütter. Aber: Wichtig ist, dass die Angst den Alltag nicht zu sehr bestimmt und man das Leben trotzdem noch genießen und sich entspannen kann. Wenn Deine Ängste sehr stark sind und Du Dich viel damit beschäftigst, könnte es sein, dass Du eine sog. generalisierte Angststörung hast. Die sollte man therapeutisch behandeln, was meist kein Problem ist und gut funktioniert. Googel doch mal zu diesem Begriff, dann kannst Du abschätzen, ob Du davon betroffen bist. Wenn dies eher nicht der Fall ist, hilft Dir Yoga oder Meditation. Vor allem Meditation (z. B. bei der VHS oder in Fam.bild.stätten zu erlernen) senkt nachweislich bereits nach wenigen Wochen des Übens das Angstniveau deutlich ab. Man wird gelassener und hört auf, sich Dinge auszumalen, die noch gar nicht passiert sind und wahrscheinlich nie passieren werden. Man freut sich mehr an der Gegenwart, die Angst verliert an Kraft. Das geht aber nicht ohne Anleitung und ohne etwas tägliches Training (20 Minuten), ich mache das auch. LG


Mitglied inaktiv

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"Man wird gelassener und hört auf, sich Dinge auszumalen, die noch gar nicht passiert sind und wahrscheinlich nie passieren werden." Das hört sich nach mir an... Genau das tue ich... Wenn ich dann noch etwas höre was mit Sterben zu tun hat, Kindesmissbrauch o. -ermordung, Verkehrsunfall usw. Wenn ich nur einen Rettungswagen höre und meine Lieben sind unterwegs, habe ich Angst. Wenn ich mich ablenke geht das schon wieder weg, aber in dem Moment... Ich hatte auch schon immer Höhenangst, aber wenn ich jetzt wo oben bin, bekomme ich einen richtigen Panikanfall mit Todesangst. Mein Herz rast und ich bin dann auf dem Po, die Treppen des Turms runtergerutscht *schäm* Manchmal fühlt es sich an, als wenn eine Hand um mein Herz greift und es zudrückt, wenn ich ans Sterben (auch von mir selber) denke. Es beherrscht jetzt nicht meinen Alltag, es lässt sich eigentlich immer gut wegschieben. Aber ein Therapeut kann ja daran auch nichts ändern: Sterben müssen wir alle früher oder später. Jeder kann zu jeder Zeit krank werden oder einen Unfall haben. Die Angst ist ja demnach auch begründet. Vielleicht liegt es daran, dass in meiner Kindheit erst mein Opa und dann zwei Monate später mein Vater gestorben sind. Einmal Schlaganfall mit Pflegefall (ich musste das mit ansehen) und einmal Lungenkrebs. Mein Exfreund (wir waren da nicht mehr zusammen) hat sich umgebracht. Dann hatte mein Mann 2007 Hodenkrebs, er muss jetzt noch bis 2012 vierteljährlich zur Kontrolle, ein Bekannter ist letzten Monat mit dem Auto tödlich verunglückt (oder Selbstmord, das ist unklar) und vorgestern höre ich, dass ein zweijähriger Junge an Kindstod gestorben ist. :-(


Jacky010477

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Kann ich mich nur anschließen. Mein Mann ist Fernfahrer, also die ganze Woche auf der Autobahn unterwegs. Ab und zu nimmt er Junior auch auf eine kleine Tour mit. Oder sie fahren am WE mal einfach los einkaufen oder zur Oma. Das sind so Momente, wo ich einfach das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren und mein Kind nicht mehr beschützen zu können, obwohl es der Papa doch genausogut kann. Das sind Gedanken, die aufkommen und die ich mit Ablenkung versuche, ganz weit von mir zu schieben.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Jacky010477

das trifft genau mein Gefühl. Wenn ich schlimmer Nachrichten sehe, sei es Kindesmisshandlung, -entführung oder ein Unfall mit Kindern (auch schon bei einem Film), dann schleicht sich automatisch der Gedanke in meinen Kopf: Wenn das eins meiner Kinder wäre.... Ich bekomme dann ends Bauchweh, wenn ich nur daran denke, mein Kind könnte leiden und ich wäre nicht da um es zu beschützen trösten... ich spinn dass dasn weiter, bis ich mir eine Ruck gebe und mich ablenke. Es bestimmt jetzt nicht mein Leben, ab ab und zu schleichen sich so schlimme Gedanken ein.


