Elternforum Rund um die Erziehung

Pünktlichkeit ist eine Zier...

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Hallo ihr Lieben, mal wieder möchte ich eure Meinung zu einem kleinen Problemchen bzw. Vorschläge zu dessen Lösung erbitten. Unsere gesamte Familie (Mama, Papa, fast Vierjährige) tut sich mit Pünktlichkeit schwer, wir kommen fast überallhin ein wenig bis ganz schön zu spät. Dies rührt tlw. sicherlich aus unseren recht lockeren Arbeitszeiten (sind entweder von zu Hause selbständig oder im Unibetrieb, wo es mit Gleitzeit recht locker zugeht), aus Familientradition (auch unsere Eltern tendieren - in der Freizeit! - zu Unpünktlichkeit) und aus dem Leben mit einem Kind. Jetzt habe ich aber das Problem, dass ich von uns dreien die am meisten (und tlw. als einzige) auf Pünktlichkeit orientierte Person bin - allein komme ich überall pünktlich hin! Konkret folgt daraus, dass ich morgens als erste aufstehe, Kind im Bad und beim Anziehen begleite und nebenbei mindestens 20 Minuten lang versuche, den Papa aus dem Bett zu kriegen (echt!). Auch wenn ich (z.B. jetzt im Mutterschutz) als einzige zu Hause bleiben un gammeln kann, stehe ich also immer als erste auf, erledige vom Waschen bis Frühstück machen alles allein und treibe die beiden so lange an, bis sie kurz vor knapp aus dem Haus stürzen und die Hälfte dabei vergessen. Heute war es besonders wichtig, pünktlich im Kiga anzukommen, weil die erste Chorstunde war. Ach ja, um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken: Der Chor beginnt um 9 (!). Natürlich kamen Papa und Kind 5 Minuten zu spät, er musste sie schnell zu den bereits singenden Kindern hineinschieben, sie wollte nicht so abrupt in die Gruppe rein, hat geheult... Und Papa hat sich geschämt. Ein bisschen. (So etwas passiert im Kiga übrigens öfters, dass wir so spät kommen, dass die Gruppe schon etwas angefangen hat, bei dem sie nicht mehr mitmachen kann - ist auch immer sehr ärgerlich.) Versuche ich nun aber, ihm klarzumachen, dass er eben einfach eher aufstehen und ein Vorbild für sein Kind sein muss, kontert er damit, dass er ja selbst immer (gerade noch) rechtzeitig fertig ist - unsere Tochter würde selbst so sehr trödeln und z.B. im letzten Moment ihr Schnuffeltuch suchen oder noch mal müssen etc. Es sei also ihre SChuld und wir müssten bei ihr ansetzen. Hier bin ich nun unsicher - wie viel Verständnis für verstrichene und noch bleibende Zeit kann ich in diesem Alter voraussetzen? Ich denke, sie begreift das einfach noch nicht, dass irgendwann ein bestimmter "Point of no Return" kommt, ab dem man zu spät ist. Zumal sie ja die Uhr nicht lesen kann. Sobald ich also nicht mehr drängele, wird mit dem Essen gespielt, erzählt, herumgeturnt... Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man den Morgen so gestalten kann, dass die ganze Zeit über klar ist, wie viel Zeit noch bleibt? Zeitiger Aufstehen hilft nichts, hab ich schon probiert (wenn ich dann als einzige zeitiger aufstehe, ist ja auch nichts erreicht...). Es ist quasi egal, wie viel Zeit am Anfang zur Verfügung steht, am Ende wird sie immer zu knapp... Oder ist das einfach ganz normal und läuft in allen Familien so und ich überreagiere bloß (wie mein Freund mir ebenfalls häufig unterstellt...)? Danke für euren Rat! Jenny


