Maja30
Unsere mittlere Tochter (7 Jahre) ist etwas "anstrengend". Sie trödelt beim Anziehen, man muss ganz oft sagen, dass sie ihre Aufgaben erledigen soll wie Aufräumen, Zähne putzen etc.... Es endet meist in Streit und Geschrei und man wird dann oft beleidigt wie blöde Mama etc....(ja, ich werde dann am Ende auch laut, weil mir dann der Geduldsfaden platzt, da es einfach nur nervt, wenn das Kind sich immer noch nicht die Zähne putzt oder aufräumt, obwohl man es schon oft gesagt hat und man schon 20 Min darauf wartet das es gemacht wird). Sie ist etwas temperamentvoller als ihre Geschwister und braucht klare Regeln und Grenzen und ich glaube wir waren/sind auch nicht immer Konsequent. Es sollen ja logische Konsequenzen aus ihrem Fehlverhalten folgen und wir wollen das jetzt auch mal durchziehen, da sie uns wirklich auf der Nase rumtanzt. Fangen wir beim Anziehen an: klar logisch ist, daß der Ausflug etc nicht stattfinden kann. Aber das wäre ja nicht fair gegenüber den Geschwistern? Was ist, wenn man Termine hat? Thema Aufgaben erledigen oder Aufräumen. Es wird rumgezickt, beleidigt oder es heisst: ist mir egal.... Was macht man, wenn man beleidigt und angezickt wird. Aufs Zimmer schicken bringt meist nicht, weigert sie sich, hört nicht.... Vielleicht könnt ihr mir helfen
Diese "logischen" Konsequenzen sind nichts weiter als Strafen und diese lehne ich für uns ab. "Logische" Konsequenzen sind: ziehe ich keine Jacke an, ist es kalt/werde nass und nicht: ich darf nicht mit. Eine 7-jährige würde ich frei entscheiden lassen, ob sie sich anzieht. Schuhe, Jacke etc einfach mitnehmen, falls sie sich umentscheidet. Denn: je mehr Strafen, desto schlimmer wird so ein Verhalten meist nur. Dem Kind fehlt oft eher echte Aufmerksamkeit und bedingungslose Liebe und Akzeptanz, die es auch spüren können muss (natürlich liebt ihr sie bedingungslos, aber das kommt oft beim kind nicht an). Theoretisch zumindest - ob das bei euch zutrifft, kann man aus dem kleinen Einblick nicht weiter sagen. Hinsichtlich Abläufen und Routinen helfen oft sog Wegweiser - gut sichtbar gibt es irgendwo eine Tafel, wo die Abläufe bebildert sind und das Kind jeden Schritt abhaken kann. Wichtig: keine Belohnung! Denn das re wieder nix anderes als Strafe.
Zunächst: mir geht es genauso wie der AP. Deshalb erlaube ich mir mal ganz frech, zu misssilence eine Rückfrage zu stellen, auch wenn das nicht mein Thread ist: Ich finde den Ansatz interessant, denke aber, dass Kinder im Leben auch Konsequenzen lernen müssen. Schließlich sind diese nicht von Eltern zu Erziehungszwecken erfunden worden sondern sind halt Fakt. Aber dennoch würde ich gerne in manchen Situationen nicht die "Exit-Variante" wählen: Deshalb mal ein paar Situationen: Wie würdest du es beim z.B. Zähneputzen machen (will nicht Zähneputzen)? Oder beim Einkaufen, wenn mit den Einkaufswagen "Crashtest" gespielt wird? Oder wenn in der Früh laut protestiert wird, dass man nicht in den Kindergarten gehen mag?
Du erlaubst es also, wenn es morgens in die Schule geht, dass dein Kind im Schlafanzug losmacht? Sorry, kann ich mir nicht vorstellen Und es hat nicht immer was mit fehlender Liebe und Aufmerksamkeit zu tun. Aber das ist oft DAS Totschlagargument schlechthin. "Wenn dein Kind trotzig ist, dann bekommt es zu wenig Liebe von euch" Kinder mit 7 Jahren müssen leider auch lernen, dass es Grenzen gibt!
Also unsere Tochter wird geliebt und bekommt auch sehr viel Aufmerksamkeit. Ich lese jeden Abend mit ihr ein Buch und spiele Spiele.... eher kommen die anderen Geschwister zu kurz.... Und im Schlafanzug könnte ich mein Kind auch nicht in die Schule schicken.... ich könnte ihr so was sagen, dennoch würde sie sich nicht anziehen und auf dem Boden liegen und rumzicken..
@TanteMine: Wenn du richtig gelesen hättest, hättest du gemerkt, dass ich geschrieben habe "theoretisch " und dass ich das für die TE nicht beurteilen kann. Man kann das auch mal so annehmen wie es gedacht ist: als Denkanstoß, ob die Liebe, die man empfindet, auch so beim kind ankommt. Denn das ist leider sehr oft nicht der Fall. Aber bloß nicht auch nur in Betracht ziehen, sich selbst zu reflektieren.... Ich habe noch kein Schulkind. Aber ja, meibe 2-jährige packe ich auch in Hausschuhen ins Auto und habe die richtigen dabei. Ich glaube übrigens nicht, dass eine 7-jährige wirklich freiwillig im Schlafanzug zur Schule geht. Deswegen ja Umziehsachen mitnehmen oder mit den "Wegweisern" zB arbeiten.
Ich halte nix von Konsequenzen, denn das sind Strafen. Will nur niemand hören, der sie anwendet - kann ja jeder für sich selbst wissen. Für UNS ist es aber nichts. Und nein, Kinder müssen nur echte logische Konsequenzen lernen, und, dass es Grenzen gibt, die gewahrt werden müssen. Das geht aber ohne zusammenhanglose Strafen.
Witzig, genau deine Beispiele klappen bei uns nicht - aber meine Tochter ist auch erst 2 Jahre. Da gestaltet es sich einfach: Zähne werden bei einem Kindervideo geputzt; es wird ohne das Kind der Wocheneinkauf erledigt; das Kind wird dennoch in die Krippe gebracht - aber nicht bestraft, sondern getröstet. Und ich versuche dann eher nachhause zu kommen, um etwas extra Zeit mit unserer Tochter verbringen zu können. Sie wird also sogar noch belohnt. Furchtbar, was?
