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Wunsch ins Internat zu gehen

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Wunsch ins Internat zu gehen

LeLuFe21

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Ich bin gerade etwas ratlos. Mein Sohn 14J. 10.Klasse möchte ins Internat. Er hat schon zu verschiedenen Internaten Kontakt aufgenommen. Und mir heute die Antworten gezeigt. 2 Internate haben Interesse und zu Beratungsgesprächen eingeladen. Eines hat ein Kennenlernvideo geschickt. Bei einem würde der Wechsel sogar mitten im Schuljahr möglich sein, wenn eine Aufnahmeprüfung bestanden wird. Alles Internate mit Hochbegabtenklasse oder Hochbegabtenförderung. Er fühlt sich in seiner Schule schon länger unwohl, hat allerdings einen sehr guten Freund und deshalb ist er bisher dort geblieben. Dieser Freund wird dieses Schuljahr wiederholen. Mein Sohn würde das auch wollen, darf aber nicht aufgrund von Spitzennoten. Kann ich verstehen, aber ich verstehe auch meinen Sohn. In seiner Klasse ist der erste jetzt 18J. geworden. Meine Sorge ist allerdings, dass er sich von uns abgeschoben fühlen könnte. Meine Schwangerschaft ihn aus dem Haus treibt. Es sind die ersten gemeinsamen Kinder mit 2. Mann. Wobei er sich gut mit ihm versteht und manchmal auch Papa sagt, meist aber Vorname. Finanziell wäre es kein Problem, wenn er gehen würde. Mögt ihr mir eure Meinungen schreiben? Gibt es hier Kinder/Jugendliche, die Internatsschüler sind?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von LeLuFe21

Ich würde es so sehen das er was für SEINE Zukunft will und macht. Er hat dadurch vielleicht bessere Aufstiegschancen und kann mehr gefordert und gefördert werden. Und mit 14 Jahren schon Termine zu machen und sich vorzustellen zeigt schon das er reife hat, es auch wirklich will. Da er sich ohne eure Hilfe bereits sich bemüht hat, denke ich nicht das er sich dann abgeschoben fühlt. Ich wäre echt stolz, würde ihn bestärken das durch zu ziehen. Wenn ihr euch das zudem noch leisten könnt ist das eine super Chance für ihn.


Mitglied inaktiv

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Ich finde, dass dein Sohn sehr vernünftig argumentiert hat, WARUM er gehen möchte. Ich glaube nicht, dass es an eurer Patchwork liegt und auch deine Schwangerschaft treibt ihn nicht aus dem Haus. Nimm die Gespräche wahr, zusammen mit deinem Sohn. Schaut euch alles an, was geht, macht eine Liste mit dem, was dir und was ihm wichtig ist. Ihm liegt viel daran, nimm seine Wünsche und Bedürfnisse ernst, seine Gefühle sowieso. Hinterfrage ruhig nochmal, sag ihm, dass du ihm Unterstützung gibst und er dir wichtig ist. Man gibt den Kindern Wurzeln und Flügel. Die Wurzeln sind der Halt, die Konstante, die Familie. Und die Flügel sind dafür, damit die Kinder die Welt entdecken können. Ich weiß, er ist erst 14 und noch so jung, für dich zu jung. Aber er hat ein sehr reifes Verhalten gezeigt, indem er Kontakt aufgenommen hat, sich schlau gemacht hat, er macht sich Gedanken über sein Leben, seine Zukunft. Und das würde ich zu schätzen wissen und ihn alleine deshalb unterstützen.


Gustavina

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Führe genau dieses Gespräch mit ihm: Er wird nicht abgeschoben, ihr alle liebt ihn, das neue Kind ersetzt ihn nicht, aber ihr versteht ihn natürlich auch in seinen Wünschen. Ich verstehe deinen Sohn sehr, sehr gut. Bis auf den guten Freund steckte ich damals leider in der gleichen Situation und wollte unbedingt auch auf ein Internat, war zum Tag der offenen Tür da, sprach mit dem Rektor, alles. Bei mir ging es leider nicht, da das Internat keine Wochenendbetreuung hatte und ich deswegen sehr minderjährig (hab mein Abi mit 16 geschrieben, dementsprechend wäre die Pendelei noch viel früher gewesen) jedes Wochenende über 500km hätte fahren müssen. Ich hadere damit bis heute. Es ging zwar letztendlich alles irgendwie gut aus, ich hab einen tollen Abschluss, Mann, Kind, alles super. Aber ich bin trotzdem bis heute manchmal traurig, dass ich nicht diese Chance haben konnte, mit Kindern die ähnlich ticken meine Zeit verbringen zu können. Mit Kindern und Lehrern, die mich auch fordern und nicht verurteilen. Von daher würde ich (!) sagen, dass ihr ihn in seinen Wünschen unterstützen solltet, wenn es euch möglich ist. Es wirkt nicht, als wäre das von ihm eine fixe Idee - und den Weg zurück gibt es im Zweifelsfall immer.


