Mitglied inaktiv
Hallo zusammen- erstnmal vielen Dank für die vielen Antworten zum Thema Frühstück. Wir behalten vorerst unser Ritual bei- mir ist der morgendliche Frieden lieber, als auf Krampf eine Familienmahlzeit ab zu halten. Was ich mich in dem Zusammenhang Frage: gibt es hier Familien, in denen Vater und Mutter ganz unterschiedliche Ansichten über Erziehung haben? Wie kommt ihr damit klar? Gibt es deswegen Krach? Nutzen eure Kinder das aus? Oder spielen sogar die Eltern gegeneinander aus? Meinem Mann kan man viel in Richtung Kinderentwicklung oder -psychologie erklären- letzenendes möchte er aber, dasss sie gehorchen-Punkt. Ich höre immer: Beí uns war das früher aber so und zu meiner Zeit so- er vergleicht auch ständig mit andern (bei anderen ist das aber so oder so). Zur Info: er hat sich lange gar nicht gekümmert und jetzt versucht er es manchmal gleich mit der Brechstange- für meien Geschmach geht er auf die Kinder gar nicht ein und erwartet definitiv zu viel. Aber früher bei ihm ging das ja auch... Also: jetzt möchte ich auch mal wissen, wie es bei anderen läuft!
Hallo, ich habe gerade dieser Tage etwas Interessantes dazu gelesen. Ein Familientherapeut sagte, Kinder kommen ganz gut damit klar, wenn Eltern unterschiedliche Ansichten zum Thema Erziehung haben. Aber nur, wenn die Eltern einige Regeln beachten: - wer zu Hause ist, hat Recht. Das heißt, wenn die Mutter die Hauptbezugsperson für die Kinder ist, bestimmt in erster Linie sie im Alltag, wo's lang geht, wenn Entscheidungen anstehen - wer zuerst antwortet, hat Recht. Wenn die Kinder zanken, etwas kaputtmachen, nicht hören etc., gilt die erste Reaktion eines Erwachsenen. Sagt also die Mutter etwas, darf der Vater ihr nicht mehr in den Rücken fallen und umgekehrt. Diese schnellste Reaktion ist gültig, auch wenn sie sich hinterher als nicht optimal herausstellen sollte. - die Eltern sprechen nicht negativ übereinander ("Ihr wisst ja, wie der Papa ist") und interpretieren sich auch nicht gegenseitig ("Papa will nur, dass..." oder "Was der Papa meint, ist..."). Mit diesen einfachen Regeln kann jeder von beiden sich treu bleiben. Falls Dein Mann sich aber weigert, diese einzuhalten und dann auch mal den Mund zu halten, stimmt etwas in der Beziehung nicht, das dann vorrangig geklärt werden sollte. Dann geht es nämlich mehr darum, wer in Eurer Ehe das Sagen hat und den Anderen dominiert. Und das ist ein ganz anderes Kapitel. Manchmal muss man sich als Frau erstmal hier wieder Respekt und Gleichwertigkeit verschaffen, bevor man sich gegenseitig auch in Erziehungsfragen wieder finden kann. Zum Thema Unterschiede sagte der Therapeut aus dem Artikel übrigens noch, dass Väter generell kompromissloser und straighter erziehen - was wohl für Kinder durchaus okay ist, so lange es nicht in Aggression umschlägt. Mütter und Väter können sich also - gerade durch ihre Gegensätzlichkeit - durchaus ergänzen. Wichtig ist daher, dass auch der Mann versteht, dass es nicht nur eine einzige richtige Vorgehensweise gibt, sondern dass eine andere hier ebenso eine Berechtigung haben kann. Bei uns zu Hause ist es ähnlich wie bei Euch: Mein Mann liest keine Erziehungsratgeber und interessiert sich auch nicht gerade brennend, wenn ich ihm dazu etwas erkläre. Er duldet weniger Aufmüpfigkeit bei den Kindern, ist direkter und wird auch mal laut. Die Kinder gehen damit aber recht locker um, weil er zugleich ein liebevoller, zugewandter Vater ist, mit dem man viel Quatsch machen kann und der sich Zeit für die Kinder nimmt. Vor allem aber fallen wir uns gegenseitig nicht in den Rücken. Wenn mir eine Reaktion von ihm nicht gepasst hat, oder umgekehrt, klären wir das nicht vor den Kindern, sondern lieber hinterher. LG