Es ist immer wieder interessant Ansätze von anderen zu hören oder lesen. Im Prinzip machen wir das ähnlich wie ihr. Eine Konsequenz muss eine sehr nahe Folge des Handels sein. Das geht aber meiner Meinung nach halt nicht bei allem und vor allem funktionieren die meisten Dinge bei sehr kleinen Kindern, wie deinem und meinem nicht. Sprich Kind zerreißt seine Bücher. Die logische Folge wäre, ich lasse es machen, es wird schon selber merken, dass das blöd ist, weil das Buch dann kaputt ist. Meine macht das jetzt gar nicht mehr (19 Monate), aber früher schon. Ich habe es ihr dann weggenommen oder etwas gegeben, was sie zerreißen kann. Nach deinem Ansatz wäre das aber dann ja schon eine Strafe? Solche Dinge funktionieren halt m.A. nach erst, wenn das Kind die richtigen Schlüsse auch ziehen kann oder es zumindest mein und dein versteht (sonst ist es ja egal, wenn etwas kaputt geht). Hinzukommt, dass ja auch ein Kind zb das Eigentum von anderen respektieren lernen sollte und auch vielleicht seine eigenen Sachen nicht zerstören sollte. Das gleiche mit gefährlichen Dingen. Man kann halt ein Kind auch nicht alles ausprobieren lassen (Herdplatte, Bügeleisen, Baustelle etc.). Aufräumen geht dann schon eher, einfach machen lassen, dann lernt man es am ehesten. Ich persönlich finde, dass jede Art der Erziehung, jede Kategorisierung ihre Fehler hat und man auch nicht per se zB das Kind mal kurz ignorieren, oder „Strafen“ verteufeln sollte. Wenn das Kind dann halt zb ohne Schneeanzug keinen Schneemann bauen darf ist das meiner Meinung nach nicht schlimmer, wie wenn ich es im Schlafanzug mit raus lasse und es dann krank wird. Die wenigsten Kinder werden ohne Schneeanzug nach draußen wollen, aber es gibt sie bestimmt, diese Kinder …
@Elliana: da trifft dann die vermeintliche "Strafe" (dazu unten mehr) auf meine Fürsorgepflicht oder eine persönliche Grenze (bei dem Zerreißen des Buches). Bei letzterem sehe ich das wie du: ich biete eine Alternative an. Und gleichzeitig tröste ich mein Kind über den Verlust seines Spielzeugs hinweg. Insoweit ist das weder eine logische Konsequenz noch eine Strafe: ich nehme das Buch nicht weg, um es zu erziehen, das macht wie du sagst gar keinen Sinn, sondern um das Gut zu schützen UND erkenne gleichzeitig die Gefühle meines Kindes an und tröste es. Viele hier würden aber als "logische Konsequenz " mit dem Kind nicht mehr lesen o.Ä. - eine fiese Strafe. Oder ich lasse es das Buch Zerreißen weil es mir nicht wichtig ist ;) Das kommt auch vor. Ich muss meinem Kind da nämlich nicht beibringen, mit Sachen sorgsam umzugehen - nicht, weil das nicht lernenswert ist, sondern weil meine 2-jährige das schlicht kognitiv noch nicht begreifen KANN. Genauso wenn es nicht klappt, dass mein Kind sich draußen nicht anzieht: da greife ich natürlich ein und beende die Draußenzeit. Aber auch da tröste ich es und benutze das nicht zu Erziehungszwecken. Ja, das wird ggf als Strafe empfunden. Aber das ist in diesem Fall weniger wichtig als meine Fürsorgepflicht. Es geht hier um Bedürfnisabwägung. Vorausgesetzt, das Kind friert tatsächlich. Es gibt auch diese Kinder, meist eher älter, die frieren fast nicht - absolute Ausnahme, aber die können dann wirklich ohne Schneeanzug einen Schneemann bauen. Ab einem gewissen Alter würde ich aber auch da nicht mehr eingreifen. Das ist aber sehr vom Entwicklungsstand des Kindes abhängig und ganz sicher weit, weit älter als 7 Jahre. Auch ignorieren ist so eine Sache: in den meisten Fällen wird es als Strafe benutzt. Wenn ich aber das tausendste "ich will ein Eis!!!" ignoriere, indem ich mich still neben mein Kind setze, nachdem ich ihm klipp und klar gesagt habe, es gibt kein Eis und es noch nicht bereit ist, sich trösten zu lassen, so entziehe ich ihm damit weder meine Aufmerksamkeit noch meine Liebe. Es hat auch mit 2 Jahren beim zweiten Mal verstanden, dass ich ihm kein Eis geben will. Aber ich würde es deswegen nicht in sein Zimmer zum "ausbocken" schicken oder es danach mit Gleichgültigkeit strafen.
Da du ja noch nicht ahnen kannst ob deine Theorie in der Praxis stimmt, möchte ich sie ganz gerne bestätigen! Ich hab ja eine ganze Palette von unterschiedlichen Altersklassen hier (von Säugling, Grundschule bis Oberstufe) zuhause. Grenzen waren (von wem auch immer), Konsequenzen spüren und Strafen sind drei komplett unterschiedliche Paar Schuhe. Strafen sind pure Machtdemonstration, zumindest bei Kindern. Da gibt es auch kein grau meiner Meinung nach
Ok alles klar, so würde ich es tatsächlich auch handhaben. Manchmal wird sich halt in den Kommentaren an so Wörtern wie „ignorieren“ oder „Strafen“ aufgehangen, wenn es zb überhaupt keine Strafen in dem Sinne sind, man es aber so genannt hat. Die wenigsten differenzieren dann :) Meist ist es halt doch ein Zusammenschluss aus mehreren Methoden, die dann zum Ziel führen. Danke für deine Antwort :)
Ja, ist ja oft auch schwer sich da mit wenig Wörtern richtig auszudrücken Zumal es nie nur schwarz und weiß gibt. Ich bin auch mal unfair zu unserer Tochter, mecker oder sage Sachen, die ich eigentlich ablehne - das ist hoffentlich normal, da ich auch nicht perfekt bin. Aber ich habe den Anspruch, meinem Kind überwiegend gerecht und gleichwürdig zu begegnen und bewusst Strafen oder ähnliche Relikte aus der schwarzen Pädagogik zu vermeiden. Da ich es selbst nur so erfahren habe, ist das nicht immer einfach, aber ich versuche zumindest mich immer wieder selbst infrage zu stellen. Austausch hier über das Forum hilft mir da zB enorm :)
Die im AP genannten Beispiele waren für mich aber zB ganz klar Strafen. Keine "logischen Konsequenzen".
@Btby Danke für deine Erfahrungen! Das bestärkt mich doch, das weiter so zu gehen :) Es fühlt sich auch tatsächlich besser an als diese "klassischen " Erziehungsmethoden.
misssilence, ich unterstütze jedes Wort, das du schreibst
Das aufräumen war bei uns auch ne Sache, meine Kinder sind aber noch viel jünger damals war meine noch 2. Ganz einfach, du räumst nicht auf ? Dann spielst du nicht.
Ist sie wirklich so oder fällt es ihr schwer sich zu organisieren? ZB dass sie beim Zähne putzen schon vergessen hat, dass sie gleich neue Socken anziehen soll? Falls Sie das wirklich "extra" macht, würde ich mal ne ganze Weile hinter ihr stehen und sie "dirigieren", bis ihr das zu blöd wird. Kinder in dem Alter haben eigentlich einen Drang dazu, Dinge alleine machen zu wollen. Logische Konsequenzen wäre für mich zB beim Aufräumen, dass nicht gespielt wird und natürlich kein Besuch zum Kind kommt. Neues Spielzeug gibt's dann natürlich auch nicht mehr, denn das findet man im Chaos ja nicht mehr wieder. Würde dann aufs Belohnungssystem mit klaren Regeln setzen. ZB jeden Samstag wird das Zimmer aufgeräumt, immer um 15 Uhr, dafür gibt's dann einen Sticker auf nem Plakat, bei 4 Stickern gibt's ne Zeitung/Ü-Ei oder so.
