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Kleinkind weint und blockt ab beim Thema Tod

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Kleinkind weint und blockt ab beim Thema Tod

Yvon

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Vorab: ich wollte die Frage auch noch bei Dr. Nohr stellen, mich mich interessieren aber auch Erfahrungen von anderen Eltern. Meine Tochter ist jetzt 2 1/2 und ein sehr aufgewecktes Kind mit großer Sprachbegabung. Mein Vater, ihr Opa, ist früh verstorben, sie hat ihn nicht mehr kennengelernt. Ich dachte immer, es wäre der beste Weg bei Kindern, aus dem Thema Tod kein Tabu zu machen und ohne Scheu alles möglichst sachlich und kindgerecht zu erklären. Ich habe deswegen den "Opa im Himmel" auch nie verheimlicht. Ich habe es bei diversen Gelegenheiten (z.b. Fotos anschauen auf denen der Opa zu sehen ist) so oder ähnlich erklärt: das ist dein anderer Opa, der ist schon gestorben und ist jetzt im Himmel und passt auf uns auf. Das schien auch immer OK zu sein. Nur vor ein paar Tagen haben wir im Keller aufgeräumt. Meine Tochter fand das total spannend in den ganzen alten Sachen zu wühlen. Ich erwähnte bei der Gelegenheit: "Hier war mal der Bastelkeller von deinem Opa im Himmel. Der hat hier immer alles mögliche repariert, der konnte nämlich super Sachen reparieren." Da merkte ich, dass mein Kind ganz still und komisch wurde. Als ich sie fragte ob etwas nicht stimmt fing sie an zu weinen und wollte den Keller fluchtartig verlassen. Ich habe mit ihr den Keller verlassen und vorsichtig versucht, mit ihr zusammen zu ergründen, was vorgefallen war und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sie traurig macht, wenn ich von ihrem toten Opa erzähle. Sie hat mir unter Tränen immer wieder gesagt, das ich nichts mehr erzählen soll (nur noch schöne Geschichten über Tiere) und dass sie auch nie wieder in den Keller will. Heute waren wir bei Oma zu Besuch. Oma hat einen Hund, einen sehr alten Hund. Irgendwie kam das Gespräch dann dahin, dass auch sehr alte Tiere irgendwann sterben und in den Himmel kommen. Wieder hat meine Tochter sofort angefangen fürchterlich zu weinen und mir verboten, weiter darüber zu sprechen. Also irgendwie scheint sie das Thema im Moment sehr zu beschäftigen und zu ängstigen. Ich würde ihr so gerne irgendwas dazu erklären, was ihr vielleicht die Angst ein wenig nimmt aber sie weint ja immer sofort und blockt das Thema ab und verbietet mir, davon zu sprechen. Ich habe ein schlechtes Gewissen, vielleicht habe ich sie zu früh mit dem Thema konfrontiert. Wie soll ich jetzt reagieren? Künftig einen riesen Bogen um das Thema machen bis sie von sich aus Fragen stellt? Wer hat Erfahrung?


Holzkohle

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Antwort auf Beitrag von Yvon

ich denke, Dein Kind hat Dir schon sehr genau gezeigt, wie viel es noch über das Thema hören möchte. Zur Zeit. Ich würde es dabei belassen und jetzt nicht NOCH MAL versuchen zu erklären, dass der Tod ja was ganz Natürlich es ist, wovor keiner Angst haben muss.... Vielleicht war es in letzter Zeit ein wenig zu viel "das hier war vom toten Opa", und zu viel "im Himmel" - ich finde auch, man muss das weder in dem noch in einem anderen Alter ständig wieder hochholen. Ich würde warten, bis sie auf Dich zukommt und es vorerst bei dem Thema belassen.


Yvon

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Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Es sollte hier nicht so klingen, als hätte ich ihr ständig das Thema unter die Nase gerieben und ständig gesagt "das war von Opa und das war von Opa". Eigentlich nur dieses eine Mal im Keller. Und sonst nur, wenn sie so Fragen gestellt hat wie "wer ist der Papa von... und wer ist die Mama von..." also wenn es um Verwandtschaftsverhältnisse ging. Oder bei alten Fotos, denn natürlich hab ich Fotos von meinem Papa. Es war halt auch ein wichtiger Mensch für mich und so zu tun als hätte es ihn nie gegeben wäre komisch und würde mir weh tun.


cube

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Mhh, zu früh ist relativ. Manchmal passieren solche Dinge wie Todesfälle (ob Tiere oder Menschen) eben schon in jungem Alter. Dann kommt man nicht drum herum. Ich habe bei dir aber ein wenig den Eindruck, dass du in allerbester Absicht ein Thema forciert hast, dass sie noch viel zu wenig begreifen kann. Sprachbegabung/großer Wortschatz ist nicht gleichbedeutend mit kognitivem Erfassen und verstehen von Sachverhalten. Und Tod ist selbst für Erwachsene ein abstraktes, oft nicht wirklich fassbares Thema. Im Keller hättest du vielleicht besser nicht extra erwähnt, dass der Opa im Himmel xy gerne/gut konnte usw. Es hätte gereicht zu sagen, dass dies Dinge vom Opa sind oder "von meinem Papa". Und wenn sie dann selbst nachfragt, wo der denn wäre, dann könnte man eben erklären, dass der nicht mehr lebt, aber zB in unseren Herzen, der Erinnerung oder eben auch Andenken weiter bei euch ist. Oder so ähnlich. Ich würde das Thema jetzt ruhen lassen. Weder nachfragen noch irgendetwas weiter erklären. Lass sie damit erst mal in Ruhe, bis sie von selbst Fragen dazu stellt. Unser Kind war mit 2,5 "nur" normal sprachbegabt - hat aber ziemlich früh zB festgestellt, dass im Himmel niemand wohnen kann (in dem Fall Gott), weil der keine Flügel hätte und runterfallen würde. Da ist eine Oma im Alter von 2,5 gestorben. Er fand das interessant - wirklich begriffen, was das heißt, hat er aber zu dem Zeitpunkt nicht und er hat auch nicht explizit gefragt, wo die Oma jetzt hingeht. Also haben wir es auch gelassen, dass aufzuarbeiten und gewartet, bis er selbst dazu etwas gefragt hat. Und wie gesagt: die Nummer mit "im Himmel" konnten wir knicken ;-)


