Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe ein Problem mit meinem gut 2,5 Jahre alten Sohn. Meistens fällt es mir gar nicht so auf, nur wenn ich mal mehrere Tage am Stück mit meinen Kindern allein zu Hause bin (weil es dann gehäuft auftritt). Mein Sohn ist sehr lebhaft, sehr fröhlich, tobt gern rum, kuschelt nicht gern (nur vorm Einschlafen). Er spricht sehr gut und stellt auch jede Menge Fragen, darum neige ich dazu, ihn zu überfordern, wenn es darum geht, auf andere Rücksicht zu nehmen. Er ist ein Kind, das sehr viel Aufmerksamkeit fordert. Es wird besser, aber ich habe dennoch kaum mal zuverlässig 10 Minuten Ruhe. Man kann ihm auch nicht "vorbeugend" Aufmerksamkeit schenken, d.h. nach einer Stunde intensiven Spielens mit ihm kann man oftmals trotzdem nicht darauf zählen, dass er einen jetzt kurz was anderes machen lässt. Wenn ich ihm also nicht aufmerksam genug bin, fängt er an zu provozieren. Z.B. spuckt er auf den Boden. Er weiß ganz genau, dass er das nicht darf, dass ich ihn dann erst bitte, das aufzuwischen (er weigert sich) und ihn dann in sein Zimmer trage (er heult). Das hat auch leider keine erzieherische Wirkung, er macht es immer wieder. Ich kann an meinem Verhalten in der Situation meist wenig ändern, d.h. ich habe vorher reichlich mit ihm gespielt und wir sitzen z.B. am Abendbrot-Tisch, wo ich meine Aufmerksamkeit zwischen ihm und der kleinen Schwester teile und selbst auch noch schnell etwas esse. Er bleibt keine 10 Minuten ruhig am Tisch sitzen, geht aber dann auch nicht in Ruhe spielen, sondern will partout, dass ich mitkomme (was ich aber grundsätzlich nicht mache). Wenn ich mich weigere und ihm in Aussicht stelle, dass ich nach dem Essen komme, akzeptiert er das an guten Tagen. An schlechten kommt diese Provoziererei. Hat irgendwer eine Idee, wie ich ihm das abgewöhnen kann? Es ist ja für alle Beteiligten unerfreulich. Auch möchte ich nicht, dass er so über negative Aufmerksamkeit "erreicht", dass er doch die ausschließliche Aufmerksamkeit bekommt, die er sonst gerade in dem Moment nicht bekommen kann. Danke und Gruß Linda
na ja, Dein Sohn weis schon ganz genau was er machen muss damit die Mama bei Fuße steht, denn wirkliche Konsequenzen gibt es ja nicht - der Dreck wird von Mama weggeräumt und selber kommt man ja nur ins Zimmer. Er ist mit 2,5 sicher noch sehr jung weis aber schon ganz genau was er will und kann - und Du must ihm durch Konsequenz seine Grenzen zeigen. Wenn er auf den Boden spuckt dann drück ihm einen Lappen in die Hand dass er es aufwischt und wenn nicht dann bleibt er halt die nächsten 20 Min. in seinem Zimmer. Du darfst ihn nicht Bitten sondern ihn vor vollendete Tatsachen stellen Meine Jungs sind auch nie sitzen geblieben in dem Alter beim Essen wir haben meistens dann das Brot auf kleine Spiese gepieckt mit einem Stück Gurke oder Tomate dazu und das haben sie sich dann immer wieder geholt während dem Spielen. Das sitzenbleiben kam bei uns erst so mit 4 Jahren dazu, jetzt mit 8 und 11 haben sie absolut kein Problem mehr sitzen zu bleiben bis alle fertig sind. Es wird nicht einfach Konsequent zu bleiben, aber wenn Du so weiter machst gehts