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Guten Abend liebes Forum, Vielleicht könnt ihr uns gedanklich bei folgendem Dilemma weiterhelfen: Vorgeschichte: Mein Mann und ich sind Atheisten, nicht getauft, und unsere Einstellung zur Kirche kennt im Prinzip auch jeder. Mein Mann und folglich auch ich haben ein eher schwieriges Verhältnis zu seiner Herkunftsfamilie, es besteht weitgehend nur Kontakt aus Pflichtgefühl bzw. da mein Mann zu gutmütig ist (und daher immer wieder ausgenutzt wird). Es sind zu viele unverzeihliche Dinge vorgefallen, das würde jetzt den Rahmen sprengen. Jedenfalls: Die Schwester meines Mannes hat einen Mann aus einem kleinen Ort in Bayern geheiratet und für ihn sich katholisch taufen lassen und noch andere Prozeduren, ich weiß das nicht genau bzw. kenne mich damit nicht aus. Ob sie nun daran glaubt oder sich nur ihrem Mann zuliebe darauf eingelassen hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Wir waren bei der kirchlichen Hochzeits-Feier dabei, weil es auch komisch gewesen wäre nicht zu kommen und weil es eben ihr Wunsch war. Nun waren wir heute bei der Schwiegerfamilie und die Schwägerin eröffnete uns schwanger zu sein (2. Kind) und ob wir die Patenschaft übernehmen würden. Wir waren erstmal sprachlos aufgrund der Situation, aber mein Mann hat dann doch recht schnell Bedenken geäußert (aufgrund unseres sehr gespaltenen Verhältnisses zur Kirche). Jetzt wird da jedenfalls von seiner ganzen Familie ein Riesending, um nicht Skandal zu sagen, draus gemacht, weil wir nicht freudestrahlend angenommen haben. Deren Argumente sind, dass wir keine kirchlichen Aufgaben bei der Erziehung übernehmen müssten, das würden die "richtigen" Paten übernehmen, wir wären sowieso nur irgendwie so alibimäßig eingetragen weil wir nicht in der Kirche sind. Außerdem hat der große Bruder meines Mannes auch diese Alibi-Patenschaft bei deren 1. Kind übernommen und hätte ja auch kein Problem damit (zu dieser Taufe waren wir zwar auch eingeladen, aber sind nicht gegangen, da wir zum Glück eine passable Ausrede hatten). Das Problem ist, wir möchten das einfach nicht, aber werden jetzt zum Buhmann gemacht. Dabei fragt sie uns doch eh nur, weil sie noch jemanden aus ihrer Familie "braucht" (gibt sonst niemanden weiter, außer den Bruder der schon Pate beim 1. Kind war). Hat vielleicht jemand Erfahrung mit Situationen wie dieser und könnte uns einen Rat geben?
Wir sind auch katholisch, ich glaube jedes meiner Kinder hat einen Paten der entweder nicht getauft ist oder halt ausgetreten oder protestantisch ist, das sind dann streng genommen Raufzeugen und keine Paten aber mir war es wichtiger soziale Menschen als Paten zu haben anstatt Tiefgläubige arschl...... Um die kirchliche Erziehung kümmern mein Mann und ich uns Einen Rat kann ich dir nur soweit geben das viele christliche Werte auch einfach ein gutes Sozialverhalten ausmachen
Buhmann oder Spielball Da müsst ihr selbst entscheiden, was euch lieber ist. Eine der beiden Rollen wird es werden.
Das ist wohl sehr wahr! Danke!
Hmm, im weitesten Sinne ja. Nicht ich, aber mein Bruder wurde zum Patenonkel des Sohnes seiner besten Freundin. Und ehrlich gesagt hat er sich sehr darüber gefreut. Die Konstellation ist ähnlich, er ist ungetaufter Atheist, seine beste Freundin ist in einer Pfarrersfamilie groß geworden. Das er zum Patenonkel gemacht wurde war eher ein Zeichen, dass man ihn näher an die Familie binden wollte weil er wichtig ist für die Familie. Mit Religiosität hatte das Null zu tun. Wenn mich jemand zum Paten machen würde würde ich mich glaub ich auch eher freuen, auch wenn ich keine Christin bin. Ich würde es eher als Beweis sehen, dass ich der Person am Herzen liege. Vielleicht wollte die Schwägerin deinem Mann einfach zeigen, wie wichtig er ihr ist? Dann wäre ich ehrlich gesagt auch gekränkt wenn da Nein gesagt wird…
Ja, hab ich. Freundlich *Nein* sagen. Wenn sich jemand darüber aufregen will, dann ist das ok.
