Maluna
Hallo in die Runde, Nun verfasse ich doch mal einen Post zu diesem Thema. Wir wurden die letzten Monate immer wieder mit dem Thema Tod/Sterben konfrontiert. Zuerst die Uroma, das kam wenig überraschend und da die Kinder sie ohnehin kaum kannten, kamen da wenig Nachfragen seitens der Kinder, bzw. es wurde eben einfach so hingenommen. Dann das Pferd, welches meine Große immer wieder reiten durfte. Auch das wurde noch recht problemlos verdaut. Dann ist jedoch in unserem Bekanntenkreis ein Baby kurz vor dem ET verstorben, meine Tochter hat mich weinen sehen, meine Trauer ubd Betroffenheit miterlebt. Dann starb noch der Vater einer Freundin (meine Tochter kannte ihn). Obwohl sie erst ganz frisch 3 Jahre alt ist, beschäftigt sie das nun sehr, sie stellt viele Fragen. Bisher habe ich ehrlich geantwortet, aber dennoch versucht, keine Ängste auszulösen. Das hat nicht wirklich geklappt. Sie will sehr genau wissen, warum man sterben muss, und dummerweise habe ich in einem dieser Gespräche mal gesagt, dass jeder irgendwann sterben muss. Daraufhin hat sie mich natürlich gefragt, ob sie auch mal sterben muss. Ich wollte nicht lügen, habe bejaht, aber gesagt, dass das noch sehr sehr lange dauern wird und sie da noch gar nicht daran denken muss. Dennoch weint sie jetzt manchmal einfach aus dem Nichts los und sagt, sie will nicht sterben. Ich versuche ihr dann zu vermitteln, dass es zum Leben dazu gehört und dass es für.diejenigen, die gestorben sind, auch nicht schlimm ist, weil es nicht weh tut. Irgendwie versuche ich immer dahingehend zu argumentieren, dass nicht zu leben ja "normal" ist, man hat ja schon sehr lange nicht existiert und das war nicht schlimm. Aber da sie noch nicht wirklich vorstellen kann, dass es mal eine Zeit gab, in der es sie noch nicht gab, ist das natürlich zu abstrakt. Also sage ich eben so Zeug wie dass es noch gaaaaanz lange dauert, man aber keine Angst davor haben müsse und tot sein nicht weh tut. Eigentlich sind wir nicht religiös, dennoch habe ich ihr auch schon gesagt, dass man dann in den Himmel kommt, da ich das Gefühl hatte, sie braucht eine "schöne" Erklärung, die ich nicht liefern konnte/kann. Wie habt ihr euren Kleinkindern dieses Thema erklärt?
Kennst du das Lied mich ruft mein Stern ? Abschied heißt hallo Vielleicht hilft es auch. Mir hilft halt dass ich an Gott glaube, aber das ist ja persönlich. Ich wünsche euch dass ihr was findet, dass euch trägt.
Ich glaube, dass ihr da durch müsst. Nicht ZU viel erklären und beschwichtigen. Aktives Zuhören könnte helfen. Also Angst erstmal ernst nehmen, und nicht sofort beschwichtigen und beruhigen. Das tut unserer Tochter, 3 J, zumindest immer gut. Die Erklärungen selbst finde ich völlig ok und habr es auch so gemacht. Unsere Tochter bohrt nämlich auch sehr lange sehr intensiv. Aber vielleicht sehen andere mit mehr Wissen das ja anders - ich bin gespannt. Bücher könntet ihr vielleicht noch versuchen?
Da wir religiös sind, hilft das schon sehr beim Beantworten solcher Fragen. Wir hatten in den letzten 4 Jahren auch diverse Todesfälle - von 50jährigen bis hin zu den Urgroßeltern. Uns hilft auch das Buch "Abschied, Tod und Trauer" aus der Wieso, Weshalb, Warum-Reihe. Die erklärt sachlich, hat bei dem Thema was kommt nach dem Tod aber auch verschiedene Ansätze - je nachdem, woran man glaubt oder auch nicht. Nach jedem Todesfall wird es wieder von den Kindern geholt und wir lesen dann das (mehrfach), was die Kinder gerade beschäftigt. Es ist ja selbst für Erwachsene oft schwer zu fassen - meine Kinder gehen da aber sehr gut damit um.
Auch wenn wir das Thema noch nicht erreicht haben - ich fnde ebenfalls "ein Buch dazu" hilfreich, weil es dem Kind - etwas Sichtbares und Anfaßbares bei diesem unsichtbaren und schwer greifbaren Thema bietet - die Möglichkeit gibt, immer wieder bestimmte Seiten anzugucken, mit oder ohne Eltern, denn es geht ja in dem Alter gar nicht immer um "neue Antworten", sondern z.T. einfach um die Wiederholung. Ein Sachbuch, um Normalität und Fakten zu vermitteln. Eventuell zusätzlich eine Geschichte, um einen Emotionsbogen anzubieten? Es gibt im Internet ein paar Seiten mit Kinderbüchern zum Tod.
