Elternforum Rund ums Baby

Wie verhalte ich mich bei einem Wutanfall?

Anzeige kindersitze von thule
Wie verhalte ich mich bei einem Wutanfall?

lea321

Beitrag melden

Hallo, Ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht so sicher, ob es 'nur' irgendeine Phase ist, oder ob es sich um DIE Trotzphase handelt. Denn mein Kleiner ist gerade Mal 1 1/2 Jahre alt, aber in den letzten Tagen war er wie ausgetauscht, mein lieber, geduldiger und verständnisvoller Junge.. Plötzlich das komplette Gegenteil also echt.. regt sich über jede Kleinigkeit auf, wird schnell wild, indem er dann das Spielzeug und Essen umherhaut, anderen Kindern das Spielzeug wegnimmt und allgemein grob ist. Und dann heute... Im Cafe das Szenario kennen bestimmt die meisten, vom Mittagsschlaf aufgewacht, erst mal gebrüllt, eine halbe Stunde lang, sich am Boden geworfen, getreten gehauen, zu Mama, doch nicht zu Mama. Scheinbar ohne Grund, aber anscheinend hats ihm nicht gepasst dass er in einer anderen Umgebung aufgewacht ist, ich weiß es ehrlich nicht. Vor ein paar Tagen das selbe, da ist er auch aufgewacht (weder zu viel noch zu wenig Schlaf) und hat gleich in die Augen seiner Oma geschaut. Dasselbe Prozedere, dabei konnte ich uns aber helfen indem ich ihn in den Kiwa setzte und mal rausgegangen bin mit ihm. Aber heute im Café war ich etwas hilflos. Ich hab alles ausprobiert. Bin natürlich ruhig und einfühlsam (so gut es hald ging) geblieben. Aber das hat mir ehrlich gesagt nicht geholfen. Natürlich hat es mich auch wütend und traurig gemacht, in aller Öffentlichkeit hilflos dazustehen.. Nachdem wir nach Hause gekommen sind und alleine waren, musste ich nach diesem anstrengenden Tag (wobei die letzten Tage anstrengend waren, vor allem ist sein Schlaf nachts gerade auch unruhig), erstmal eine Runde weinen. Jetzt habe ich im Internet recherchiert und ganz ehrlich, was ich da lese regt mich da teilweise noch mehr auf.. Ich soll mich nicht provozieren lassen.. Ich soll ihm etwas in Ruhe erklären (während er schreit und mir eh nicht zuhört?),... Ich soll ihn ablenken (wobei er alles worauf ich zeige, mit einem Schlag weghaut), ich soll konsequent bleiben und andererseits mal wieder nachgeben. Ganz ehrlich, ich würde da wo es nur geht nachgeben, hauptsache ich bringe ihn nicht dazu wieder einen Tobsuchtanfall zu bekommen! Aber wenn man nicht mal weiß woran es liegt oder man an der Situation jetzt nix ändern kann.. Gerettet hat uns dann die Oma, die ihn zackig auf den Schoß genommen hat und ihn kurz für einige Sekunden gehalten hat, er wehrt sich natürlich wo es geht. Sie lässt ihn wieder los und plötzlich war alles wieder gut. Woran liegt das? Und wie gehe ich da um? wenn er da wirklich allermindestens 15 Minuten brüllt und sich am Boden haut... Soll ich zuschauen? Ihn immer wieder versuchen zu trösten? Halten? Weggehen? Zuhause so, wie in der Öffentlichkeit? Danke im Voraus und liebe Grüße, Eine junge, alleinerziehende und ratlos Mami