Na ja, beim Zähneputzen gibt es da ja keine Alternative. Entweder das Kind putzt Zähne oder ICH putze dem Kind die Zähne.
Ich habe auch schon mal gedroht dem Spielbbesuch abzusagen, wenn sie nicht ihr Zimmer aufräumen.
Oder hab mir den Müllsack gegriffen und gefragt ob ICH denn jetzt das Zimmer aufräumen soll.
Vermutlich pädagogisch nicht richtig, aber es hat funktioniert.
Und mal ne Frage an misssilence.
Draußen sind Minus Grade. Lässt du dein Kind da echt ohne Jacke und Schuhe rausgehen? Also ich nicht!
LG
Und hier funktionieren Belohnungen immer sehr gut. Wenn du jetzt lieb Zähne putzt kann ich dir danach noch eine Geschichte vorlesen, oder du darfst noch eine Folge.... gucken. Wenn du jetzt erst Theater machst, haben wir dafür natürlich keine Zeit mehr. LG
Ich bin vermutlich nicht die Richtige, um irgendwelche Ratschläge zu erteilen, denn meine Tochter ist erst 7 Monate alt. Aber ich habe mich vor kurzem belesen. In dem Buch „Warum Babys weinen“ von Aletha Solter ging es auch um Belohnungen und warum man darauf verzichten sollte. Und zwar wird davon abgeraten, weil es dem Kind dann später nur um Belohnungen geht. Das Kind putzt sich die Zähne nicht, weil es so richtig ist, sondern weil es danach eine Belohnung bekommt. Anfangs mag es vielleicht funktionieren, aber irgendwann sicherlich nicht mehr. Außerdem schrieb hier noch jemand, dass es ja im Bezug auf Geschwister auch unfair ist, wenn deine 7-Jährige eine Belohnung bekommt und die das „brav“ selber machen. Ich glaube, dann kann man andere Lösungen finden. Wie z.B. auch jemand anders hier geschrieben hat, es spielerisch zu gestalten. Aber wie gesagt, für mich ist das alles noch Theorie, allerdings hört man ja trotzdem von anderen erfahrenen Eltern oft das gleiche. Und auch bei meiner Großcousine habe ich es beobachtet, dass sie oft nur etwas gemacht hat, weil ihre Mutter ihr eine Belohnung versprochen hat.
Ja, ich habe meine Kinder bei Minusgraden ohne Schuhe und ohne Jacke raus gehen lassen (habe die Sachen aber mitgenommen). Glaub mir -- keine Minute und die Kinder haben draußen die Sachen freiwillig angezogen. Ziel erreicht! Schaden hat keins der Kinder dabei davon getragen. Und natürlich habe ich vorher abgewogen, ob ich das notfalls auch bis zum Ende durchziehen kann, OHNE dass das Kind Schaden nehmen wird, weil ich ja vorher wusste, wie lang die Zeit draußen sein wird und wie die Möglichkeit ist, das Kind hinterher wieder aufzuwärmen. Das geht so natürlich nicht in jeder Situation. Man will dem Kind ja nicht schaden.
Natürlich lässt man das Kind dann ohne Jacke raus. Es ist ja nicht blöd und wird ganz schnell nachbereitet Jacke verlangen. Das hat schon im Herbst bei meinem damals zweijährigen funktioniert. Und was du beschreibst sind ganz klar Strafen und pädagogisch ganz sicher nicht wertvoll, wie du sagst. Aber kann ja jeder machen, wie er oder sie will
@ Lewanna: jap. Mach ich bei unserer 2-jährigen sogar. Wichtig ist, was warmes dabei zu haben. Und glaube mir, sie zieht sich dann schnell an ;) Wenn es mit dem Fahrrad wohin geht geht das natürlich nicht wirklich. Da warten wir eben so lange, bis sie sich anziehen lässt. Zeit ist da das Zauberwort. Die planen wir ein.
auf belohnungen würde ich auf jeden fall verzichten. gerade wenn du ja noch 2 weitere kinder hast, kommt das ziemlich blöd. da würde ich mir als geschwisterkind denken, was das soll. ich räume mein zimmer auf, zieh mich an und co und bekomme nix dafür (was ja richtig ist, denn sowas ist selbstverständlich) und sie bekommt ne belohnung dafür. dann lass ich das jetzt auch mal und warte, bis ich ne belohnung angeboten bekomme. beim zähneputzen würd ich vlt. doch ein bisschen shocken und ihr die konsequenzen aufzeigen. bilder von leuten mit vergammelten zähnen zeigen etc. und fragen, ob sie denn so aussehen möchte? beim aufräumen es mit ihr zusammen machen, vlt. auch ein spiel daraus, wer schneller fertig ist. meine mutter hat das mit mir so gemacht. als ich größer war auch noch, da gings dann drum, ob sie schneller die küche/wohnzimmer sauber machen kann, als ich mein zimmer. der gewinner durfte dann entscheiden, welches spiel wir spielen, oder was es am folgetag zu mittag gibt. das waren zwar auch belohnungen, aber noch im rahmen.
