Elternforum Rund um die Erziehung

Mein Kind kennt keine Grenzen

Mein Kind kennt keine Grenzen

Weinbergschnecke31

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Guten Abned, wie kann ich meiner Tochter 3 1/4 Grenzen aufzeigen ? Sie hört nicht und auch die schärfsten Sanktionen fruchten nicht. Was kann ich noch tun ich bin echt ratlos. Beim essen bleibt Sie nicht sitzen, spuckt und kratzt. Ich weis echt nicht mehr weiter. HILFE !!!


mams

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Antwort auf Beitrag von Weinbergschnecke31

auch die schärfsten Sanktionen das ist die aufschlussreichste formulierung. kinder, die keine grenzen kennen, werden entweder zu streng und autoritär oder zu lasch und zu antiautoritär erzogen. bei euch tippe ich auf ersteres. die kunst des erziehens liegt in der richtigen balance zwischen zuwendung, liebe und aufmerksamkeit sowie möglichst wenige grenzen aufzeigen und diese auch erklären und protest geduldig und freundlich aushalten können. nur so kriegt man kinder dazu, sich an bestehenden regeln zu halten und diese zu akzeptieren.


lanti

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Hallo, was Du erreichen möchtest ist ja vermutlich nicht strikter Gehorsam (wie bei Hunden), sondern ein kooperatives Miteinander. Viele Grenzen und Sanktionen verursachen aber je nach Veranlagung des Kindes gerade aggressives und unkooperatives Verhalten. Strafen und Sanktionen werten das Kind zudem ab und sind im Hinblick auf das Ziel eines harmonischen Umgangs somit wenig sinnvoll. Besser beraten wärt ihr mit einem Regelkonzept. Hier mal ein Link zu entsprechenden Fragen und Antworten dazu aus dem Expertenforum: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=regelkonzept-und-grenzsetzung Dein Kind ist mit gut 3 Jahren noch sehr klein (was das Verstehen von Regeln und Konsquenzen angeht) und steckt vermutlich zurzeit mitten in der "Trotzphase", die wichtig für die Entwicklung des Selbstbewusstseins und der Selbständigkeit ist. Diesbezüglich kannst Du Dir bei Interessen auch noch diesen Text aus dem Expertenforum zu dem Thema (siehe Link), der zwar sehr lang und nicht ganz einfach zu lesen ist, aber Vieles erklärt, durchlesen: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/emotionales_bewusstsein_3.htm LG & alles Gute


Häsle

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Ich würde mich eine Weile auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren und bei unwichtigen Dingen locker lassen. Wichtig sind/waren mir: - sicherheitsrelevante Regeln (im Straßenverkehr, beim Umgang mit Elektrizität, Messern/Scheren/Medikamenten/Putzmitteln etc.) - ich hatte keine Lust und keine Zeit, meine Tochter in dem Alter noch 100%ig zu überwachen; - Umgang mit anderen Menschen und mit Tieren (wir tun niemandem absichtlich weh, weder körperlich noch mit Worten). Das war's eigentlich. Alles Andere (auch das Sitzenbleiben am Esstisch) können Kinder auch einfach so durch's Zuschauen lernen. Deine Tochter weiß genau, dass man eigentlich am Esstisch sitzen bleiben sollte (falls ihr ihr das so vorlebt und ihren Teller an ihren Platz stellt). Ich glaube, wenn du bei dem Thema (und bei anderen nicht so wichtigen Themen) eine Weile locker lässt, wird sie sich von alleine "ausspinnen" und dann auch mal von sich aus sitzen bleiben. Bei uns klappt es so wunderbar. Ich mache kein Theater, wenn meine Tochter mal Besseres zu tun hat als ewig mit uns am Tisch zu sitzen (kommt mit der Zeit immer seltener vor), und sie macht dafür kein Theater, wenn ich etwas von ihr verlange, was sie gerade nicht machen will. Ich denke, Kinder wollen auch Ernst genommen und nicht nur gegängelt werden. Alle wichtigen "Regeln" werden bei uns problemlos eingehalten, und auch die (für uns) unwichtigen Sachen klappen sehr gut. Sie weiß, wie sie sich in der Öffentlichkeit oder bei anderen Leuten benehmen soll (das tut sie dann auch, und sie ist sogar sehr höflich). Daheim kann sie dann auch mal locker lassen. Mein Gott, dann steht sie halt auf, wenn sie den ersten Hunger gestillt hat, und isst dann nachher oder im Vorbeigehen noch ein bisschen. Solange sie uns in Ruhe essen lässt, tut mir das nicht weh, weil ich weiß, dass sie es kann. Das zeigt sie auch regelmäßig, wenn wir auswärts essen.


