Kärchen
Ich brauche mal wieder Erfahrungen und Rechtswissen
Wir ziehen nun nach fast 10 Jahren aus einer Mietwohnung aus.
Wir hatten nie Probleme mit dem Vermieter.
Wir haben aber auch nie etwas von ihm gewollt, gebraucht.
Nun soll Übergabe der Wohnung sein. Die Wohnung wurde vor 20 Jahren saniert mit Parkett, Bad und neuer Küche.
Nun stellt sich telefonisch heraus, dass der Vermieter der Auffassung ist, wird seien vor 10 Jahren in eine neue und perfekt sanierte Wohnung eingezogen, was ja definitiv nicht so ist.
Und natürlich sind mittlerweile (20 Jahre!!!), überall kleine Beschädigungen zu sehen.
Einige durch uns, einige durch die Mieter vor uns.
Wir haben alles wieder soweit wir das können in Ordnung gebraucht, aber dass die Wohnung nicht mehr neuwertig ist, ist dich auch mit der (recht hohen Miete in der Großstadt) auch abgegolten, oder?
Es habe bei Einzug ein Übergabe-Protokoll, das ich allerdings nicht habe/nicht mehr finde..
Wie gehe ich bei der Übergabe vor?
Da die Stimmung beim letzten Gespräch nicht gut war und ich befürchte, der Vermieter möchte, das auf meine Kosten für Wohnung erneut saniert wird, werde ich wohl sehr passiv sein. Was der Vermieter nicht sieht/nicht findet.. sein Pech.
Würdet ihr das Protokoll unterschreiben, wenn die Sachen, die gefunden wurden auch Schäden der Vormieter enthalten?
Oder soll ich auf keinen Fall unterschreiben?
Ich hab wirklich ein bisschen Panik vor dieser Übergabe. Vor allem scheint er nach 20 Jahren unbedingt das Parkett auf unsere Kosten abschleifen lassen und sanieren wollen und alle Fenster- und Türrahmen ausbessern lassen zu wollen.
Wir haben jetzt nochmal Bohrlöcher in den Wänden geschlossen, gestrichen, das Parkett nochmal schon eingeölt, natürlich alles gesäubert (auch einfach, damit es der Nachmieter nett hat).
Der Vermieter hat schon dazu gefordert, wird müssten dies durch eine Fachfirma machen lassen.
Bitte nicht falsch verstehen, sollten die 2 Parkett-Bretter, die wir auf dem Gewissen haben (gestopfte Löchlein, weil etwas drauf gefallen ist, ausgetauscht werden.. damit hätte ich kein Problem. Aber die ganze Wohnung ???
Danke Euch für Eure Erfahrungen, Rechtliches Wissen und Meinungen.
Hallo, hatte ich noch nie (habe allerdings auch als Studentin in ziemlichen "Bruchbuden" gewohnt, was den Vermietern bekannt war). Wende Dich zeitnah an den Mieterschutzbund, die wissen, was da rechtmäßig und was nicht ist. "Zur Not" musst Du da Mitglied werden, aber in Deinem Fall könnte Dir das ja viel Geld sparen. Viele Grüße
Mach aufjedenfall vor der Übergabe Fotos von der Wohnung. Mach die Übergabe nicht alleine, sodass du einen Zeugen hast. Wir sind gerade in Endphase mit Anwalt und Amtsgericht, das uns der exvermieter unsere Kaution zurück zahlt. Wir sind echt froh über foto Beweise und Zeugen, weil unser exvermieter nie Protokolle geschrieben hat und auch sich nie auf einschreiben gemeldet hat, bis er vom Amtsgericht gehört hat. Such nochmal nach dem Protokoll. Und wenn du es nicht findest bittest du den Vermieter um eine Kopie. Theoretisch müsste er das alte Übergabe Protokoll ja noch haben und bei der Übergabe mitnehmen. Alles andere was die Renovierung nach 10 Jahren angeht kann ich dir nicht beantworten. Aber sonst vielleicht mal beim mieterschutzbund nachfragen oder es beantwortet dir hier jemand.
Hallo, ich würde mich auch an den Mieterschutzbund wenden bzw. einen Rechtsanwalt. Alles Gute!