Ich finde den Ansatz von misssilence auch originell. Ich könnte ja noch mit bei der Konsequenz, du willst keine Schuhe anziehen, dann gehst du halt ohne. Aber sie dann mitnehmen, damit sich das Kind umentscheiden kann, wenn es dann halt doch nasse und kalte Füße hat, führt das ganze vorher ja wieder ad absurdum. Ich sehe den Unterschied zwischen Konsequenzen und Strafen auch nicht, sage aber ganz klar, bei mir gibt es beides. Ich habe 3 Kinder und einen Vollzeitjob und nicht die Zeit oder den Nerv darauf zu warten, dass es meine Kinder jetzt freut, selbstverständliche Dinge zu tun. In der Früh heißt es ganz klar, du ziehst dich nicht an, du gehst im Pyjama in die Schule. Ich musste es noch nie wahr machen. Kein Zähne putzen innerhalb der vorgegebenen Zeit heißt, an dem Tag gibt es nichts Süßes mehr. Die Kinder nennen mich blöd, den Rest des Tages kein Fernsehen oder miteinander spielen, damit sie sehen, wie blöd ich wirklich sein kann. Das alles natürlich nach mehreren Warnungen. Und dass ich einen ganzen Tag nicht mit ihnen spiele, habe ich noch nie durchgezogen. Zumindest nicht deshalb, weil mich eines der Kinder einmal blöd genannt hat. Beim Anziehen für einen Ausflug variiert es. Wenn der Papa mitkommt, bleibt halt nur das unwillige Kind mit einem von uns zu Hause. Wenn ich den Ausflug alleine mache, drohe ich an, dass das unwillige Kind die ganze Zeit an meiner Hand sein muss. Das mag vielleicht alles nicht ganz diesen neuen pädagogischen Ansätzen entsprechen, aber ich sehe meine Kinder nunmal nicht als gleichgestellte Personen an. Ganz klar, sie haben Rechte, die ich achte, aber sie haben auch Pflichten, und eine davon ist, mir und ihrem Papa zu folgen. Wenn ich über jeden Wunsch, den ich an sie habe, diskutieren müsste, würden wir hier im Chaos leben. LG Schnecki
Strafe: wenn du dir nicht die Jacke anziehst , darfst du heute nicht mehr Fernsehen/ mit deinen Freunden spielen/ beim Ausflug mitkommen. Konsequenz: wenn du dir die Jacke nicht anziehst, ist es kalt. Du feierst, bekommst eine Erkältung. Das Kind stirbt nicht, wenn es kurz draußen friert. So lernt es, wann es zu kalt und wann zu warm ist und das selbst für dich einzuschätzen. Kinder sind nicht blöd, sie werden ganz schnell nach der Jacke verlangen. Also Strafe ist immer eine Androhung von etwas, das eigentlich nicht im Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema steht, ist daher unlogisch und eben eine Bestrafung. Da üben die Eltern einfach nur ihre Macht aus und das ist alles, was die Kinder lernen: sie müssen, wenn andere verlangen. Eine logische Konsequenz ist die zwangsweise (negative) Folge des Handelns und lehrt die Kinder, dass Handlung x Folge y nach sich zieht und dass sie selbst Einfluss darauf haben. Ist daher besser.
Dass du deine Kinder nicht als gleichgestellte Personen ansiehst, finde ich aber irgendwie ganz schön hart…aber jeder, wie er oder sie meint
Das gefällt mir Strafen gibt es hier so gut wie keine, aber wenn er mal sagt, ich bin doof oder blöd, dann zeige ich ihm schon auch, wie doof und blöd ich sein kann. Dann wird er eben mal eine zeitlang ignoriert. Dauert meist nicht lange ;-) Als er noch kleiner war, wollte er natürlich auch seine Grenzen austesten oder mir auf der Nase rumtanzen. Hier wurden schon Grenzen aufgezeichnet. Man sieht ja teilweise, was aus Kindern wird, denen man keine Grenzen zeigt.
Dass man auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht und es für voll nimmt, ist nicht gleichbedeutend damit, dass man ihm keine Grenzen aufzeigt. Das verwechseln sehr viele leider, sowohl Gegner der bedürfnisorientierten Erziehung als auch die Befürworter.
Liebesentzug (= ignorieren) ist eine furchtbare Strafe. Wenn ich manchmal lese, wie hier einige mit ihren Kindern umgehen, sträubt sich einfach alles in mir.
Ganz genau. Grenzen gehören zu einer respekt- und liebevollen Erziehung dazu, denn ohne Grenzen und Regeln fühlt sich ein Kind auch nicht sicher. Wie genau das jeder für sich im Alltag umsetzt, ist da eher zweitrangig, wie ich finde.
Eben. Letztendlich ist es ja nicht nur bei Kindern so. Auch meinem Mann oder meinen Kollegen zeige ich meine Grenzen auf. Aber eben auf respektvolle Weise auf Augenhöhe. Niemals würde ich einem Kollegen sagen:“ wenn du jetzt das Projekt nicht sofort beendest, dann ignoriere ich dich zwei Tage“ Hallo?? Wieso sollte man sowas bei seinem Kind tun?
@Gesichtsnase: danke, genau so!
@TanteMine "Strafen gibt es hier so gut wie keine, aber wenn er mal sagt, ich bin doof oder blöd, dann zeige ich ihm schon auch, wie doof und blöd ich sein kann. Dann wird er eben mal eine zeitlang ignoriert. " Du sagst ich bin blöd, also verhalte ich mich extra so? Sorry, das ist ziemlich kindisch und unreif. Und das sind ganz klar Strafen, sehr harte sogar. Du benennst sie nicht so - aber nur weil ich zur Tomatensauce rote Sauce sage, macht es sie nicht weniger zur Tomatensauce.
Wie würdest du denn reagieren, wenn dein Kind dich beschimpft und du schon öfters gesagt hast, dass dich das traurig macht und du es nicht hören möchtest etc?
Da ich inhaltlich voll bei misssilence und Gesichtsnase bin, antworte ich mal: meine Kinder sind 4 und fast 6 Jahre alt und ich bin öfters "blöd". Ich übersetze dann für das Kind: "du findest es voll blöd, dass ich dir xy nicht erlaube." (meistens ist es ja deswegen) Situationsabhängig füge ich noch ein: "Gleichzeitig möchte ich, dass man freundlich mit mir redet" hinzu.
Ich hab dann immer gesagt, dass ich weiß warum sie mich blöd findet. Und das es okay ist, ich sie trotzdem lieb hab. Reichte meistens schon.
Genau so wie KleineMäuse würde ich das machen :) Bzw tue es in gewisser Hinsicht. Im Moment schickt uns unsere Tochter immer wütend weg, wenn wir etwas nicht erlauben. Und dann reagiere ich genau so (und entferne mich etwas, sage ihr aber, ich warte auf sie und bin jederzeit bereit) wie beschrieben.
Ignorieren finde ich auch ganz schlimm, das habe ich als Kind noch bis in die Jugendjahre oft wochenweise zur Strafe für "Fehlverhalten" bekommen, da kann ich wirklich sagen, man macht mehr kaputt als man vielleicht in dem Moment denkt. Und sowas ist auch nicht schnell wieder vergessen, sobald man das ignorieren einstellt. Ansonsten bin ich auch bei logischen Konsequenzen. Soweit das geht. Will meine kleine (2) keine Jacke anziehen, gehe ich auch so mit ihr raus und nehme die Jacke mit. Es gibt auch Situationen, in denen Handel ich gegen den Willen meiner Tochter. Will sie meine Hand nicht nehmen und alleine an einer viel befahrenen Straße laufen, kommt sie auf den Arm oder in den Kinderwagen, auch wenn ihr das nicht passt. Das ganze muss man aber nicht lieblos gestalten. Oft wird hier ein guter Ansatz vorgeschlagen und etliche Leute stürzen sich drauf, und wollen beweisen, dass das überhaupt nicht geht. Ist ja Quatsch, ist auch völlig klar, dass nicht in jeder Situation gesagt werden kann"mach du mal, du merkst ja schon das x passiert" Genau so muss nicht man nicht für jedes "nicht folgen" bestrafen! Wenn meiner Tochter es wie eine Strafe vorkommt nicht selbst laufen zu können, tut es mir leid, und ja ich tröste sie und erkläre es ihr (wobei sie jetzt schon gar nicht mehr von mir getröstet werden will, wenn ich ja die war, die das Verbot ausgesprochen hat, dann auch gut, sie bekommt die zeit, die sie braucht) aber die situation ändert sich nicht, sie wird nicht alleine die Straße lang laufen. Was trödeleien angeht kennen wir das von der 8jahrigen Stieftochter. Ihr kommt auch alles andere in den Sinn, wenn sie eigentlich gerade Zähne putzen oder Haare kämmen soll. Sie macht das nicht extra, sie ist total verträumt. Manchmal sagen wir es 10 mal, bis es klappt. Aber bestrafen würden wir sie deswegen nie. Eigentlich geht's ja da auch nur drum, dass es einen als Erwachsenen nervt, dass man gerade so lange drauf warten muss, oder sich wiederholt. Um mehr geht's ja nicht. Für mich persönlich, wenn ich mir das vor Augen halte ist sofort klar warum Bestrafung völlig fehl am Platz ist (abgesehen davon, dass ich bestrafungen auch nicht als sinnig empfinde, und spätestens wenn ich an meine Kindheit denke, weiß ich das Androhung von strafen mich niemals von irgendwas abgehalten hat)
Mit Liebesentzug machst du mehr kaputt, als wenn du dem Kind mal eine knallst! Das ist keine Strafe, das ist Folter für ein Kind!
