Elternforum Rund um die Erziehung

"infantile Sexualität"... wie geht ihr damit um?

"infantile Sexualität"... wie geht ihr damit um?

Ajane

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Hallo liebe Forengemeinde! Meine Frage hat mich heute veranlasst, auch wenn ich hier schon eine Weile mitlese, mich dann doch auch registrieren zu lassen. Sie ist ein klein wenig heikel für mich. Kurze Situationsbeschreibung: Mein Sohn ist sechseinhalb und kommt bald in die Schule. Seit er 16 Monate alt ist, leben wir alleine, nachdem ich seinen Vater verlassen habe. Wir leben wirklich sehr harmonisch und es gibt tatsächlich keinerlei Streß... ich finde er ist ein echt toller kleiner Typ. Mein "Problem": Ganz typisch für sein Alter hat mein Sohn mit seinen Freunden vor allem zum Thema "Pupsen, Rülpsen, Popos"! Alles gleichermaßen zum Lachkrampfkriegen. Wenn wir allein sind, ist er oft noch sehr verschmust und dann möchte er wieder zunehmend mit meinem Busen kuscheln (wieder, weil ich ihn etwas über ein Jahr gestillt habe und er immer schon gern an Mamas Busen kuschelte ;-)) Wenn ich nackt bin, und das war bisher nie ein Thema, denn wir sind da ganz offen und unverklemmt, ist er völlig auf Po und Brust fixiert. Er spielt ganz unbefangen mit seinem Penis und zeigt ihn mir auch unverholen im erigierten Zustand. Ich bemerke da einfach immer öfter, dass ich an meine Grenzen komme und das tatsächlich nicht mehr so ganz gut haben kann. Dann frag ich mich natürlich, in wieweit vergeht ihm, wenn ich tatsächlich seinem Anfassen und Schauen ein wenig Einhalt gebiete, diese so ganz natürliche Art mit seiner beginnenden Sexualität (jetzt nicht falsch verstehen, ich meine natürlich die seinem Alter entsprechende!) Auf der einen Seite will ich für ihn eine total normale, uneingeschränkte und offene Entwicklung seiner Körperlichkeit. Und andererseits bemerke ich da wohl manchmal zum einen meine doch nicht ganz so offene Erziehung und tatsächlich Scham... Wie geht ihr damit um? Was sind eure Erfahrungen? Würde mich über Meinungen, Anregungen, Erlebnisse freuen und sag schon mal DANKE Ajane


jojoja-zauberzwerge

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Meine Kinder sehen mich nackt, wenn ich duschen gehe. wenn sie fragen, ob sie die scheide richtig sehen können, sage ich: nein, die ist privat, ich möchte das nicht. so wissen sie auch, dass ihr penis privat ist und sie den niemandem zeigen müssen, sondern nur, wenn sie das wollen oder mein 4jähriger wollte neulich beim bauchsteicheln, dass ich seinen penis streichele. da sagte ich auch, nein, der ist privat, das möchte ich nicht. ebenso dürfen sie mal kurz über meine brust fassen, aber wenn es mir zuviel wird, sage ich, nein, jetzt will ich das nicht mehr. usw. also dein sohn muss ja nicht nur offenheit lernen, sondern auch persönliche grenzen. wenn er dich uneingeschränkt anfassen darf, fasst er vielleicht auch später einfach so jede an, wenn ihm danach ist. das geht ja nicht. er sollte schon wissen, was die "privaten" bereiche des körpers sind und dass darüber jeder mensch selbst zu entscheiden hat (wem zeige ich sie, wer darf sie anfassen). lG N.


Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ist zwar erst 4, aber ich habe ihm erklärt, dass jeder über seinen eigenen Körper bestimmen darf und dass ich nicht möchte, dass er mir den Busen küsst. Das verstehen Kinder. Wir sind hier sehr offen. Aber denoch finde ich, dass es wichtig ist, dass die Kinder sowohl lernen unbeklemmt mit Nacktheit und Co umzugehen, als auch lernen, dass jeder seine eigene Grenze ziehen darf. Ich will damit sagen, dass du deinem Sohn ruhig erklären kannst, dass du es nicht möchtest, dass er dir den Busen kuschelt. Dass er mit dem Penis vor dir spielt würde ich unkommentiert lassen, es ist nichts dabei. Irgenwann kommt die Scham von ganz allein ;) LG


celmin

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Dein Sohn ist 6 1/2 Jahre alt und ihr kuschelt noch nackt und er ist auf Deinen Po und Busen fixiert? Er spielt vor Dir mit seinem Penis? Ganz ehrlich, aber das finde ich zu viel! Wir sind hier bestimmt nicht verklemmt, laufen nach dem Duschen auch mal nackt durch Haus, aber unsere Kinder (14 und 9) haben schon vor einigen Jahren eine gewisse Scham entwickelt. Sexualität ist zwar etwas ganz natürliches, aber so weit sollte es dann doch nicht gehen. Ich würde ihm erklären, dass das etwas sehr persönliches ist. Wenn er seinen Körper erforschen will, kann er es doch auch in seinem Zimmer tun. So habe ich es zumindest meinen Kindern erklärt. Ich halte es für falsch, wenn Du trotz Deines eigenen Schamgefühls damit weiter machst. Wenn es für Dich so natürlich wäre, dann hättest Du diese Scham ja nicht. Und wenn ihr frei damit umgeht, kannst Du ihm das doch auch einfach erklären. Oder ist da eine Scham vor dem darüber sprechen? Mir selbst liegt das auch nicht so wirklich, aber wenn ich mir vorstelle, mein Kind würde vielleicht irgendwann mal seinen Freunden erzählen "ja, das habe ich meiner Mama auch gezeigt" (den erigierten Penis) oder wie genau sich meine Brüste anfühlen.... und die Freunde erzählen das dann ihren Eltern... Autsch! Da würde ich mir als Freundeselternteil wohl die Frage stellen, ob ich nicht das Jugendamt einschalten sollte.


mf4

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Hm... ich kenn das alberne Gekicher um die Themen wie Penis, Popo usw. und das ist völlig altersgemäß. Ich (alleinerziehend) kenne aber nicht, daß das Kind (3 Jungs + 1 Mädchen) auf Busen oder Geschlechtsteile der Schwester oder Mutter so reagiert. Zusammen in der Badewanne ist mein jüngster (7) so selbstverständlich mit seiner Schwester (8) als auch mit mir und wenn sich wer umzieh schaut auch keiner besonders interessiert. Meine Jungs (die Großen sind erwachsen, wuchsen auch ohne Vater auf) haben über ihre Jungsdinge und sei es ein Pickel am Penis auch mit mir gesprochen. Ich habe es so erlebt, daß sich Scham entwickelt (bei einem früher beim anderen später) und so wie mein Kurzer sich jetzt ab und zu gern was verdeckt beim Umziehen beginnt es. Das was du beschrieben hast ist keine Sexualität, wie kindliche Selbsterfahrungen... ich sehe kein wirkliches Problem aber das Mamas-Busen-streicheln beim Stillen ist auch längst vorbei und ist (meines Erachtens) in dem Alter nicht mehr üblich.


Tathogo

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Im Gegensatz zu celim finde ich das nicht ungewöhnlich oder irgendwie"nicht normal"-dein Sohn ist halt einfach noch unverklemmt,was ja an sich schön ist. "Ich bemerke da einfach immer öfter, dass ich an meine Grenzen komme und das tatsächlich nicht mehr so ganz gut haben kann. " genau-DEINE Grenze und die ist sehr wichtig und genauso wichtig ist dass du deinem Sohn genau dass erklärst. Das manche Sachen/Regienenn am Körper eben einfach privat sind und dass jeder SELBST bestimmen kann wann er zB nicht an bestimmten Regiónen angefasst bzw mit den Augen"untersucht" werden möchte. So hab ich es bei meinen gehalten und ich habe ihnen altersgerechte Bücher gekauft in denne wir dann gemeinsam alles "erkundet" haben;-)