kirshinka

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Ich kann mich meinenvorrednerinnen nur Anschliessen. Diese straferei bringt nichts außer einer Abwertung des Kindes. Ich bin auch so - ich würde dann erst recht dagegen gehen und noch einen drauf setzen. Mit Respekt und Vorbild erreichst du viel mehr! Ich empfehle jesper juul: dein kompetentes Kind. Kinder wollen kooperieren - aber konzentrier dir auf die nötigsten regeln und lass alles andere locker! Warum beim essen sitzen bleiben? Unsere kann es - muss es aber nicht. Wenn sie keinen Hunger mehr hat, kann sie später noch was essen. Sie hat auch schon eh selbst essen wollen - schon mit 9 Monaten (gedämpfte gemüsesticks und Kartoffeln - niemals Brei!) und jetzt ist sie 3 Jahre alt und fängt an mit Messer und Gabel zu essen. Man muss die Kinder auch lassen! Auf der strasse weiß sie genau, dass sie an der strasse anhalten muss - und tut es! Dafür muss sie nicht an die Hand.


Weinbergschnecke31

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Huhu auch hier, ich führe hier bestimmt kein hartes Regemnet und sie soll mir auch nicht untertan sein um Gottes Willen Aber spucken und kratzen geht überhaupt nicht. Ich werde eure Tips mal berücksichten und einmal probieren. Dann bin ich auch mal gespannt wie es in userer Kur wird vielleicht ändert sich da ja etwas. Grüße


Häsle

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Antwort auf Beitrag von Weinbergschnecke31

Du scheinst ja zur Zeit auch mit anderen Dingen in deinem Leben nicht so zufrieden zu sein. Vielleicht hilft es schon, wenn du daran was änderst. Wenn ich müde und unzufrieden bin, habe ich auch viel weniger Geduld mit meiner Tochter, und wir streiten dann wegen Kleinigkeiten, die mich sonst gar nicht aufregen könnten. Pass nur auf, dass du dich nicht an der Kleinen "abreagierst". Nimm dafür lieber einen Erwachsenen, dem tut das weniger weh. Oft verliert man aus den Augen, dass die Kinder einfach noch klein sind, auch wenn sie schon reifer wirken (so wie meine Tochter).


lanti

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Hallo, mit so wenigen Infos wie in Deinem ersten Posting kann man die Situation halt schwer einschätzen und das las sich doch recht streng Eine Kur ist zumindest eine gute Gelegenheit, um einen Schnitt zu machen und neu anzufangen... Kratzen und beißen ist natürlich extrem, aber auch irgendwie im Menschen angelegt (also Kinder machen das ja auch ohne Vorbild) und vielleicht weiß der kleine Mensch sich in der Situation nicht anders auszudrücken bzw. zu helfen. Strafen helfen dabei jedenfalls nicht - versuch es mal mit Vertrauen auf Deine Vorbildfunktion (oft hilft es sein eigenen Verhalten zu überprüfen) und einer großen Portion Geduld und Gelassenheit! Ich persönlich frage mich immer: Was ist wirklich schlimm daran, wenn dieses oder jenes jetzt nicht befolgt wird bzw. anders läuft als ich es mir vorstelle? Probier es einfach mal anders aus. Bin gespannt, ob sich was verändert. LG, viel Erfolg und eine erholsame Kur