Korya

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Es klingt doch alles sehr vernünftig und nachvollziehbar. Ich würde auch das offene Gespräch suchen und ihm auch deine Sorgen ansprechen, dann siehst du ja an seiner Reaktion, ob sie berechtigt sind oder du mehr hinein interpretierst. Und dann trefft ihr zusammen die Entscheidung und unterstützt ihn darin. Es gibt übrigens auch Tagesinternate, aber es klingt als sei eine vorübergehende Trennung kein Problem für ihn. In den Ferien seht ihr euch dann eh wieder.


DK-Ursel

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Hej! In Dk ist es beinahe üblich, daß - ich weiß nicht wieviele, aber eben so viele, daß es normal ist, daß man also auf etwas geht, was hier Efterskole (wörtlich übersetzt: Nach der Schule) heißt. Das machtm an allermeistens in der 10. Kl. Natürlich ist das etwas anders als ein Internet, in dem die schulischen Aspekte im Vordergrund stehen und mehrere Jahre verbracht werden können, aber: es ist hierzulande so gut wie immer eine Bereicherung für die jungen Menschen, selbst wenn es hier beiden Efterskolen zwar normalen Unterricht gibt, der Fokus jedoch mehr auf dem Sozialen und dem Schwerpunkt der Schule (Sprache, Fotografie, Film, Musik, Sport, Theater o.ä.) liegt. Meine Jüngste war auf so einer Schule und es hat ihr sehr gut getan, es hat der Familie in der Situation, in der wir waren,sehr gut getan, und wenn sie sich abgeschoben fühlen würden, hätte ich es verstanden. ABER sie hat es selbst so gewollt und wir haben eingewilligt. Auch sie hat sich selbst die Schule ausgesucht und angesehen. An den Wochenende haben die Jugendlichen viel miteinander gemacht, waren aber natürlich auch betreut bis zu einem gewissen Grad. Manchmal kam sie ,wie inden Ferien sowieso, nach Hause, wobei wir sie ermutigt haben, gern dort zu bleibenw,enn da mehr los war - 1 Jahr geht schnell vorbei, uns hatte sie ja immer noch. .- ich denke, Ihr solltet ihn lassen, wenn Ihr Euch das leisten könnt. Er hat ja selbst den Wunsch, er hat selbst ausgesucht, also aktiv den versucht, den Wunsch zu realisieren - und auch Ihr seid in einer Situation, in der man zunächst denkt: Zusammensein wäre jetzt gut, damit man alle Probleme direkt auf dem Tisch hat. Aber manchmal kann die Entfernung auch zur Entspannung gewisser Krisen beitragen. Stell es Dir doch praktisch vor: Er hat dann hoffentlich d,ie Umgebung, die er für sein weiterkommen braucht, nicht nur schulisch, sondern auch sozial. Er kann Euch sicher besuchen, ist in den Ferien da und Kontakt zu alten Freunden hält man heute eh leichter als vor 100 Jahren. Er istalso rundum gut versorgt (wenn alles gut geht und er Anschluß findet) und Ihr habt Muße, Euch an das neue Baby zu gewöhnen, ohne dauernd darauf achten zu müssen, ob er sich nicht ausgeschlossen fühlt. (Bei Babys kann dies sogar Ehemännern passieren...) Bei Euch kann sich Alltag einspielen, wovon er in Ferien/Wochenende auch profitieren kann. Und auch wenn wir wußten,daß die Efterskole auf 1 Jahr begrenzt ist, so heißt es ja auch bei Euch nicht, daß er dort für immer und ewig bleiben muß - wartet ab,w ie sich alles entwickelt. Ich finde, einem Sohn,der so aktiv seine Zukunft in die Hand kommt, sollte man sie auch ermöglichen, wenn sie nicht völlig gegen alle Regeln der Vernunft ist. Und das ist sie hier ganz sicher nicht. Wir haben das nicht bereut. Gruß Ursel, DK


LeLuFe21

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Ihr habt recht, es ist sicher eine Leistung, mit 14J. zu wissen was man möchte und selbst die ersten Schritte dazu einzuleiten. Mir fällt es wohl doch schwerer ihn erwachsen werden zu lassen, als gedacht. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass er erst nach seinem Abitur (in 2 Jahren) Schritte in die "weite Welt" macht. Es scheint wirklich sein Wunsch zu sein. Ich werde mit ihm reden und ihn unterstützen. Die Internate anschauen und dabei helfen, dass er die Voraussetzungen erfüllt. Welches es dann wird, mal sehen. Mir selbst würde das am besten gefallen bei dem er jeden Freitag nach Hause kommt, also nur in der Woche weg wäre. Aber er soll sich dort wohlfühlen, die Möglichkeiten bekommen, die er sich wünscht. Sein Favorit ist das am weitesten entfernte und teuerste, da wäre er wohl nur in den Ferien daheim. Wie schnell die Kleinen doch groß werden.