Wir haben diverse Bilderbücher zu dem Thema. Ich würde dir einfach mal alle auflisten, du kennst deine Tochter am besten und weißt welches sie an ehesten davon abholen würde. Jedes ist auf seine Weise schön. Ente, Tod und Tulpe Wohin geht die Maus? Lebwohl lieber Dachs Die besten Beerdigungen der Welt Die blaue Bank Die Geschichte vom Fuchs der den Verstand verlor Tschüss kleiner Piepsi Im Garten der Pusteblumen Machs gut Eichhörnchen Außerdem gibt's auf Youtube Knitzsche den kleinsten Philosoph. Da gibt's drei wirklich kurze Videos zum Thema Tod, die haben wir im Kindergarten schon mal geguckt. Die sind auch wirklich sehr schön gemacht, finde ich zumindest. Ebenfalls auf Youtube gibt's den Kurzfilm zu Ente, Tod und Tulpe. Auch schon im Kindergarten geguckt und ich finde den jedes mal einfach sehr hoffnungsvoll.
Wir haben auch Bücher angeschaut und ich habe die Fragen ehrlich beantwortet. Auch, dass wir Menschen nicht wissen, was nach dem Tod passiert, es aber Menschen gibt, die dieses oder jenes glauben. Wir haben dann darüber gesprochen, woran meine Tochter gerne glauben möchte. Ihr Interesse begann mit etwa 3 1/2. mit 4 stellte sie dann auch teils makaber anmutende Fragen. Momentan ist das Thema aber wieder uninteressanter. Normalerweise sind Kinder in dem Alter noch nicht in der Lage, die Endlichkeit des Lebens wirklich zu erfassen. Nach meiner Erfahrung hilft es, ehrlich zu sein, Angebote zu machen, was passieren könnte nach dem Tod - auch mithilfe der aufgezählten Bücher, aber dem ganzen nicht zu viel Bedeutung beizumessen. Wie gesagt erfassen die Kinder das Thema im Kleinkindalter normalerweise noch nicht richtig. Das kommt später…
Das buch Oma wie ist es im Himmel? (Habe ich geschrieben) behandelt fas Thema auch und erzählt vom Leben nach dem Tod, ohne dabei zu religiös zu werden Begriffe sind im hinteren Teil auch nochmal Kind gerecht erklärt. Gibt's bei Amazon für 8 Euro
Wir mussten uns in den letzten Jahren auch intensiv mit dem Tod auseinandersetzen. Als unser zweites Kind kurz vor dem ET verstorben ist, war unser Grosser 3 Jahre alt und wurde in das Thema so richtig reinkatapultiert. Wir haben zusammen getrauert, uns zugehört, gemeinsam geweint aber auch gelacht und konnten so einen sehr schönen Umgang mit dem Thema finden. Was auch geholfen hat, sind folgende Bücher: -"Abschied von der kleinen Raupe" (Thema, dass es nach dem Tod eines nahestenden Wesens für alle weitergeht und wir auch wieder unsere Fröhlichkeit und unser Lachen finden) -"Ein Ort für meine Traurigkeit" (wie geht man mit Traurigkeit um und Bewusstsein, dass Traurigkeit in all ihren Formen in Ordnung ist und zu uns gehören darf) -"Die Brücke hinter den Sternen" (allerdings eher was für etwas grössere Kinder, aber mein Sohn war schon immer sehr bibliophil und mochte Geschichten, darum ging auch das sehr gut. Hier geht es um das "Leben nach dem Tod", nimmt die Angst vor dem Sterben. Es geht aber auch darum, dass die Angst vor dem Sterben sehr normal ist und ernstgenommen werden darf und soll!). Als dann vor einem Jahr mein Schwiegervater an Krebs und mein Onkel fast zeitgleich an ALS starb, merkte man sehr, dass für meinen Sohn der Umgang mit Tod und Trauer ein sehr natürlicher und selbstverständlicher ist - worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich glaube, erklären hilft nicht wirklich. Annehmen meiner Erfahrung nach jedoch umso mehr. Kinder sind sehr gut darin, Dinge einfach anzunehmen und ganz selbstverständlich damit zu leben. Wir Erwachsenen sollten uns da nicht zu viele Gedanken darüber machen, wie man Kindern sowas erklärt oder ihnen die Angst nimmt. Kinder haben nämlich oft einen sehr intuitiven Umgang mit diesen Lebensthemen. Da konnte ich selber sehr, sehr viel von meinem Sohn lernen während der Trauerphase um unser zweites Kind!
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