Hey, Meine Kinder sind mit 2,5 Jahren und 14 Monaten zwar noch deutlich jünger, aber das wären meine logischen Konsequenzen: -sie ziert sich nicht an? Dann findet es entweder nicht statt oder, falls das wegen der Geschwister keine Option ist, kommt sie eben so mit wie sie ist. Auch im Schlafanzug wenn sein muss. -sie will nicht Zähne putzen? Gut, dann gibt es so lange keinen Süßkram mehr, bis sie es freiwillig tut. Der schädigt sonst die Zähne einfach zu stark, vor allem wenn die schon bleibende Zähne hat. Das kann man ja durchaus erläutern. -Sie will nicht aufräumen: In ihrem Zimmer würde ich alles in einen Sack schmeißen und vorübergehend verschwinden lassen. Nach einer gewissen Zeit sollte es aber wieder auftauchen. In Gemeinschaftsräumen dasselbe, sofern es sich um ihre Sachen handelt. Wenn sie andere Aufgaben im Haus hat, die ihre Geschwister anders als sie erfüllen und sie man nicht einfach verschwinden lassen kann, finde ich es schwierig. Zb wenn es um den Geschirrspüler ausräumen o.ä. geht. Da kann man aus meiner Sicht eher anfangen seine eigenen "Aufgaben" von denen sie profitiert nicht mehr zu erfüllen wie zB sie zum Sport zu fahren, damit sie merkt wie frustrierend es ist, wenn jemand seine aufgaben nicht erfüllt, weil er "keine Lust" hat. . Aber ob das wirklich Sinn ergibt kann ich nicht beurteilen.
Bzw pädagogisch ist es wahrscheinlich sinnvoller, in dem Moment wo sie los möchte, anzufangen IHRE Aufgaben zu erledigen mit einem freundlichen: "Tut mir Leid mein Schatz, ich hatte Dich ja gebeten die Sachen zu erledigen. Da die leider nicht fertig sind, muss ich das jetzt machen und wir können nicht los."
Hallöchen, diese täglichen Diskussionen führen wir auch... Meistens ist mein Sohn, 5, beschäftigt, er muss spielen. Ich mach es mit den Klamotten so, ich Leg alles auf das Sofa und bevor er nicht angezogen ist dann darf er nicht weiter spielen. Die Konsequenz vom nicht Zähneputzen ist Karius und Baktus klopfen Löcher in seine Zähne... Nachputzen sollte man aber eh in dem Alter noch... Und es gibt keine Süßigkeiten, weil er keine Zähne putzt darf auch nix süßes. Wenn er die Jacke nicht anziehen will, weil es ist ihm oft nicht kalt, nehme ich sie mit und er bekommt sie dann wenn ihm kalt ist. Diskussion zum Aufräumen gibt es hier auch. Ich kann viel Unordnung ab aber erst gestern hab ich ihm gesagt, ich ertrage so viel Unordnung nicht und kann auch nicht so leben. Wenn er die Sachen nicht wegräumt dann mach ich es aber dann sind es meine und ich mach damit was ich will. Das war ernst gemeint! Und er hat es zum Glück verstanden :) das war im Wohnzimmer. Im Kinderzimmer räumen wir zusammen auf wenn wir putzen wollen, Staubsaugen usw... Ich überleg mir halt was mich an der Aktion von Ihm jetzt stört und das sag ich. Und ich sag auch oft, wir leben hier alle zusammen und es muss für uns alle passen. Funktioniert Mal mehr Mal weniger, ist auch sehr abhängig davon wie es mir geht. Viel Erfolg
Klingt nach meinem Sohn was ich da so lese. Der hat aber adhs. Logische Konsequenz ist hier, wenn er sich nicht anziehen will: dann steht er in Unterwäsche oder Schlafanzug beim einkaufen Arzt, Schule etc. Ist hier schon 2 mal vorgekommen. 1 mal wollte er partout keine Jacke anziehen. Ok. Dann nicht. Nach 3 Minuten war er wieder da und wollte doch eine. Waren 3 grad draußen.
Achso: Belohnungen gibt es hier nur für Sachen die nicht alltäglich sind. Ihm musste ein Zahn gezogen werden um Platz zu schaffen. Da gab es etwas zur Belohnung. Aber nicht für Sachen die selbstverständlich sein sollten. Haben hier auch schon Fotos von gammel Zähnen ergoogelt. Wenn das Kind mit dem einkaufswagen Crashtest spielt und damit nach einem strengen NEIN nicht aufhört dann hat es so einiges im Leben noch nicht mitbekommen. Woher hat das Kind den einkaufswagen? Ist es nicht unter Aufsicht? Da liegt der Fehler eher bei der aufsichtsperson als beim Kind.
Logische Konsequenz, wenn die Jacke nicht angezogen werden will, geht man halt ohne Jacke, nimmt sie natürlich mit und wenn das Kind friert, zieht man sie an. Logische Konsequenz aufräumen: wenn Spielzeug A nicht weg ist, haben wir zb keinen Platz, um spiel B zu machen. Bitte erst wegräumen, dann haben wir da Platz zum Spielen. Zähne putzen ist etwas schwierig. Wir haben ihm erklärt, welche Folgen schlechte zahnhygiene hat und dass es viel durch Zucker kommt. Wenn er also nicht putzen will, darf er keine Süßigkeiten mehr essen (logische Konsequenz). Da entscheidet er sich meistens doch fürs Putzen^^ Da lassen wir dem Kind die Wahl. Auch dabei: Putzt du selbst, ich oder Papa? Dann fühlt es sich immer noch autonom. Das mit dem Warten ist halt so. Das Kind muss nicht unbedingt dann wollen, wenn du willst. Meistens sind sie ja so in ihre aktuelle Tätigkeit vertieft, dass sie einen nicht richtig wahrnehmen. Da hilft bei uns meistens: baue den Turm noch fertig und dann ziehen wir uns an, ja? Wenn er ganz eigenständig sein will, dann verhandelt er nochmal nach: ich baue den Turm und stelle das Schwein in den Stall, dann komme ich. Passt uns auch und in der Regel klappt das auch.