Mitglied inaktiv

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Na da bin ich ja froh, dass es nicht nur mir so geht :-)


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Hexhex

Also ich muss sagen - das habe ich nicht. Ich hatte auch NIE Angst vorm plötzlichen Kindstod. Ich wusste einfach, dass mein Kind stark ist und nicht einfach so aus dem Leben verschwinden wird. Und auch jetzt - sie ist 2 - weiss ich, dass sie ihren eigenen Schutz hat und dass ihr nichts passieren wird. Das heisst natürlich nicht, dass ich nicht aufpasse oder leichtsinnig bin! Aber unser Leben ist nicht von dieser Angst bestimmt.


montpelle

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Du solltest mal über professionelle Hilfe nachdenken.


Jazzy09

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Oh ja!!! Und wie ich das kenne!!! Leider, muss ich sagen, denn das macht einen ja total verrückt...:-( Ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft eine Fehlgeburt und seitdem bin ich der totale ''Angstfreak'', gerade, seit meine Tochter (20 Monate) geboren ist. Ich habe schon oft überlegt, ob ich wirklich so viel Angst habe, dass es nicht mehr ''normal'' ist, d.h. ob ich vielleicht mal einen Psychologen hinzuziehen sollte. Das ist nämlich echt anstengend finde ich. Lg


PhiSa

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Nein... Geht mir nicht so extrem. Klar habe ich Angst um meine Familie. Aber mir kann genauso viel passieren mit Kind und vorallen Dingen im Haushalt. Mehr, als meinem Mann auf Arbeit... Das Schlimmste was einer Mutter (Eltern) passieren kann, hab ich schon erlebt. Ich habe ein Kind verloren. Und vielleicht gehe ich auch deswegen nicht mehr ganz so "verkrampft" an das Thema ran. Ich genieße einfach die Momente, die ich mit meiner Familie habe. Sowohl positiv, als auch im nachhinein negative Momente. Die Gedanken jemals noch eines meiner verbliebenen zwei Kinder (oder auch meinen Mann) zu verlieren zerreißt mir förmlich mein Herz, aber dennoch sind die Gedanken kein ständiger Begleiter. LG


fräuleinsonnenschein

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...ist keine geringere als die, das eigene Herz ein Leben lang ausserhalb des eigenen Körpers wohnen zu lassen." Hab ich mal gelesen, sehr wahr, oder? Ich kenne diese Angst natürlich auch u weiss, das es auch vielen befreundeten Müttern so geht. Und ich denke, diese Angst ist auch ganz NATURBEDINGT. Schon seit Anbeginn der Menschheit versuchen die Mütter Gefahren von ihren Kindern abzuwenden, selbst bei Tieren ist es so! Aber ich weiss auch, das diese Angst weder mein Leben noch das Leben meines Kindes oder Mannes auch nur eine einzige Sekunde verlängern kann, eher im Gegenteil - wenn man sich zu sehr damit belastet. Die Angst nützt mir aber insofern, das ich mich u mein Verhalten häufiger reflektiere, zB. muss ich mich über diese u jene Kleinigkeit so aufregen, oder ist der Haushalt jetzt wirklich wichtiger als ein wenig quality time mit meinen Lieben, um nur einige Beispiele zu nennen. LG