... was in dem Artikel steht, aber auch deine Überlegungen und Erfahrungen dazu. Mir fallen dazu aber spontan ein paar Gedanken/Fragen ein, die erstmal etwas skeptisch sind: Warum ist es deiner Meinung nach (und der Meinung sind, glaube ich, viele) gleich ein "in den Rücken fallen", wenn man auch vor den Kindern dem Partner einfach sagt, was man vielleicht nicht OK fand? Was ist daran konkret schlecht, dass sie merken/sehen/hören, dass Papi eine andere Meinung hat als Mami (sofern dies konstruktiv vorgebracht wird, nicht mit Schimpfworten usw., klar!)...??? Sollen Kinder nicht lernen, dass auch das normal ist, dass es zur zwischenmenschlichen Kommunikation, zum Zusammenleben dazu gehört? Dass es nicht DIE eine richtige Meinung/Herangehensweise gibt, dass auch Mama und Papa mal verschiedener Ansicht sind, sich aber "trotzdem" lieb haben? Wenn sie das nie mitbekommen, denken sie womöglich noch, es sei was "Schlimmes"... (?) Stammt das mit dem Grundsatz "nachher klären, aber nicht vor den Kindern" nicht aus einer Zeit, als man als Eltern/Schule usw. noch eine gemeinsame "Front" gegen die Kinder bilden musste, die keine Brüche aufweisen durfte, weil man angeblich sonst an Autorität eingebüsst hat? Ich habe damit so meine Probleme, muss ich sagen... Denn ich verhalte mich doch nicht ganz anders, "nur" weil es Kinder sind! Wenn ich eine bestimmte Sache auch sonst, in Anwesenheit Erwachsener, ansprechen würde - warum dann nicht auch vor den Kindern? (Jetzt meine ich natürlich NICHT irgendwelche "nicht jugendfreien Inhalte" ;-), sondern ganz normale Themen!) Mich würde nochmal deine Begründung und weitere Ansichten hier interessieren... Ach ja, und bei uns gibt es diese Unterschiede auch, aber in grundsätzlichen Dingen sind wir uns einig.
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Bei uns ist es auch oftmals der Fall, dass mein Mann Sanktionen verhängt, die aber ungerechtfertigt sind, eben weil er nicht mal hinterfragt, sondern direkt sanktioniert. Da stelle ich auch vor den Kindern das Ganze richtig, weil ich es unfair finde, dass sie etwas ausbaden müssen, was eines der Elternteile falsch beurteilt hat. Das finde ich auch nicht schlimm, denn daran können die Kinder sehen, dass man ein gefälltes Urteil durchaus korrigieren kann und auch Etern nicht unfehlbar sind. Mein Mann möchte meist auch alles im stillen Kämmerlein diskutieren- er meint, wenn ich mich anders verhalte, falle ich ihm in den Rücken. Ich finde wichtig, dass für Kinder Entscheidungen nachvollziehbar sind- aber auch deren Korrektur.
Bei uns ist das so. Und wir halten uns unbewusst an die Regeln und stellen uns gegenseitig vor den Kindern nicht in Frage. Mein Mann laesst bei uns alles durchgehen und ich bin die Strenge. Generell kann ich sagen, dass der Laden bei uns laeuft, wenn er nicht da ist. Wenn er da ist, halt ich mich weitgehend raus, dann kann er damit dealen, wenn die Maeuse auf dem Tisch tanzen. Ich schlafe am Wochenende auch im Gaestezimmer, weil er meint, dass die Kleinen in unserem Bett schlafen duerfen.
