Elternforum Rund ums Baby

Wechselmodell

Anzeige kindersitze von thule
Wechselmodell

März2021

Beitrag melden

Guten Morgen, kurz zu uns: unser Sohn ist knapp 1,5 Jahre alt, seit ca. 8 Monaten sind wir getrennt, er lebt bei mir, sieht den Papa regelmäßig und oft, die beiden haben von Anfang an eine ganz tolle Bindung, die auch durch seinen Auszug Gott sei Dank nicht gelitten hat. Gestern beim Abholen sagte sein Papa zu mir, dass er ihn gerne mehr sehen würde, vor allem unter der Woche. Also mache ich mir seit gestern Abend über die Möglichkeit des Wechselmodells Gedanken, hab mal ein Bisschen gegoogelt und weiß noch nicht so ganz, was ich davon halten soll. Ich habe irgendwie Angst, dass der Kleine darunter leidet, durch dieses Hin und Her und dass es am Ende nur für uns Eltern Vorteile bringt, weil wir ihn beide natürlich am liebsten so viel wie möglich sehen wollen. Nun zu meiner Frage: Habt ihr Erfahrungen mit dem Wechselmodell? Gerne sowohl positive als auch negative, Gründe, warum ihr euch dafür/dagegen entschieden habt, ... Vielen Dank im Voraus


User-1721826469

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Wenn das Kind noch so klein ist, ist so ein Wechsel, in welcher Form auch immer, natürlich anstrengend, sowohl für das Kind als auch Eltern. Gleichzeitig wird sich euer Kind aber mit allem sehr gut arrangieren können, wenn die Eltern hinter der Entscheidung stehen und sich damit wohlfühlen. Und mehr von seinem Papa zu haben ist doch etwas sehr tolles. Er wird damit aufwachsen und es als ganz normal ansehen. Das wird besser sein als dann plötzlich mit 5 Jahren alles zu ändern. Das Wichtigste wird sein, wie ihr als Eltern damit umgeht. Und da habt ihr ja vielen getrennt lebenden schon etwas voraus: ihr scheint euch bisher gut damit auseinandersetzen zu können und normal darüber reden zu können. Toll :)


zwergchen1984

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Wie oft sehen sich die beiden denn aktuell? Jedes Wochenende und ein-zweimal in der Woche? Dann ist es doch schon sehr oft. Übernachtet euer Sohn beim Papa?


März2021

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von zwergchen1984

3 x im Monat ist er für 2 - 3 Nächte dort, anders ist es momentan wegen seiner Arbeitszeiten nicht machbar, daher der Gedanke in Teilzeit zu arbeiten, damit die beiden mehr Zeit haben Wenn der Kleine dort ist, übernachtet er immer da, "nur tagsüber " ist er nie beim Papa.


misssilence

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von zwergchen1984

@zwergchen Wo ist das bitte "oft"? Vielleicht öfter als üblich, aber sicher nicht so oft, wie ein Elternteil sein Kind sehen sollte.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Unsere Freunde leben so ein Wechsel-Modell seit über einem Jahr. Der Kleine ist 3 Tage beim Papa, drei Tage bei Mama, am Sonntag gibt es eine gemeinsame Unternehmung (z.B. Spielplatz) und die Übernachtung bei Mama (also nur das Kind). Funktioniert für alle wunderbar und das Kind hat ein sehr enges und vertrautes Verhältnis wie mit der Mama, so auch mit dem Papa.


die_ente_macht_nagnag

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Ich kenne es von Bekannten, die haben sich kurz nach der Geburt des Kindes getrennt haben und seither im Wechselmodel (2 Wochen Papa und 2 Wochen Mama). Es funktioniert ganz gut, das Kind (mittlerweile 8 Jahre) kennt es nicht anders. Es ist von Vorteil, dass sie nicht weit weg voneinander wohnen. Das wird mit zunehmenden Alter wichtiger, wegen Kita, Schule, Ärzte, Freunde ... Fahrerei allgemein. Andere Freunde von uns leben das Nestmodell. Das ist für die Kinder gut aber finanziell und im Alltag stoßen die Beiden an ihre Grenzen (zudem leben sie in Mü).


