MarLen17
Hallo in die Runde!
Oft lest man hier im forum ja von der "Problematik" Mehrgenerationenhaus. Das zusammenleben mit (Schwieger) Eltern dass so manche Tücken mit sich bringt.
Ich selber war auch vor einem Jahr noch verzweifelt und überzeugt dass wir bald aus unserem ausziehen da es für mich gar nicht ging......
Mein Partner trat dann vor einiger Zeit an mich heran und sagte mir dass er natürlich hinter mir steht und auszieht wenn ich es fordere ABER er selber möchte es eigentlich nicht. Sein Vater ist Herzkrank und hat COPD. Er kann sich einfach nicht vorstellen dass seine Mutter dann alleine in dem Haus wohnt in dem 1 1/2 Familien leben können. Und wisst ihr was.... Ich kann ihn total verstehen.
Das Problem ist eigentlich nur dass es in dem Haus nicht möglich ist zwei getrennte Wohneinheiten zu schaffen. Zwar ist es aufgeteilt dass eine Wohneinheit unten und eine oben ist aber das Stiegenhaus mit Haustüre und gleichzeitig das vorhaus durch das alle Räume im jeweiligen Stock verbunden sind ist offen und lässt sich baulich auch nicht trennen. So bekommt jeder alles von dem anderen mit.
Den Garten benutzen alle und das ist schön. Ich finde es mittlerweile toll wenn alle zusammen draußen sind und getobt/gequatsch wird. Damit wir draußen auch etwas Privatsphäre haben lassen wir heuer im Herbst oder nächstes Frühjahr eine Balkonterrasse bauen.
Die Familie meines partners ist sehr herzlich was mir schon ab und zu etwas zu viel ist. Sie kommen mit sehr wenig Grenzen aus. Auch bei den Tanten und Onkel ist es normal dass jeder unangemeldet zu Besuch kommt. Ich würde sofort aufgenommen und bin zu 100%ein Mitglied der Familie und zb auch wenn mein Partner arbeiten musste war es selbstverständlich dass ich alleine auf feiern eingeladen wurde/werde.
Meine Familie ist da anders. Zwar ist mein Verhältnis zu allen gut aber untereinander würde immer schön viel gestritten. Meine Mutter und meine Großeltern reden schon Jahre nicht mehr miteinander und davor standen sie sich auch nicht wirklich nah. Ich hab da mehr die Erinnerung an interne Konkurrenzkämpfe.
Ich vermute mal das ist auch der Grund warum es mit so schwer fällt mich in der Familie meines partners fallen zu lassen. Diese Herzlichkeit und Nähe ist mir oft unangenehm obwohl ich es gleichzeitig auch wieder schätze. Für meine Tochter kann ich mir nichts besseres vorstellen denn insgeheim hatte ich mir gewünscht selber so groß zu werden.
Aber nun zum problem... Ich möchte so gerne lockerer werden aber auch wenn ich die Nähe und ständige Anwesenheit akzeptiere kommt es immer wieder phasenweise vor dass ich mich abgrenzen möchte.
Ich weiß für viele hier käme ein Mehrgenerationenhaus nicht in Frage aber wie ist es bei denen die in einem Leben? Wie habt ihr das gemacht dass sich alle wohl gefühlt haben. Wie habt ihr es geschafft dass ihr euch besonders auch bei den Schwiegereltern unangenehme Dinge ansprechen traut (ja ich würde sagen dass fällt mir bei meiner mutter sicher einfacher als bei den Schwiegereltern
)
Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen und vielleicht über den ein oder anderen Tipp für mich. Wie habt ihr das bei euch mit der Privatsphäre gehandelt? Wir haben schon überlegt nach uhrzeiten zu gehen aber das fühlt sich halt sehr gezwungen an..... Außerdem was wenn die kleine im vorhaus steht und nach Oma Opa ruft? Ich kann das ja nicht steuern und wenn ich grad keine Lust auf Oma habe uns im Wohnzimmer verbarikatieren dass die kleine nicht rufen kann. Wisst ihr was ich meine?
Ich habe auch schon überlegt ob ich meine Kindheit die sehr schwierig war noch professionell aufarbeiten sollte aber ob das der Schlüssel zum Erfolg ist weiß ich nicht.
Das war zwar jetzt viel Text aber ich wollte es so detailliert wie möglich erklären und hoffe gerade auf Antworten derer die erfolgreich in einem Mehrgenerationenhaus leben und natürlich auch von allen die denken mir einen Tipp geben zu können.
Liebe Grüße
Also, ich wohne mit meinem Mann in seinem Elternhaus.
Meine Eltern bewohnen die untere Etage und wir die obere Etage.