Pamo

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Ich haette auch keine Lust mich kratzen und beissen zu lassen. Wenn mein Kind sowas gemacht hat, dann habe ich sie (zu ihrer eigenen Sicherheit ;)) fuer ein paar Minuten in ihr Zimmer geschickt. Da hat sie dann kraeftig rumgekreischt und gepoltert und war stinksauwer wenn sie wieder raus kam, aber wenigstens wurde ich mit der Zeit weniger oft so mies behandelt.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Kratzen und spucken geht nicht das stimmr. Aber ins Zimmer schicken bringt nichts. Das Kind kann ja noch nicht über seine Fehler nachdenken-es fühlt sich einfach nur abgelehnt. Hände festhalten und nein sagen. Nein ich will nicht dass du kratzt. Wir kratzen nicht. Klare eindeutige Botschaften. Und wenn's dir zuviel wird - dich abwenden. Ich will nicht bespuckt werden - deshalb geh ich jetzt xy machen. Überleg auch mal was die Auslöser fürs kratzen sind? Was passiert vorher? Dann kannst du vielleicht ihre Gefühle anerkennen. Ich verstehe dass du wütend bist weil... Und ihr eine alternative Handlung zeigen wie sie ihren Frust ablassen kann. Kissen hauen oder so.


Weinbergschnecke31

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Hallo, noich einmal lieben Dank für Eure Antworten mein Kind wird nun getestet sie sagt im Kindergarten immer mein Kopf arbeitet so vielleicht ist sie hyperaktiv oder hochbegabt. Auf jeden Fall war ich heut mit Ihr an der Hand einkaufen und es hat super geklappt ich war ganz entspannt und mein Kind war es auch.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

"Aber ins Zimmer schicken bringt nichts. Das Kind kann ja noch nicht über seine Fehler nachdenken-es fühlt sich einfach nur abgelehnt." Mir bringt es aber etwas. Ich schicke das Kind nicht zum Nachdenken ins Zimmer, sondern damit es ihn Sicherheit ist. U.U. wuerde ich naemlich unkontrolliert kratzen und beissen vor Wut. Und ja, das sind Situationen wo ich das Kind echt ablehne.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Gerade in den Situationen, in denen die Stimmung so aufgeladen war, sind meine Kinder nie in ihren Zimmern (oder irgendwo anders) geblieben. Ich hätte sie einsperren müssen. Normalerweise liegt gerade diesem körperlich Aggressiven auch ein Bedürfnis nach Kontakt zugrunde. Und wenn die Kinder dann noch die Ablehnung spüren, dann suchen sie erst recht den Kontakt. So nach dem Motto: "Ja, ich bin gerade ekelig zu Dir, aber ich möchte sicher sein, daß Du mich trotzdem nicht verläßt!" Mir persönlich wäre ein Kind, das in so einer Situation brav ins Zimmer geht und dort weiter tobt, tatsächlich unheimlich.


anbin39

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Es hat einen Grund wenn ein Kind derart ausflippt. Der ist natürlich nicht bei der Mutter zu suchen.


anbin39

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Antwort auf Beitrag von Weinbergschnecke31

Daß Dein Kind so ist weil es am falschen Erziehungsstil leidet kann nicht sein. Nicht wahr. Da wird flugs eine passende Diagnose herbeigezaubert. Denn lieber ist das Kind krank als daß die Mutter den Erziehungsstil überdenkt. Schlimm. Buchtip: Remo Largo Kinderjahre/Babyjahre


Pamo

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Antwort auf Beitrag von anbin39

"Der ist natürlich nicht bei der Mutter zu suchen." Vielleicht ist der Grund beim Vater zu suchen? Ups, 'tschuldigung, ich als Mutter bin ja fuer alles verantwortlich.


anbin39

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Kann auch am Vater liegen. Logisch.


Spinat

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Antwort auf Beitrag von Weinbergschnecke31

Wow, hochbegabt oder hyperaktiv, das ist mal eine Diagnose!!! Und das nur, weil das Kind "wild" ist. "Sämtliche Sanktionen" klingt für mich auch nach unsinnigen bestrafen. Und ehrlich gesagt klingt das für mich so als würdet ihr sehr strenge Eltern mit hohen Erwartungen sein. Kannst du vielleicht mal Beispiele nennen? Vielleicht ist mein Eindruck auch falsch? Ein Kind mit 3 1/2 das soetwas macht möchte etwas ausdrücken, was es verbal nicht kann. Biete ihr Alternativen zum Beißen und Kratzen an, z.B. das sie sagen darf, dass sie sauer auf dich ist. Versuche mit ihr zu verhandeln und liebevoll konsequent zu sein. LG