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Reise nach Jerusalem

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Reise nach Jerusalem

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Hi, kann mir bitte jemand sagen wie oben genanntes Spiel gespielt wird? Danke :)


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Hab folgende Beschreibung gefunden: Reise nach Jerusalem: Ein alter beliebter Klassiker. Man bildet mit Stühlen einen Kreis - Sitzfläche nach außen oder Sitzfläche mal zur einen, mal zur anderen Seite. Es muss ein Stuhl weniger im Kreis oder in der Reihe stehen als Kinder da sind. Alle Kinder marschieren nun um den Stuhlkreis oder die Stuhlreihe herum. Sie machen Musik dazu oder benutzen eine Rassel oder trommeln auf einen Kochtopf oder machen ein anderes Geräusch. Sobald man mit dem Geräusche machen aufhört, müssen alle Kinder versuchen, einen Stuhl zu ergattern. Das Kind, das keinen Stuhl erwischt, scheidet aus. Gleichzeitig wird ein Stuhl aus dem Kreis oder der Reihe entfernt. Zum Schluss streiten sich zwei Spieler um einen Stuhl, bis der endgültige Sieger feststeht. LG Nicole


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hallo, ganz einfach: du brauchst Stühle. Ein Stuhl weniger als die Anzahl der Mitspieler. Alle im Kreis aufstehlen, Mitspieler drumrum und Musik anmachen. Dann wird um den Kreis gelaufen. Wenn Du die Musik ausschaltest müßen alle einen Platz finden, der der keinen findet scheidet aus. Dann immer einen Stuhl wegstellen. Der letzte der übrig bleibt, hat gewonnen und meist auch ein paar blaue Flecken (war bei mir zumindest immer so). Viel Spaß!!! LG Tana


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also als Kind hat mir das immer großen Spaß gemacht - aber natürlich hat das Spiel schon einen sehr ernsten Hintergrund, oder nicht? vielleicht sollte man das Spiel umbenennen, oder zum Anlaß nehmen, die Kinder ab einem gewissen Alter über den Hintergrund aufzuklären.


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Kommst Du bei den Kleinen bei Spielen schon mit ernsthaftem Hintergrund? Nennen kann man das Spiel natürlich wie mann will. Aber unter dem genannten Namen ist es halt am bekanntesten. Also die Kirche schön beim Dorf lassen. Gruß, Petra


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Naja, daß etwas "seit Jahren bekannt ist" heißt ja nicht, daß es unproblematisch ist. In meiner Kindheit war mein Lieblingsessen "Judenschwänze". So wird diese Art Kartoffelklos in unserer Gegend eben auch schon seit Jahren "genannt" und niemand findet etwas dabei. Als ich dann zum ersten Mal etwas über den Holocaust erfahren habe, habe ich mich noxh jahrelang furchtbar geschämt, etwas mit so einem Namen einfach so gegessen zu haben. Und ich war ausgesprochen wütend auf meine Familie. Mit der Reise nach Jerusalem ist es doch ganz ähnlich: von 10 "Juden", die nach Jerusalem fliehen, kommt nur einer an.


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Hallo marit, woher weißt du diesen Hintergrund? Ich habe davon noch nie was gehört. Ich denke es ist eine fast typisch deutsche Art sich bei allem zu große Sorgen zu machen, wie z.B. Negerkuß oder "wer hat Angst vorm schwarzen Mann". Ich habe einen Ghanaer im Bekanntenkreis der sagt selber Negerkuß und findet das völlig ok.