Ja, hatte ich ... hab mich dann getrennt vom KV und später vom Stiefvater meiner Großen. Habe jetzt einen Mann, mit dem ich hinsichtlich der Erziehung kongruiere. Sehr angenehm. Der KV war mir zu lax, das Kind bekam alles, was es wollte. Dazu ist er noch eine Überglucke, die dem Kind nie etwas zutraute und es überfütterte. Ich denke, er wollte seine fehlende Zeit durch das Erfüllen jeden Wunsches wieder gutmachen. Der erste Stiefvater wollte wiederum, daß das Kind "funktioniert" und "gehorcht" und sanktionierte das kleinste Fehlverhalten (welches er ansonsten gerne vorlebte). Da gab es Stubenarrest am laufenden Band und sonstige Sanktionen. Vor allem aber "liebte" ich seine Vorstellung von idealem Familienleben: gemeinsam speisen, wohlerzogene Kinder etc pp. Aber die Diskrepanz zur Realität (Abendessen gewollt: 18 Uhr, alle am Eßtisch, harmonisch gedeckt; Realität: kommt ca. 19:30 heim, schnappt sich irgendeinen Snack und haut sich vor die Glotze, vorher Kind anmaulend, warum es noch nicht bettfertig ist) war, womit ich überhaupt nicht klarkomme. Wenn man etwas von den Kindern verlangt, muß man selbst gewillt sein, sich auch so zu verhalten. Also in beiden Fällen war nichts mit Erziehung = Vorbild. Leider merkt man sowas erst, wenn man mit einander viel Zeit verbringt, respektive zusammen in einem Haushalt lebt. Jedenfalls, ausspielen versuchen Kinder sowieso um ihre Ziele zu erreichen. Das probieren sie auch bei identischen Erziehungsansichten. Gruß
Naja, ich glaube, es gibt Argumente sowohl FÜR das Austragen von Erziehungskonflikten vor den Kindern, aber auch DAGEGEN. Es ist richtig, dass Kinder mitbekommen sollten, dass Eltern nicht immer einer Meinung sind. Deshalb habe ich auch kein Problem damit, vor den Kindern auch mal mit meinem Mann zu zanken (natürlich darf es nicht zu hoch hergehen und am Ende sollten Lösung und Versöhnung stehen). Ich finde es aber nicht so gut, bei Themen, die die Kinder direkt betreffen, Uneinigkeit zu demonstrieren, weil dies die Kinder in meinen Augen eher verunsichert, als bereichert. Wenn zum Beispiel der Vater eine "Sanktion" verhängt, die unangebracht ist, kann man dies doch trotzdem auch hinterher unter vier Augen lösen. Und dann nochmal zum Kind gehen und z. B. sagen: "Ich habe nochmal mit dem Papa gesprochen, weil ich fand, dass er die Sache nicht richtig eingeschätzt hat. Wir haben überlegt, dass wir dies und das nun doch nicht so machen wollen." Das scheint mir fürs Kind klarer und übersichtlicher zu sein, als ein Hin- und Hergezerre und eine Diskussion vor seinen Augen. Denn hier besteht ja außerdem noch die Gefahr, dass es gar nicht nur ums Kind geht, sondern auch darum, wer in der Paarbeziehung diesen Konflikt "gewinnt" und sich (vor Publikum) durchsetzt. Gerade Männer tun sich bekanntlich oft unheimlich schwer damit, vor den Kindern "Autorität" einzubüßen. Bei den Regeln, von denen ich im ersten Posting geschrieben hatte, ist aber natürlich immer vorausgesetzt, dass der Vater aufmerksam, interessiert, zugewandt und liebevoll gegenüber den Kindern ist, auch wenn er einen anderen Erziehungsstil hat. Bei einem Mann, der von den Kindern genervt ist, keine Zeit mit ihnen verbringen will und aus Gereiztheit willkürlich irgendwelche Strafen verhängt oder schreit, funktioniert das Ganze natürlich nicht. Da sind dann ja ganz grundsätzliche Dinge im Argen, die erstmal geklärt und verändert werden müssen. Und wenn das nicht möglich ist, weil der Mann zu stur ist, dann muss frau wohl notgedrungen tatsächlich auch mal vor den Kindern die Notbremse ziehen. So'n Mann ist meiner aber nicht. LG
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