Lennina
Hallo, mein Sohn (wird bald 12) hat die Diagnose mittelschwere Depression und Angststörung erhalten. Seit einem Monat ist der Schulbesuch nicht mehr möglich, obwohl entlastende Massnahmen mit der Lehrerin besprochen wurden. Mich würde interessieren, wie ihr mit euren Kindern umgegangen seid, als sie so depressiv waren. Motivieren? In Ruhe lassen? Mein Sohn will nur seine Ruhe. Ihn mal zum Einkaufen mitnehmen ist das höchste der Gefühle, danach ist er fix und fertig. Der Arzt hat Bewegung und Sport empfohlen, nur wie? Würde ich mehr Druck machen, würde er weinen. Wir warten in drei Kliniken auf einen Platz. Bis dahin hat er Gespräche mit einer Kinderpsychologin. Viele Grüße
Zu erst mal möchte ich erwähnen, das ich nicht wirklich eine Ahnung von Depressionen habe... An was ich aber gleich denken musst, wie sieht es aus mit einem Haustier, also quasi eine Aufgabe die er hat, am besten wäre natürlich ein Hund, da müsste er raus mit ihm, aber da muss es ja auch wieder der passend Hund sein....
Ich habe zwar kein Kind mit Depressionen, aber selbst mit Depressionen und einer Angststörung zu tun gehabt. Daher kann ich dir nur sagen, was mir damals geholfen hat. Ohne Medikamente hätte ich es nicht geschafft, da weiß ich jetzt natürlich nicht, wo bei euch die Problematik herkommt. Aber gerade am Anfang, wenn Therapie und Klinik noch nicht direkt wirken/starten, dann können die zumindest schon unterstützen, also ein wenig stabilisieren. Zudem tut es gut, wenn einfach jemand da ist, kein Druck macht, eben einfach nur da ist. Manchmal zum reden, oder gemeinsam spazieren gehen, akzeptiert, wenn die Angebote abgelehnt werden. Ich wünsche euch viel Kraft in dieser schweren Zeit. Viele Grüße
Hi, habt ihr eine Lichtdusche? Oder die Möglichkeit, so etwas auszuprobieren? Die werden bei Winterdepressionen eingesetzt. Natürlich ist eine mittelschwere Depression eine ganz andere Kategorie als eine Winterdepression. Aber Herbst/Winter dürften die Situation ja noch verschlimmern. Evtl könnte dies deinem Kind soweit helfen, dass es es schafft, sich zum Rausgehen aufzuraffen? Alles Gute!
Hallo Lennina, Du weißt es schon, es wurde auch hier bereits bestätigt: Bis zur Therapie kann man nicht so viel machen. Druck wirkt dabei eher nicht gut, sanfte Motivation für machbare Dinge vermutlich schon eher: Waldspaziergänge (wirken tatsächlich antidepressiv), falls er das mitmacht, ein Tier, wie schon gesagt, Licht und dunkle Schokolade. Manche depressive Menschen haben Stoffwechselstörungen, durch die bestimmte Botenstoffe fehlen bzw. nicht genügend gebildet werden können. Z.B. bei Fructoseintoleranz ist das so, aber auch bei anderen Stoffwechselproblemen. Das weiß ich, weil meine Tochter fructoseintolerant ist, was wir noch nicht so lange wissen, und es auffällig ist, dass sie immer dann, wenn sie Lebensmittel mit mehr Fructose gegessen hat, auch zu mehr dunkler Schokolade greift. Die meisten Kinder unter 16 mögen die gar nicht erst. Sie hat also auch keine Konkurrenz, wenn sie außerhalb von zu Hause danach greift. ------- Die Wirkung von dunkler Schokolade ist wissenschaftlich gut nachgewiesen. Sie enthält psychoaktive Stoffe, die euphorisch machen können. Außerdem ist in ihr Phenylethylamin enthalten. Das ist ein Neuromodulator, von dem angenommen wird, dass er für die Regulierung der Stimmung der Menschen wichtig ist. Experimente legen außerdem nahe, dass Schokolade nur die Stimmung hebt, wenn der Genuss als angenehm empfunden wird – was darauf hindeutet, dass nicht nur die Zutaten für die Wirkung relevant sind. Während die genannten Aspekte auf alle Arten von Schokolade zutreffen, enthält dunkle Schokolade eine höhere Konzentration an Flavonoiden. Dabei handelt es sich um Antioxidantien, die Entzündungen im Körper, die ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen, entgegenwirken. (Das hab ich aus einer Wissenschaftszeitschrift teilweise verkürzt bzw. sinngemäß abgeschrieben.) ------ Unsere Ärztin riet uns, unserem Kind freien Zugang zu mindestens 70%iger Schokolade zu ermöglichen. Seit hier Fructose stark eingeschränkt worden ist und das Kind täglich seine Schoki isst, sind teilweise aufgetretene depressive Tendenzen hier quasi verschwunden, im Gegenteil, Kind ist wieder sehr positiv und fröhlich geworden. Allerdings war das hier auch nur schwach ausgeprägt und hatte tasächlich vor allem körperliche Ursachen. Dunkle Schokolade "frisst" man