Wenn ihr nicht wollt, dann sagt halt nein. Fertig
Vielen Dank für eure Antworten. Ja, es ist wohl tatsächlich die große Frage, was die Intension war uns zu fragen. Wir vermuten halt wirklich, weil wir die Einzigen aus ihrer Familie sind (abgesehen vom Bruder der aber schon das andere Amt hat). Cousins und Cousinen gibt es nicht. Wir möchten einfach nicht, abgesehen von dem kirchlichen Aspekt, enger als nötig an die Familie gebunden zu sein. Das Kind kann zwar nichts dafür, aber gerade am Anfang geht der Kontakt ja nur über die Eltern
Muss man nicht auch katholisch sein um überhaupt Pate werden zu können??
Zumindest nicht ausgetreten. In Österreich wird man auf der Taufurkunde als Pate vermerkt und da muss man im Register gespeichert sein, damit sie einen auch digital finden und zuordnen können.
Ich finde die Anwandlungen Deiner Schwägerin und Deiner Schwiegerfamilie absurd. Taufpaten bei einer katholischen Taufe müssen katholisch getauft und gefirmt sein und der katholischen Kirche angehören. Deren Aufgabe ist es, die Eltern bei der christlichen Erziehung des Kindes zu unterstützen. Finde den Fehler. Wie kommt Deine Schwägerin auf die absurde Idee, ausgerechnet Euch (in dem Fall) als Taufzeugen ins Auge zu fassen? Zumal Ihr ja laut Deiner Beschreibung sowieso keine nennenswert gute Beziehung zueinander habt. Wenn es bereits "richtige" Paten gibt, dann braucht es doch gar keine weiteren Personen. Dann muss man ja wirklich nicht auch noch welche an den Haaren herbei ziehen. Ich verstehe, dass Ihr das nicht möchtet und würde es an Eurer Stelle auch nicht wollen und es deshalb ablehnen. In erster Linie bin ich doch mir selbst und meinen Werten verpflichtet und nicht dem, was die Familie (warum auch immer) gerne hätte. Vielleicht könnt Ihr jemand passenderes vorschlagen und Euch damit aus der Schusslinie bringen?
Es "muss" scheinbar auch jemand aus ihrer Familie herhalten. Wie gesagt, wir sind die Einzigen, außer den inzwischen fast 80jährigen Großeltern. Ob sie enge Freunde hat, weiß ich nicht bzw. bezweifle ich ehrlich gesagt sogar. Wir haben jedenfalls niemanden kennengelernt. Ihre Trauzeugin (ihre Haushaltshilfe!) war sogar nur ihre 3. Wahl (die 1. und 2. Wahl haben abgelehnt.....hüstel).
Das erinnert mich an eine Geschichte meine Friseurin, die mal auf die Hochzeit einer Kundin eingeladen wurde.
Es stellte sich heraus, dass kaum ein Gast das Brautpaar wirklich kannte
Das erinnert mich an eine Geschichte meine Friseurin, die mal auf die Hochzeit einer Kundin eingeladen wurde.
Es stellte sich heraus, dass kaum ein Gast das Brautpaar wirklich kannte
Viele kennen die eigentliche Aufgabe eines Paten nicht und haben die abstruse Vorstellung, dass dies jemand sei, der das Patenkinf nimmt, wenn den Eltern etwas passiert. Das ist nicht nur rechtlich falsch, sondern auch absurd, da viele Geschwister unterschiedliche Taufpaten haben. Vermutlich ist aus der anderen Familie jemand Taufpate/Taufzeuge und die werdenden Eltern wollen eine gut gemeinte, völlig abstruse "gerechte" Verteilung der Pateneigenschaft auf beide Herkunftsfamilien.
Ja, ich glaube diese Vorgehensweise ist irgendwie Tradition in seiner Familie. Und jetzt geht für die die Welt unter, weil wir nicht mitspielen wollen
Ja, sowas in der Art war das. Er hat eine große Familie und Freundeskreis. Um das irgendwie "gerecht" zu verteilen wurden von ihrer Seite zum Teil echt lose Bekannte eingeladen, Freunde ihrer Eltern, Nachbarn, Angestellte....