Ich habe hier auch so ein temperamentvolles Kerlchen (wobei wir mit ihm bereits in der Diagnostik stecken, da bei ihm eindeutig "mehr" dahinter steckt).
Ich habe schon früh gelernt mir meine "Kämpfe" mit ihm aussuchen und bei anderen - weniger wichtigen Sachen - die 5 auch mal gerade sein zu lassen.
Über Jacken streite ich mich beispielsweise schon seit Jahren nicht mehr. Wenn er sie nicht anziehen möchte, gibt es erst ne Erklärung ("Schatz, wir haben Minusgrade, da wirst du frieren.
) und ansonsten eine Demonstration ("Du kannst ja mal die Haustür öffnen und die Nase raushalten. :-) "). Hilft beides nicht, sage ich, dass die Jacke dann halt so mitkommt, falls es doch zu kalt ist. So kommt es meistens gar nicht erst zu unnötigen Machtkämpfen und er kann sie ohne "das Gesicht zu verlieren" jederzeit anziehen.
Ich glaube in diesem Schuljahr (3. Klasse) kam es bis jetzt 2 mal vor, dass er seine Jacke oder seinen Pullover im Ranzen mit dabei hatte. Und einmal - da wollte er selbst das nicht - dass er mir nach der Schule erzählte, dass es ohne Pullover unter der Jacke doch zu kalt war, so dass er einen Pullover aus der Schule anhatte beim Heimkommen. Anschließend wurde mein Rat wochenlang nicht in Frage gestellt. Manche Erfahrungen muss er einfach selbst machen.
Ich glaube Du solltest generell mal mit ihr reden, wie ihr damit umgehen wollt Ich kann mir vorstellen, dass sie von den vielen Ermahnungen genervt ist und es deshalb erst recht nicht machen möchte Ich habe die Erfahrung gemacht, um so weniger ich ermahne und daran erinnere, um so eher wird es gemacht und immer loben wenn etwas gut läuft
Da stimme ich teilweise zu. Habe in einem ich mal gelesen „erwische dein Kind mal dabei, wie es etwas richtig macht und freut euch darüber“. Also quasi nicht immer beim schlechten erwischen und das Kind ermahnen, sondern herausstellen, dass es gerade super läuft. Nur würde ich nicht loben, nach dem Motto „gut gemacht“, das geht ja wieder Richtung Belohnung und fördert nicht die intrinsische Motivation. Eher sowas wie „jetzt hast du dir ganz alleine die Jacke und die Schuhe angezogen! Jetzt frierst du nicht mehr und wir können raus gehen!“
Ja genau, dem kann ich auch zustimmen, dass man nicht immer nur gut gemacht sagt, sondern aufzeigt was das Kind selbst davon hat
Hallo, ich bin auch eher Fan von wirklich logischen Konsequenzen. Mein Sohn ist auch sehr gelassen und eigensinnig. Mal konkret: wenn er morgens trödelt, kommt er eben zu spät zur Schule. Wir erinnern einmal, dass es in 5 Minuten Frühstück gibt, aber nur angezogen. Im Zweifel muss er dann alleine essen. Und einmal, dass er in 5 Minuten los muss. Im Zweifel kommt er eben zu spät. Wenn er sich beeilt und dafür noch Zeit hat etwas zu lesen, bis er los geht, weisen wir auch kurz darauf hin, dass er sich so gut beeilt hat, dass er jetzt noch vor der Schule Zeit hat. In der Hoffnung, dass ihn das motiviert. Bei eigenen Terminen ist es individuell. Zur Not müsste er dann wohl im Schlafanzug mit oder zu Hause bleiben. Oder in euren Fall gibt es dann Gemecker von den Geschwistern. Lasst es doch mal drauf ankommen. Ich habe mal gehört, dass Kinder sehr ausgleichend agieren, also je mehr Stress man macht, desto langsamer werden sie. Wenn er mal beleidigend wird, was sehr selten ist, dann sag ich direkt, dass ich das nicht will. Mehr kann man auch nicht machen. Irgendwo müssen Kinder auch ihren Frust ablassen. Wenn wir uns mal richtig zoffen, dann gehe ich. Er wird nirgendwo hingeschickt, sondern merkt dann ja, dass ich mich abgrenze, wenn es mir zu viel wird. Zum Aufgaben erledigen habe ich eine andere Meinung. Entweder sind es Aufgaben, die für das Kind wichtig sind, also Hausaufgaben z.B. Wenn die nicht gemacht werden, gibt's eben Ärger vom Lehrer. Den bekommt er ja dann. Zimmer aufräumen ist Privatsache. Mir schreibt auch keiner vor, wie ich meine Bude pflege. Und Aufgaben im Haushalt sollten das Kind fühlen lassen, dass es wirklich gebraucht wird. Also sowas wie mal auf den Kleinen aufpassen, wenn ich koche oder so. Damit fühlt er sich stolz, weil er wirklich wichtig ist in dem Moment. Sowas wie Tisch abräumen kann ich auch alleine. Zu pädagogischen Zwecken gibt es hier keine Aufgaben. Kinder lieben es Verantwortung zu übernehmen. Lass sie mal etwas einkaufen oder etwas kochen oder oder... Klar, bei wirklich wichtigen Sachen bin ich konsequent. Zähneputzen, Medizin nehmen etc. Das wird halt gemacht. Das ist auch eine Frage der inneren Einstellung. Da diskutiere ich nicht und sage auch, dass das gemacht wird. Lg
Ohje, ja alle haben so ihre Phasen... das mit den logischen Konsequenzen passt halt manchmal und manchmal nicht. Ich bin grundsätzlich gegen alles was irgendwie zu dogmatisch ist. Jede Mama darf auch mal unfair sein und nicht pädagogisch wertvoll, so ist das Leben und klar ist es toll Kindern so oft es geht auf Augenhöhe zu begegnen, aber sie sind nunmal nicht immer in der Lage Situation bis zur letzten Konsequenz zu überblicken, das müssen halt manchmal die Eltern tun und durchsetzen... und manchmal ist man genervt und es geht einfacher und schneller mit "Erpressung". Grade wenn Erwachsene Dinge durchsetzen die für Kinder keinen Sinn haben, wie z.B. Ordnung halten, wird es immer ein Machtkampf sein, wenn das Kind den Grund nicht einsieht. Logisch ist die Konsequenz dass es dann z.B. keinen Spielbesuch oder es nichts neues gibt ja nicht, weil einem Besuchskind wäre das vermutlich wurscht, aber Erwachsene brauchen halt etwas mehr Ordnung. Such dir die Dinge die dir wirklich wichtig sind und erkläre deinem Kind, warum DIR das wichtig ist. Dann überlegt gemeinsam warum dein Kind manche Dinge nicht mag und was ihr gemeinsam aushandeln könnt, dass es besser klappt, wie du z.B. unterstützen kannst. Oft hilft es nochmal einen Schritt zurück zu gehen und mehr zu begleiten, kleinschrittiger anzuleiten, schneller einzuschreiten, wenn das Kind ablenkt. Am Ende muss jeder für sich und dann nochmal für jedes Kind einzeln schauen was passt. Und am Rande bemerkt, manchmal (natrülich nicht ständig und regelhaft) dürfen Kinder auch erleben, dass sie nicht alles immer mitzuentscheiden haben und lernen sich anderen ("Mächtigeren") unterzuordnen. Denn so funktioniert es halt in der Gesellschaft, es gibt meistens jemanden der mehr zusagen hat und dem man sich unterodnen sollte- sonst kämpft man oft auf verlorenem Posten. Man sollte lernen welche Dinge man beeinflussen kann und sollte und wo es Energieverschwendung ist.
