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Wie soll ich nur auf das ewige Gequengel reagieren?

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Wie soll ich nur auf das ewige Gequengel reagieren?

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Hallo, heut ist mal wieder der absolute Frusttag und ich muss mal etwas abladen: Seit 2-3 Monaten ist meine Tochter (5,5 Jahre) häufiger mal unausstehlich. Damit meine ich, dass sie relativ schnell genervt ist, wenn etwas nicht klappt oder nach ihrem Willen geht. Das äußert sich dann aber nicht einfach in Wut oder so, nein, meine Tochter bekommt dann so einen gräßlichen weinerlichen Unterton und jammert und quengelt mir die Ohren voll. Das nervt mich mittlerweile total ab. Ich hab wirklich versucht, darauf einzugehen, sie in den Arm zu nehmen, ihr zu helfen, sie zu trösten, vernünftig und sachlich probiert, letzten Endes auch mit Schimpfen ... so und nun bin ich am Ende mit meinem Latein. Ich reagiere mittlerweile echt total gereizt, sowie bei ihr nur die Stimme anfängt zu vibrieren. Natürlich weiß ich, dass das nicht gerade die beste Ausgangsbasis dafür ist, diese Situation mit Ruhe zu überstehen, aber ich kann es einfach nicht mehr hören. Da sie so auf die Schule fixiert ist, hab ich auch schon gesagt, dass man, wenn man ein Schulkind sein möchte, sich nicht so benehmen kann und dass Kinder, die noch sooo quengelig sind und bei jeder Gelegenheit aus Trotz heulen, nicht eingeschult werden (sie ist ein Kann-Kind). Das scheint mir aber auch nicht so der rechte Weg zu sein, solche Drohnungen auszustoßen (die ja letzten Endes doch nicht in Konsequenz angewendet werden). Da hab ich echt ein schlechtes Gewissen. Das kam echt aus meiner Hilflosigkeit heraus. Wie kann ich es schaffen, damit richtig umzugehen? Danke schonmal fürs Lesen, allein das Schreiben hat schon geholfen :-) LG Claudia PS. Nur, dass kein Missverständnis entsteht: Es handelt sich hier um Phasen, es ist nicht so, dass wir das den ganzen Tag lang haben, aber einmal am Tag kommt das regelmäßig vor, an manchen Tagen auch öfter :-(


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Hallo Claudia Mir fiel bei deinem Beitrag ein anderer ein, der hier irgendwo mal vor einiger Zeit stand (so in etwa): die Kinder, die in die Schule kommen, sind angespannter, aufgeregter etc. weil sie wissen, daß ein neuer 'Abschnitt' kommt und vielleicht dann aus Angst es nicht zu schaffen, werden sie unsicher (vielleicht ist es ja bei Kann-Kindern so wie deiner noch extremer?). Hat sie denn schon die Schuluntersuchung etc. hinter sich? Wurde ihr irgendwie gesagt, was so alles auf sie zu kommt? Diese (ungewollten) ausgesprochenen Drohungen sind dann ja auch nicht hilfreich (passiert mir auch *ärger*), aber mir fiel dabei gerade ein, daß ich hoffe es bei meinen so 'hinzubekommen', daß sie in der Schule nicht nur ruhig sind, sondern sich zur Wehr setzen, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen - erst recht, wenns durch die Lehrerin wäre (siehe Beitrag von Gabi Anna im 1. Schuljahr-Forum......) Ich weiß, daß es so, wie es bei euch im Moment ist, anstrengend ist (sein kann). War bei uns ähnlich, aber als ich dein Beitrag las und drüber nachdachte, merkte ich, daß es sich bei uns im Moment geändert hat. Ich habe unsere Große (etwas über 5) in letzter Zeit versucht mehr zu loben und zu beachten für das, was sie (schon) kann - bei der Kleinen (3,5) mache ich es öfter, weil sie im Moment so viel Neues lernt (und gelernt hat) und die Große ging dann eine Zeit 'leer' aus. Habt ihr schon Sachen für die Schule gekauft? Wenn ja, vielleicht könnt ihr dann ja schon mal Schule spielen ;-)) Wilma