Du irgendwann am Stock, er muss lernen sich alleine zu beschäftigen, vielleicht geht es mit Smiles?? D.h. er bekommt für jedes Mal wenn er sich alleine beschäftigt ein grünes lachendes Smiley, und wenn er sich wieder unmögich behält ein rotes mit nach untengezogenen Mundwinkel, bei 2 roten wird ein grüner weggenommen, bei 10 grünen machst Du was schönes besonderes mit ihm. Manchmal braucht es ein Belohnungssystem wenn was klappt in dem Alter und die Aussicht auf Belohnung kann mit der Zeit helfen dass das was eigentlich normal sein sollte auch ohne Belohnung geht. Erhöhe mit der zeit die Zahl der grünen, dass es erst nach 20,dann nach 30 usw. die besondere Belohnung gibt und mit etwas Glück ist das Verhalten bis Kindibeginn vom Tisch Gruß Birgit
Das sehe ich ganz anders als Birgit. Du stehst ja nicht bei Fuß. Für Deinen Sohn ist die Provokation doch auch kein Gewinn. Er hat weder was davon, wenn Du die Spucke aufwischst, noch davon, wenn Du ihn aufs Zimmer bringst. Du schreibst, er heult dann. Das kann also nicht sein Ziel gewesen sein. Und auch das Smiley-System halte ich nicht für eine gute Lösung. Mal ganz abgesehen davon, ob Du wirklich willst, dass er nur aus Hoffnung auf eine Belohnung "funktioniert", ist er mit nicht mal 3 Jahren glaube ich noch zu jung, um das System zu verstehen. Von außen ist es immer schwer, eine Lösung vorzuschlagen, denn man kennt nicht alle Aspekte der Situation. Du redest ja schon mit ihm darüber und sagst ihm, dass Dich sein Verhalten ärgert. Vielleicht kannst Du mal die gesamte Situation beleuchten. Ihm also klar machen, dass er mit seinem Verhalten sein gewünschtes Ziel auch nicht erreicht und ihn fragen, ob er denn das Spucken für nützlich hält. Vielleicht hat er andere Vorschläge, was nützlicher wäre? Ein Buch am Tisch, er darf die Schwester füttern, er räumt schon mal sein Geschirr in die Spüle,... Kinder sind da oft erfinderisch. Wenn er da keine Vorschläge macht und auch keinen von Dir annehmen möchte, würde ich das Verhalten erst mal ignorieren. Also die Spucke liegen lassen und ihm vielleicht noch dazu sagen, dass er noch länger warten muss, bis Du Zeit hast, weil Du erst aufwischen musst. Klar ist es wichtig, konsequent zu bleiben. Aber mir erscheint eine Konsequenz, die er nicht als Gegeneinander interpretiert, erfolgversprechender. Daher habe ich auch das Wort "Provokation" in meiner Antwort vermieden. Ich glaube nicht, dass er Dich wirklich provozieren will. Wo liegt denn sein Nutzen, wenn er Dich absichtlich ärgert? Sein tatsächliches Ziel hast Du ja schon richtig erkannt: Er will Aufmerksamkeit. Und das ist nicht böse gemeint. Es ist einfach sein Bedürfnis / Wunsch, und er ist zu klein, um zu erkennen, dass Du was anderes zu tun hast und ihn Deinerseits mit einem Nein nicht provozieren willst. Vielleicht hilft es Euch schon etwas, wenn Ihr nicht in ein "Gegeneinander"-Denken hineinrutscht. Eine tolle Hilfe war dabei für mich Jesper Juul: "Grenzen, Nähe, Respekt". Das hat mir geholfen, meine Kinder nicht als Tyrannen, sondern als Persönlichkeiten mit Wünschen zu sehen. Und damit ist einfach der halbe Weg zur Lösung schon geschafft. Alles Gute!
