Derdiedas2023
Hallo zusammen :) Ich bin hier, da ich mich seit ein paar Tagen mit HB beschäftige. Meine 4,5 jährige ist seit 1 Jahr in der Ergo, aktuell mit einem anderen Mädchen, deshalb habe ich gerade auch nicht so die Chance mit der Therapeutin zu sprechen. Bei ihr wird eine sensomotorische Integrationsstörung vermutet und es war mit der Ergo schnell eine Besserung da. Jedoch ist es seit ein paar Monaten wieder da, bzw. anders. Ich habe das Gefühl, dass Kognitive ist schneller als das Emotionale. Generell war sie in allem sehr schnell, aber das Emotionale "da draußen" drückt alle ihre Gaben und Fähigkeiten runter. Orientiert sich dann aber zuerst auch an den Erwachsenen. Sie macht Quatsch bei Unsicherheiten in der Öffentlichkeit. Sie ist ein tolles, witziges, intelligentes, verantwortungsvolles, empathisches Mädchen. Manchmal macht es "Schnips" und man hat das Gefühl der Körper wurde von einer Hexe übernommen. Auch wenn sie weit ist, würde ich sie jetzt nicht als typisches "HB" Kind sehen, welches sich selbst rechnen und schreiben bei bringt. Sie besitzt ein wahnsinniges Gedächtnis mit Details, kann ein paar Namen ihrer Freundinnen schreiben und lernt schnell Auswendig. Sprachlich und Kognitiv sieht der Kiga sie als sehr weit an. (Werde dem kiga mal die Symptome aufschreiben und schauen was sie sagen) Aber so alles in einem passen schon einige Symptome. Jetzt würde mich aber diese Geschichte mit Grenzen austesten und provozieren bei euch mal interessieren Ist es bei euren HB Kindern auch so, dass sie manchmal massiv Grenzen austesten und die einfachsten Dinge wie Anziehen ect ewig Zeit in Anspruch nehmen? P.s. adhs passt für mich aber auch nicht wirklich und hat die Ergo für sich vor einem halben Jahr noch aktuell komplett ausgeschlossen, eben weil sie nicht verträumt ist, sondern wirklich jedes Detail um sie herum "aufsaugt" sie war sie im Kiga besuchen. Lieben Dank:)
Hallo, Du beschreibst ziemlich genau unseren Sohn, nur, dass er es eher mit Zahlen hat statt mit Buchstaben. Begabt ist er, hochbegabt (Gott sei Dank) eher nicht. Wir fördern ihn nicht aktiv, aber wir beantworten Fragen, wenn er welche hat. Und ohne "Grund" lassen wir ihn auch nicht testen, er ist ja fröhlich und zufrieden, wie es ist. Aktuell ist er wieder am Austesten. Bei ihm kommt das schubweise (schon immer), irgendwann ist wieder gut, und dann "kann" er etwas Neues oder etwas "besser". Und er ist ein Trödler vor dem Herrn, selbst mit Anleitung "schafft " er es nicht, sich anzuziehen. Also ja, ich kenne das, ohne ein hochbegabtes Kind zu haben. Viele Grüße
Vielen Dank :) D.h. adhs stand auch nie im Raum?
Nein, er hat keinerlei Aufmerksamkeitsprobleme, wenn er etwas will, und kann sich auch beeilen.
HBchen sind keine kleinen Computer, die sich alles selbst beibringen (können) ;-) Ob dein Kind "nur" Entwicklungsschnell ist oder hochbegabt, kann nur eine Diagnostik feststellen. Ansonsten muss ich meiner Kollegin vehement wiedersprechen: ADHS kann nicht ausgeschlossen werden, nur weil in Kind "nicht verträumt"! ADHS hat drei Subtypen und es ist absolut kein Mangel von Aufmerksamkeit, nur von Aufmerksamkeitssteuerung. Da ist die Beschreibung "nimmt alles auf, wie ein Schwamm" eher zutreffend. Um dies also auszuschließen, musst du zu einem Psychiater (nicht zum Psychologen!). Als Therapeutin darf sie zwar ihre Einschätzung geben, aber um eine Diagnose rigoros auszuschließen, fehlt ihr die Kompetenz. Liebe Grüße, Ergotherapeutin mit einem ADHS HBchen
Danke dir! Glaube ich habe das falsch geschrieben. Für sie war auf dem Aktuellen Stand keine sichtbaren Anzeichen für adhs, was sich natürlich noch ändern kann. Eine Kombi wie bei dir könnte ich mir auch vorstellen. Magst du ein bisschen von euch berichten bzw hast du hier schon davon geschrieben? Wann hat sich das bei euch alles herausgestellt und was habt ihr unternommen? Liebe Grüße
