Herbstfrühling
Guten Morgen! Ich habe mich bei keiner Impfungentscheidung so schwer getan wie bei der RSV Prophylaxe. Unsere Kinderärztin meinte, es sei eine neue Methode der Antikörper Herstellung ohne Langzeitstudien, weshalb sie hier eher vorsichtig wäre. Ich weiß, was RSV machen kann, aber das Neue an Beyfortus verunsichert mich doch sehr. Die Ärztin meinte, das Risiko für meine reifgeborene, vollgestillte gesunde Kleine (bald 5M) sei eher gering. Wäre sie unser erstes Kind würden wir es nicht machen, aber wir haben eine Große im Kindergarten. Dadurch erhöht sich natürlich das Risiko, RSV ins Haus zu bekommen, aber ja nicht, wie meine Kleine es wegstecken würde. Gibt es hier denn noch jemand, der ähnlich verzweifelt damit ist und was haben eure Ärzte gesagt, insb. wegen der fehlenden Studienlage und evt. Unbekannten Folgen? Ich danke euch vorab!
Wir beschäftigen uns beide beruflich mit der Zulassung von Medikamenten und Impfstoffen und haben die Studien dazu gelesen. Wir haben uns für die Impfung entschieden. Der Impfstoff ist seit 2022 zugelassen. Davor haben ihn schon einige Hundert Babys im Rahmen der Zulassungsstudien bekommen. Hätte er irgendwelche selten Nebenwirkungen, wüsste man das also inzwischen. Ich kann die Skepsis eurer Ärztin deswegen nicht nachvollziehen Wobei Impfung eigentlich nicht richtig ist (bei einer Impfung produziert der Körper die Antikörper selbst), bei RSv gibt man direkt die Antikörper. Also so wie man nach einem Unfall die Tetanus Antikörper bekommt. Die möglichen Nebenwirkungen sind die gleichen: Fieber, leichte Schmerzen an der Einstichstelle, Ausschlag. Wobei da jeweils 1/100 bis 1/1000 Kindern betroffen ist - ist also viel seltener als bei den klassischen KinderImpfungen. Für uns überwiegen deswegen klar die Vorteile. Gerade weil Baby viel Kontakt zu Kita Kindern hat. RSV ist nicht nur die Erkrankung, sondern hemmt auch das Immunsystem und führt so oft noch über Jahre dazu, dass die Kinder danach anfälliger sind für Erkältungen, Bronchitis, Pseudokrupp.. und häufiger Allergien und Asthma entwickeln. Genau das haben wir leider bei Kind groß auch beobachtet. RSV kommt alle 2 Jahre als große Wellen, somit dürfte bei uns dieses Jahr wieder eine kommen. Wir hatten am Nachmittag den Termin beim KiA. Abends war Kind ein bisschen quängelig. Sonst war alles gut, also auch kein Fieber, Impfbein oder so. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/pharm8-32-2004/
Danke dir für deine ausführliche Nachricht. Unsere Ärztin ist etwas alternativ eingestellt und sie hat Bedenken, dass die Prophylaxe etwas mit dem Körper langfristig macht, was man heute noch nicht weiß, also gar nicht unbedingt die direkten Reaktionen. Hatte dann natürlich basierend auf ihren Schlagworten rumgesucht und etwas von rekombinanter DNA-Technologie und Polysorbat 80 gelesen und war total verunsichert. Sie meinte auch, die Studien würden wohl nur eine geringe Risikoverringerung zeigen. Du hast dich ja wohl auch sehr damit beschäftigt, weißt du eventuell noch was dazu bzw zu der Herstellungsmethode? Ich lese ja auch, dass die meisten Kinder ohne eigentlichem Vorrisiko im KH landen, das macht mir natürlich Gedanken. Gleichzeitig Frage ich mich, warum Kinder erst ab April einbezogen werden, bedeutet das wiederum, dass ab 6 Monaten die kritische Zeit vorbei ist? Ich bin echt etwas überfordert mit all den Infos, die man bekommt und liest :-( Lieben Dank und viele Grüße!