Hallo, mir fällt auf, daß Du schreibst, daß Du ihm sagst, was er nicht machen soll (ist vielleicht gar nicht so, hört sich aber so an). Versuch es doch mal anders herum. Wenn er auf den Boden spuckt (hat meine Tochter auch gemacht und der Kleine macht es jetzt gelegentlich), dann sag ihm, wenn er spucken möchte, dann kann er ins Waschbecken spucken (macht mein Sohn sehr gern). Wenn er früher aufsteht, dann sag ihm, daß er entweder mit euch am Tisch sitzen bleiben kann oder aufstehen kann, wenn er spielen geht, solange ihr noch aufesst. Sag ihm, daß es nur diese beiden (oder andere, je nachdem, was Du möchtest) Alternativen gibt und das er wählen kann. Viele Grüße (aus) Bremen
die Arschloch oder blöde/r rufen? Ich hasse es und weiss nicht was ich machen soll... eigentlich bin ich mir ziemlich sicher schon alles ausprobiert zu haben... was soll ich noch sagen....kann mir jemand n tip geben? Die Erziehungsberatung hier im Forum hat nicht wirklich geholfen und logische Konsequenzen fallen mir dazu nicht wirklich ein... lg
Hi, Gib ihm viel Aufmerksamkeit, aber es gibt logischerweise eine Grenze mit der Kleinen, sie braucht ja auch ihren Anteil. Wenn es nicht geht, geht es halt nicht, und da muss er dann durch, so ist das Leben. Vielleicht kannst du ihn miteinbeziehen mit der Kleinen? Beim Stillen nebendran setzen und Bilderbuch anschauen... Oder bei Fläschchen ihn auch mal geben lassen, wenn er will... Oder er darf ihr die Strümpfe mal anziehen (aber nicht gerade, wenn es eilt) Und nicht so übervorsichtig sein, selbst wenn er sich im Überschwang mal ein bisschen auf sie drauflegt, passiert ihr nichts. Wenn er provoziert und auf den Boden spuckt, nicht böse werden, gib ihm halt ein Tuch zum Wegwischen. Sag ihm, der Boden ist jetzt schmutzig, und man muss das wieder saubermachen. Wenn er es nicht macht, soll er dir den Lappen geben, dann machst du's, und wenn er das auch nicht macht, dann nimmst du den Lappen eben selber und machst sauber. (er soll schon sehen, dass Spucke auf dem Boden nicht schön ist, und dass das wieder weg muss). Lass dich nicht provozieren. Ich würde ihn nicht in sein Zimmer tragen. Vielleicht kannst du so auf Dauer sein Verhalten ändern (oder du erreichst das Gegenteil), aber auf seine Gefühle gehst du so nicht ein, und verletzt sie vielleicht noch, was ihn insgesamt wohl eher unzufriedener als zufriedener macht. Mein Kleiner braucht auch viel Aufmerksamkeit, und das Problem mit einem Geschwisterchen habe ich nicht (leider). Aber meiner provoziert nur in einer Situation, und das ist, wenn er zu laut ist, und mich das aufregt (wegen der Nachbarn). Das ist das einzige, wo ich auf biegen und brechen versuche, dass er hört (ins Zimmer habe ich ihn noch nicht gebracht, aber Spielzeug wegnehmen, das er gerade aufs Parkett schmeisst oder so), und dann macht er es eben deshalb um so mehr, also reine Provokation. Ich versuche mich da selbst zu mässigen, aber ich habe da ein Problem. Wie alt ist denn die Kleine? Mir und meinem Kind hat es immer Spass gemacht, uns zusammen auf eine Matratze zu schmeissen, und zu schmusen, oder bisschen Gymnastik (auf den Rücken legen und Radfahren oder so). Vielleicht können das alle zusammen machen, geht ja auch auf einem schönen Teppich oder so. Das ist lustig :-) Ciao Biggi