Grenzen und Regeln geben den Kindern Sicherheit und Halt, Orientierung, die sie brauchen. Bekommen sie das nicht oder nur einmal so, einmal so, sind sie haltlos und dann artet das viel mehr in solch Machtkämpfen aus, weil sie sich nicht auskennen und nicht verstehen, warum ist das jetzt einmal so und dann wieder anders. Oder sie nehmen das Wort der Eltern nicht mehr ernst, weil sie eh wissen, dass sie damit durchkommen, weil die Eltern sich ja eh nie durchsetzen und nachgeben. Deshalb ist es sinnvoll sich selbst zu überlegen, was ist mir wichtig, was setze ich konsequent durch und wo gibt es Verhandlungsspielraum bzw. wo dürfen Kinder komplett ihre eigenen Entscheidungen treffen. Und das sollte man altersentsprechend anpassen. Meine Kinder sind beide sehr willensstark. Der Große noch viel mehr als der Kleine. Und ich bin liebevoll, gehe auf die Bedürfnisse meiner Kinder ein, achte und respektiere sie genauso wie jeden erwachsenen Menschen auch, aber ich bin dennoch sehr konsequent. Ich gebe diese Regeln, die mir wichtig sind, vor und innerhalb dieser Grenzen haben meine Kinder dennoch viel Entscheidungsfreiheit. Dinge, wie nicht aufräumen, haben meine ganz früh gelernt, dass das einfach nicht geht. Wenn nicht aufgeräumt wird, dann hat man keinen Platz mehr, um etwas zu spielen und findet seine Sachen nicht mehr. Ich habe keine Lust, dass mein komplettes Wohnzimmer oder das Kinderzimmer zugemüllt ist und die Kinder mir den ganzen Tag die Ohren volljammern, dass sie ihr Zeug nicht finden. Deshalb wurde bei uns von Anfang an ein Spiel weggeräumt, bevor das Nächste hergeräumt wird. So kam es gar nie dazu, dass so ein Chaos entstand, dass man stundenlang aufräumen musste. Mein Großer wird bald 9 Jahre alt und kann mittlerweile schon perfekt allein aufräumen. In der letzten Zeit lässt er zwar wieder öfter irgendwo was liegen, aber da reicht eine Ansage von mir und er räumt es weg. Wir haben diese Machtkämpfe einfach schon sehr viel früher gehabt bzw. hab ich in dieser Hinsicht nicht nachgegeben. Genauso mit Anziehen: Wurde sich nicht angezogen, dann mussten die Kinder drinnen bleiben und durften nicht rausgehen. Im Pyjama hätte ich sie nicht in den Kindergarten oder die Schule gehen lassen (hätte der Große aber auch niemals gemacht, weil er sich da doch geschämt hätte). Ich habe jedoch morgens, wenn die Kinder sich nicht anziehen wollten, nicht darauf bestanden, dass sie es selbst tun müssen, sondern ich habe ihnen dann eben geholfen oder habe sie abgelenkt, etc. Aber beide ziehen sich eine Jacke, Mütze, Handschuhe, etc. an, wenn es kalt ist. Denn sie haben gelernt, dass ich auch ohne sie in den Garten hinausgehe, wenn sie sich nicht anziehen. Und das hat gereicht, dass sie gewusst haben, ich halte mein Wort und mache das, was ich sage. Sie dürfen entscheiden, WELCHE Mütze, welche Handschuhe, aber nicht OB Mütze und Handschuhe, denn ein Kleinkind hat noch nicht das richtige Temperaturempfinden, dass es weiß, ob es kalt oder warm ist und ich als Mutter bin für die Gesundheit meiner Kinder zuständig. Mit 7 Jahren musste ich dann schon längst nicht mehr diskutieren, dass Jacken angezogen werden, da wir das Thema auch schon mit 2 Jahren durch hatten. Das könnte ich jetzt noch ewig so weiterführen. Bei mir gibt es also klar auch Konsequenzen, weil ich überzeugt davon bin, dass Kinder Grenzen brauchen. Sie dürfen vieles selbst entscheiden, aber alles selbst entscheiden zu müssen, überfordert sie. Ich als Mutter muss ihnen auch bei allen Freiräumen, die ich ihnen lasse, dennoch eine gewisse Führung vorgeben. Und bei uns klappt das gut. Ich habe beim Großen sehr, sehr viele Wutanfälle begleiten und aushalten müssen, da er einfach ein Kind war, das eine extrem niedrige Frustrationstoleranz hatte und weil er wirklich hunderte Male ausprobiert hat, ob mein Wort gilt. Es hat sich jedoch gelohnt, dass ich immer konsequent geblieben bin, da er jetzt mit fast 9 Jahren genau weiß, was geht und was nicht und er hält sich an Abmachungen. Jetzt beziehe ich ihn natürlich noch viel mehr ein als früher und rede viel mit ihm, auch manchmal wenn es um Entscheidungen geht. Ich höre mir seinen Standpunkt dazu an, frage auch nach, warum ihm gewisse Dinge wichtig sind, nehme ihn und seine Bedürfnisse ernst, aber entscheide manche Dinge dann trotzdem nicht so, wie er es gerne möchte. Wenn ich ihm das aber erklären kann, warum, etc. dann akzeptiert er es, auch wenn er manchmal dennoch böse auf mich ist. Das ist aber in Ordnung, das darf er mir auch sagen, ich bin nicht seine Freundin, ich bin seine Mutter, die manchmal eben auch Entscheidungen trifft, die ihn nerven oder die er nicht mag. Ich habe sehr früh schon die Gefühle meiner Kinder verbalisiert, sie haben beide recht früh gelernt, sich auch verbal auszudrücken und er sagt schon lange nicht mehr "Blöde Mama!", sondern "Ich finde das jetzt echt blöd oder ich bin jetzt echt sauer, dass du mir das nicht erlaubst." Und damit kann ich leben. Und gleichzeitig kann er mich doch manches Mal überzeugen, wenn ich noch keine sichere Entscheidung getroffen habe, indem er mir gute Argumente bringt. Ich weiß auch, dass ich mich komplett auf ihn verlassen kann, da er auch das hält, was er sagt und weil er weiß, ich halte mich an das, was ich sage. Sage ich, dass er zu einer bestimmten Uhrzeit zu Hause zu sein hat, dann kann ich mich zu 100 % darauf verlassen, dass er das macht und nicht eine Minute zu spät kommt. Will er länger bleiben, gibt