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hallo claudia, das kenn ich leider. mein sohn wird zwar erst im juni 4, aber wir haben das auch viel zu oft. wobei ich allerdings auch gestehen muß, daß mein mann und ich nicht gerade vorbilder im bezug auf frusttoleranz sind :-(. wir flippen leider beide öfter mal aus oder sind ungeduldig. na ja und unser sohn zeigt ein ähnliches verhalten. und ich merke wirklich, wenn ich mal ein paar tage mich am riemen reiß, geduldig bleib, etc. dann ist auch er viel ausgeglichener und jammert weniger. blödes vorbild :-p! liebe grüße susanne


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Hallo Claudia, ich hatte das Gequängel von unserer Großen auch redlich satt. Jeden Tag die selbe Leier. Auch ich habe in meinem Frust ihr immer wieder erzählt, daß sie so ein Gejammer in der Schule nicht ablassen kann und mich dabei gleich selber wieder geärgert, denn ich möchte eigentlich, daß sie gerne in die Schule geht. Nun ist sie 5J+8M und das Problem hat sich von selbst gelöst. Im nachhinein denke ich, ich hätte selbst nicht so oft genervt sein dürfen von ihrem Gejammer und sie statt dessen ganz fest in den Arm nehmen sollen und ihr sagen, wie lieb ich sie habe (das hat leider nur manchmal geklappt). LG Anette


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Hallo, danke für Eure tröstenden Worte. Um es gleich vorweg zu nehmen, heute Morgen hatten wir dann den echten Supergau. In meinem Zorn hab ich mein Kind verbal derartig attackiert, dass ich mich im Büro nicht auf meine Arbeit konzentrieren konnte und früher Feierabend gemacht habe. Wie es meiner Tochter ging, brauch ich wohl nicht explizit zu beschreiben. Schande über mich, ganz ehrlich. Ich war so schockiert über mein Benehmen, dass ich mich bei einer Freundin erst mal ausheulen musste. Von ihr habe ich sehr gute Ratschläge erhalten (nebst Buch: Kinder fordern uns heraus) und ich habe heute abend mit meiner Tochter in ganz ruhigem, sachlichen Ton über unser Problem gesprochen. Wir sind nun wieder "Freunde" und haben auch ganz gute Ansätze für die Zukunft. Was meine Freundin so vorsichtig angesprochen hat, fand ich gar nicht so falsch: Es könnte gut sein, dass mein Kind -wenn auch unbewusst- spürt, dass es durch sein Gequengel Aufmerksamkeit und schlechtes Gewissen bei der Mutter erreicht. Womit sie zur Zeit auch vollen Erfolg hat. Ich werde also versuchen, meinen Zorn im Zaum zu halten und solche Dinge, die das Quengeln verursachen (roter Pulli statt blauer Pulli, Haare kämmen, lieber linksrum als rechtsrum laufen, etc.) aus meinem Verantwortungsbereich in den meiner Tochter abzugeben. Bei meiner Freundin hat das mit ihrem Jungen in Sachen morgendliches Trödeln, Hausaufgaben, etc. prima geklappt. Also drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe, ruhig zu bleiben. Da muss ich jetzt einfach durch. LG Claudia


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Hallo Claudia Da du in deinem zweiten Beitrag von 'schlechtem Gewissen' etc. geschrieben hast, wollte ich dir gerne einen Text von Jesper Juul (dänischer Familientherapeut) zeigen, der genau über das schreibt -sehr einleuchtend wie ich finde http://home.arcor.de/kitanw/jesperjuul.htm hier mal ein kurzer Ausschnitt: >>Aber auch die Eltern müssen an manchen Stellen ihre eigene Integrität wahren - und dies indem sie ein klares „Nein" ihren Kindern gegenüber aussprechen, dann, wenn sie auch wirklich nein meinen. Viele Eltern haben das Gefühl, daß sie als „gute Eltern" immer zur Verfügung stehen müßten und haben Schwierigkeiten damit, ein klares Nein gegenüber ihren Kindern auszusprechen. Kinder spüren aber schnell, wenn eine Antwort nur halbherzig ist. Wenn sie jedoch eine klare Botschaft erhalten, werden sie zwar zunächst frustriert, lernen aber gleichzeitig, daß es in Ordnung ist, nein zu sagen. Jesper Juul betont, daß ein klares Nein ohne schlechtes Gewissen und Schuldgefühle erst ein Ja aus ganzem Herzen ermöglicht. In diesem ergänzenden Artikel geht Jesper Juul nun darauf ein, wie ein „Nein" - eine Grenze - aussehen kann, ohne dabei die Kinder zu verletzen.