Elternforum Rund ums Baby

Was passiert bei einem Notfall mit Baby

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Was passiert bei einem Notfall mit Baby

Belly-Monkey

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Da ich gerade eben mit stechenden Bauchschmerzen aufgewacht bin (ist schon wieder besser, wahrscheinlich nur Blähungen oder so), wirbelt in meinem Kopf jetzt eine Frage herum, über die ich mir bisher nicht wirklich Gedanken gemacht habe. Vielleicht weiß hier ja jemand die Antwort darauf: Was passiert eigentlich mit meinem Baby, wenn ich notfallmäßig ins Krankenhaus müsste? Ich bin alleinerziehend (es gibt keinen Vater der informiert werden könnte/müsste), meine Familie wohnt gute 5 Autostunden entfernt, die einzige Freundin, der ich den Kleinen anvertrauen würde, wohnt auch eine Stunde entfernt (wobei diese selbst ein Baby hat und deswegen auch nicht einfach springen kann). Wenn ich jetzt also den Notarzt rufen müsste, weil ich z.B. wegen einer Blinddarmentzündung oder -durchbruchs so schnell wie möglich operiert werden müsste... was passiert dann mit dem Kleinen? Wer kümmert sich dann in dieser akuten Zeitspanne um ihn? Vor allem, wenn es mitten in der Nacht ist ... Ich hoffe natürlich, dass es niemals zu so einer Situation kommen wird, aber wenn, dann ist es für einen selbst bestimmt "angenehmer", wenn man weiß, wie das in solch einer Ausnahmesituation läuft.


Tigerblume

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Da gibt es keinen einheitlichen Plan, aber Du kannst sicher sein dass Dein Baby gut versorgt werden wird. In der Regel wird die Polizei dazugeholt, die haben den direkten Draht zu Pflegefamilien die auf solche Situationen vorbereitet sind und damit auch Erfahrung haben. Bis dahin wird entweder ein zusätzliches Fahrzeug alarmiert dessen Besatzung sich um Dein Kind kümmert (z.B. ein Krankentransport). Oder das Kriseninterventionsteam wird hinzugezogen die vorübergehend die Versorgung übernehmen können. Es findet sich immer jemand!


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Tigerblume

Super, danke für deine schnelle, nächtliche Antwort < 3 Dann können sich die Gedankenkreise jetzt hoffentlich auflösen und stattdessen dem Schlaf platz machen


Pino

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Bei einem Praktikum im Krankenhaus hab ich mal ein Neugeborenes gehütet, als die alleinerziehende Mutter dringend ein MRT von der Wirbelsäule brauchte, weil sich durch die PDA was infiziert hatte. Vor kurzem hatte ich auch eine Patientin mit Blinddarmentzündung und kleinen Baby, der man einfach auf der Wöchnerinnenstation ein Zimmer gegeben hat. Da haben dann die Schwestern aufgepasst, wenn sie spontan zu Untersuchungen musste und der Mann nicht da war. Meistens findet sich eine Lösung.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Pino

Das war auch mein spontan erster Gedanke. Aber auch die Vorschreiberin hatte da eine gute Idee. Denk, wenn erstes (Wöchnerinnen Bett, Betreuung im KH) nicht umsetzbar ist, dann greift der oben genannte Fall (Vermittlung an Kurzzeitpflege, o.ä.). So oder so wird ein Baby/Kind nicht allein gelassen, das wäre gesetzlich tatsächlich verboten (staatliche Wächterpflicht).


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Meine Schwägerin war ca 3 Monate nach der Geburt des Kindes im Krankenhaus, wegen einers eventuellen Blinddarmvorfalls. Die wurde auch auf die Wöchnerinnenstation verlegt und das Baby kam mit. Sie ist zwar nicht alleinerziehend, hat aber Vollgestillt und da bringt der Papa ja auch nichts.


janthu

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War bei meiner Schwester genau so.


Parimo

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

ich musste 10 Tage nach Geburt mit rtw ins Krankenhaus und wurde zweimal operiert. Ich hatte zwar einen mann und meine Mutter war sogar da, aber ich wollte partout nicht ohne mein Baby ins Krankenhaus (wegen Stillen...im Nachhinein etwas doof, in dem Moment habe ich so gedacht, nicht ohne mein Baby). Er wurde in der Babyschale mitgenommen und in Krankenhaus haben sich während der OPs die Krankenschestern um ihn gekümmert. Nach der OP durfte er zu mir, als ich sagte, dass ich es möchte/fit bin. Er war dann die nächsten Tage mit mir im Krankenhaus.Allerdings musste ich unterschreiben, dass ich mich komplett ums Baby kümmer. Es wurde mir nichts abgenommen. Ohne meinen Mann hätte ich es nicht geschafft glaube ich, ich konnte ihn ja nicht mal wickeln. Aber ab da kannst du dich ja dann organisieren. Im Notfallmoment wird dein Baby versorgt. Hiffe,dass du nicht in die Situation kommst!!