Um was für Schäden geht es denn genau? Aufkommen musst du nur für Schäden, die über eine normale Nutzung hinausgehen. im Wenn Schönheitsreparaturen und eine Reinigung im Mietvertrag vorgesehen sind, hast du das Recht, das selbst zu machen. Die Löcher im Parkett könnten als übermäßige Abnutzung gelten. Da ist die Frage, ob man die Planken einzeln austauschen/abschleifen kann. Nach meiner Erfahrung probieren Vermieter gerne bei Auszügen, möglichst viele Kosten auf Mieter abzuwälzen, gerade wenn nach langer Mietdauer ohnehin eine Renovierung ansteht. Da würde ich erst einmal selbstbewusst auftreten. Zum Übergabetermin am besten nicht alleine gehen, zur Unterzeichnung des Protokolls bist du nicht verpflichtet.
Eine Wohnung unterliegt der normalen Abnutzung (insbesondere Fußböden), die mit der Miete abgegolten ist. Wenn du allerdings mit Pfennigabsätzen über das Parkett gelaufen bist oder sonstwie tiefe Furchen da hinein gezogen hast, dann kann der Vermieter eine Reparatur von euch verlangen. Es wäre gut, wenn ihr ein Übergabeprotokoll vom Einzug hättet, in dem Schäden vom Vormieter verzeichnet sind. Wenn es strittige Punkte gibt, würde ich im Protokoll anmerken, dass ihr mit der Darstellung des Vermieters nicht einverstanden seid und die Schäden nicht anerkennt. Grundsätzlich würde ich das Protokoll wegen Zählerständen und Nachweis der Schlüsselübergabe aber unterschreiben. Es geht wahrscheinlich um die Rückzahlung der Kaution, ich vermute, dass der Vermieter die nicht herausrücken will.
Was passiert im schlimmsten Fall? Die Kaution wird gezogen. Dagegen steht aber noch die NK-Abrechnung. Müsstet Ihr nachzahlen oder hättet Ihr ein Guthaben? Man darf zwar Schäden nicht damit verrechnen, aber das machen viele Vermieter:innen. Sucht das Übergabeprotokoll. Das ist euer wichtigstes Beweismittel. Ihr könntet zum Mieterschutzbund gehen. Alternativ habt Ihr eine Rechtsschutz? Ihr könntet sagen, egal auf die Kaution und zieht von dannen. Kommen Forderungen geht ihr immer in Einspruch. Ihr müsst die Wohnung mit normalen Gebrauchsspuren zurück geben. Was normal ist stellt im Zweifel ein Richter fest. Schauen könntet Ihr im Internet zur aktuellen Rechtssprechung. Da werdet Ihr sicherlich etwas finden was auch auf Euch zutrifft. Bohrlöcher müssen nur übermäßig viele geschlossen werden und Ihr müsstet weder das Parkett ölen noch die Wohnung streichen. Vielleicht ist es einfach für euch ratsam doch den Mieterverein einzubeziehen. Der kennt die Gesetzeslage und auch aktuelle Rechtssprechungen.
Bei einer "recht hohen Großstadtmiete" beträgt die Kaution locker 3.000 Euro+. Die würde ich nicht so einfach fliegen lassen, zumindest nicht kampflos. Oft reicht ja schon ein Schrieb vom Anwalt, dann merken Vermieter, dass Gegenwehr kommt und haben darauf selbst keine Lust - andere sind beleidigt und werden dann erst recht bissig. Muss man immer abwägen. Dabei möchte ich ausdrücklich betonen, dass es sehr sehr viele faire Vermieter gibt und vermutlich ebenso viele unverschämte Mieter (erleben wir gerade in unserer WEG). Das Recht ist ja meist eher auf Mieterseite. Da gibt es einige, die trauen sich nicht, berechtigte Ansprüche durchzusetzen und andere beschweren sich wegen jedem Pillepalle.
Parkett hat laut Gericht eine lebendauer von 6 Jahren, zumindest als ich vor 12Jahren umgezogen bin.
Denn das würde ja bedeuten, dass man die Wohnung kaputt zurück geben darf. So nach 10 Jahren Mietzeit ist die Tapete wertlos, die Farbe auch, Türklinken und Lichtschalter, Waschtische und Backöfen ……die Liste lässt sich ja beliebig erweitern. Es geht um die normale Abnutzung. Und dann um das was darüber hinaus geht. Es bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass ich auf einen 6-Jahre alten Belag ohne Rücksicht machen kann was ich will. Im Zweifel hält nämlich so ein Parkettboden viele, viele lange Jahre.