DK-Ursel

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Hej nochmal! Sie es doch mal so: Ja, Du mußt jetzt loslassen, aber Du gibst ihn noch n Schutz, in eine behütete Atmosphäre. Studentenleben ist dann wirklich nochmal ganz anders. So ist er doch unter "Aussicht". Und zudem wirst Du alle Hände voll zu tun haben ,wenn das Baby da ist, das hilft auch. Alles GUte!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Schließe ich mich an. Ich war indem alter noch nicht so festgelegt. Das zeigt das er sich richtig Gedanken um seine Zukunft macht und sich wahrscheinlich auch bewusst ist was das bedeutet wenn es klappen würde. Ich wäre glücklich gewesen wenn meine Eltern mich in meinem Wünschen unterstützt hätten. Und so hast du auch mehr Zeit fürs Baby und musst dir indem Sinne keine Gedanken um Hausaufgaben und sowas machen. Es ist schwer und stell es mir sehr schwer auch vor da meiner erst 15 Monate alt ist. Er kann auch stolz auf euch Eltern sein das ihr ihn bestärkt und unterstützt in seinem Vorhaben.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von LeLuFe21

Mein kind geht auf eine schule an die ein internat angeschlossen ist, das sind alles patente mädels! Ich wäre sehr froh gewesen, hätte ich dem wunsch meines kindes entsprechen können und es auf ein internat, das ihm sooo entgegenkommt, schicken können. Mit 14 so zu wissen was man will---toll!!! Und-nichts ist für immer, wenn was nicht passt, ist alles wieder zu ändern.


Felica

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Antwort auf Beitrag von LeLuFe21

Ich würde mein Kind unterstützen. Mit 14 diese Weitsicht und auch das er sich da selbst informiert hat - Hut ab vor der Reife, Das er sich da abgeschoben fühlt wäre meine kleinste Sorge.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Felica

Also wenn er sich selber da beworben hat.... natürlich würde ich das unterstützen. Meiner kriegt es noch nicht mal hin sich telefonisch ne Pizza zu bestellen ( nur über Lieferando)


linghoppe.

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oh Chapeau, er weiß was er will, und ich würde Ihn da auch unterstützen. Rr hat ein Ziel vor Augen, mach Ihm Mut und unterstütze es... da knnast du Stolz sein gue Freunde bleiben erhalten,egal wie groß dieEnfernung ist.


Holzkohle

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Antwort auf Beitrag von LeLuFe21

Alle 4 kinder meines Chefs waren auf Internaten. Eine ist es noch. 2 in London, 2 in Deutschland. Ich höre nur Gutes. Wenn es der Wunsch Deines Sohnes ist, warum nicht? Abbrechen kann man das immer noch.


ml1820

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Antwort auf Beitrag von LeLuFe21

Es wurde schon viel gesagt, das möchte ich nicht alles wiederholen. Ich unterrichte an einer Schule mit angeschlossenem Internat. Wir haben auch Internatsschüler, die pendeln könnten, die Zeit aber lieber die ihren Sport nutzen (sportlicher Schwerpunkt ab 14 Jahre, unter 14 Jahren sind nur wenige im Internat). Manche sind auch aus familiären Gründen im Internat (also zb blöde Arbeitszeiten der Eltern, teils auch nur wochenweise, wenn die Eltern auf Dienstreise sind). Ich bin in den Internatsbetrieb nicht eingebunden. Im Unterricht sind keine Unterschiede zwischen Internatsschülern und denen, die bei den Eltern wohnen erkennbar, weder leistungsmäßig, sozial oder darin, wie glücklich sie mit ihrem Leben sind. Nur Freundschaften der Internatsschüler sind oft erkennbar intensiver, da sie ja viel Zeit miteinander verbringen und teilweise auch ein Zimmer teilen. Sie unterstützen sich auch gegenseitig beim lernen (manchmal so intensiv, dass die Hausübung wortident ist, weil sie die ja gemeinsam gemacht haben :)). Ich glaube, der Großteil ist die meiste Zeit über sehr zufrieden im Internat. Dass in der Pubertät immer wieder etwas nervt, ist ganz normal. Die meisten fahren bei uns aber fast jedes Wochenende nach Hause. Ich glaube, dir wird die Trennung schwerer fallen als deinem Sohn, zumindest würde es mir so gehen, wenn ich mir vorstelle, eines meiner Kinder ginge ins Internat. Liebe Grüße und alles Gute!