Fru

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Wie machen das seit 15 Jahren mit fast täglichem Wechsel. Unsere Tochter möchte es nicht anders . Läuft super. Grundvoraussetzung ist, dass die Eltern klar kommen


LeLuFe21

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Ich kenne das von einer Freundin, die Kinder werden jetzt 17J. und 15J. kennen es von Klein auf an nicht anders. Wohnen 3 Tage bei Papa 3 Tage bei Mama und der Sonntag wechselt. Die Eltern wohnen nicht weit auseinander, Schule und Freundeskreis stellt kein Problem da. Die Kinder finde es gut. Wollen auch nichts daran ändern. Die Eltern haben sich kurz vor der Geburt des zweiten Kindes getrennt. Konnten und können aber gut miteinander reden, sind befreundet. Keiner ist Eifersüchtig auf den anderen. Schwierig bis unmöglich wird es, wenn die Eltern weit auseinander wohnen. Schule nur mit langer Fahrzeit erreicht wird, Freunde treffen bei einem Elternteil kaum möglich ist. Oder wenn die Eltern nicht gut miteinander reden können. Denn es gibt immer wieder etwas zu besprechen, sie es schulisch oder Krankheit oder Urlaub oder Feiertage ...


sunnydani

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Geht es arbeitstechnisch überhaupt beim Vater? Denn beim Wechselmodell ist das Kind dann ja klassischerweise tage- oder wochenweise (je nachdem, wie ihr das einteilt) mal bei Mutter und mal bei Vater. Wenn er aber arbeitet, kann er das dann bei so einem kleinen Kind schon leisten, dass er da dann die komplette Betreuung in seiner Zeit übernimmt? Wird euer Kind schon fremdbetreut oder bist du noch in Elternzeit? Wohnt ihr nahe genug zusammen? Dann ist es für das Kind nämlich leichter, auch für später, mit den Schulwegen, Freunden, etc. Wenn es von allen Gegebenheiten her klappt, kann es sicher auch toll sein, aber ich würde genau überlegen bzw. auch mit dem Vater sprechen, wie er sich das vorstellt und wie es dann klappen könnte. Die andere Möglichkeit wäre natürlich noch, dass dein Kind weiterhin bei dir lebt, der Vater es aber einfach öfter sehen kann, also dass du mit ihm eben zusätzliche Tage vereinbarst, die er das Kind sehen bzw. bei sich haben darf. Ich kenne nur eine Freundin meiner jüngsten Schwester, die mittlerweile 15 Jahre alt ist, die das Wechselmodell lebt, seit sie 8 Jahre alt ist. Sie wechselt wochenweise, also eine Woche bei Mama, eine Woche bei Papa. Sie hat auch alles doppelt, um nicht immer Koffer packen zu müssen. Sie sagt, die ersten Jahre über fand sie es nicht so toll, weil sie einfach nirgends das Gefühl hatte, richtig zu Hause zu sein und sie das ständige Hin und Her teilweise gestresst hatte. Mittlerweile hat sie sich aber daran gewöhnt und findet es gut, dass sie beide Elternteile gleich oft sieht/hat. Ich denke, es gibt kein Richtig oder Falsch. Zu jeder Familie passt was anderes. Versuch in dich hinein zu hören, was für dich passen könnte bzw. besprich es mit dem Vater, wie und was auch er sich vorstellen könnte. Alles Gute!


März2021

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von sunnydani

Noch arbeitet er Vollzeit und in Schichten und ich bin noch in Elternzeit. In den Kindergarten geht der Kleine nächstes Jahr im August erst. Die Überlegung war, ob der Papa dann die Stunden reduziert, dann könnte ich auch gleichzeitig wieder in Teilzeit anfangen, ohne, dass wir auf eine Fremdbetreuung angewiesen wären. Zudem hat er seine Eltern im Haus, beide schon in Rente, von daher sehe ich da kein Problem. Dieses Gefühl von nirgends richtig zuhause zu sein, das ist glaube ich meine größte Angst was den Kleinen betrifft, andererseits fände ich es auch für ihn schön, er hätte mehr Zeit mit seinem Papa. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, ich werde mir nochmal Gedanken machen und dann mal ausführlich mit ihm drüber sprechen.


