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Frage zu Kita mit 2 oder 3 Jahren?

Frage zu Kita mit 2 oder 3 Jahren?

SweetDreamXx23

Hallo Ihr Lieben, mein Sohn ist 13 Monate alt und wenn wir ihn nächstes Jahr mit 2 Jahren in den Kindergarten geben würden, müssten wir ihn nächsten Monat dafür anmelden.  Die Entscheidung fällt mir super schwer, rein finanziell und zeitlich sind wir auf die Betreuung nicht angewiesen. Unsere Großeltern sind beide noch fit und ich arbeite ab Herbst nur 10 Stunden in der Woche, die Omas und Opas freuen sich immer riesig ihren Enkel zu sehen.  In unserem Bekannten und Freundeskreis ist es die Ausnahme sein Kind erst mit 3 einzugewöhnen, die meisten in seinem Jahrgang gehen sogar schon jetzt...was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Unser Sohn ist ein aufgeschlossenes Kind und auf Spielplätzen gerne mit anderen Kindern zusammen, reichen solche Kontakte und Krabbelgruppen aus bis 3 Jahre? Ich frage mich ob er sich langweilen würde wenn er jetzt noch 2 Jahre Zuhause ist, ob ich ihm genügend Programm bieten kann. Ich hätte in 1,5 Jahren auch gerne noch ein Baby, da frage ich mich auch was dann besser ist.  Andernfalls kann er sich auch in der Kita irgendwann langweilen wenn er da dann 4 Jahre hin muss, falls er nächstes Jahr ginge...Wer hat sein Kind erst mit 3 in die Kita gegeben und würdet ihr es nochmal so machen oder ist es früher definitiv besser für die soziale Entwicklung? Vielen Dank und sorry für den langen Text 


Banu28

Antwort auf Beitrag von SweetDreamXx23

Huhu, die Antwort von Entwicklungspsychologen ist hier ganz klar: Kinder sollten möglichst nicht unter drei Jahren fremdbetreut werden. Natürlich geht es manchmal nicht anders, und dann muss das Kind das eben bewältigen. Wenn man aber nicht darauf angewiesen ist, sollte man das Kind bis zum Alter von drei Jahren selbst betreuen. Zweijährige sind noch sehr trennungsempfindlich. Die Bindung an die Hauptbezugsperson, meist die Mutter, ist jetzt noch sehr eng, die Fremdbetreuung oft eine Belastung fürs Kind. Kinder unter drei tun sich oft sehr schwer damit, allein in der trubeligen Kita zu bleiben, wo sich keine enge Bezugsperson finden lässt, weil es dafür einfach zu viele Kinder sind. Außerdem haben Kinder in diesem Alter noch kein Zeitgefühl. Sie sehen nur, Mama geht weg und lässt mich hier allein. Sie verstehen nicht, dass und wann die Mama zurückkommt. Ich habe meine Kinder mit drei und dreieinhalb Jahren in den Kiga gegeben. Für beide war auch das noch eine ziemlich große und tränenreiche Herausforderung, die sie aber dann doch bewältigt haben. Das dauerte allerdings sogar in diesem Alter lange Wochen. LG  


Chrissie2015

Antwort auf Beitrag von Banu28

Aha, nach Meinung der Entwicklungspsychologen machen die Naturvölker also alles falsch und deren Kinder sind damit per se Kandidaten für Verhaltensstörungen? Nun ja.  Bei Naturvölkern ist es üblich, dass die Mütter bald wieder "arbeiten" gehen, während die Kinder in dieser Zeit von den älteren Mitgliedern der Gemeinschaft betreut werden.  Nun leben wir allerdings nicht mehr in Großgemeinschaften, womit die Randbedingungen sicherlich anders sind. Ich denke, dass es wichtig ist, dass Kinder möglichst früh Kontakt zu Gleichaltrigen haben. Das muss aber natürlich nicht über ein Nestchen oder eine Krippe passieren. Wenn du die Zeit hast und ihr es euch finanziell leisten könnt, dann mach es doch weiter so wie bisher: regelmäßig in Spielgruppen und auf den Spielplatz und gut. Mit drei in den Kindergarten ist völlig ausreichend.  Und ich werfe noch einen anderen Aspekt ins Rennen: Betreuungsplätze sind rar und es wäre wirklich wünschenswert, wenn die, die die Zeit haben, ihre Kinder bis drei Jahre zu Hause betreuen würden. Dann könnten die, die arbeiten wollen oder müssen, dies auch tun.  Was nun wirklich besser oder natürlicher ist: wer weiß das schon? Dein Kind wird mit beiden Entscheidungen leben können und sicherlich auch keine Schäden davontragen. Tränen beim Abschied wird es aber mit hoher Wahrscheinlihckeit auch mit 3 Jahren geben. Aber vielleicht kürzer. Ich wünsche es euch jedenfalls.  Liebe Grüße,  Chrissie