Dann ist es für beide Seiten ein wichtiger Lerneffekt: ihr dürft euch abgrenzen und den Buhmann-sein aushalten und die anderen dürfen lernen, dass es Menschen mit eigenen Werten gibt, für die diese einstehen.
Wie gesagt wir sind katholisch und ich hätte auch kein Problem damit Taufpatin zu werden von einem Kind was protestantsch getauft wird, aber mit den Eltern sollte ich mich schon verstehen und einen gemeinsamen Nenner haben. Da könnten die meckern soviel sie wollen
Somit ist es nicht möglich
Es kommt auf die Gemeinde an bzw den Pfarrer, hier braucht man einen katholischen Paten, weitere können protestantisch oder auch nicht getauft sein, hier ist das kein Problem sind dann taufzeugen offiziell
:
Bei uns auch so, mein konfessionsloser Bruder ist Taufzeuge unseres Sohnes, mein katholischer Schwager Taufpate. Den atheistischen meiner Brüder haben wir beim zweiten Kind aber nicht gefragt (allerdings nicht aus religiösen Gründen, sondern weil er weit weg wohnt, und ziemlich sicher nicht Pate für ein Kind sein möchte, das er vielleicht einmal pro Jahr sieht).
Bei uns war es auch so, einer MUSS katholisch sein, sonst Taufzeuge - was total OK war.
Hallo, begib dich gedanklich vom Kirchengedöns mal weg und frage dich, ob du/ ihr engeren Kontakt zur Familie haben wollt. Wenn ja, würde ich es machen, weil es in der Realität nichts mit Kirche im ganz engen Sinne zu tun hat. Mehr ein Ansprechpartner:in für das Kind sein, Kontakt pflegen etc. Möchtest du keinen engen Kontakt, lehne freundlich ab. Lg
Hallo!
Also bei uns muss der Taufpate gefirmt sein und darf nicht ausgetreten sein, sonst darf er nicht Taufpate werden.
Taufzeugen akzeptiert unser Pfarrer nicht.
Wenn die ohnehin schon einen Taufpaten haben, wieso solltet ihr dann noch Taufzeugen werden, wenn der Kontakt ohnehin nicht so da ist?
Nur weil es sich so gehört in deren Familie?
Da würde ich definitiv auch ablehnen.
Ich sehe aber auch den Sinn darin nicht, jemanden als Taufpaten zu wollen, der nicht bei der Kirche ist
Sinn der Sache ist ja, dass der Taufpate die Eltern in der christlichen Erziehung unterstützen soll und dass das Kind im Glauben aufwächst.
Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, jemanden als Taufpaten zu wählen, der ausgetreten ist.
Also an eurer Stelle würde ich ablehnen, um eurer Willen und die des Kindes.
Was die anderen sagen, ist doch egal.
Nur weil es sich für einige so gehört, muss es nicht richtig sein.
Ich gebe zu Bedenken, daß es ums das Kind geht. Und vielleicht braucht dieses Kind genau Euch und Eure Haltung in Zukunft, um in dieser Familie gut zu gedeihen. Patenschaft bedeutet ja nicht nur christliches, sondern dass ein Kind im Heranwachsen eben auch Beistand hat von mehr Menschen als den Eltern. Und genau hier könntet ihr eine wichtige, ausgleichende, horizont erweiternde Rolle spielen. Man vertraut euch, und ihr könntet euch genau das zutrauen. Denn es geht nicht nur um Euch und eure Gelegenheit, der Family zu zeigen " wo der Hammer hängt", sondern um das klene Geschöpf, daß durch euren Einfluss eventuelle die Unterstützung erfährt, die es brauchen kann. Just saying.
Ich kenne euch zwar nicht bzw. Deine Verwandten, aber vielleicht geht's denen ums Geld/Geschenke? Das ihr Kind viel bekommt. Den laut Kirche dürfen nur getaufte/gefirmte und der katholischen Kirche zugehörige Personen das Patenamt übernehmen. Find es einen totalen Schwachsinn, einige Paten zu haben. Einer reicht und fertig.
Das vermute ich nämlich auch. Wir sollen aus zwei Gründen herhalten: 1. damit die Schwägerin bei ihrer Schwiegerfamilie gut dasteht und 2. als Geschenkelieferant. Würde zur jedenfalls Vorgeschichte passen.