zwergchen1984

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Ich denke, euer Sohn wird es nicht anders kennen. Er ist noch klein. Die Freundin von Sunnys Schwester war bereits 8. Meine Schwester hatte das WM ebenfalls im Sinn, als sie sich trennte, war das Kind knapp 4. Doch das Verhältnis zwischen den beiden Eltern ist sehr schwierig, der KV macht gern was er will und dreht sich seine Welt auch gerne so hin, damit es passt. Inkl. Lügen. Also hat meine Schwester Abstand genommen von der Idee mit dem Wechselmodel. Bei euch sind die Voraussetzungen ganz, ganz anders, es sieht bei euch hervorragend aus. Sprecht gemeinsam über eure Vorstellungen, auch über Sorgen und Ängste was das Wechselmodel betrifft. Wenn ihr gemeinsam an einem Strang zieht, euch auch bei Schwierigkeiten vernünftig mit einander reden könnt, kurz: euer Sohn im Mittelpunkt steht, dann sehe ich da keine Probleme.


Cajetana

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Eine Freundin von mir ist mit Wechselmodell groß geworden und sie sagt (ist mittlerweile Mitte 30), dass sie es gar nicht mochte und teilweise sehr darunter gelitten habe. Sie fühlte sich nirgendwo so richtig zu Hause, hatte jeden Sonntag (Tag des Wechsels) ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Elternteil, das sie verlassen musste… Das wird aber natürlich auch was Individuelles sein, vllt hatten es ihre Eltern auch nicht so gut kommuniziert oder andere Rahmenbedingungen hatten nicht gestimmt- das kann ich nicht beurteilen. Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass ihr zusammen zu einer Lösung kommt, mit der ihr beide zufrieden seid, ich denke, das wird euer Kind auch spüren.


JakobsMutti

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Ich selber habe keine Erfahrungen mit dem Wechselmodell (kenne es aber von anderen Eltern und Kindern inklusive anderer Umgangsmodelle) - und glaube daher, dass eher das Verhältnis zwischen den Eltern eine ganz tragende Rolle spielt. Beispielsweise hat eine Freundin von mir in der Zeit, in der, der Vater das Kind betreut, keinerlei Kontakt zu ihrer Tochter (der KV wünscht das so) und das stelle ich mir auf Dauer viel belastender vor. Es gibt ja auch zig Familien, wo tatsächlich nur ein Elternteil hauptsächlich für die Betreuung zuständig ist, weil der andere viel arbeitet und nur am Wochenende das Kind zu Gesicht bekommt. Ich glaube am wichtigsten ist die Verlässlichkeit beider Elternteile und die Möglichkeit jederzeit mit dem jeweils anderen Elternteil in Kontakt treten zu können (sei es mal ein spontaner Anruf). Und da seid ihr doch beide auf einem sehr guten Weg! Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr das gemeinsam gut gewuppt bekommt! Hier ist es nämlich leider so, dass der KV gar keinen Kontakt mehr zum Kind haben will und es schon seit über einem Jahr keinen Kontakt mehr gibt, was ich unglaublich schade und traurig finde. Ich habe mir wirklich den arsch aufgerissen, aber manchmal soll es leider so sein!


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Freunde von uns haben es gelebt mit 4 Kindern (3 von ihr 1 von ihm). Die waren aber alle schon Schüler und gingen immer in ihrr gewohnte Schule. Wechsel war mitten in der Woche. Wochenenden fest durchgeplant. Entweder waren alle Kinder da oder keins. Großer Vorteil: Beide Elternteile kennen das Kind im Alltag und am Wochenende. Der Vorwurf, dass der Vater nur das Sonntagsgesicht des Kindes kennt, fällt damit weg. Zur Vermeidung von Fremdbetreuung ist das Wechselmodell aber nicht geeignet. Wie willst du denn das organisieren? Er arbeitet Mo-Do, du Do-Fr?? Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung. Trini


März2021

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, natürlich soll dadurch keine Fremdbetreuung vermieden werden


kattta

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

ich kenne zwei Trennungsfamilien, die sich für das Netsmodell entschieden haben. Also Kinder bleiben immer zu Hause und die Elteren kommen und gehen wechselweise. Für die Kinder sehr entspannt. Aber das setzt voraus, daß man ein Ausweichquartier hat und wahrscheinlich eben auch einen langjährig vorher gemeinsam gelebten Alltag. Wechselmodell machen ja viele und die Kinder sind das ja dann auch gewohnt. von daher...