Cookie28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Also ich muss sagen, ich mache es tatsächlich so, wie du das mal gelesen hast. Aber nicht, weil ich einen Artikel gelesen habe, sondern, weil ich in den Momenten denke, dass es so einfach der richtige Weg ist. Wenn meine Tochter (fast 3 Jahre) mal ausflippt, bleibe ich ruhig und rede ruhig mit ihr, "biete" ihr an, zu kuscheln oder sie in den Arm zu nehmen, klappt auch meistens ganz gut, wenn sie mal gar nicht möchte, lasse ich sie auch einfach kurz in ruhe, sie beruhigt sich ein glück sehr schnell ^^ Sowas wie im laden auf den Boden werfen gibt es bei uns nicht, das macht sie wirklich nicht. Wenn sie etwas haben möchte und ich sage nein, legt sie das auch wieder dorthin zurück, wo sie es hergeholt hat. Ich bin konsequent aber nicht zu streng. Das kommt immer auch etwas auf die Situation an. Es ist einfach wichtig, bei dem zu bleiben, was du sagst. Also, wenn er was haben möchte, du sagst aber nein und er bettelt, bloß nicht nachgeben ^^ Auch wenn er sich auf den Boden wirft. Erkläre ihm vielleicht, wieso du nein sagst. Zb. Er hat genug Spielzeug, nichts süßes vor dem mittagessen.. Ist natürlich schwierig, aber niemand hat gesagt, dass es leicht wird ^^ Vielleicht klappt es ja und es kommt etwas Ruhe rein. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Nerven und alles Liebe


Hannah6292

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Cookie28

Meiner ist 13 Monate alt, kennt aber schon seit dem letzten Schub Wutanfälle, jetzt aktuell im 8. Entwicklungsschub hat er es wieder ganz schlimm. Für mich ist das auch quasi Neuland. Ich nehme ihn in der Regel einfach auf den Arm und tröste ihn. Manchmal wehrt er sich dagegen, dann singe ich unser Einschlaflied und schunkel ihn hin und her und meistens beruhigt er sich spätestens dann. Aber ich sage auch ganz ehrlich, dass es erst heute Nachmittag soweit war, dass ich zurück geschrien habe. Es ist nicht schön, es war nicht richtig, aber ich hatte in dem Moment einfach keine Reserven mehr. Er schreit dann natürlich noch lauter und ich nehme ihn dann auf den Arm, entschuldige mich und tröste wie gehabt. Man fühlt sich einfach schlecht mit diesen Wutanfällen, es belastet und raubt stellenweise den letzten Nerv.


zwergchen1984

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Bei meiner Jüngsten half nur das, was die Oma bei deinem Sohn gemacht hat: in den Arm nehmen, kurz festhalten und ihr immer gesagt, ich hab sie lieb. Als sie etwas älter war, sagte ich ihr dann auch, dass sie sauer sein darf, sie darf alles blöd finden. Ändert aber nichts daran, dass ich sie lieb habe. Meistens beruhigte sie sich schnell, manchmal dauerte es auch länger. Warum sie explodierte? Keine Ahnung. Waren immer unterschiedliche Gründe. Mittlerweile ist sie fast 17 Jahre alt, ich bin im Laufe der Zeit einige Nerven losgeworden, aber wir haben das zusammen gebacken bekommen. Es hilft nur Geduld. Und ruhig bleiben. Du schaffst das!


lea321

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von zwergchen1984

Uii danke, ich werd das auf jeden Fall nochmal versuchen.. Aber ich denke leider, dass es nur deshalb geklappt hat, weil eine Person "von außen" eingegriffen hat, und Mama die Person bleibt, bei der man sich ausschreien und wütend sein darf. Ich hab ihn nämlich oft hochgenommen, da wurde er aber nur noch wütender. Meintest du, dass du sie vlt auch festgehalten hast?