Birgit67

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mach Deinem Sohn Deine Grenzen klar - er ist kein Kleinkind mehr mit 6 1/2. Ich habe meinen jüngsten Sohn auch über 1 Jahr gestillt und auch er war ziemlich fixiert auf meinen Busen - aber mit 4 machte ich ihm klar, dass ich es nicht will dass er mich da anfasst denn es störte mich wenn er in der öffentlichkeit ständig meinen Busen anfasste. Wenn wir gekuschelt haben ist es trotzedem noch vorgekommen und auch jetzt mit fast 11 legt er zum kuscheln noch sehr gerne seinen Kopf an meine Brust - und das ist für mich akzeptabel und O.K. Es stört mich nicht wenn meine Jungs mich sehen wenn ich dusche es würde mich aber stören wenn sie mich nackig anfassen. Der Kleine hat mit ca. 5 und der Große mit ca. 10 ihren intimbereich entdeckt und seitdem vermeiden sie es sich nackig mir gegenüber zu zeigen - beim Papa macht es nichts aus und trotzdem haben sie keinerlei Probleme mir auch ihre Intimstellen zu zeigen wenn sie meinen da stimmt was nicht. Es hat nichts mit verklemmtheit zu tun - auch als ich meinem jüngsten sagte dass seine Hand nichts in seiner Hose zu suchen hat wenn er auf dem Fußballfeld steht dass er das für sich alleine abmachen soll wenn er alleine in seinem Zimmer in seinem Bett ist weil das ganz für ihn alleine ist und es nicht alle sehen möchten (da war er so ca. 4) Also - zeig ihm Deine Grenzen was Du möchtest und was nicht - was bei Dir Privat ist und was bei ihm Privat ist denn sonst kann es wirklich sein wie eine meiner Vorrednerinnen sagte dass es für ihn einfach völlig normal ist und er irgendwann ein Mädchen anfasst oder seinen Penis zeigt der erigiert ist und dann wird es zu Problemen kommen weil das was für ihn völlig normal ist für andere nicht normal ist. Offen umgehen mit Nackheit und Sexualität ist eine gute Sache - aber es sollte auch im Blickfeld bleiben dass viele Dinge einfach privat und nur für einen selber ist - außer man lebt in einer Glücklichen gleichberechtigten Partnerschaft und das habt ihr nicht. Evtl. fehlt ihm der Kontakt zu einem männlichen Wesen der ihm zeigt wie sich Männer verhalten denn leider ist die Welt zu frauenbezogen für unsere kleinen Jungs es ist schwer wie sie lernen sollen sich als zukünftige Männer zu verhalten wenn sie nur von Frauen erzogen werden die nach wie vor andere Ansichten haben wie Männer. Gruß Birgit


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Birgit67

Wow, ich dachte schon, mein Sohn wäre manchmal unnormal aber das was ich hier lese, das lässt mich meine Augen stark öffnen. Mit 6,5 Jahren so zu sein.... mir wäre es wirklich zu viel und wüsste auch nicht wie ich damit umzugehen hätte. Ich richte mich gar nicht danach was locker oder verklemmt ist. Ich habe für mich persönlich eine Scharmgrenze und genau das vermittel ich dann auch meinem Sohn. Mein Sohn griff mir auch mal im Kaffee oder Zuhause in meinen Ausschnitt aber ich erklärte ihm, dass ich das nicht mag. Genauso mit anderen Dingen. Mein Sohn zieht auch schon an seinem Penis herum und interessiert sich für die Unterschiede der Geschlechtsteile. Er fragte mich auch, ob ich ihm die Scheide zeigen könne..doch das will schon meine gesunde Scharmgrenze nicht. Ich habe dafür aber ein Buch und setze die Praxis nicht an mir fort. Denn Kinder lernen von Eltern und auch wenn ihr damit sehr offen umgeht, übertragen es die Kinder nach außen. Das was Zuhause normal ist, müsste doch auch woanders normal sein...so denken Kinder. (bezieht sich jetzt auf die Sexualität) Mal ein simples Beispiel: Geht ihr Zuhause auf die Toilette und lasst die Tür offen, weil es Euch nicht unangenehm ist, machen es de Kinder nach. Was passiert? Sie machen es nicht nur Zuhause, sondern auch in anderen Räumlichkeiten. Und so ist es auch mit den Sitten Zuhause. Bestimmte Dinge gehören sich einfach nicht, auch wenn es die eigene Mutter ist. Und mit 6,5 Jahren sollte so ein Kind sowas schon lang erlernt haben...und wenn du es ihm erst jetzt erklärst, es schadet nicht. Er bekommt nur mit, wie sich seine Mama verhält Zudem bekommt mein Sohn immer noch mehr ein stärkeres Scharmgefühl. Was ich total klasse finde.