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Das mit dem Negerkuß ist eine völlig andere Liga, denn immrhin ist das eine positiv besetzte Sache. Außerdem ist es auch ein Unterschied, ob ein Farbiger "Negerkuß" sagt, oder ob ein Jude Judenwitze macht, oder ob das aus einer anderen Position kommt. Ein Spiel aber, das darauf basiert, daß von einer ganzen Menge Spielern am Schluß nur einer übrig bleibt, daß darauf basiert, daß es immer zuwenig Platz gibt etc... läßt mich schon ein wenig an Flucht oder Häftlingstransporte denken. Ich verstehe nicht, wie ihr euch darüber aufregen könnt, daß ich darauf hinweise, daß es da eine historische Komplikation gibt. Muß man etwa das Denken einstellen, sobald man Kinder hat? Ist man dann nur noch selbst in einer Kinderwelt, in der alles ok ist oder darf man nach wie vor ein paar Zentimeter über den Tellerrand schauen? Wenn euch dieses Tabu nicht mehr ganz so geläufig ist...dann nehmen wir doch einfach ein anderes Tabu:sexueller Mißbrauch. Wie fändet ihr es denn, wenn ein Spiel z.B. "Popokitzeln" oder so heißen würde (wer lacht oder sich dabei bewegt hat verloren). Würde ihr das auch auf jedem Kindergeburtstag anbieten? Wie ihr vielleicht sehen könntet, wenn ihr euch mal die Mühe machtet, habe ich ja nicht gesagt, daß man das Spiel nicht spielen darf, sondern nur angemerkt, daß ich dabei ein komisches Gefühl habe- und demzufolge habe ich euch gefragt, ob ihr das auch habt? Oder ist das jetzt auch schon ein Tabu? Schließlich wird im Bücher-Forum ja auch diskutiert, ob Grimms Märchen pädagogisch ok sind, oder nicht - weshalb soll man dann im Kiga-Forum nicht über ein Spiel reden dürfen?


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... daß die wenigsten Leute wissen, daß das Spiel einen historischen Hintergrund hat. Ich wußte es jedenfalls bis heute nicht und ehrlich gesagt geht es mir am Allerwertesten vorbei. *sorry* Das ist ein Kinderspiel das seit Ewigkeiten gespielt wird und niemand denkt sich da was böses bei. Schön und gut - in jeder Runde fliegt einer raus. Na und? Dann müßte man ja auch so spiele wie "Fischer Fischer wie tief ist das Wasser" oder "Ochs am Berg" verteufeln - da müssen auch welche ausscheiden, die nicht fix genug sind. Ich finde man kann manches auch zu eng sehen. Der Vergleich mit "Popokitzeln" ist ja wohl voll daneben, da hat doch das eine mit dem anderen nix zu tun. LG Conny *kopfschüttel*


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sorry marit, dass ich mich in diese diskussion einklinke. aber ich finde es mit verlaub, auch etwas zu engstirnig betrachtet! die reise nach jerusalem kenne ich noch aus meiner kindheit, ebenso wie im keller ist es duster, schornsteinfeger ging spazieren, dornröschen, häslein in der grube etc. eben alles klassiker! es ist nur ein spielname, ein alter begriff, durch den jedermann überall sofort weiß, welches spiel gemeint ist und wie dieses funktioniert. genauso wie mensch ärgere dich nicht oder memory in aller welt bekannt ist. natürlich rennt wohl niemand herum und erläutert den kindern haargenau den negativen hintergrund des spieles, sofern es einen gibt! da würde ich eher einige liedtexte von frederick vahle für absolut daneben und pietätlos bezeichnen....wie zb. der vater ist die arbeit los, oder der herr nixon usw, mit texten da stehen mir im wahrsten sinne die haare zu berge! >:o( ich bin auch der meinung, dass wir heute schon zu sensibel überall penedrant suchen um bloß irgendwo irgendetwas negatives herauszuhören und auch schließlich zu finden! (:o( schade, dass bereits jetzt schon alte kinderspiele in verruf geraten! liebe grüße sterntaler


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Hi, ich muss sagen, ich kannte das Spiel immer nur unter Stuhltanz. Erst nach der Wiedervereinigung kam der Begriff Reise nach Jerusalem auf. Am Anfang haben wir uns ale gefragt, was das bloß ist, weil wir mit dem Begriff Stuhltanz aufgewachsen sind. Aber insgesamt finde ich das etwas zu kleinlich betrachtet. LG Janet