Ich habe hier schon einiges geschrieben, aber das rauszusuchen dauert länger, als es einfach nochmal aufzuschreiben 😅 Also "entwicklungsschnell" und "umtriebig" war mein Kind quasi von Anfang an. In der Krabbelgruppe durfte ich mir von einer Zwillingsmutti immer ein Baby "ausleihen", weil meins überall unterwegs war, nur nicht bei mir XD Allerdings war es schnell überstimuliert und konnte nur mit Körperkontakt schlafen. Mit 2,5 Jahren hatte es großes Interesse an Buchstaben und konnte das Alphabet perfekt, sodass auf dem Heimweg jedes Schild, Plakat und Kennzeichen buchstabiert werden musste (so dauerte der Weg gerne mal 120, statt 20 Minuten... aber als Erstlingsmama hatte ich die Zeit ja). Themen wie Tod, Religion und Mathematik waren ab 3 hoch im Kurs. Unser Kind haben wir jedoch erst testen lassen, als eine Mutter mit 3 hochbegabten Kindern mich nach 10 Minuten in der Spielecke ansprach. Da war Kindchen 4,5 Jahre alt. Wir waren in einem privaten Institut und dort wurde sich viel Mühe gegeben, um eine Beziehung aufzubauen, bevor der Test begann. Wir wollten einfach nur hören, dass unser Kind "clever" ist... tja, stellte sich heraus, dass unser Kind zu den oberen 0.01% seiner Altersklasse gehört🤪. Daraufhin haben wir uns mit dem HB-Verband in Verbindung gesetzt und eine gute Grundschule rausgesucht. Es ist ein absoluter Segen. Aufgrund von Corona war es nicht möglich, unser Kind als "Teilzeitschüler" aufzunehmen, sodass wir von der Schule Aufgsben und Hefte bekommen haben und diese quasi im "Homeschooling" bearbeiten konnten. Nach der regulären Einschulung mit 6 Jahren durfte unser Kind dann Augaben nach seinen Fähigkeiten machen (also aus höheren Jahrgangsstufen). In der Klasse gab es auch andere Hochbegabte, aber auch ganz "normale" Schüler und solche mit einem "erhöhten Förderbedarf". Aber unsere GS ist da leider eine ziemliche Ausnahme. 1 von 2
2 von 2 Das ADHS war eine andere Geschichte. Unser Kind ist in allem ziemlich extrem: extrem begabt, extrem emotional, extrem unruhig und extrem kommunikativ. Zusätzlich extrem aggressiv uns und sich selbst gegenüber. 6 Tobsuchtsanfälle (man kann es nicht anders nennen) am Tag waren keine Seltenheit. Beratungsstellen gaben an "bei dieser Kombination" nicht über die nötige Kompetenz zu verfügen. Wir hatten in der KiTa Auffälligkeiten bemerkt und waren bei der Ergotherapie aufgrund von mangelnder Impulskontrolle und Emotionsregulationsstörungen. Schönes Wort. Dort gab es gute Fortschritte, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Mit Erwachsenen hatte Kind kein Problem, in Gruppen passte es aber nicht rein, weil die Spanne zwischen Kognition und Emotion zu groß war. Richtig schlimm wurde es mit der Einschulung. Täglich holte ich ein weinendes Kind ab, weil irgendein Mitschüler es "aus heiterem Himmel" angegriffen hatte. Den anderen Kindern war mein Kind zu laut und zu wild und nach etlichen Versuchen, sich verbal und non-verbal abzugrenzen, wurde dann halt gehauen. Somit landeten wir ziemlich schnell bei ADHS-Medikamenten. Die Probleme wurden schlagartig besser, wir hatten viel Hilfe von der Klassenlehrerin bei der Eindosierung, und mein Kind war plötzlich beliebt (inkl. 2 Jahre als Klassensprecher). Zuhause gab es weiterhin Konflikte, aber sie wurden nicht mehr so oft handgreiflich oder autoaggressiv. Inzwischen sind wir bei 3 Präparaten täglich und es ist ok. Haben wir hier einen "Ritalin-Zombi"? Absolut nicht. Am Abend haben wir oft noch starke Probleme, denn alle sind überreizt und müde, aber zumindest haben wir keinen "Tasmanischen Teufel" mehr. Es ist weiterhin sehr anstrengend, aber eine Tendenz in die richtige Richtung ist erkennbar. Zur Kombi ADHS und HB m7ss ich sagen: sie ist Fluch und Segen. Das ADHS steht der HB deutlich im Weg, aber die HB (in Verbindung mit unserer phantastischen Schule) verhindert den Schulfrust, den viele ADHSler haben. Hast du noch Fragen?