nicht, sie wird genossen, und man kann gar nicht so viel davon auf einmal essen. Es bleibt also ein Genuss. So, ich hoffe, das war nicht zu viel. Depressionen haben viele mögliche Ursachen, oft auch mehrere verschiedene zugleich, oft aber sind auch körperchemische Probleme dabei, die sie verstärken oder sogar hervorrufen. Das hier habe ich noch gefunden (kommt von einer Seite des bayrischen Jugendamtes): - Machen Sie Ihrem Kind keine Vorhaltungen. Mit Aufforderungen wie "Interessiere Dich doch mal für irgend etwas." erreichen Sie nichts. Ihr Kind fühlt sich nur noch weniger verstanden. - Glauben Sie Ihrem Kind. Versuchen Sie nicht, es davon zu überzeugen, dass es ihm eigentlich viel besser geht, als es denkt. - Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es geliebt wird. - Ziehen Sie sich nicht gekränkt zurück, weil Ihr Kind Ihnen im Moment wenig Interesse entgegenbringen kann. Machen Sie sich klar, dass die Erkrankung nichts mit Ihnen zu tun hat. - Bieten Sie Ihrem Kind immer wieder an, über seine Schwierigkeiten, Zweifel oder Unsicherheiten mit Ihnen zu sprechen. - Nehmen Sie sich Zeit zum Zuhören und versuchen Sie nicht ständig, Gegenargumente zu finden. - Versuchen Sie trotz der Erkrankung einen möglichst geregelten Tagesablauf aufrechtzuerhalten. Vielleicht nützt es Euch etwas. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute! VG Sileick
Hi meine Große ist aktuell in der gleichen Situation,nur das der Hausarzt bis zum ersten Termin beim Psychiater bereits Tabletten verordnet hat. Sie hatte bereits entlastende Angebote in der Schule,aber trotzdem war der Druck zu groß,sie ist jetzt komplett krank geschrieben. Sie muss morgens zu einer bestimmten Zeit aufstehen,und sie hilft ein bisschen im Haushalt,aber eher dass sie Spass dabei hat,wir kochen zum Beispiel zusammen. Wir gehen jeden Nachmittag eine Runde spazieren,findet sie zwar nicht so prickelnd,aber Bewegung und frische Luft muss sein. Eine Tagesstruktur ist wichtig. Wenn selbst Sport zu stressig für ihn ist dann kann das durchaus sein,meiner Tochter ist selbst das aufstehen schon zuviel,und ich kenne einige Menschen mit Depressionen,wo die Krankheit quasi das ganze Leben auf Eis gelegt hat.
Wurde medizinisch schon alles untersucht? Blutbild? Vitamin D Spiegel nachgeschaut und alle Hormone gecheckt? Ein Mangel kann die Problematik verstärken..
Habe keine Erfahrung mit eigenen depressiven Kindern, aber mit depressiven Jugendlichen auf Arbeit. Wer hat denn die Diagnose gestellt? Falls es ein Jugendpsychiater oder Arzt war, kann diese Person zur Überbrückung Antidepressiva verschreiben. Auch diese müssen erst eine Weile eingenommen werden bis sich Wirkung zeigt, und sie können aus dem allerschlimmsten Loch heraushelfen. Bei mittelgradiger Depression fällt es ihm vermutlich auch schon schwer, aus dem Bett zu steigen, da wirkt ein Medikament schon mal als Hilfsmittel. Falls es die Jugendpsychologin war, würde ich sie fragen, ob sie jemanden empfehlen kann. Psychologen dürfen keine Medikamente verschreiben. Der Grat zwischen Motivieren und Nerven (im Sinne von "Mich versteht eh keiner") ist schmal. Ihm hilft es sicher schon, wenn du deine Unsicherheiten ansprichst und ihn mit einbeziehst, Was du tun kannst, um ihm zu helfen. Viele Depressive merken selbst, dass ihnen eine Tagesstruktur gut tut, schaffen es aber ab mittelgradigem Stadium nicht, eigenen Antrieb zu finden. Zwingen kannst du ihn zu nichts, aber du kannst bzw solltest ihm immer wieder Angebote machen. Wenn er es schafft, zum Einkaufen zu gehen, Ist das schon ein Erfolg. Bewegung und Sport ist wichtig bei Depressionen, aber oft erst unter Medikamenten möglich.
Ich schließe mich dem an, was Ruto schreibt und außerdem will ich mal schreiben, weil hier so viele Haustiere empfehlen, ich habe auch einen ganz lieben Tierschutzhund bekommen, ich wollte immer einen Hund haben und hatte auch die Hoffnung, dass er meinem Sohn gut tut, jetzt nach ungefähr 5 Jahren Hund im Haus, die Depression ist schon seit 3 Jahren vorbei, hat mein Kind ein bisschen Interesse an dem Hund bekommen. Damals war der Hund ganz viel mehr für mich, er tat mir so gut in der harten Zeit, er sollte zwar für das Kind sein, aber dem Kind war das Tier piepegal. Also tut euch das mit dem Haustier nur an, wenn ihr da 100%ig hintersteht, alles andere wäre auch dem Tier gegenüber völlig unfair
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