Huhu! Daß die Kinder vorher nicht einbezogen wurden in die Empfehlung der Stiko, liegt daran, daß man davon ausgeht, daß die im Spätwinter und Frühjahr 2024 geborenen Kinder bereits Kontakt mit RSV hatten, sie es also bekommen haben oder ihr Immunsystem trainiert wurde und somit die Antikörper dieser Passivimpfung nicht mehr nötig sind. Ob das in der Realität so stimmt, ist eine andere Sache. Unser Kind wurde zwar in die letzte RSV-Saison geboren, hatte aber mit allergrößter Wahrscheinlichkeit keinen Kontakt zu diesem Virus. Der Kinderarzt hat die Impfung also empfohlen. Unser Baby ist gutgenährt und alles und ist jetzt wegen Corona und zu wenig getrunken eine Nacht am Tropf gewesen. Insofern lohnt sich jede KH-Prophylaxe - auch über 6 Monate.
Wenn wir Anspruch hätten, würde ich impfen. Wir hatten vermutlich RSV als Mix mit Grippe und evtl. Corona letztes Jahr im Haus. Das Atmen klang so übel und beängstigend, dass wir Cortisonzäpfchen gegeben haben. Waren kurz davor, einen Krankenwagen zu rufen. Das Inhalieren war auch schwierig. Ich vertraue den Experten und glaube nicht, dass gerade für Säuglinge eine Impfung zugelassen würde, die unsicher ist.
Wir standen vor der gleichen Entscheidung. Unser Kleiner ist 8 Monate alt und Risikopatient, weshalb wir uns dazu entschieden haben. Er ist jedoch jetzt gerade erkältet, daher verzögert es sich bei uns noch mit dem Impfen. Unsere Kinderärztin hat uns sehr dazu geraten. Auch unsere Familienhebamme, die an den Studien mitgearbeitet hat. Meine Unsicherheit begründet sich genauso wie bei dir und die Angst wird bleiben, ob es starke Nebenwirkungen gibt. Jedoch habe ich unseren kleinen Mann nach der Geburt im Inkubator mit Beatmung und Schläuchen im Kopf sowie einer Magensonde sehen müssen und hoffe einfach, dass es die richtige Entscheidung ist und ihn vor solchen Auswirkungen bei einer eventuellen Erkrankung schützen kann. Die Magensonde hat er immer noch, aber das hat andere Gründe. Liebe Grüße 😊
Hallo! Danke für deine Rückmeldung. Mit dem Risiko würde ich das sicherlich auch nochmal anders sehen. Waren deine Sorgen denn wegen der direkten Nebenwirkungen oder möglichen langfristigen Risiken? Ich habe nämlich vor letzterem Bedenken eben wegen der fehlenden Langzeitstudien:-(
Was für Langzeitstudien willst du denn haben??? Der Inhalt der Spritzen wird vom Körper abgebaut - deswegen wirkt sie ja nur ein paar Monate. Danach ist davon nichts mehr im Körper. Sie kann also gar nicht über lange Zeit hinweg Folgen haben. Das sollte eigentlich jeder Arzt in seinem Studium gelernt haben Das einzige Risiko KÖNNTEN sehr seltene Nebenwirkungen sein - aber glücklicherweise (für unsere Kinder) haben schon sehr viele Kinder die Spritzen bekommen. Deswegen kennt man inzwischen alle Nebenwirkungen, eben auch sehr seltene, die nur bei 1 von Tausenden Kindern auftreten. Glücklicherweise sind die hier ziemlich harmlos (Ausschlag, hatte mein Baby auch von dm Windeln ;). Bei den ganzen Diskussionen um Impfungen musst du aufpassen . Da schwingen viele Halbwahrheiten mit. Viele beziehen sich auf Corona Impfstoffe. Dabei waren das gaaanz andere Voraussetzungen: AstraZeneca wurde a) unter ganz anderen Umständen zugelassen, da Pandemie, beschleunigtes Verfahren... B) gab es hier blöderweise tatsächlich bei einigen Patienten Sinusvenenthrombosen als sehr seltene Nebenwirkung. Und ja Sinusvenenthrombosen sind gefährlich. Das war aber extremes Pech (die anderen Corona Impfstoffe, die sehr ähnlich waren, hatten das ja nicht. Generell kommt es nur seeehr selten vor, dass bei zugelassenen Medikamenten so gravierende Nebenwirkungen erst so spät festgestellt werden. Aber wie gesagt: es waren besondere Bedingungen, mit speziellen Ausnahmen wegen Pandemie). Aber, und das muss man ganz klar betonen: selbst unter diesen Ausnahmebedingungen haben die Kontrollmechanismen funktioniert. Der Impfstoff wurde auch nach der Zulassung weiter beobachtet (so ist das immer), man hat es schnell erkannt und richtig reagiert - deswegen dann die Einschränkungen bei der Anwendung. Wie gesagt bei Beyfortus ist das ganz anders. Es ist kein Impfstoff. es, beruht auf einer ganz anderen Wirkung. Da es extra für Kinder ist, gelten extrem strenge Vorgaben, es wird viel strikter kontrolliert im ganzen Zulassungsprozess... Alleine 2023 wurden viele hunderttausend Dosen Beyfortus verkauft - und trotzdem wurde als einzige Nebenwirkungen wirklich banale Dinge festgestellt: Fieber, Schmerzen, Ausschlag. Andere Nebenwirkungen sind somit auch nicht zu erwarten. Ich finde es echt schlimm, was eure Ärztin für einen Schwachsinn in den Raum wirft. Als Fachpersonal sollte sie genau sowas wissen - und dich beraten und das erklären können, und nicht unnütz verunsichern. Ganz ehrlich: ich würde den KiA wechseln. Ich könnte ihr nicht vertrauen, das sie bei anderen Themen mehr Ahnung hat.
