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Hallo, Mein Baby wird gerade mobil und übt fleißig das freie Sitzen und Hochziehen an Möbeln. Leider haben wir überall im Haus Fliesen, auf dem Krabbelteppich bleibt mein Kind schon lang nicht mehr. Noch sieht das alles sehr wackelig aus und ich schätze, Stürze werden bald an der Tagesordnung sein (so Sachen wie frei sitzen und dann rückwärts ungebremst auf den Hinterkopf fallen oder hochziehen und mal auf eine Kante vom Regal fallen oder ähnliches). Jetzt bin ich sooo verunsichert. Woher weiß ich denn, wann ich wegen so etwas zum Arzt oder gar (falls Wochenende oder abends) ins Krankenhaus sollte und/oder wann ich mein Kind wegen der Gefahr eine Gehirnerschütterung genau beobachten sollte? Einige Dinge wie Platzwunden, Erbrechen etc. sind ja eh klar, aber wenn auf den ersten Blick nichts ist (höchstens eine gerötete Stelle oder kleine(!) Beule) und das Kind sich nach wenigen Minuten beruhigen lässt und weiterspielt? Kann ich dann davon ausgehen, dass alles gut ist? Am liebsten hätte ich eine Art Leitfaden, bei welcher Art von Sturz, welcher betroffenen Körperstelle und welchem Symptom ich was machen soll... Und noch eine Frage: oft heißt es ja, man soll das Kind bei einer möglichen Gehirnerschütterung beobachten, auch nachts. Was genau ist damit gemeint? In die Augen leuchten? Stündlich wecken? Wie darf ich mir das vorstellen? Ich bin so unsicher... Mein Baby ist übrigens knapp 7 Monate alt.
Also ich habe es immer so gehandhabt wie von dir beschrieben. Wenn das Kind sich angemessen hat beruhigen lassen und das Verhalten nicht komisch war, bin ich davon ausgegangen, dass nix passiert ist. 2x bin ich nach Kopfverletzungen zum Doc, jedesmal war ich eigentlich sicher, dass nix ist, aber sie haben sich erbrochen. Beide male war nix... Ich habe bisher einfach meinem Gefühl vertraut, das scheint irgendwie immer weniger Eltern zu gelingen. Menschen sind ziemlich robust und wenn sie das nicht wären, würden sie nicht so oft fallen am Anfang- dann hätte die Mebschheit es nicht weit gebracht. Nachts geweckt und die Pupillen kontrolliert habe ich nicht. Wenn es ganz arg war habe ich aber (wenn sie nicht eh noch neben mir geschlafen haben) bei ihnen geschlafen. Vertrau deinem Mutterinstinkt und deinem Kind, alles wird gut... aber im Zweifel lieber einmal zu oft als einmal zu wenig schauen lassen.
Wir haben auch relativ viele Fliesen. Die Kinder sind in dem Alter ja noch nicht so groß, weswegen die Sturzhöhe eher gering ist. Ich habe einfach immer gut beobachtet. Z.B. auf Erbrechen geachtet, gröbere Verletzungen, plötzliche motorische Ausfälle nach einem Sturz, Puppillenveränderung etc. Ich denke man merkt wenn etwas nicht passt.
Hallo, ein Arzt in der Kinderklinik sagte mir mal: “Die Mütter wissen, wann es Zeit ist, ins Krankenhaus zu fahren.” Er meinte damit, dass es tatsächlich ein Bauchgefühl gibt. Eine Mutter kennt ihr Kind, und sie weiß intuitiv, wenn etwas wirklich nicht in Ordnung ist. Eine Checkliste hilft daher eher nicht. Und ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Wir waren vom Babyalter bis Teenie-Alter meiner Kinder schon wegen Austrocknung, Stürzen, schweren Prellungen, Gehirnerschütterung, Lungenentzündung usw. in der Ambulanz der Kinderklinik, öfters auch stationär. Und ich lag immer richtig, wir sind nicht ein Mal umsonst oder überflüssigerweise dort hingefahren. Umgekehrt habe ich nichts Wichtiges übersehen, weil ich mal nicht hingefahren wäre. Trotzdem eine kleine Richtschnur: Ein Kind, das beim Laufenlernen auf den Hinterkopf oder auf eine Kante fällt, trägt in der Regel keinen Schaden davon. Trotzdem haben wir im Wohnzimmer Teppiche ausgelegt damals (schöne und zugleich recht preiswerte von Ikea). - Wenn ein Kind sich schnell trösten lässt, hat es in der Regel nichts Schlimmes. Als mein Sohn eine Gehirnerschütterung hatte, ließ er sich lange nicht trösten. - Nach einem Sturz mit Gehirnerschütterung ist das Kind meist einige