Mitglied inaktiv

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Ich habe doch jetzt nicht im Ernst "SchaRmgefühl geschrieben. Lach Naja, meinte das Wort aber ohne R....Scham *ggggg Jajaaaa


Ajane

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Erst einmal danke für Eure zahlreichen Antworten. Nur noch einmal zum Verständnis... Mein Sohn und ich kuscheln nicht nackt ;-) Aber natürlich kennt er mich nackt... Er zeigt sich mir einfach noch ohne Scheu, aber ich für mich spüre halt zunehmend meine Grenzen... Im Großen und Ganzen finde ich mich in dem was Ihr so schreibt wieder und fühle mich bestätigt, noch etwas besser auf meine Grenzen und meine normale Scham, die ja nun auch was ganz natürliches hat, zu achten. Tatäschlich sind es Aussagen, doch an "die Meinung von Freundeseltern" zu denken und das Jugendamt einzuschalten, die ich im Zusammenhang einer völlig natürlichen Frage bedenklich finde und völlig überzogen! LG


celmin

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Antwort auf Beitrag von Ajane

Ich wollte meine Antwort auch drastisch formulieren, denn ich finde noch immer, dass es bei Euch zu viel ist. Meine Kinder kommen auch mit 9 und 14 Jahren noch zu mir zum Kuscheln. Und sie kuscheln sich natürlich auch gerne AN meinen Busen - sie kuscheln aber nicht MIT meinem Busen. Und ich kenne auch die Zeit, wo für Kinder der Menschliche Körper sehr interessant ist. Bei meinen war das so mit ca. 4 Jahren. Das ist auch die Zeit, in der die hier gern diskutierten Doktorspiele stattfinden. Genau in dieser Zeit habe ich meinen Kindern dann auch erklärt, dass der eigene Körper und die eigene Sexualität etwas sehr persönliches ist. Ich bin nicht der Meinung, dass meine Kinder unbedingt eine "uneingeschränkt offene Entwicklung ihrer Sexualität" haben müssen. Denn es kann ja sein, dass sie damit bei anderen Menschen zu weit gehen. Jeder Mensch hat seine eigenen Grenzen und Dir ist es ja auch schon zuviel. Meine Kinder dürfen an sich herumspielen, aber bitte nicht neben mir auf der Couch. Und ich würde meinem Kind auch nichts erlauben, wenn ich dafür meine eigene Grenze übergehen würde. Aber das hast Du ja bereits schon geschrieben.


mf4

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Ich finde das mit dem Jugendamt nun auch übertrieben aber... mal ehrlich... stell dir vor ein Vater würde nackt mit seinem Kind kuscheln (was einige dachten) und hat als zu engen Kontakt zu ihrem und sie zu seinem Geschlechtsteil... für mich hat das dann schon einen seltsamen Beigeschmack. Ich denke Männer sind da eher abweisend und das halte ich in dem Punkt für gut. Eine Mutter ist keine bessere Mutter, wenn sie ein Kind ewig wie ihr Baby behandelt. Wo hört das denn auf? Wann vor allem? Beim Mamasöhnchen, der mit 16 in ihrem Bett liegt und mit 40 noch bei ihm wohnt. Ich möchte nochmal betonern, daß es extra überspitzt von mir dargestellt wird.