er mir Bescheid und wir besprechen, ob er länger bleiben darf oder nicht. Mit einem Kleinkind geht das aber logischerweise noch nicht, die verstehen das noch nicht in dieser Form, da gibt es dann einfach klare Ansagen und die Kinder müssen dann schon auch mal durch, dass eben nicht alles so geht, wie sie wollen. Aber ich sehe das an meinem Großen, dass es nicht schadet und dass auch Leben in einem sozialen System nicht anders geht, als dass man sich auch mal anpasst, nachgibt, die Bedürfnisse von anderen genauso ernst nimmt, sich selbst auch mal zurückstellt und nicht den ganzen Tag nur das machen kann, was man möchte und das dürfen sie meiner Meinung nach schon als kleine Kinder Schritt für Schritt lernen. Versuche deshalb wichtige Dinge durchzusetzen, nicht mit Gebrüll, sondern ruhig, mit Erklärungen und wenn das alles nicht hilft, dann setze Konsequenzen, die deine Tochter ruhig auch mal ordentlich nerven, damit sie darüber nachdenkt, ob sie dir nicht doch auch ein wenig entgegen kommen kann. Und halte dein Wort, gib nicht nach, lenke nicht um, überlege dir vorher, was dir wichtig ist und was du wie umsetzen möchtest und dabei bleibst du dann! Das wird jetzt bestimmt auch einige Zeit dauern, da deine Tochter es in der Form nicht kennt, aber wenn du dabei bleibst, dann werden sich sicher auch bald kleine Erfolge einstellen. Alles Gute!
Für mich liest es sich so, als ob deine Tochter nicht in der Lage ist zu sagen was sie stört. Meine Jüngste war ähnlich. Ich hab ihr die Sachen rausgelegt, die sie anziehen sollte. Sie wollte jedoch selber entscheiden, wusste jedoch nicht wie sie es mir sagen soll. Als ich dann dahinter kam, hab ich ihr abends zwei Pullover, zwei T-Shirts und zwei Hosen rausgelegt. So konnte sie am nächsten Morgen entscheiden was sie anziehen wollte. Zähne putzen fand sie lästig, mit 6 Jahren hatte sie eine Entzündung im Kiefer, welche mehrere Zähne angegriffen hatte. 4 Zähne(Milchzähne) mussten gezogen werden, damit die bleibenden keine Schäden davon tragen werden. Seitdem putzt sie, daher hab ich da jetzt keinen Tipp. Zur Not würde ich ihr die Zähne putzen. Bei zwei größeren Kindern konnte ich morgens nicht ewig warten. War sie nicht fertig, sind wir los. Ohne sie. Sie kam dann hinterher, zweimal ist das passiert, dann war sie morgens rechtzeitig fertig. Zimmer aufräumen könnte deine Tochter ebenfalls überfordern. Entweder hilfst du ihr oder ihr räumt bis auf zwei Dinge alles andere aus dem Zimmer. Entweder Puppen und Schleich(als Beispiel) oder Barbie und Schleich. Bücher bleiben noch, der Rest wandert dann erstmal in den Keller. Und in 4 Wochen holt man was anderes hoch und bringt das nächste runter. Wichtig war und ist mir immer, meinem Kind bei jedem Streit zu sagen, dass ich sie trotzdem lieb habe. Auch wenn wir uns streiten. Das half eigentlich immer. Alles Liebe!
Wenn du sagst, dass sie anders ist als die Geschwister, könntest du dort ansetzen. Es gibt ein Buch "5 Sprachen der Liebe". Darin werden verschiedene Typen beschrieben und wie jeder seine Liebe zeigt und entsprechend auch empfindet. Vielleicht braucht sie etwas anderes als die Geschwister. Vielleicht spürt sie die Liebe, die ihr zu ihr habt nicht, weil sie eine andere Liebessprache spricht und provoziert, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Vielleicht ist das ja mal eine Google Recherche wert :-)
Danke, genau das meinte ich oben, dass unsere Liebe manchmal nicht beim Kind ankommt :) Kennt man ja teilweise auch aus der eigenen Partnerschaft. Da braucht der eine liebe Worte, der andere Körperkontakt oder was auch immer um sich geliebt zu fühlen - weiß man das nicht und wendet seine Liebessprache an, kommt zu es Streit und Unzufriedenheit.
Zum Thema Aufräumen: Wir räumen gemeinsam auf, meistens mit einem Lied. Meistens mache ich dann 75%, aber es geht ja darum, dass jeder etwas beiträgt. Und es hilft, wenn ein Kind eine überschaubare Menge Spielsachen hat und jedes Teil einen Platz hat, den das Kind auch kennt. Gemeinsam räumen wir das Wohnzimmer auf, denn das ist unser Gemeinschaftsraum und alle sollen sich da wohlfühlen. Das Kinderzimmer muss meinetwegen nicht aufgeräumt sein, da kann ein Bauwerk auch ruhig eine Woche lang stehen. Dann motiviere ich schon zum Zerlegen, damit auch wieder neue Bauwerke entstehen können. Beim Morgenritual (anziehen, Zähneputzen) bin ich nah am Kind, ich kann mMn von einem Kind nicht erwarten, dass es sich alleine im Badezimmer anzieht, während ich in der Küche gemütlich Kaffee trinke. Und zum Thema "ohne Jacke raus": warum nicht, ich kann es auch nicht leiden, im Stiegenhaus zu schwitzen und ziehe mir meine Jacke oft draußen an. Überlege mal, was dir dein Kind mit Herumzicken (was ich übrigens schon ein sehr negatives Wort finde) und "ist mir egal" eigentlich sagen möchte. Will es postive Aufmerksamkeit, Selbstbestimmung, ist es müde, ist die Aufgabe zu unübersichtlich,...
Logische Konsequenzen kannst du nicht herbeizuführen, sie passieren aus Verhalten. Du kannst aber deine eigenen Grenzen wahren und bei einem 7 jährigem Kind auch eine gewisse Empathie erwarten. Du machst dich nicht fertig=ich komme zu spät zur Arbeit =das finde ich nicht in Ordnung Wenn das ein 7 jähriges Kind nicht erfassen kann dann gibt es das Problem wohl schon länger, das es über Grenzen hinweg trampelt. Das wiederum ist nicht seine Schuld. Dann wurden Grenzen nicht hartnäckig genug formuliert.
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