Janet90

Antwort auf Beitrag von Chrissie2015

Naja, es ist wohl ein unterschied, ob die Kinder in eine komplett fremde Umgebung mit fremden Menschen kommen oder halt von "Großeltern", die schon immer Teil des Lebens waren, betreut werden. Zur Ap: Kinder unter drei benötigen keine Fremdbetreuung für die soziale Entwicklung. Das wird immer gern behauptet von Eltern, die ihre Kinder früh abgeben. Finanziell geht es eben oft nicht anders und damit versucht man das Ganze schön zu reden. Ist aber nicht schön für so kleine Kinder. Meine große kam mit 3 1/2 in den Kiga und die kleine wird aus Platzmangel erst mit 4 1/2 gehen. Und ich habe mit der kleinen keinen einzigen babykurs gemacht und mit der großen auch nur im ersten Lebensjahr. Beide sind völlig normal entwickelt und haben viele Freunde. Die große durch Schule und Nachbarschaft und die kleine durch die große Schwester und auch Nachbarschaft. 


kuddelmuddel

Antwort auf Beitrag von Banu28

das ist so nicht ganz richtig - eine qualitative hochwertige, kontinuierliche fremdbetreuung ist problemlos - letztlich sind deine eltern oder -hoho- der arbeitende und damit abwesende vater ja auch fremd, wenn die nicht regelmäßig betreuuen. mit guter, sanfter eingewöhnung behaupte ich, sind 2jährige leichter einzugewöhnen als 3jährige - aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. es ist die frage, ob du der einrichtung ausreichend vertraust, die einen guten job machen und ihr alle ein gutes gefühl habt - dann können kinder alles meistern! (kurzzeitige) belastung hin oder her - jede emotional stabil begleitete herausforderung stärkt die resilienz!   LG


Chriss123

Antwort auf Beitrag von SweetDreamXx23

Schau dich mal um, welche Kindergärten ihr grundsätzlich gut finden würdet und wie die ihre Kinder auswählen. Viele in unserer Gegend haben keine Ü3 Plätze für externe übrig, weil die eigenen U3 Kinder nachwachsen. Das war für uns Grund genug mit 2,5 Jahren statt 3,5 Jahren einzugewöhnen um so die für uns beste KiTa zu erhalten.  Hat die Maus super gemacht und ich hab da kein "Leid" war genommen - sie war aber auch lange nur vormittags dort, hat nach wie vor mit mir Mittagsschlaf gemacht etc. "Unter drei keine Fremdbetreuung" ist halt auch sehr verallgemeinernd und kommt stark aufs Kind an.


Rachelffm

Antwort auf Beitrag von SweetDreamXx23

ich würde es von weiteren faktoren abhängig machen, da geld ja nicht das thema ist: bekommt man bei euch einfach einen platz mit 3, bzw. wie lange dauert es, bis man überhaupt einen platz bekommt? will ich mich von den großeltern abhängig machen? die können ja auch mal länger ausfallen, in den urlaub fahren etc. können sie sich altersgerecht mit dem kind beschäftigen? traue ich meinem kind überhaupt eine fremdbetreuung zu? kann/will ich mich von meinem kind schon "trennen"? wie wichtig ist mir me time? bekomme ich die in dem umfang, wie es für meine gesundheit nötig ist?


WonderWoman

Antwort auf Beitrag von Rachelffm

rachels fragen möchte ich ergänzen um: halte ich die gewählte einrichtung für den umgang mit kleinen kindern geeignet? welche zeitmodelle bietet die einrichtung an? finde ich eine ausreichende anzahl von altergenossen außerhalb dieser einrichtungen, also in den krabbelgruppen (lustiges wort für gruppen von 2-3jährigen), spielplätzen, sportvereinen....? habe ich überhaupt lust, diese ganze (für erwachsene doch eher langweilige) kinder-interaktion zu begleiten? "fremdbetreuung" (ein wort das ich eigentlich ablehne, denn die erzieher*innen die unsere kinder betreuen sind keine fremden) kann ja sehr unterschiedlich sein. von riesigen einrichtungen mit akutem personalmangel und hoher fluktuation bis zu kleingruppigen kitas mit engagierten und langfristigen betreuer*innen, von 10 stunden pro tag bis zu 4 stunden pro tag, von reinen verwahranstalten bis zu kitas mit pädagogisch hochqualifiziertem personal. ich finde es unseriös diese kitas alle in einen topf zu werfen und pauschal abzulehnen. damit tut man so als ob an den schlechten einrichtungen nichts verbessert werden kann weil "fremdbetreuung" ja ohnehin abzulehnen ist, unabhängig von der qualität. und der bezug auf "naturvölker" ist eh quatsch, denn dort hat keiner einzelkinder. die kinder wachsen natürlicherweise in einem umfeld auf, in dem menschen aller altersklasssen vorkommen. die deutsche kleinfamilie ist per se "unnatürlich". wer frühe "fremdbetreuung" "unnatürlich" findet sollte sich das mal klarmachen.