zwergchen1984

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Bei meiner Jüngsten denke ich wirklich, dass das festhalten half. Sie hat nämlich auch gern getreten, gehauen und später Dinge geworfen. Es gab auch eine Zeit, in der sie sich selbst verletzt hat, da musste ich sie dann festhalten. Das ging nicht anders. Sie wurde wirklich nach einer Weile in meinem Arm ruhiger, schlief auch manchmal nach ihrem Wutanfall in meinem Arm ein. Sie brauchte, warum auch immer, Körperkontakt und die körperliche Begrenzung. Hinwerfen und brüllen konnte sie nämlich auch gut. Blaue Flecken an den Knien und Schienbeinen waren keine Seltenheit, sondern eher normal. Der KiA wollte mich damals beim Jugendamt melden, weil er glaubte, ich würde das Kind misshandeln Und prompt hatte das Kind einen Wutanfall, mitten in der Praxis, vor seiner Nase. Da war dann der Vorwurf der Misshandlung vom Tisch


Fleurdelys

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Es ist von Kind zu Kind unterschiedlich, wann genau das anfängt, in welcher Intensität und wie lange die Phase geht. Bei uns hält es sich bisher zum Glück sehr in Grenzen. Aber ich kann mich noch an den ersten Wutanfall erinnern - da habe ich sie einfach gepackt und bin mit zappelndem und schreiendem Kind nach Hause gelaufen. Hilfreicher als konkrete Handlungsanweisungen (die ja auch nicht bei jedem Kind immer so funktionieren) ist vielleicht zu wissen, was da im Gehirn vor sich geht. Ich kann das auch nur vereinfacht wiedergeben, aber im Grunde ist in solchen Momenten, in denen das Kind vollkommen außer Kontrolle gerät, nur noch der primitive Teil des Gehirns aktiv (v.a. die Amygdala) und das Kind kann seinen Körper und seine Gefühle nicht kontrollieren. Es muss zuerst aus diesem Zustand herauskommen, bevor man überhaupt mit ihm sprechen kann, denn es würde gar nicht verstehen, was gesagt wird. Dazu braucht es eine Bezugsperson, die Kontakt mit ihm aufnimmt und ihm sozusagen ihre Ruhe „leiht“ - und das kann unterschiedlich aussehen. Bei meiner Tochter hilft meistens eine Umarmung und Sprechen mit sanfter Stimme. In der Öffentlichkeit gehe ich aus der Situation raus, wenn ich z.B. im Café bin würde ich nach draußen und mein Kind dort beruhigen bzw. austoben lassen.


lea321

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Fleurdelys

Ach, wenn ich solche Geschichten höre, kann ich schon fast darüber lachen.. Im Nachhinein. Danke für die Info, schon mal gut zu wissen... Wenn ich ihn umarmt habe und gut zugeredet habe, hat es kaum für eine Minute gewirkt, dann ging wieder los, das ging immer wieder so.. Kurz ruhig, wieder laut usw Das Café war in einem größeren Einkaufszentrum, ich hab grad was bestellt und ja, ich hab überlegt ob ich jetzt den Ausgang suche und rausgehe, aber ja.. ich war einfach überfordert .. Bin zwar ausm Cafe raus aber eben noch im Gebäude. Sowas werde ich auf jeden Fall vermeiden in Zukunft, wenn die Phase so sehr anschlägt. Danke für den Tipp


Aurum

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Hi du, Worte kommen wohl tatsächlich bei einem Wutanfall nicht an aber monotoner sing sang schon, das ist dann genau das tröstende " ich sehe dich, du ärgerst dich gerade, ich sehe es". Sei einfach da. Ich kenne Wutanfälle nicht von meinen Kindern, der kleine ist auch 1 1/2, aber ich denke so würde ich versuchen zu reagieren. Nebendran stehen, auch in den Arm nehmen anbieten, alle anderen Gaffer ignorieren und (versuchen) nicht sauer zu werden, weil mach dir bewusst, Kind kann in dem Moment einfach nicht anders, weiss sich nicht anders zu helfen. Die Emotionen überrollen das kleine Kind. Alles Liebe