Hallo, Danke für Eure Anregungen. Leider ist kein Patentrezept dabei, aber das eine oder andere werde ich mal probieren. Ich werde ihn sicher nicht 20 Minuten in sein Zimmer sperren. Ignorieren kann ich sein Verhalten auch nicht. Denn wir sind viel unterwegs und z.B. in der Straßenbahn kann ich es nicht dulden, wenn er ans Fenster spuckt (selbst wenn er das ursprünglich ohne böse Absicht aus reiner Experimentierfreude tat). Ein Verhalten, das ich woanders nicht durchgehen lasse, kann ich aber auch zu Hause nicht akzeptieren. Dass ich ihm sehr oft sage, was er nicht soll, und selten, was er soll, ist richtig. Ich versuche immer, ihn nicht soviel zu tadeln, aber das fällt mir bei ihm tatsächlich sehr schwer. Bei meiner Tochter gar nicht, aber sie hat auch eine völlig andere Persönlichkeit (meine Tochter ist 15 Monate und braucht sehr wenig Aufmerksamkeit). Sein Verhalten mit ihm zu besprechen, versuche ich immer wieder. Aber offensichtlich bin ich dabei nicht kindgerecht genug oder er ist einfach noch zu klein dazu. Es gibt nicht zufällig ein gutes Buch, wie man am besten mit Kleinkindern reden kann? Ich habe leider noch keins gefunden. Viele Grüße Linda
Hi,so wie du das jetzt sagst, kling das nicht nur nach Aufmerksamkeit, sondern auch Neugier und Experimentierfreude? Leider ist das Spucken jetzt Provokation... Als es noch Experimentierfreude war, hätte man doch draussen eine Spuckorgie machen können, irgendwo im Park oder so... (oder daheim ins Spülbecken, hat oben irgendwer gesagt) Aber das hilft nu jetzt auch nix (und welcher Mutter fällt in dem Moment schon sowas ein? Oft nur im Nachhinein, z.B hier dann im Forum) Ich finde es nicht schlimm, wenn Kind zuhause Sachen darf, die er anderswo nicht darf. (das Verstehen die schon) Und Spucken auf den Boden würde ich auch zuhause generell verbieten. Nur eben nicht auf Biegen und Brechen, wenn er es macht, dann eben auch tief durchatmen. In der U-Bahn ans Fenster spucken würde ich meinem auch verbieten. Aber eben auch ohne Drama. Wenn er trotzdem spuckt, dann spuckt er. Und du wischst es weg, oder gibst ihm erst ein Taschentuch, und lässt ihn selber machen, und den Rest eben selber. Ich denke auch nicht, dass das dann jemand schlimm finden würde in der U-Bahn die meisten sehen kriegen doch sowas gar nicht mit, und die anderen grinsen und finden das süss. Ich glaube, mit Kindern reden: es gibt ja da auch kein Patentrezept, ich meine, es kommt darauf an, was sie schon verstehen? Bei anderen Sachen wie zum Beispiel die neu gekaufte Kaffekanne, die er am Griff zieht, so dass sie runterfällt, nehme ich erst seine Hand von der Kanne weg. NEIN. Und dann erkläre ich warum. Und dass so Sachen kapputt gehen können, weiss er, er hat nämlich schon ein paar Gläser kaputt gemacht (ich habe ihm halt Chancen gegeben, das zu lernen). Daher glaubt er es auch dann. (und dann ärgere ich mich natürlich, dass ich die so hingestellt habe, dass er drankommt, aber tja in der Hektik) Wir haben aber auch Sachen, wo er nicht testen durfte, z.B Herd anfassen war ich dann auch eher streng, er durfte schon mal hinfassen, damit er sieht, dass Herd warm ist, aber wenn es ums Backofentür aufmachen geht, habe ich ihn weggeschoben. Immerhin glaubt er mir jetzt, dass der Herd heiss ist, vielleicht auch, weil ich die Brötchen aus dem Ofen auch schon mal hinstelle, wenn sie richtig heiss sind, ihm sie verbiete aus genau dem Grund, und er es dann selber merkt. Meiner wollte keinen Latz mehr anziehen. Als er sein Lieblings-Shirt anhatte und Tomaten essen wollte, habe ich ihm erklärt, Tomaten machen Flecken, und die kann auch die Waschmaschine nicht immer rausmachen. Die bleiben, und T-Shirt ist dann nicht mehr schön. Seitdem zieht er ihn wieder an, und wenn er Tomate ißt, kontrolliert er selber vorher extra nach, ob auch der Latz dran ist. Ciao Biggi
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