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Kindergarten empfiehlt ergo

Kindergarten empfiehlt ergo

larajasmin

Hallo, gleich vorab ich bin nicht gegen ergo schadet bestimmt  macht. Es geht mir mehr darum was man da behandelt wird. Unser  Sohn 3 1/2 geht seit er 1 1/2 ist in den Kindergarten. Ich hatte heute ein Elterngespräch, dass wir mit ihm zur Frühförderung sollen oder wenigstens zur Ergotherapie da er im Kindergarten extrem bockiges Verhalten zeigt. Er schreit ständig wenn ihm etwas nicht passt. Anweisungen verweigert er komplett. Sie wissen aber nicht ob er sie nicht verstanden  hat oder einfach nicht will weil er sich einfach auf den Boden wirft und schreit. Auch beim Essen ähnliche Situation. Außerdem ist er fremden die in den  Kindergarten kommen sehr offen gegenüber und setzt sich ihnen auch sofort auf den Schoß.  zuhause ist er auch mal bockig aber in einem normalen Ausmaß eines Kindes nicht jeden Tag und meistens auch nur wenn er müde ist. Ich erlebe ihn auch als sehr offen jedoch geht er nicht zu wild fremden Menschen sonder versteckt sich normal erst mal hinter meinem Bein . Er taut aber schnell auf wenn er die Person dann über einen längeren Zeitraum gesehen hat und wir Eltern uns mit der Person auch unterhalten sucht er auch den Kontakt.  Woe schätz ihr das ein was wird bei einer Ergotherapie gemacht? Und Früförderung ist das nicht Richting  geistige Behinderung?   


M!la

Antwort auf Beitrag von larajasmin

Frühförderung ist dazu da, Kindern mit Entwicklungsschwierigkeiten (Sprache, Motorik, Verhalten) zu helfen und sie für die Schule vorzubereiten. Wenn dein Sohn in der Kita "bockig" ist, zu Hause aber nicht, wird er in der Ergo lernen, die sensorischen Reize in der Umgebung (viele Kinder) zu verarbeiten. Er wird lernen, seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen und sich an Anweisungen zu halten. Das wird ihm auch im Umgang mit anderen Kindern helfen. Gruß, M!la


Lillimax

Antwort auf Beitrag von larajasmin

Hallo, Ergotherapie ist prima für deinen Sohn. Denn hier wird in kleinen, überschaubaren Gruppen spielerisch und beiläufig ein gutes Sozialverhalten trainiert. Es wird z.B. geübt, wie man Frustrationen aushält und in der Gruppe gemeinsam mit anderen agiert. Die Kinder bekommen hier kleine Aufgaben und Projekte, die Spaß machen, und die sie gemeinsam lösen. Sie lernen dabei, konstruktiv zu handeln und bei Frust nicht gleich aufzugeben und zu schreien. Ergotherapie ist gerade für sehr impulsive und schnell frustrierte Kinder wie deinen Sohn wirklich gut geeignet. Und es ist gut, sie jetzt zu machen, denn er schließt sich durch sein Verhalten im Kiga ja selbst aus. Die Ergo dauert etwa ein Jahr und bringt wirklich etwas, wir haben damit super Erfahrungen gemacht. LG