lea321

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Aurum

Ja.. Ich bin nicht wirklich sauer geworden.. Ein bisschen verzweifelt. An einem gewissen Punkt hab ich ihn dann einfach am Boden neben mir sitzen lassen sodass er sich ausschreien kann, dachte ich mir, und hab bei meinem Kaffee runtergeschlürft. Hat sich eh ganz schön falsch angefühlt. Auf Krampf irgendwie weil ich bin mir vor all den Leuten dann auch blöd vorgekommen, nachdem ich ihn gefühlte 15 Minuten am Kopf gestreichelt habe und zugeredet hab, herumgetragen usw. Ich hatte das Gefühl auch, dass sich die Oma (nicht meine Mama sondern seinPapa Seite) dachte, dass ich mir zu viel gefallen lasse.. Danke für die Antwort


Liv20

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Das begann in dem Alter bei uns auch... Hat sich aber dann nochmal deutlich gesteigert, obwohl ich das für unmöglich hielt Es ist am Anfang neu für dich und kann einen schnell mal überfordern. Aber meine Erfahrung, auch wenn die Anfälle nicht weniger werden, das durchhalten wird leichter! Für mich ganz wichtig: Vorher überlegen, was man wirklich verbieten will (habs mal bei dr. Busse gelesen, der sagte man solle sich vorstellen,man habe für die ganze Erziehung nur einen Sack voller "nein's" und den muss man sich wirklich gut einteilen und immer überlegen, ist mit dieses nein jetzt wichtig?) Und wenn nein, dann wirklich nein, egal wie lange er sauer sein wird.... Ich finde ruhig bleiben auch sehr wichtig und zeigen, dass man sein Kind auch in dem Moment lieb hat. Wenn du laut werden würdest, oder ungeduldig oder selbst gestresst bist, wird es eh nichts verbessern. Ablenken würde bei uns auch niemals klappen! Ich rede dann mit ruhiger Stimme mit ihr, erkläre ihr relativ kurz und einfach warum ich nein gesagt habe. Manchmal kann man vorschlagen dass sie x machen kann wenn y. Also zb sie will eine Banane essen, es wird aber gerade gekocht = wir essen jetzt zu abend, danach kannst du noch die Banane essen. Oder wir müssen jetzt zu dem Termin, danach können wir mit den Autos spielen.... Und ich biete ihr immer an zu kuscheln. Mittlerweile dauert es Minuten, bis sie das annimmt... Aber irgendwann braucht sie es dann auch. Ich habs mir immer versucht vor Augen zu halten, sie hat jetzt gerade (aus welchem Grund auch immer) ein blödes Gefühl und sie kommt da gerade nicht raus und steigert sich automatisch rein, und das macht jedes Kind ja... Es ist normal, das gehört einfach zur Entwicklung. Das hilft mir, ruhig zu bleiben. Ganz viel Kraft!


lea321

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Liv20

Danke, ruhig bleiben ist und bleibt natürlich das Beste.. Das erinnert mich jetzt grade an damals, als er noch 3 Monate alt war, und keine 30 Minuten, sondern 3 Stunden lang durch geschrien hat..... Da hat natürlich auch nur das geholfen Und danke für den Tipp mit den Neins.. Eig versuche ich echt, ihm so viel wie möglich zu erlauben. Aber mir passiert es blöderweise immer wieder, dass ich zuerst Nein sage, und dann überlege, ob das jetzt wirklich sein muss.. Und entscheide mich dann doch um was natürlich nicht so toll ist


Midi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Ich wiederhole gebetsmühlenartig, dass ich das Kind lieb habe....aber wenn hier die Wut tobt, dann kann es im schlechtesten Fall auch mal 25 Minuten dauern, bis es ruhiger wird. Und wir sind beide fertig danach.... Dir gute Nerven und ausreichend Pausen. Und wenn es mit dem Ruhig bleiben nicht immer klappt, mach Dir keine Vorwürfe. Wir sind alle nur Menschen und wer solche Wut nicht kennt weiß nicht, wie fördernd das ist.


lea321

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Midi

Danke.. hach, dann muss ich da wohl wirklich einfach durch geht dieses gebetsmühlenartige dann auch 25 Minuten lang?