Vielen lieben Dank für deine langen Nachrichten und deine Mühe nochmals alles aufzuschreiben. Ist bei ihm das adhs bei ihm jeden Tag gleich ausgeprägt, oder gibt es auch mal mehrere Tage die völlig in Ordnung sind? Mir wurde mal gesagt, wenn adhs besteht, dann immer. Aber wer weiß... Bei uns ist wirklich auffällig, dass sie an vollen Tagen entspannter ist und so ausgeglichen. Und wenn wir Zuhause sind eher unausgeglichen und provokant. Und alles so ein bisschen phasenabhängig ist und wie es am Vormittag im Kiga ist. Ich habe bei uns auch das Gefühl, dass sie und ihre ganzen Gaben und Stärken durchnirgendwas ausgebremst werden. Das Emotionale oft alles überschattet, obwohl sie so viel Potenzial hat. Wenn ich eures so lese, denke ich wieder "Ok, doch niemals eine HB" Und im Kiga ist es genau das Gegenteil, sie ist oft für sich, zwar beliebt und man möchte mit ihr spielen, aber ihr ist das oft zu viel und zieht sich zurück, wenn jemand Quatsch macht, ist sie aber gleich dabei, weil das ihre Unsicherheit überspielt. Auch beim Sport usw braucht sie mich stark. Einfach sonst zu viele Reize. Es ist mir auch ganz egal was sie hat, ich möchte ihr einfach nur helfen. Ach und das mit dem langsam verarbeiten denke ich hier manchmal auch. Also irgendwie ist sie total aufnahmefähig und fix und dann bremst sie sich wieder aus. Sie kann sich 1,5 -2 Std mit Basteln und Kreativität beschäftigen, aber nur nach ihren Regeln. Sie lässt sich schon auch was zeigen und ich soll mit machen, aber dann wird von ihr aus alles wieder kompliziert gemacht und manchmal denke ich "Warum geht es nicht einmal normal, du hast so viel Potenzial"
"Wenn ich eures so lese, denke ich wieder "Ok, doch niemals eine HB"" Haha, glaube mir, es geht immer noch extremer, zB hat Kindchen einen Mitschüler, welcher direkt von der KiTa in die 3. Klasse kam. Ein anderer Drittklässler dieser Schule konnte einen Fehler in der Aufgabenstellung einer Mathe-Abi-Klausur finden😅 Mein HBchen kann in einem Moment etwas absolut beeindruckendes erzählen und im nächsten kann ich froh sein, wenn es beim Atmen nicht rückwärts vom Stuhl fällt 🤣 Wichtig ist es, das Kind nicht am Lernen zu hindern, egal, was dein Umfeld davon hält. Mir wurde mal vorgeworfen, ich würde mein 3jähriges auf Zahlen und Buchstaben trimmen und es zwingen dieses "antrainierte Wissen" in der Öffentlichkeit zu benutzen 🤨 Als könnte man Kinder in dem Alter zu irgendetwas zwingen 😂 Der KiTa-Start war lustig, da war Kindchen grade voll im Thema "Gasaustausch des Blutes" und wollte mit Bällen und Luftballons O2 und Co2 "spielen"... konnten die anderen Kinder leider nicht verstehen. Seither bekam es einen Lükkasten mit und konnte sich zurückziehen, wenn die anderen Kinder mal wieder zu langsam dachten. Ich stelle mir das wirklich sehr belastend vor. Auch heute wird es schnell ungeduldig, wenn andere (inkl. wir Eltern) seine Gedankengänge nicht sofort nachvollziehen können (wenn wir nur 50% der Informationen bekommen, ist das nunmal echt schwierig😅) oder es fehlen Punkte in der Mathearbeit, weil zwar das Ergebnis stimmt, jedoch der Rechenweg komplett fehlt, weil er ja "ganz klar" ist und Kindchen ihn im Kopf macht und nicht (halb)schriftlich. Das ADHS ist jeden Tag spürbar vorhanden, aber nicht immer gleich. An schulfreien Tagen geht es besser (weniger Eindrücke, gleiche Regeln, weniger Übergange). Fast schon harmonisch sind schulfreie Tage, an denen Kind2 nicht da ist und wir Eltern uns voll und ganz auf unserer älteres Kind einlassen können. Da ich selbst ADHS habe, kann ich mich ganz gut in mein Kind hinein versetzen und für andere "übersetzen". Mein Mann konnte es kaum ertragen, wenn unser Kind nur blanke Nudeln oder Brot ohne Belag essen wollte. Da ich das allerdings auch gerne mache, wenn ich überreizt bin, konnte ich es mit Worten erklären, die mein Kind nicht finden konnte und seither ist es bei uns Normalität. Den Zustand, sich lange und extrem fokusiert mit einer Sache zu beschäftigen, nennt man Hyperfokus. Dem ADHS-Gehirn fehlt es am Botenstoff Dopamin. Dopamin wird vom Belohnungszentrum gebildet, zB wenn man ein neues Hobby ausprobieren, Zucker und andere Suchtstoffe konsumieren, Dinge kaufen, etc. Da unser Gehirn aber eh schon einen Mangel hat und die Dopaminausschüttung geringer ausfällt, als bei neurotypischen Gehirnen, sind wir ständig auf der Suche nach neuen "Dopaminquellen". Genau das macht unbehandelte ADHSler besonders suchtanfällig. (Nur so am Rande) Ich finde es schön, dass du dein Kind unterstützen möchtest. Du kannst dich ja mal beim HB Verband deiner Stadt/Region melden, die sind idR sehr hilfsbereit. :-)
Ich bin keine Expertin auf dem Gebiet, beschäftige mich aber sehr gerne damit. Daher mein Tipp aufgrund deiner Gedankengänge: Falls du noch nichts von dem Konzept Neurodiversität oder Neurodivergenz gehört hast, such mal danach :)
Boah, diese besch*** neue Forensoftware!