Piccadilly

Antwort auf Beitrag von SweetDreamXx23

Ich habe mein Kind mit einem Jahr zur Tagesmutter gegeben da ich wieder arbeiten musste. Das tat ihm extrem gut und die Eingewöhnung ging relativ schnell. Dann die Entscheidung, ob ich ihn mit 2 in die Kita gebe oder doch lieber mit 3. Habe mich für zweiteres entschieden, da ich echt Angst hatte, er würde da "untergehen". Tagesmutter empfand ich doch als familiärer. Und obwohl er Fremdbetreuung kannte, hat er sich mit 3 Jahren in der Kita schwerer getan als ich gedacht habe. Waren sehr viele Kinder da, andere Lautstärke....das war eben etwas anderes. Andererseits würde ich mich nicht auf die Großeltern verlassen. Wir hatten auch immer ein gutes Verhältnis gehabt, sie wohnen direkt unter uns. Schwiegervater ist dann unerwartet und zu früh verstorben, Schwiegermutter meinte dann sie hätte den Enkel zuviel, sie hat sich auch null an Absprachen gehalten, Kind hörte dann eine zeitlang nicht und Oma kam nicht so schnell hinterher.....wir hatten hier richtig Stress gehabt. Wir kommen heute wieder gut miteinander klar und es gibt feste Tage für sie aber alles andere versuchen wir selber zu regeln mit der Betreuung.


SweetDreamXx23

Antwort auf Beitrag von Piccadilly

Vielen Dank für eure Antworten. Das ein oder andere hat uns nochmal zum nachdenken gebracht. Auch die o.g. Fragen werden wir uns eingehend stellen.    Leider weiß man ja im Vorraus nie was das Beste für das Kind ist. Falls unser Sohn nächstes Jahr geht, soll er auf jeden Fall nur Vormittags gehen in diesem Fall bucht man 25 Stunden. Ich hoffe wir werden die richtige Entscheidung für unsere Familie treffen. 


kea2

Antwort auf Beitrag von SweetDreamXx23

Unsere Kinder hatten beide so ab ca. 2,5 Hummeln im Hintern und hatten mit anderen Kindern viel mehr Spaß und Auslastung als ich ihnen zu Hause bieten konnte.  Unser Sohn sollte eigentlich bis 3 zur Tagesmutter gehen, fand es da aber total langweilig, obwohl zwei gleichaltrige Jungs dort waren. Die Tagesmutter hörte dann auch noch auf, und wir hatten ein halbes Jahr Lücke bis er offiziell in den Kindergarten durfte.  Zum Glück hat sich das Jugendamt auf eine Sondergenehmigung eingelassen, ihn schon mit 2,5 in den "großen" Kindergarten seiner Schwester zu lassen. Die haben einen riesen Text verfasst, dass wir ihn sofort wieder rausnehmen müssen, wenn er sich nicht wohl fühlt bla, bla, bla. Was passierte? Das Kind hörte, dass es in den großen Kindergarten durfte, rannte in den Gruppenraum und stürzte sich ins Getümmel mit den anderen Kindern.  Wir sollten ihn natürlich eingewöhnen und ihn nach einer Stunde wieder mitnehmen und zerrten dann ein brüllendes Kind aus dem Kindergarten, das uns die ganze Zeit ignoriert hatte und dort bleiben wollte. Die nächsten Tage der Eingewöhnung lief es genauso. Er ist bis zu seiner Einschulung mit fast 7 (Dezember-Kann-Kind) gerne in den Kindergarten gegangen und hat sich erst in der Grundschule gelangweilt. Der Kindergarten wusste, wie man ihn angemessen beschäftigt. Es kommt natürlich auch immer auf den Kindergarten an. Unsere Kinder waren eine Einrichtung mit geschlossenem Konzept mit sehr engagierten Erzieherinnen. Offene Konzepte, wo die Kinder sehr sich selbst überlassen sind, finde ich inakzeptabel. Da gehen auch noch nicht wenige 3-jährige unter. Wenn Ihr nur so etwas kriegen könnt, würde ich auf jeden Fall warten bis das Kind 3 ist. Dann muss man versuchen, das privat auszugleichen (was ich aber schwierig finde).


Ju.li

Antwort auf Beitrag von SweetDreamXx23

Hey, ich habe mich da auch sehr schwer getan. Wir mussten schon kurz nach der Geburt anmelden. Haben uns dann erstmal entschieden sie nur bis mittags anzumelden und kurz vor ihrem 2. Geburtstag.  Und es war für uns die beste Entscheidung. Ab ca. 1,5 Jahren haben wir gemerkt dass wir Ihr einfach nicht das geben können was andere kinder ihr geben. Wir haben viel unternommen waren viel auf Spielplätzen und bei Freunden. Aber trotzdem hatten wir das Gefühl dass sie einfach nicht ausgeglichen war. Egal was wir angeboten haben es war alles doof und nur gemecker. Und es wurde schlagartig besser ab dem Tag wo sie in den Kindergarten gegangen ist. Aber ich denke das ist auch von kind zu kind unterschiedlich.