Pumpum090120

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Antwort auf Beitrag von Parimo

Wir haben damals ein Info Paket von der Stadt bekommen mit einem Flyer vom Jugendamt. Dort war eine Notfallnummer Zwecks Notbetreuung aufgrund Arbeit, Kita Ausfall, medizinischer Notfall der Eltern oder zwingend notwendige Untersuchungen der Eltern falls kein Babysitter vorhanden ist. Die würden dann dementsprechend jemanden schicken sofort. Vielleicht dort mal nach fragen obs sowas auch gibt. In unseren Fall, obwohl ich verheiratet bin, hätte ich auch nur meinen Mann oder eine Nachbarin die aber selbst 2 kleine Kinder hat. Mein Vater, Paten meines Sohnes oder meine Schwiegermutter wohnen gute 40 bis 70 Minuten entfernt. Aber ich weiß aus dem Bekanntenkreis das im Notfall das Kind erstmal mit darf und wenn absolut keine andere Betreuung zu organisieren wäre es auch da bleiben darf mit im Krankenhaus. Aber jenachdem wirds schwer sein das Kind zu betreuen. Sollte es der Blinddarm sein, dieser könne bestenfalls per Bauchspiegelung entfernt werden wäre das betreuen den 1. Tag nach der OP eigentlich möglich. Für sowas sollte man aber dennoch immer einen Notfallplan haben.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Wie schon geschrieben, wird für die Versorgung gesorgt. ABER: überleg dir einen Plan für nach dem akuten Notfall. Wenn du zB im Koma oder längere Zeit auf Intensiv liegst - soll dein Kind dann von Fremden längere Zeit betreut werden? Wie gut kann eine Bindung zu deinen Eltern trotz Fahrtzeit aufgebaut werden? Was soll geschehen, wenn du stirbst - Stichwort Sorgerechtsverfügung. Ich würde mir darum auch Gedanken machen und vorsorgen.


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Tatsächlich hat mein Sohn sowohl zu meiner Mutter als auch zu meinem Bruder (mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben) trotz der Entfernung eine sehr gute Bindung, da hier täglich morgens und abends per Videocall Kontakt hergestellt wird. Das mit der Sorgerechtsverfügung ist aber ein guter Hinweis. Ich dachte bisher, dass der Kleine in diesem Fall wie selbstverständlich dann zu meiner Mutter oder meinem Bruder kommt (eben zum nächsten Verwandten), aber das scheint ja gar nicht unbedingt der Fall zu sein das ist wirklich gut zu wissen.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Das passiert leider nicht automatisch, da braucht es eine Verfügung. Du kannst dann sogar eine Reihenfolge an Leuten angeben, die dann nach dem Tod gefragt werden. Erst wenn alle ablehnen, greift die sonst gültige Vorgehensweise, nämlich der Staat mit Vormundschaft. Kein schönes Thema, aber wenn du dir eh gerade Gedanken machst, ist es sicher sinnvoll, da auch gleich vorzusorgen.


angi159

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Hallo, ich hatte eine Not-Op als mein Kind 8 Monate war. Da war ich auf der Entbindungsstation untergebracht, weil ich das Baby unbedingt mitnehmen wollte. Ich durfte eigentlich nicht, hab's aber einfach gemacht und dann war es plötzlich überhaupt kein Problem. Ich habe viel gestillt und hatte keine Bock auf Milchstau, daran haben die Ärzte nämlich gar nicht gedacht. Mein Mann hat während der OP aufgepasst, aber das hätten sonst die Pfleger gemacht. Danach habe ich mich gekümmert und die Pflegekräfte haben mir geholfen. Lg


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Eigentlich ist dies für dich auch eine gute Gelegenheit, dir darüber Gedanken zu machen, was passiert, wenn du akut ernsthaft krank bist und/oder komplett ausfällst. Wenn du alleinerziehend mit Kind lebst und beispielweise stürzt und bewegungsunfähig wirst oder über längere Zeit bewusstlos bist: Gibt es jemanden, mit dem du mindestens einmal täglich Lebenszeichen austauschst? Wie schnell würde klar werden, dass du nicht ansprechbar bist, womöglich medizinische Hilfe benötigst und/oder dein Kind hilflos und unversorgt ist? Ich denke, bei Alleinerziehenden lohnt es sich, da vorausschauend etwas zu organisieren, bspw. eine tägliche Telefonkette von mehreren Personen, mindestens morgens und abends. Einen Schlüssel zu hinterlegen. Eine Vollmacht ausgestellt haben. Eine Notfalltasche gepackt zu haben. Etc.


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Pamo

In der Tat wird hier jeden Morgen und Abend mit meiner Mutter telefoniert und meistens ruft sie auch zur Mittagszeit einmal kurz an. Es würde also definitiv zügig auffallen, wenn ich nicht ansprechbar wäre. Notfalltasche habe ich hier tatsächlich auch stehen. Aber es wäre wohl wirklich ratsam, sich mal hinzusetzen und alles für den Worst Case vorzubereiten bzgl Vollmachten, Testament... an so etwas denkt man in der Blüte seines Lebens ja eher weniger. Oder will nicht dran denken. Aber da werde ich mich jetzt auf jeden Fall mal dransetzen.


Loretta1

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Hallo, als meine im Kindergartenalter waren, kannte ich eine Mutter, die hatte ein KiGa-Kind und noch ein Baby, alleinerziehend, zur Familie nicht wirklich Kontakt... Die hatte einen Unfall daheim, musste sofort ins Krankenhaus. Es wurde die Polizei gerufen und die organisierten eine Pflegefamilie für die Kinder (beide in eine Familie). Die Mama kam nach vielleicht einer Woche wieder heim, die Kinder blieben seither bei der Pflegefamilie. Und man half ihr auch danach noch, jemand für Haushalt und Kinderbetreuung zu organisieren, da sie noch sehr gehandicapt war. Sie war sehr dankbar, auch wie alles so gut geklappt hatte. Die Pflege-Mama hat dann ja auch das KiGa-Kind in den Kindergarten gebracht und geholt. Die waren "Abruf-Familie" für Notfälle wie diesen und andere - und springen spontan ein, auch nachts. Toll, dass es solche Familien gibt ! Lg, Lore


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Vielen Dank an euch alle für euer Know How und eure Erfahrungsberichte. Das hat zum einen Licht ins Dunkel gebracht und zum anderen gute Anstöße gegeben. Danke.