Hallo und danke für deine ausführliche Antwort. Ich weiß, dass die Antikörper wieder abgebaut werden. Generell ist es ja nun mal so, dass alles, was in unseren Körper kommt, auf irgendeine Weise Teil von uns wird. Und was das genau mit den Kleinen machen KÖNNTE, kann man heute noch gar nicht wissenvund wird man im Zweifel auch nie wissen. Unter diesen Aspekt finde ich meine Bedenken also durchaus legitim. Es gilt wie bei allem abzuwägen, welches Risiko für einen schwerer wiegt. Viele Grüße
Nein, das meiste, das in unseren Körper kommt, wird KEIN Teil von uns! Gerade um das zu verhindern, hat der Körper zum Glück ganz viele Kontrollmechanismen. Das Meiste wird vom Körper einfach wieder ausgeschieden - entweder direkt, wenn wir es gegessen haben oder wenn es in den Muskel/ ins Blut kam, gefiltert über Leber oder Niere. Zum Glück. Sonst würden wir alle sehr früh an irgendwelchen Vergiftungen sterben. Wenn wir diese Mechanismen nicht hätten, könnte uns nämlich auch ein Obstsalat oder eine Gemüsepfanne schon umbringen, einfach weil da auf einen Schlag ganz viele Vitamine drin sind. So filtert der Körper, was davon er gerade gebrauchen kann und den Rest wird er wieder los - genau das macht er auch, wenn du eine Kopfschmertablette genommen hast oder eine Impfung bekommst. Und ja, bevor ein Medikament zugelassen wird, muss man sehr genau wissen, was damit im Körper geschieht, welche Abbauprodukte entstehen und wie die ausgeschieden werden. Bei normalen Medikamenten wie Impfungen muss sicher gestellt sein, dass alles wieder aus dem Körper rausgespült wird - eben damit es keine Langzeitwirkungen geben kann. Aber ja, es gibt in paar wenige Medikamente, bei denen Anteile im Körper bleiben. Aber das sind sehr wenige. Wenn du die brauchst, bist du todkrank. Da hat man noch nichts besseres gefunden und ist heilfroh, den Betroffenen irgendwie ein paar zusätzliche Monate oder Jahre geben zu können. P.S. Diese strengen Richtlinien gelten übrigens nur für Medikamente. Nicht für Kunststoffe (auch aus Babyflaschen, Schnuller, Essensboxen oder Spielzeug) und auch nicht für Pestizide in Obst und Gemüse. Deren Bestandteile sammeln sich durchaus in unserem Körper an. Aber Hauptsache Lebensmittel sind billig, Getränkeflaschen leicht und alles in Plastik eingeschweißt.. Ein Teil dieser Stoffe ist mit verantwortlich dafür, wieso immer mehr Paare Probleme haben ihren Kinderwunsch umzusetzen und auch für einige Krankheiten. Aber ja, nur Bio und wenig Plastik im Leben ist teuer und umständlich. Da müsste man richtig was tun und sein Leben ändern
Danke dir für deine ausführliche Antwort. Du hast auch sicherlich Recht. Und am Rande, wir kaufen nur Bio, verzichten lieber als Plastikprodukte zu konsumieren und haben auch für das Baby kein Plastikspielzeug und nehmen lieber Stoff-Windeln - wir geben uns also viel Mühe, Schadstoffe für uns und für die Natur gering zu halten ;-)
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