Meine Familie vermietet, wenn der Mieter den Teppich ruiniert hat und es sind 10 Jahre rum, sieht man keinen Cent Schadensersatz. Gleiches gilt für die Küche. Auch da sollte man als Vermieter nichts Teures einbauen, weil nach einer gewissen Zeit das einfach als abgewohnt gilt. Fristen für Parkett weiß ich nicht genau, wir haben einen Wasserschaden bezahlt bekommen, die waren aber auch nur 1 Jahr dringewesen. Aber auch da gilt es eben anteilig, je nach Mietdauer kann ich nicht die komplette Reparatur in Rechnung stellen. Mieter sind da in aller Regel in einer guten Position.
Das hier finde ich mal nett. https://www.promietrecht.de/Schaden/Abwehr-von-Forderungen/Tabelle-wirtschaftliche-Lebensdauer-Schadenersatz-bei-Neu-fuer-Alt-E2569.htm Tabelle zur wirtschaftlichen Lebensdauer von A-Z
Wenn dein Vermieter so angressiv auftritt, werde unbedingt Mitglied im örtlichen Mieterschutzverein. Termin vereinbaren und dich kurzfristig beraten lassen. Sollte dir dein Vermieter seine Forderungen schrifftlich hat zukommen lassen unbedingt mitnehmen . Die Anwälte (kennen deinen Vermieter vielleicht schon) beim Mieterschutzbund können darauf bereits ein nettes Antwortschreiben formulieren. Als ich nach 14 Jahren aus meiner alten Wohnung auszog, wurde ich auch vorsichtshalber Mitglied in unserem Verein, 76€/Jahr, weil mein Vermieter auch mündlich/telefonisch übertriebene Forderungen gestellt hatte. Beim telefonischen Beratungsgespräch Mieterverein wurden mir ein paar gute Hinweise und Tipss gegeben, die ich jedoch gar nicht einsetzen musste. Da bei der Übergabe der Vertreter vom Eigentümer plötzlich ganz lieb und zahm war und total überrascht war das wir alle Wände neu weiß gestrichen hatten. Die Wohnung selbst sollte nämlich nach meinen Auszug vollständig renoviert werden. Beim Einzug war die nämlich schon ziemlich alt und unsaniert. Die mitgliedschaft beim Mieterschutzbund bleibt bestehen, da in deren Mitgliederzeitung sehr hilfreiche Artikel und Gerichtsurteile von Anwälten sehr genau erläutert und im verständlichen Deutsch wiedergegeben werden. desweiteren wurde unsere Hausanlage verkauft und die neue Hausverwaltung scheint etwas bissig zu sein. Da werde ich meine Mitgliedschaft vielleicht doch mal benutzen müssen.
Mitglied werden, Vertrag mitnehmen und kostengünstig beraten lassen. Als Vermieter hat man prinzipiell sehr schlechte Karten an Geld zu kommen. Nach 10 Jahren schon, wenn vor 20 Jahren renoviert wurde, glaube ich nicht, dass da noch viel übrig bliebe, was man als Schadensersatz geltebd machen könnte. Google dixh am besten mal beim Berliner Mietverein durch "Wohnungsübergaben".
Schau mal hier: https://www.mietrecht.org/schoenheitsreparaturen/parkett-dielen-abschleifen/ Vor allen der Teil unten, Zitat: Aber Achtung: Die maßgebliche Nutzungsdauer von Parkett, Dielen und Neuversiegelung variiert je nach Einzelfall und kann nur anhand eines Sachverständigengutachtens für einen konkreten Streitfall bestimmt werden. Im Durchschnitt wird bei einer Neuversieglung eine Nutzungsdauer von 10 bis 12 Jahren angenommen, wobei ein Parkettboden regelmäßig auch nicht mehr als viermal abgeschliffen werden kann, bevor er komplett erneuert werden muss. Das wäre dann Sache des Vermieters. Würde darüber hinaus jetzt bereits den Weg zum Mieterschutzbund empfehlen.
Danke für die wertvollen Tipps.
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