lymue92

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Alles was ich über's Wechselmodell weiß ist, dass die Unterhaltspflicht fürs Kind entfällt. Denn das Kind lebt ja nicht mehr überwiegend bei einem Elternteil. Sprich: ihr müsst es euch auch leisten können. Aktuell hast du Elterngeld, Unterhalt und Kindergeld. Ggf noch was zur Aufstockung. Unterhalt fällt dann weg. Ob du ihm die Hälfte vom Kindergeld geben müsstest weiß ich nicht. Ihr müsstet auch entweder immer beim Wechsel viel packen und schleppen oder halt doppelt kaufen. Geht dann ins Geld. Wahrscheinlich würdet ihr beide Wohngeld oder aufstockendes Hartz 4 brauchen. Das sollte zumindest auch berücksichtigt werden. Alternativ könnt ihr die Wochentage ausweiten. Er holt den kleinen (nur Beispieltage) immer Dienstags und geht zum Eltern -Kind-Turnen und einen weiteren Tag für Spielplatz oder so. So hast du zweimal die Woche Zeit für dich. Ohne finanzielle Einbußen für euch beide und er hat dennoch mehr Zeit mit dem kleinen.


März2021

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lymue92

Ja, die Finanzen sind ein wichtiger Punkt, danke für deinen Beitrag. Natürlich muss (wenn es dazu kommt) jeder erstmal mit seinem Arbeitgeber sprechen und man müsste sich genauer informieren, aber wenn es so klappen sollte wie ich es mir überlegt habe, ist es für uns beide finanziell zu stemmen, ohne irgendwelche Gelder zu beantragen und ohne, dass man jeden Cent 3 x rumdrehen muss


lilly1211

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lymue92

Wie kommst du nur auf diesen Unfug und verbreitest das auch noch? Wieso sollte Unterhalt entfallen? Es KÖNNTE sich zufällig so ergeben dass die gegenseitige Unterhaltszahlung sich aufhebt. Und zwar dann wenn beide gleich viel zahlen müssen. In allen anderen Fällen entfällt der Unterhalt nicht! Wieso sollten sie beide auf Wohngeld oder gar Hartz IV angewiesen sein? Manchmal frage ich mich weshalb jemand andere User so verunsichert und was das soll. Wenn man es eben NICHT weiß muss man sich ja nicht äußern.


lilly1211

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Lass dich nicht verunsichern! Ich finde deine Gedanken toll! Macht das ruhig so wenn es für euch passt.


Neverland

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lymue92

Das Unterhalt wegfällt stimmt.nicht. wie soll das auch gehen wenn Unterhalt vom einkommem abhängt? Das geht nur auf wenn beide ähnlich verdienen.


misssilence

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lymue92

Und nur wegen Unterhalt soll dem Kind und dem Vater die Möglichkeit genommen werden, dass sie ein Familienleben zusammen haben können? Das ist menschlich unglaublich traurig.


März2021

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von misssilence

Da hast du vollkommen Recht! Natürlich würde ich mir, rein finanziell gesehen, besser stehen, wenn ich Kindesunterhalt und Betreuungsunterhalt kassiere. Aber es ist eben nicht nur mein Kind, der Papa will ihn mehr sehen, und der Kleine freut sich auch unendlich seinen Papa mehr zu sehen. Dann habe ich halt mehr "kinderfreie" Zeit, in der ich halt arbeiten kann und mir den fehlenden Unterhalt erarbeiten kann.


misssilence

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Das finde ich auch die richtige Einstellung - für mich :) Ich bin aber eh der Meinung, dass beide Eltern gleiches Recht am Kind haben und das Kind ein Recht auf beide Eltern. Und da sollte Unterhalt keine Rolle spielen, wie du schon sagst, der fehlende lässt sich durch eigene Erwerbstätigkeit ausgleichen, die einem auch langfristig mehr bringt (Rente, dauerhafte Beschäftigung etc).


Neverland

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Probiert es doch einfach aus. Sofern dein ex noch keine EZ eingereicht hatte, kann er das doch jetzt mit 7 wochen Vorlauf machen. In der Zeit reduziert er dann seine AZ und arbeitet nur TZ. Du bist scheinbar ja noch in EZ. Wenn beide AG mitspielen, klappt es sogar ohne Fremdbetreuung. So ungewöhnlich ist das heute nicht mehr das beide Eltern reduzieren und das dann teilen.