Ich verstehe deine Sichtweise. Aber mal abgesehen davon, dass mir unklar ist wie man bei 700 km Entfernung und schwierigem Verhältnis zur Familie eine Bindung aufbauen sollte..... bringt man das Kind doch vielleicht auch unnötig (?) in Konflikte, wenn es mal älter ist und beginnt Dinge zu hinterfragen. Und ich kann mir auch kaum vorstellen dass sich eine Bindung aufbauen ließe die eng genug für solche Gespräche wäre
Ich komme aus dem tief katholischen Süden Hier ist es tatsächlich in sehr vielen Familien die Tradition, dass die Geschwister Taufpaten werden. Oft wird der Name sogar als Zweitname vergeben. Und ja, weil viele wissen, dass sie weniger Kinder kriegen wollen als es Geschwister gibt, werden dann mehrere Paten zugeteilt. Und ja, es gibt regelmäßig Familienstreitereien, weil Geschwister C nicht gefragt wurde, oder B vor A… Eigentlich Kinderkram, aber bei vielen im Freundes- und Bekanntenkreis tatsächlich ein Thema. Also ja, ich vermute, man wollte einfach der Tradition folgen und den Familienfrieden wahren. Ich verstehe auch, dass sie etwas pikiert über eure Reaktion waren - sie wollten es wahrscheinlich gerade euch recht machen und hatten gar nicht in Erwägung gezogen, dass ihr nein sagen könntet. By the way: ich wüsste auch niemanden, der das je abgelehnt hat. Heutzutage ist das doch nur noch ein Titel auf dem Papier. Man muss noch nicht mal bei der Taufe anwesend sein und kann trotzdem als Pate aufgeführt werden (gibt es hier regelmäßig!). Wegen so einer lapidaren Frage würde ich kein Fass aufmachen und keinen Familienstress riskieren. Das wäre es mir schlicht nicht wert. Nochmal anrufen, erklären, dass ihr nur sehr überrascht wart von der Frage. Das nicht erwartet habt. Und ganz offen fragen, was denn eure Rolle als Pate ist. Wisst ihr nicht, weil nicht getauft ;) Dann seht ihr schon, ob ihr einfach Teil der Tradition = Familie sein sollt oder ob an eurem Verdacht Geschenke-Lieferant etwas dran ist
Wenn ihr es nicht wollt, lasst noch ein paar Tage vergehen, dann sollte dein Mann sich ein Herz fassen, die Schwester anrufen und klipp und klar sagen, dass ihr nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen seid, dass ihr das wirklich nicht machen wollt. Ihr seid Onkel und Tante des Kindes, damit habt ihr einen Platz in seinem Leben und wollt euch bei Bedarf gerne auch um das Kind kümmern. Aber mit der Kirche habt ihr absolut nichts am Hut und ihr möchtet daher dort am Taufbecken auch keine falschen Versprechungen abgeben. Auf Argumente der Gegenseite würde ich nicht eingehen (bei der Diskussion kann dein Mann nur verlieren), sondern mir das anhören und immer wieder sagen, dass die Entscheidung feststeht und um Respekt für eure Haltung bitten. Sollte die Schwester und der Rest der Familie beleidigt sein, dann ist das halt so. Die werden sich irgendwann wieder einkriegen, und wenn nicht, scheint von eurer Seite das Bedauern ja auch nicht riesig zu sein. Vielleicht solltest sogar du den Anruf tätigen, da du weniger emotional eingebunden bist, und vielleicht den Zorn von deinem Mann ablenken kannst. Dann bist du halt der Buhmann. So wie ich deinen Post lese, kannst du mit der Rolle leben.
Du wirst es nicht glauben: meine Schwiegermutter, die selbst nicht in der Kirche ist (was aber egal ist, schließlich geht es um ihrer Tochter die sowieso immer bevorzugt und idealisiert wird), hat heute Vormittag bei meinen Eltern angerufen und sich beschwert. Wie wir das doch der Familie antun können. Da wird also wieder versucht zu manipulieren wo es nur geht....
Es gibt ja neben den Taufpaten auch Taufzeugen. Aber wenn ihr das nicht wollt, macht es doch nichts. Argumentier doch .... Es gibt doch sicher besser Taufpaten (!) . Ihr seid nicht geeignet ( nicht bös gemeint), das geht nicht. Als Familie kümmert ihr euch eh um die Kinder, sollte euch ( Gott bewahre) was passieren.
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