Da schreibt man einen langen Beitrag, denkt nochmal ausführlich darüber nach und macht sich Tee, und dann hat man irgendwelche neuen Zeitlimits überschritten, muss sich nochmal anmelden und alles ist weg. Früher war das nicht so.
Aber die Nutzbarkeit hat hier ja seit kurzem die allerunterste Priorität.
So, zum Thema Langsamkeit: ich bin auch verdammt langsam, habe mir aber im Kindergarten selbst Lesen und Schreiben beigebracht. Ob ich hochbegabt bin, weiß ich nicht. Falls ja, hatte das jedenfalls nie wirklich einen positiven Einfluss auf mein Leben. Ich vermute, von Träumer-ADHS betroffen zu sein.
Bockig war ich auch ganz furchtbar als Kind.
Was ich eigentlich schreiben wollte, kurz:
Wer immer mit dem Strom schwimmt, ist meistens nicht sonderlich intelligent. Sprich, intelligente Menschen sind oft willensstark, vertreten eine andere Meinung, als die Mehrheit und gehen anderen damit auf die Nerven. Für Eltern sind solche Kinder natürlich anstrengend, aber eigentlich ist das eine positive Eigenschaft.
Unsere Kinder sind beide sehr intelligent und willensstark und beide langsam.
Der Kleine (14) liegt im IQ knapp unterhalb der Hochbegabung, weil seine schlechte Verarbeitungsgeschwindigkeit den Wert runter zieht. Er hat ADHS, eher im Träumer-Bereich.
Die Große (17) hat keinen IQ-Test, war aber immer sehr weit und ist in der Schule eine Überfliegerin. Ihre größte Schwäche ist, dass sie langsam schreibt und allgemein langsam ist.
An Deiner Stelle würde ich abwarten. Zu Beginn der Grundschulzeit sieht man meistens sehr deutlich, woran es bei den Kindern hapert. Nicht umsonst bekommen die meisten in dem Alter ihre Diagnose, wenn sie eine haben.
HB muss man sowieso nur testen lassen, wenn es Schwierigkeiten gibt, die damit zu tun haben könnten. Bei unserer Tochter gab es die nie.
Noch eine kleine Anmerkung. Hier wird immer Hochbegabung geschrieben. Aber hochintelligent ist nicht hochbegabt. Also kannst du noch so clever sein und dein Leben trotzdem nicht auf die Kette kriegen. Ich weiß nicht, ob ich hochintelligent bin, habe aber auch einige typische Anzeichen. Und lesen habe ich mir auch schon vor der Schule selber beigebracht. Allerdings habe ich zu Hause nicht gelernt, strebsam und konzentriert zu lernen. Bildung war meinen Eltern nicht wichtig und ich habe nur selten meine Hausaufgaben gemacht, weil es hier niemanden gekratzt hat (nur nach den Elternsprechtagen wurde für einige Tage drauf geachtet). Und so habe ich nicht gelernt, meine Intelligenz voll auszunutzen. Mit etwas Förderung wäre aus mir vielleicht etwas mehr geworden.
Das tut mir so leid für dich! Und genau das möchte ich vermeiden. Egal was sie hat, ich möchte sie nur unterstützen. Darf ich fragen was deine Anzeichen sind?
Die letzten 10 Beiträge
- Wachstumsschmerzen oder was? Fußschmerzen
- Umfrage zur Risikobewertung einer Windpocken-Erkrankung bei Kindern im Alter von 0-6 Jahren
- Ablauf/Anlaufstellen Hochbegabung
- Mittagsschlaf nach KiGa
- Kindergarten
- soll ich mir Sorgen machen? mein Freund nimmt unseren 3 jährigen Sohn mit zur arbeit als busfahrer
- Schüchtern bei neuen Situationen
- Mandel/Poylpen Op
- Nägel kauen 5 jähriger
- Erfahrung mit Hochbegabten gesucht