Püminsky

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Meine erste Frage wäre gewesen, ob Du denn zurückliegend da einige schlimme Erfahrungen gemacht hast - aber das hast du dann weiter unten bereits geschrieben. Ich sehe es wie Hexhex. Natürlich hat man immer irgendwie Angst um sein Kind. Wenn ich es zuliesse, die ganze Zeit darüber nachzudenken, dann würde ich schier verrückt! Und genau deshalb will ich nicht genau darüber nachdenken. Ich will das JETZT geniessen, weil es so wunderschön ist. Was MORGEN ist, kann niemand sagen. Aber die schöne Zeit will ich nicht verdunkeln mit "wenn" und "aber" - denn das ist einfach zu schade. Ein Kind/eine Familie zu haben, sollte in erster Linie etwas Tolles, wunderbares sein, etwas Besonderes, von Liebe geprägt. Die dunklen Wolken, die nunmal zum Leben dazu gehören, kommen von ganz alleine, die muss man nicht heroraklen. Verstehst Du was ich meine? Wenn Du Dich da nicht von befreien kannst, dann rate ich auch zu einer Paniktherapie. Denn Angst kann ganz schnell zu einer Spirale werden. Dein beschriebener Panikanfall deutet ja schon ein Problem an. Natürlich kann ein Therapeut den Tod nicht verhindern. Aber er kann Dir helfen, dich nicht allgegenwärtig damit zu beschäftigen, entspannter zu werden, wieder mehr Vertrauen ins Leben zu bekommen. Meine SchwieMu wohnt 100 km weit weg, etwa 90 km davon sind reine Autobahn. Sie wird bald 70 und holt/bringt mir den Kleinen alle 2-3 Wochen. Statt vor Angst darüber durchzudrehen, ziehe ich es vor, mich über eine kleine Auszeit mit meinem Mann zu freuen (Essen gehen, danach Kino ... und ... nunja... ). Ist viel schöner ;)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Püminsky

Na diese Ängste beherrschen mich ja nicht. Wenn etwas aktuell passiert wie der Tod des bekannten Familienvaters vor einem Monat, dann denke ich drüber nach. Dieser Gedanke war die erste Woche danach jeden Tag da, dann immer seltener. Es gab auch heisse Spekulationen über die Ursache, ob Selbstmord und die Ehefrau hat mich öfter angerufen und ssich bei mir ausgeweint mit allen Einzelheiten der Notfall-Rettung z.b Amputation der Beine damit sie ihn aus dem Auto raus bekommen, usw. Ich stell mir halt alles gleich immer bildlich vor :-( Mittlerweile denke ich da nur noch dran, wenn ich Autobahn fahre oder so... Aber auch nicht so das ich jetzt Panik bekomme. Dieser Panikanfall den ich hatte, hatte ich auf einem Aussichtsturm in einiger Höhe. Höhenangst hatte ich aber schon immer. Es war nur schlimmer, weil mein Sohn mit da oben war und eine Wendeltreppe, mit löchrigem Geländer. Ich fliege auch oder war auf dem Olypiaturm in München ohne Angst. Das ging mir nisher nur noch einmal so ähnlich auf einem Riesenrad. Wenn man mit dem Thema Tod und Sterben konfrontiert wird, dann habe ich Angst. Aber das ist ja zum Glück nicht jeden Tag ein Thema.


Mijou

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Hallo, Du schreibst, weil so viel passiert, seien Deine Ängste ja auch berechtigt. Das stimmt so nicht ganz. Seelisch gesunde Menschen vergegenwärtigen sich nicht ständig, was alles passieren könnte. Was Du beschreibst, klingt schon nach einer zumindest leichten Angststörung. Natürlich kann jeder von uns Fälle aufzählen, wo Dinge schief gegangen sind, das gehört tatsächlich zum Leben dazu. Trotzdem ist die Psyche normalerweise so angelegt, dass sie sich mit diesen Risiken und Gefahren nicht ständig und nicht im Übermaß beschäftigt. Dies bringt ja auch keinen Nutzen. Was die empfohlene Meditation angeht: Ich habe damit auch Erfahrung. Und ich kann nur sagen, dass es tatsächlich möglich ist zu verstehen, dass es nicht nötig ist, sich ständig etwaige Gefahren auszumalen. Zumal dies auch sehr unvernünftig ist: Dadurch, dass man sich ausgiegiebig ängstigt, werden die Gefahren ja nicht geringer. Sie sind so oder so da - deshalb darf man ruhig auch Gelassenheit trainieren. Und dies geht mit Entspannungstechniken und Meditation oder Yoga sehr gut - es hiflt wirklich. Leider haben die meisten Menschen keine Lust, hier täglich 20 Minütchen zu investieren - sie leiden lieber weiter unter ihren Ängsten... LG