MamaMarie16

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Ich bin dagegen. Es wurde beendet bzw. wieder mehr Zeit bei Mama eingeführt, da die Kleine sehr darunter litt. Auch die Kita hat es bemerkt und sich in die Diskussion mit eingeklinkt, da das Verhalten auffällig war. Seit Papa alle 2 Wochen lange WEs hat (Do bis Mo) sind alle viel entspannter.


Schmetterfink

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von März2021

Wenn das räumlich und zeitlich gut funktioniert, warum nicht. Ich bin ein typisches "jedes zweite Wochenende und die Hälfte der Ferien"-Kind. Fand ich immer doof. Wochenenden sind so kurz, kaum ist man angekommen, ist man schon wieder weg. Je älter ich wurde, desto mehr habe ich mich als "Fremdkörper" in der Familie meines Vaters gefühlt, ich war einfach nie voll dabei, habe immer alles verpasst. Nun war das in den 80er/90er Jahren halt Standard und mein Vater und meine Mutter haben eh zu weit auseinander gewohnt, als dass es während der Schulzeit im Wechselmodell funktioniert hätte. Die Tochter einer ehemaligen Kollegin zieht mit ihrem Mann das Nestmodell durch, seit sie sich getrennt haben. Das scheint super zu funktionieren, v.a. für alle Seiten sehr flexibel. Das Kind lebt in der Familienwohnung, fußläufig zu Kindergarten bzw. jetzt Schule, die Eltern haben je ein eigenes Zimmer in der Wohnung (abschließbar) und teilen sich eine 2-Zimmer Wohnung als WG, in der auch jeder sein eigenes abschließbares Zimmer hat [da ist natürlich Platz bzw. Zimmerzahl schon ein limitierender Faktor]. Mama war jetzt gerade mit der Tochter im Urlaub, das Kind ist dann zurück in die Familienwohnung, da wartete schon Papa, der dann das Kind erstmal für sich hatte, nachdem sie sich lange nicht gesehen haben und Mama hat den Urlaub vom Urlaub genossen. Das klappt aber vermutlich nur, solange keine anderen Partner und v.a. in der neuen Beziehung keine neuen Kinder mit im Bild sind. Der Mann einer Freundin möchte jetzt nach zwei Jahren das Wechselmodell - das Kind ist jetzt gerade eingeschult, Papa wohnt im Moment 70 km weit entfernt, arbeitet in die andere Richtung und gerade weiß niemand, wie er sich da ein Wechselmodell vorstellt. Dazu läuft die Scheidung nicht sonderlich harmonisch, die ganze Trennung war schon recht wenig harmonisch. Mama und Kind haben sich gerade wieder eingegroovt in ihren neuen Umständen... Im Prinzip glaube ich, dass das Wechselmodell für Kinder super sein kann, wenn man es denn anständig auf- und durchzieht. Der Kontakt bleibt zu beiden Eltern gut, beide Elternteile können sich an kindfreien Tagen voll auf die Arbeit und auf sich konzentieren, beiden haben gleich viel Zeit für sich, niemand darf nur das Wochenend-Party-Fun Elternteil spielen, sondern beide müssen auch tatsächlich den Alltag mit dem Kind leben und organisieren. Das klappt aber eben nur, wenn beide ihren Lebensmittelpunkt an den Lebensmittelpunkt des Kindes verlagern und wenn die Kommunikation da ist. Sonst stelle ich mir das durchaus schwierig vor. Kinder leiden glaub ich fast mehr darunter, wenn ein Elternteil sie "verlässt", sie also z.B. Papa nur 2 Tage alle zwei Wochen sehen können. Das ist halt echt wenig, gerade wenn die Kinder älter werden, Schule, Schulfreunde und eigene Hobbys dazu kommen. Ich hätte z.B. nie einen Sport machen können, in dem am Wochenende regelmäßig irgendwas stattgefunden hätte. Training wäre schließlich an meinem Lebensmittelpunkt gewesen, mein Vater hätte mich nie im Leben für ein Fußballspiel o.ä. jeden Samstag zwei Stunden durch die Gegend gekarrt.