Chrissie2015

Antwort auf Beitrag von Lillimax

@Lillimax,  ich frage mich dabei spontan nur, ob wirklich die Ergotherapie den Unterschied gemacht hat oder doch eher das Jahr mehr. Ich weiß ja nicht, wie alt euer Kind war / ist.  Aber mein Sohn war mit 3,5 Jahren noch ziemlich unzurechnungsfähig und nicht in der Lage, sich selbst zu erklären. Mit 4,5 Jahren sah das ganz anders aus. Die Kinder werden langsam vernünftig und viele Probleme haben sich von selbst erledigt.  Mit 3,5 Jahren hat mein Sohn noch jeden Tag geweint, als er in der Kita abgegeben wurde. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Er ist irgendwie "erwachsen" geworden. Ohne irgendwelche Extrakurse.    Ich habe allerdings nur ein Kind und will mir damit kein Urteil für die Allgemeinheit erlauben. Aber wenn man voll berufstätig ist, überlegt man sich schon zweimal, ob empfohlene Maßnahmen tatsächlich notwenig sind. @zum Thema: Ich würde hier nochmal eine zweite Meinung einholen bei Leuten, die das Kind gut kennen. Wie sieht es denn z.B. bei einer anderen Fremdbetreuung aus (z.B. Miniclub im Urlaub oder Babysitter)? Geht natürlich nicht, wenn man davon noch nichts in Anspruch genommen hat. Warum sehen sich die Fachkräfte in eurer Einrichtung nicht in der Lage, das selbst in den Griff zu kriegen?  Aber wenn du die Zeit hast: warum nicht mitnehmen? Schaden wird eine Ergotherapie sicherlich nicht.  Viele Grüße,  Chrissie  


larajasmin

Antwort auf Beitrag von Chrissie2015

Leider ist Zeit gerade das Entscheidende Problem. Kindergartenkinder kriegen nur vormittags Termine in der Ergo und ich arbeite da. Bei Fremdbetreuung, Oma, Freunde, Kinderturnen ist das Problem nicht. Es beschränkt sich ausschließlich auf den Kindergarten. Ich habe noch 3 andere Kinder zuhause. Da seh ich ihn im Vergleich nicht extrem auffällig. Alle hatten mal eine Trotzphase und ich muss sagen, dass sie bei uns zuhause seit er reden kann ( fing erst mit 2 1/2 an mit reden) auch viel besser ist und eigentlich nur im Zusammenhang mit den Geschwistern vorkommt (er fühlt sich dann benachteiligt) oder wenn er Tod müde ist.  


Chrissie2015

Antwort auf Beitrag von larajasmin

Hallo larajasmin,  ohne vom Fach zu sein klingt das für mich so, als ob dein Kind lediglich Probleme mit großen Gruppen hat. Und da würde ich von ausgehen, dass sich das in absehbarer Zeit von selbst erledigt.  Ich hatte jetzt auch keine Vorstellung von Ergotherapie, aber wenn da in Kleingruppen geübt wird, mit denen er ja nun kein Problem hat, weiß ich nicht, was das bringen soll. Ich würde aber hier einfach mal ein unverbindliches Vorgespräch mit einem Ergotherapeuten eingehen und danach entscheiden.  Falls dieser dann auch eine Ergotherapie für notwendig erachtet, könnte vielleicht auch Oma mit ihm da hingehen? Oder an einem Tag nachmittags arbeiten? Bei uns hat nur mal die Tagesmutter, als mein Sohn zwei Jahre alt war, gemeint, dass er sprachlich weiter sein müsste und ich vielleicht auch einmal eine Förderung ins Auge fassen sollte. Ich wollte erstmal noch abwarten und siehe da: er hat seinen "Rückstand" in kürzester Zeit aufgeholt und labert mir jetzt täglich das Ohr voll. Ich habe den Eindruck, dass heutzutage viel zu früh zu viel gemacht wird. Natürlich gut, dass da mittlerweile hingeschaut wird, aber man muss es auch nicht übertreiben. Bei körperlichen Sachen ist das ja was anderes, aber es werden heutzutage schon überraschend viele Kinder als "auffällig" eingestuft. Kann eigentlich gar nicht sein. Und die Kinderpsychologen + Kollegen können sich vor Patientenanfragen kaum retten, während sich die Krankenkassen immer mehr ins Minus wirtschaften.  Aber wie gesagt: ein Vorgespräch kostet ja erstmal nichts und wenn dir das danach alles zu vage klingt, kannst du es immer noch (vorübergehend) sein lassen.  Erzieher betonen immer wieder, dass sie keine Ärzte sind, wenn sie Kinder vorschnell wegen angeblicher Krankheit nach Hause schicken. Und daher sollte man eine Einschätzung von dieser Seite auch nicht kritiklos übernehmen. Viel Erfolg,  Chrissie