Augenblicke benommen. Schreit es sofort los, ist es i. d. Regel keine Gehirnerschütterung. - Eine fette, feste Beule ist okay, eine kissenartige, größere, weiche Schwellung am Kopf dagegen nicht. Sie muss unbedingt untersucht werden. - Ein Baby, das bei einem Infekt sehr wenig trinkt, muss dem Arzt gezeigt werden, am WE dem Klinikarzt (beginnende Austrocknung sieht man nicht; Austrocknung, die man sieht, ist schon sehr weit fortgeschritten). - Gleiches gilt immer, wenn einem das Baby nicht gefällt. Wenn es hoch fiebert, reduziert wirkt, anders als sonst wirkt, bei einem Infekt komisch atmet (wegen dieser Zeichen habe ich bei meinem Sohn den Verdacht auf Lungenentzündung bekommt, obwohl eine Vertretungs-Kinderärztin das abgewiesen hat. In der Klinik wurde die Diagnose per Röntgen bestätigt). - Ein Kind nach starkem Sturz zu beobachten, ist u. Umständen tatsächlich auch nachts nötig. Man weckt es dann einige Male auf. Ein Kind mit Gehirnerschütterung wirkt auffallend schlapp, wenig ansprechbar, erbricht sich, wirkt reduziert. So war es bei meinem Sohn: Mittags in der Klinik war alles okay, wir wurden heimgeschickt. Abends wurde er sehr schlapp und übergab sich, wir sind dann ein weiteres Mal in die Klinik gefahren, und die Diagnose mittelstarke Gehirnerschütterung wurde gestellt. Wie gesagt, eigentlich weißt Du, wenn etwas nicht stimmt. Verlasse Dich ruhig drauf, dafür kennst Du Dein Kind gut genug. LG
Ich hab mir deswegen anfangs auch Gedanken gemacht, letztlich ist sie aber gar nicht so oft hingefallen wie befürchtet. Sie lernen ja auch nach ein paar Fehlversuchen, wo man vorsichtiger sein muss. Wobei es sicher Kinder gibt, die vorsichtiger sind und andere etwas mutiger. Ich habe sie immer nach kurzer Zeit wieder beruhigt bekommen, selbst als sie auf den Kopf gefallen ist. Daher habe ich dann gar nichts weiter gemacht. Eine Zeit lang, als sie oft hinfiel, war immer jemand dabei und wir haben sie nicht aus den Augen gelassen.
Bei meinen wusste ich immer anhand des Schreiens wie viel Drama oder tatsächlich Schmerz dabei ist! Was ich dir sicher sagen kann, du wirst es merken, hören, sehen, fühlen, wann du ganz sicher gehen musst! Leider oder zum Glück sind solche Situation ja eher sehr sehr selten. Dann gibt es leider noch diese Momente, wo man sich lange überlegt, ob man jetzt zum Arzt gehen sollte oder nicht…. Ich habe für mich entschlossen, wenn ich eher länger abwäge Arzt Ja/Nein, dann gehe ich nicht, „lege“ mir aber ein „Notfallplan“ zu recht, soll heissen: „Wo könnte das andere Kind hin? Wo ist der Vater, ist er erreichbar? Zu welchem Arzt/Krankenhaus kann ich? Wochenende? Unter der Woche?“…. Bis jetzt hatte ich nur zwei Notfälle, aber da wusste ich gleich beim Sturz/Ereignis, das es ein dringender Notfall ist!
Also ich schau immer, dass nichts "gefährliches" in ihrer typischen Laufbahn rum liegt und bin der Meinung das wenn das Kind sitzen kann die Höhe die es aus dem Sitzen fällt schon ok ist, gleiches beim Stehen. Fallen ist ja auch wichtig um zu lernen sich zb abzustützen und auch aufzupassen. Also Ich beobachte mein Kind natürlich trotzdem, fühle den Kopf mal nach und schaue wie es sich verhält. Allerdings hatten wir einmal einen schlimmen Sturz mit impressionsfraktur, nach dem sie nur 5 Minuten geweint hat und dann wieder total fröhlich war. Darum würde ich jetzt nicht grundsätzlich bestätigen immer alles gut ist wenn das Kind sich beruhigen lässt. Aber die anderen typ. Sachen halt man ja im Auge, die du schon aufgezählt hast. Und wenn dein drang zu beobachten so groß ist das du dein Kind zum Augenleuchten nachts wecken würdest, dann solltest du eher zum Arzt / kh mit dem Kind, und im besten fall erspart der dir eine Nacht voll Sorge. Meine Erfahrung ist aber auch das es schnell besser läuft als erwartet und die kleinen schnell an Sicherheit gewinnen.
Eure Antworten sind großartig, verständnisvoll und helfen mir sehr weiter, danke!
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