Midi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

So lang ich kann...aber meistens dauert es kürzer wenn ich es sage.


Elenore1003

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Wie viele schon gesagt haben, jedes Kind ist anders und braucht in diesen Moment vllt auch was anders. Wir hatten mal in der Kita ein Mädchen, die hat von 0 auf 100 wutausbrüche bekommen, andere Kinder gehauen und sachen geworfen. Wir haben ihr erklärt, dass sie wütend sein darf, aber ohne andere zu verletzen. Meist wollte sie dann ein paar Minuten alleine in den Nebenraum. Manchmal hat sie den Spiegel angeschrien, dann gestampft und nach ein paar Minuten hatte sie sich beruhigt und wollte dann auf den schoß. Sofort hätten wir sie nicht auf den schoß nehmen können, das war ihr zu viel. (Hatten ihr es angeboten) Sie kam zu uns wenn sie es akzeptieren konnte. Nicht den Mut verlieren, auch wenn es manchmal schwer fällt und man manchmal auch schreien wollen würde.


lea321

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elenore1003

Danke fürs Erzählen.. Sowas hilft schon, um es ganz klar wieder aus Sicht der Kinder zu betrachten. Sie tun einen natürlich auch leid und man weiß auch, dass sie nichts dafür können.. Zwar kann ich mir das bei meinem Kind noch nicht vorstellen, dass er alleine sein will in dem Moment, aber vielleicht finde ich ja was anderes. Und danke! Vielleicht nicht schreien, aber mal eben Verschwinden, wo's ganz ruhig ist


kia-ora

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Wenn das Kind wütend oder traurig ist, sollte man nicht ruhig bleiben. Die Ruhe signalisiert dem Kind, dass Mama nichts verstanden hat. Besser du spiegelst die Gefühle und bist auch einen Moment wütend oder traurig. Dann fühlt sich das Kind verstanden. Konnte ich letztens sehr sehr deutlich bei meinem Jüngsten beobachten und der ist im selben Alter wie deiner. Kaum wusste er, dass ich ihn verstehe, wurde er ruhiger. :))


Fleurdelys

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kia-ora

Man kann ja Gefühle spiegeln und trotzdem ruhig bleiben, also nicht selbst in einen Stresszustand geraten sondern die Fassung beibehalten. Sozusagen die Reaktion des Kindes in 10x ruhiger.


Sille74

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kia-ora

Oft weiß man ja nicht einmal - so wie in der von der AP geschilderten Situation - was dasKknd sk aufregt, stört, wütend etc. macht Und dann ist es nicht besonders authentisch, sich wütend oder traurig zu geben. Meiner Erfahrung nach haben Kinder, auch schon sehr kleine, sehr gute Antennen für so etwas.


Halimon

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Ich denke, in dem Alter und bei so einem Totalausraster kannst du gar nicht viel machen. Bei ihm bleiben, ruhig bleiben. Eventuell ihn von der Bühne des Cafés nehmen und mit ihm nach draußen gehen. Immer mal wieder versuchen, ob er mit Worten oder einer Berührung inzwischen wieder erreichbar ist, trösten, wenn er bereit dazu ist. Meine Tochter hat auch manchmal heftige Wutanfälle, aber sie beruhigt sich schnell. Was mich in so einer Situation wahnsinnig macht, ist wenn ich versuche, sie zu beruhigen, und gleichzeitig ihre Oma (oder auch ihr Papa) hektisch von allen Seiten mit allem möglichen zur Ablenkung wedeln und auf sie einreden. Du merkst ja, ob dein Kind dir gerade zuhören kann. Bei meiner Tochter funktioniert es durchaus, ihr in die Augen zu schauen und zu erklären. Aber nicht, wenn sie gerade wie eine Sirene brüllt, dann müsste ich ja dagegen anbrüllen, damit sie mich überhaupt hört, kontraproduktiv. Und wie schon die anderen schrieben, kämpfe nur die Kämpfe, die es wirklich wert sind. Und was bei uns auch ganz wichtig ist: immer alles ankündigen. "Wir gehen gleich nachhause", du kriegst gleich eine frische Windel", ein paar Minuten vorher sagen. Dann machen. Wird in aller Regel akzeptiert. Das Kind unvorbereitet hochnehmen "so, jetzt fahren wir nachhause" endet zu 100% in Geschrei.