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Natürlich trödeln Kinder. Sie können noch nicht die Verantwortung dafür übernehmen, rechtzeitig irgendwo hin zu kommen. Diese Verantwortung tragen die Eltern, denn die sind reif genug dafür und können die Uhr lesen. Wie sie diese Verantwortung dann umsetzen, ist Typsache. Das Kind antreiben, locken, mit dem unfertigen Kind losfahren,... Ich hatte früher das gleiche Problem wie Du. Bin jeden Tag früher aufgestanden, aber dann jeden Tag zu spät im KiGa angekommen. Damals war ich berufstätig und mein Mann in Elternzeit, so dass er erst aufstand, wenn ich das große Kind im KiGa abgegeben hatte und ihm das kleine nach Hause brachte. Ich hatte damals vor, eine große Wanduhr zu bekleben und den großen Zeiger ab zu schneiden: Wenn der kleine Zeiger zwischen 7 und halb 8 steht, ist Anziehen dran, von 8 bis halb 9 Frühstücken und um halb 9 Abmarsch in den KiGa. Bevor ich das wirklich umsetzte, begann mein Mann wieder zu arbeiten. Seit er morgens früher aufstehen MUSS als ich, um ab 7 zu arbeiten, habe ich gar kein Problem mehr. Die Kinder ziehen mit, wenn die Eltern sich beeilen.


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Hallo, Ihr seid dafür verantwortlich, daß Euer Kind pünktlich in den Kindergarten kommt und nicht zu spät. Trödelzeit, die jedes Kind morgens braucht, muss eingeplant werden. Mal ein Beispiel: Wir müssen alle um 7.20 Uhr das Haus verlassen. Ich stehe um halb sechs auf, richte die Brote, koche Kaffee, mache mich fertig und wecke dann um 6 die Kinder, welche dann frühstücken und sich dann auch ferig machen. Der Kleinen helfe ich beim Anziehen, die Große macht es alleine. So bleiben uns immer noch mindestens 10 Minuten trödelzeit, die ich fest eingeplant habe, denn sonst gibt es morgens Stress und auch Tränen, was ich einfach nicht möchte. So ist es auch kein Problem, wenn noch was gesucht werden muss, oder die Kinder nochmal auf´s Klo müssen. ich bin einpünktlicher Mensch, rege mich immer über die auf, die zu spät kommen, weil ich das nicht nachvollziehen kann. Ich habe zu unserer Familie immer den weitesten Weg und komischerweise bin ich immer die erste. Meine Schwester hat auch 2 Kinder und kommt immer zu spät. es ist eine Sache Deiner Organisation und die Deines Mannes, der dann auch aus den Federn muss. LG Tanja


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Ich hasse Unpünktlichkeit und komme nicht zu spät - auch wenn ich alle 3 Kinder mitnehme. Das ist aber auch die einzige Sache, in der ich absolute Selbstdisziplin habe. ;-) Vielleicht hilft euch selbst ein Weckersystem. Du stehst rechtzeitig auf - für mich heißt das rund 1 1/2 Stunden BEVOR das erste Kind das Haus verlassen muss - und duscht, ziehst dich an,... nun läutet ein Wecker für die Familie -du weckst die Familie. Alle stehen auf - egal, ob sie wollen oder nicht. Den Mann wecke ich genau 1x. Er ist alt genug. Wenn er nicht will, hat er Konsequenzen zu tragen (bei uns wäre das zB ein wieder abgeräumter Frühstückstisch oder der Platz im Bad...denn morgens muss das geplant werden, bei euch viell. auch zu spät kommen zur Arbeit?) Dann würd ich Frühstück machen während die Kleine sich anzieht (kann dein Kind das schon?) und zum Essen rufen....da kannst du dir einen Wecker stellen um die Zeit nicht laufen zu lassen. Und nach Zähne putzen etc ziehen alle 5 Minuten bevor wir weg müssen die Schuhe an - ein bisschen Zeitpolster ist bei uns immer drinnen. Versuch selbst Wecker zu stellen um die Zeit ein zu teilen - wenn das mal einige Wochen geklappt hat, dann klappt es bestimmt auch ohne Weckerklingelei am Morgen. Denn dann habt ihr euren Rhythmus gefunden und erlernt. Generell mach ich es bei allen Terminen so, dass ich eine gute Zeit vorher vorwarne - in einer halben Stund fahren wir - und 10 Minuten vorher werden die Kinder aufs WC geschickt und 5 Min vor Abfahrt muss jeder seine Schuhe anziehen. Hoffe, das hilft dir ein bisschen.