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...oder Kindern spielerisch zeigen, wie man Schwierige Situationen erträgt (z.B. "wer hat Angst vorm schwarzen Mann für: nicht mit Fremden mitgehen etc. oder Häschen in der Grube" für: Empathie üben oder "Eins, zwei,drei,vier Eckstein" für die Angst vorm Verlorengehen. Natürlich ändern sich die historischen Bedrohungen von Kindern auch, und damit auch die Spiele. Ich denke, daß die Reise nach Jerusalem ein spiel war, daß den Kindern zwischen 1925 und 1945 geholfen hat, damit vertig zu werden, daß immer mehr ihrer Kameraden einfach von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Daß es heute eine bloße Gaudi ist, will ich gar nicht bestreiten. Aber historisch gibt es da eben auch einen "Gruselfaktor" . Und darauf wollte ich aufmerksam machen: nicht mehr und nicht weniger.


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*...wie man Schwierige Situationen erträgt (z.B. "wer hat Angst vorm schwarzen Mann für: nicht mit Fremden mitgehen etc...* könnte aber, wenn man von deiner theorie ausginge, zb. somit das spiel, "wer hat angst vorm schwarzen mann", der "schwarze" mann gleich mit dem "mohrenkopf" oder "negerkkuss" in eine rassistische schublade gelangen! ;o) mir ist schon klar, was du damit meinst und auch zu vermitteln versuchst. aber man sollte sich wirklich nicht auch noch durch solche dinge kirre machen! :o) liebe grüße sterntaler


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Hallo Marit! Deine bisherigen Beiträge fand ich immer recht intelligent - hier schießt Du jedoch etws über das Ziel hinaus: "(z.B. "wer hat Angst vorm schwarzen Mann für: nicht mit Fremden mitgehen..." Dieses Spiel ist entstanden aus den Pest- und Totentänzen des Mittelalters, hier geht es um den Tod, der seine Schar ständig vermehrt und nicht um "böse Männer", die Kinder entführen oder um Afrikaner. Über den Hintergrund der Reise nach Jerusalem weiß ich leider nichts. LG Andrea


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das was du da nennst ist ein gutes Beispiel, daß sich Bedeutungen auch verschieben können. der schwarze Mann war für mich eher der "dunkle/gruslige/Schattenmann" kein Farbiger. Heute mag das anders assoziiert sein, daher fände ich es auch gut, wenn Eltenr ihren Kindern -vielleicht anläßlich eines solchen Spieles - erklärten, daß farbige Männer nicht "böse" sind. Ich meine: wer soll es denn sonst tun, wenn nicht wir Eltern?


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Hallo, ja, also, daß ist wohl stark übertrieben. Wenn man so kleinlich ist, dürfte man viele Dinge nicht mehr tun, viele Märchen/Geschichten nicht mehr erzählen... Hänsel und Gretel ist z.B. die Geschichte eines grausamen Mordes, der sich tatsächlich zugetragen hat und die böse Hexe war in Wirklichkeit eine weise Kräuterfrau. Weihnachten, Ostern etc. waren heidnische Feste und hatten mit dem Christentum gar nix zu tun.... usw. usw.... Es ist ja ganz nett die Hintergründe zu kennen, aber solange man ein Spiel (z.B.) nicht damit vorstellt indem man sagt: Also, liebe Kinder, das bedeutet, daß jeder der keinen Platz bekommt landet in der Gaskammer und stirbt. Solange ist es einfach ein netter Zeitvertreib. Meine Meinung. LG, Etain


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"Reise nach Mallorca". Und jeder, der nicht schon zwei Jahre vorher eine Option macht für die Herbstferien, kriegt keinen Platz im Flieger (diese Erfahrung macht man leider als Schulkindeltern). Trini PS: Bei uns in DDR hieß es Stuhltanz.