Rachelffm

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

hab jetzt nicht alle antworten gelesen. bei uns fängt das jetzt auch an. bisher nur daheim, aber in der öffentlichkeit würde ich ähnlich handeln. ich sitze es aus. ich lass ihn rumschreien, heulen, wütend sein. ich biete an ihn auf den arm zu nehmen oder, dass er zu mir kommen kann. ich rede ruhig mit ihm, bleib aber konsequent. nein, du darfst das küchenmesser nicht haben. wenn er nicht getröstet werden möchte,lass ich ihn rumlaufen und sich abreagieren. nach 5-10 minuten ist es dann oft wieder gut. ich ignoriere ihn nicht, oder wende mich ab. ich mache mir bewusst, dass es doch normal ist und ich keine schlechte mutter oder so bin. er muss eben lernen, dass er nicht alles haben und machen kann.


Sille74

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Meine beiden hatten insgesamt gesehen weniger dieser "Trotz"-/Wutanfälle; die waren eher mal bockig ("unkooperativ"), was mich hilfloser hat dastehen lassen ... Wenn sie doch einmal Wutanfälle hatten, hat es sich bei uns tatsächlich bewährt, selbst ruhig, dabei aber zugewandt zu bleiben: Trost anbieten, wenn man merkt, was der Auslöser für den "Anfall" war, Verständnis zeigen (in gewissem Rahmen ) oder aber auch in Ruhe lassen Einmal habe ich gemerkt, dass mein Sohn irgendwie gefangen in seiner Unruhe und Wut ist und ihn das belastet, er aber nicht rauskommt. Ich habe ihn dann instinktiv - hört sich echt krass an - in einen abgedunkelten Raum verfrachtet, Tür zugemacht und er kam innerhalb kürzester Zeit runter ... Ich habe mir da wirklich einige Zeit Gedanken gemacht, ob das ein Fehler war, ihm womöglich einen psychischen Knacks gegeben hat (gemerkt hat man nichts) etc. ... bis er bei einem weiteren seiner doch seltenen "Anfälle" schnurstracks von ganz alleine in den abgedunkelten Raum gestiefelt ist, die Tür zugemacht hat und ganz entspannt nach ein paar Minuten wieder rausgkommen ist ... Das hat er dann noch öfter gemacht, bis die sog. "Trotzphase" vorbei war. Man kann also schon auch mal unkonventionelle Wege gehen, die erst mal total "unpädagogisch" wirken.


annarick

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lea321

Diese Phase war bei uns schnell vorbei. Ich habe nicht viel gemacht. Wenn er sich auf den Boden geschmissen hat, habe ich aufgepasst, dass er sich nicht verletzt und ihn dann gestreichelt, angeboten zu mir zu kommen und bin ganz ruhig geblieben. Wenn es gepasst hat, habe ich ihn abgelenkt, um ihn da raus zu holen. Ich habe gelesen, dass in so einer Situation der Teil des Gehirns, das für Logik (soweit schon vorhanden) zuständig ist, in so einer Situation ausgeschaltet ist. Also erklären nützt nichts. Einfach da sein und individuell entscheiden. Und nicht davon verunsichern lassen, dass irgendwer guckt.