Hier ist es sehr harmonisch. Bei uns sind die Wohneinheiten allerdings durch ein Treppenhaus getrennt.
Es kann auch passieren, dass ich meinen Schwiegereltern mehrere Tage nicht begegne.
Den Garten teilen wir uns auch. Allerdings haben wir auch hier zwei Terassen, von denen man sich nicht gegenseitig sieht.
Ich finde es schön, aber meine Schwiegereltern sind auch komplikationslos.
Aber auch mit meinen Eltern Zuhause ist es alles ohne Komplikationen. Ich habe immer noch einen Schlüssel und kündige mich vorher nicht immer an. Sie freuen sich, wenn wir vorbei kommen.
Genauso ist es bei uns wenn wir Omi und Opi besuchen fahren. Da kündigen wir uns auch nicht an.
Ich bin aber auch ein absoluter Familienmensch. Mir ist Familie sehr wichtig. Sie hat mir immer halt gegeben und nun gibt man jetzt die Liebe mal zurück und unterstützt wenn Hilfe gebraucht wird.
Aber wir hatten alle immer ein gutes und inniges Verhältnis. Klar wurde und wird bei uns auch mal gestritten und es gibt Meinungsverschiedenheiten, aber man kann dennoch aufeinander zugehen und auch andere Sichtweisen akzeptieren.
Ich bin im Mehrgenerationenhaus aufgewachsen. Worin liegen deine Schwierigkeiten? Dass die Schwiegereltern zu oft zu dir kommen, wenn du eigentlich deine Ruhe möchtest? Vielleicht hilft da ein Umdenken. Du bist ja nicht am Schlafen, nehme ich Mal an, wenn deine Tochter im Voraus steht und nach Oma ruft. Also nutz es doch aus und lad sie bei Oma ab. Oder frag sie,ob sie zu Oma gehen möchte, statt nach ihr zu rufen. Das Gespräch, um Grenzen zu stecken, kann vllt auch dein Mann übernehmen. Allerdings sollte es die Großeltern dann auch nicht aus heiterem Himmel treffen. Du musst schon auch selbst sanft aber bestimmt sagen, wenn du gerade keinen Besuch wünschst Ob das Aufarbeiten der Kindheit da was nützt, kann ich nicht sagen. Ich denke es ist eher Typsache wie viel Nähe man braucht/ertragen kann. Die Großeltern wissen nicht, dass sie dir damit auf die Nerven gehen. Für sie ist es normal, diese Herzlichkeit und Verbundenheit zu leben. Wahrscheinlich sind sie selbst auch so aufgewachsen. Vielleicht hinterfragt du dich, was genau dich daran stört. Und entweder kannst du dann deine Sicht verändern oder klar in Worte fassen, was du gerne anders hättest.
Reden. Wenn sich Situationen ändern, dann redet in Ruhe. Wir haben feste OmaTage. Wenn es mal nicht passt, gibt's eine Info. Muss auch nicht begründet werden. Ist dann so. Kinder verstehen das mit der Zeit auch. Wichtig ist Grenzen bereden. Auch warum du manchmal mehr Grenze brauchst. Es ist verständlich. Da sie sich mögen, werden sie es auch erkennen. Manchmal weniger aber das geht dann. Profi wegen Kindheit: ja warum nicht, man zieht es ja auch in die eigene Erziehung mit ein. Wenn es stressig wird, einfach durchatmen und sich selbst fragen, warum passt es nicht. Wir sind 4 Generationen und ab und an ist auch mal dicke Luft. Ist halt so. Aber tauschen? Nö.
Wir wohnen mit meinen Eltern in einem Haus, aber es ist quasi ein Dreifamilienhaus mit Hausflur und drei Wohnungen auf drei Etagen. Alles andere wäre gar nicht in Frage gekommen. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass meine Eltern uns oft helfen, sich um die fast vierjährige Enkelin kümmern oder für die größere Enkelin kochen, wenn sie Ferien hat und wir arbeiten sind. Anfangs stand meine Mutter ab und an ohne Klingeln in der Wohnung und bei uns steht z.B. auch die Badtür offen, wenn mein Mann badet. Das haben wir geklärt und gut ist es. Ich würde einfach jedem empfehlen, offenbar zu sprechen, denn über Jahre schweigen, obwohl man unzufrieden ist, dss ist sicher nie gut. Also bisher (inzwischen über 9 Jahre) klappt es gut, aber wie gesagt, wenn man es nicht will, muss man sich nicht mal jeden Tag sehen. Das ist wohl das Hauptproblem bei euch.