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Hallo... Momentan haben wir es morgens nicht so eilig, meine Tochter ist auch in einer Nachmittags-Kiga-Gruppe (zum Glück!). Wenn wir allerdings doch zeitig einen wichtigen Termin haben, bereite ich abends alles bis in kleinste Detail vor. D.h. am Abend vorher suche ich schon meine Kleidung und die meiner Tochter für den nächsten Tag raus und lege sie griffbereit hin. Ich stelle auch schon Teller, Messer, etc. und alles, was nicht gekühlt stehen muss auf den Tisch (für's Frühstück). Selbst der Filter plus Kaffeepulver und Wasser kommt schon in die Kaffeemaschine, dann muss ich morgens nur noch den Knopf drücken. Duschen und Haare waschen erledige ich dann auch abends (statt morgens). Wenn man dann noch 15 Minuten Trödelzeit einplant, kann eigentlich nix mehr schief gehen. Klappt bei uns super... Versuche es doch auch mal, abends in Ruhe alles vorzubereiten... Lg malin78


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Toll wie der Vater seine Unpünktlichkeit, bzw. die Verantwortung für die Pünktlichkeit seines Kindes, dem Kind überträgt. Wer von den Beiden ist denn erwachsen? Wer sollte mit gutem Beispiel voran gehen? Er selbst ist immer unpünktlich...also sollte er es bei seiner Tochter tollerieren, sich dafür nicht schämen......oder sich, da er ja das Vorbild sein sollte, zuerst einmal ändern. Die Verantwortung dem Kind in die Schuhe zu schieben......das geht garnicht! LG mamaj


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Das mit der "geladenen" Kaffeemaschine erinnert mich an die Zeit, als ich morgens vor der Arbeit noch Milch abpumpen musste. Damals hatte ich den Sterilisator auch immer schon fertig vorbereitet, und dank Zeitschaltuhr hatte ich morgens dann immer eine saubere und sogar noch warme Milchpumpe.


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Hi, uns hilft es, dass wir oft mit dem Bus oder mit der Bahn fahren. Wenn ich zu meiner Kleinen sage "beeil dich sonst ist der Bus weg", hat sie schon einen Begriff was es heißt wenn der Bus wirklich weg ist (war er auch schon mal). Dann heißt es nämlich 20 Minuten warten und das ist ja langweilig. Also wird sich beeilt, weil sie die Konsequenz bereits kennt. Ansonsten ist mein Mann auch ein Lang- und Gernschläfer, aber wenn's um Pünktlichkeit geht, kann ich mich 100%ig auf ihn verlassen. Dann bin eher ich diejenige die auf den letzten Drücker kommt, aber selten wirklich zu spät. LG Musica


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... hilft bei uns auch ("wir müssen uns beeilen, sonst ist der Bus weg"), da wir oft etwas unternehmen und mit BUs/Bahn dahin fahren. Da haben die Kinder also von klein auf eine Vorstellung, was das heisst - wir mussten auch schon ¨fter mal rennen, um den Bus gerade noch zu erwischen, oder er war auch schon mal ganz weg... Das kennen sie also - aber diese Aktionen sind nachmittags; morgens ist es anders - der KiGA ist nur ein paar Gehminuten entfernt, da wirkt das Argument also nicht, sonderm eher wenn ich sage, dass wir nicht zu spät kommen dürfen, da z.B. dann im KiGa schon der Stuhlkreis etc. anfängt und er vorher keine Zeit mehr zum Spielen dort hätte... Bei uns ist es morgens so eine mal mehr, mal weniger geglückte Kombination aus Antreiben (manchmal schon durchaus auch etwas gernevt, manchmal eher lustig...), "spielerisch motivieren", selber möglichst organisiert sein und nicht trödeln... Manches lege ich auch den Abend vorher schon bereit (oft zusammen mit dem "Grossen"), aber z.B. das Kaffeepulver würde ich nie schon in den Filter tun, da ist ja bis zum MOrgen das ganze Aroma verflogen! Und es ist ja echt nur ein Handgriff, an dem unsere pünktliche Ankunft bestimmt nicht scheitert. Mein Mann muss übrigens morgens früher los als ich mit den Kids zum KiGa (der Kleine geht erst nächstes Jahr, ist z.Zt. nur als Begleitung dabei ;-)). Manchmal will der Grosse, dass Papi ihn bringt, dann muss er sich aber besonders beeilen, damit sie es zeitig schaffen und Papi nicht zu spät zur Arbeit kommt!