Wir mußten 7 Jahre in so einem Haus wohnen, allerdings hatten wir eine abgeschlossee Wohnung. Wir bewohnten das Erdgeschoss, die Tante meines Mannes die 1. Etage und die Cousine meines Mannes das Dachgeschoss. Also ein wenig andere Familienverhältnisse als bei euch. Anfangs ging es noch gut, bis die Tante Angst vor Einbrüchen bekam. Nichts gegen ein wenig Sicherheit, aber es wurde übertrieben :( Wir hatten dann an der Haustüre innen drei Vorhängeketten, die natürlich jeden Abend eingehängt wurden. Mehrere Male wurden wir rausgesperrt, weil wir am WE später nach Hause kamen. Gab jedesmal ärger. Dann sollten wir uns abmelden. Also ein Schild innen an die Türe hängen, daß wir nicht Zuhause sind. Bis hierher ja noch ok. Wir hatten in der Wohnung Außenrollos, die ich aber NIE komplett herunterließ. Ich fühlte mich dann unwohl, wie eingesperrt. Da bekam ich es mit ihr zu tun. Ich MUSSTE die Rollos Abends runterlassen, denn die Einbrecher sollten es ja nicht zu einfach haben. Am Ende verlangte sie sogar, daß wir die Wohnungstüre offen lassen, damit sie jederzeit rein kann, wenn wir mal Abends länger weg sind. Sie wollte um Punkt 20 Uhr (Sommer wie Winter) die Rollos unten haben. Wir wohnen ja schließlich unten. Ich schluckte alles runter, weil ich keinen Streit wollte, aber ich fühlte mich von Tag zu Tag unwohler :( Nach 7 Jahren haben wir dann beschlossen, wir kaufen uns ein Haus. 6 Monate später zogen wir um. DAS war die beste Entscheidung in unserer Ehe. Nie wieder würde ich nochmal mit Verwandtschaft in einem Haus leben wollen. Man weiß nie was kommt :(
Bei uns funktioniert das ohné Probleme. Mein Sohn wohnt mit Freundin über uns. Wir verstehen uns gut, helfen einander und ich denke, dass die "jungen Leute" sich wohl fühlen. Manchmal klingel ich wahrscheinlich auch zu oft bei meiner Schwiegertochter um was zu fragen oder zu quatschen. Aber wir sagen uns auch, wenn uns mal was nicht passt. Meine ganze Familie wohnt im direkten Umfeld. Insgesamt sind wir 5 Familien. Für Kinder einfach ideal. Einer ist immer da. 2 Kinder gehen gemeinsam in die Kita, da bringt einer immer den anderen mit. Wir sitzen oft zusammen. Meine Kinder und mein Enkelkind lieben es und ich natürlich auch. Man muss dafür leben, dann klppt das auch.
Bei uns kommt auch jeder unangemeldet vorbei, das Haus ist immer voll, wir wohnen zwar nicht (mehr) zusammen aber im Großen und ganzen sind wir jeden Tag beinander. In Grunde wohnen wir alle irgendwie überall ein bisschen
Unsere Kinder wachsen also auch mit vielen Einflüssen und Generationen auf.
Ich finde es bei uns herzlich und harmonisch, mir gefällt das wie es ist sehr und ich merke auch, dass meine Kinder das genießen.
Bei uns wird immer frei heraus gesagt was nicht passt. Klar gibt das auch mal knatsch, aber das gehört dazu undich denke das lässt sich auch nicht vermeiden.
Reden, reden, reden, und zwar ruhig und freundlich. Man kann alles ansprechen, solange die Art und Weise stimmt, das ist wichtig. Vor allem scheint die Familie deines Mannes bei sowas echt offen zu sein.
Mehr Tipps kann man da denke ich kaum geben, trau dich!
Also wir wohnen im Elternhaus meines Mannes, seine Eltern wohnen unten und wir haben die beiden oberen Etagen... unsere Wohnung war im Prinzip mal nicht nur eine sondern 2 Wohnungen... wir müssen durch das Treppenhaus um nach oben zu kommen, was aber auch nicht stört... Ich denke eine Grundvoraussetzung ist, dass man gut miteinander auskommt, von beiden Seiten, offen sprechen kann und jeder trotzdem seine Privatsphäre hat... Wir hängen nicht ständig aufeinander und es wird angeklopft, ehe man die andere Wohnung betritt... da wir allerdings keinen Zugang zum. Garten von unserer Wohnung aus haben, bringt meine Schwiegermutter uns regelmäßig unseren Kater hoch, hier muss sie auch nicht 10 mal klopfen sondern sie bringt ihn, ruft kurz und gut... Den Garten teilen wir, gefällt uns allen auch gut so... wir verbringen die Sommer immer gemeinsam draußen, nutzen Pool und alles andere gemeinsam, dann wird auch oft gemeinsam gegrillt, ansonsten bleiben die Küchen bis auf ein paar Ausnahmen mal sonntags getrennt...
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