Yvon

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Antwort auf Beitrag von cube

Du hast recht, dadurch dass sie schon in ganzen Sätzen spricht vergesse ich vielleicht wirklich manchmal, wie klein sie noch ist und mute ihr zu viel zu was sie noch nicht verpacken kann...


cube

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Antwort auf Beitrag von Yvon

Im Grunde hast du mit deinen Bemühungen, das Thema zu etwas Normalem zu machen, zu etwas Besonderem erhoben. Besonders, weil Kind selber danach gar nicht gefragt hat bzw. es im Leben eures Kindes noch gar nicht vorgekommen ist. Und "Besonders" ist für kleine Kinder oft gleichbedeutend mit "das kann nichts Gutes sein"/"ohoh - vorsicht". Wie gesagt: lass es erst mal gut sein und warte ab, bis sie selbst danach fragt/es thematisiert. Und dann nicht lange Erklärungen raus kramen, sondern darauf achten, nach was Kind fragt und genau das beantworten. Was macht Opa jetzt? - Ich könnte mir vorstellen, er bastelt etwas und passt dabei auf uns auf. Wo bastelt er denn? - Das weiß ich nicht genau, aber es ich denke, er wird es schön dort haben. So oder so ähnlich - kommt halt auch darauf an, was ihr vermitteln wollt. Eine gute Freundin ist sehr gläubig - sie würde garantiert deswegen sehr wohl vom Himmel sprechen etc. Wir hingegen würden das eher nicht tun - weil wir nicht glauben, dass wir irgendwann explizit im Himmel sitzen und Kind das auch gar nicht akzeptieren würde ;-)


Yvon

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Antwort auf Beitrag von cube

Aber der Tod ist doch was Normales. Und ist überall. Ob es jetzt ein toter Baum ist, oder ein toter Vogel auf der Terrasse liegt oder die Erwachsenen sich über einen verstorbenen Nachbarn unterhalten... Ich dachte immer kleine Kinder hätten noch gar keinen negativen Bezug dazu weil sie eben noch keine Erfahrungen damit haben und noch keine negativen Gefühle damit verbinden. Ich dachte es wäre schlimmer, da immer eine Lücke zu lassen und gar nichts dazu zu sagen. Deswegen war ich vielleicht auch bei dem Thema zu unbedarft...


Mörchen17

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Wenn man einen toten Vogel sieht und dem Kind sagt, dass der Vogel tot ist, und ggf. noch Rückfragen des Kindes dazu beantwortet, ist das doch etwas ganz anderes, als den Tod einer Person, die das Kind gar nicht gekannt hat, zum Thema zu machen, und zwar immer wieder. Ich wundere mich ehrlich gesagt etwas darüber, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, so etwas Abstraktes gegenüber einem zweijährigen Kind derart auszubreiten. Als in meinem Elternhaus eine unserer Katzen, unsere allgemeine Lieblingskatze, überfahren wurde, war mein jüngster Bruder auch gerade zwei Jahre alt. Wir saßen alle im Wohnzimmer zusammen, waren sehr traurig und besagter Bruder hat die Stimmung natürlich auch mitbekommen, viele Fragen gestellt und irgendwie versucht, das Ganze zu verstehen. Selbst das war augenscheinlich schon schwierig für ihn (auch wenn seine Fragen wirklich süß waren und wir alle ihm sie möglichst zufriedenstellend zu beantworten versuchten). Wie das Thema Tod dann auf ein Kind dieses Alters wirkt, wenn es nicht aufgrund eines bestimmten Erlebnisses, sondern ganz abstrakt und in eigentlich unverfänglichen Situationen (Fotos angucken, Keller entrümpeln) damit konfrontiert wird, vermag ich mir kaum vorzustellen.


Yvon

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Antwort auf Beitrag von Mörchen17

Also ich weiß nicht, wie hier alle darauf kommen, ich hätte das Thema meinem Kind gegenüber immer und immer wieder ausgebreitet, das hab ich doch gar nicht geschrieben. Es gab vielleicht 3 oder 4 Gelegenheiten, bei denen der verstorbene Opa überhaupt zur Sprache kam und dann immer nach Fragen ihrerseits (wer ist das auf dem Foto). Das einzige was ich mir vorzuwerfen habe, ist, dass ich das dann nicht einfach unkommentiert so hab stehen lassen (also "das ist Opa" und nichts weiter dazu sagen) sondern immer dachte, es ist besser kurz zu erklären, warum der zwar auf Fotos drauf ist aber sie den noch nie gesehen hat. Aber nicht mega ausschweifend sondern halt wie oben geschrieben. Der lebt nicht mehr, ich glaube der ist jetzt im Himmel. Punkt. Und zu toten Vögeln hab ich nie groß was erklärt. Das das Vorgehen wohl falsch war sehe ich ja jetzt an ihrem Verhalten. Nun bin ich in dem Dilemma, dass ich meinem Kind Angst gemacht habe, mit dem was ich da erzählt habe und jetzt nicht weiß wie ich ihr dieser Angst wieder nehmen soll, da ich ja nicht mehr davon sprechen darf. Vielleicht hat die Angst vor dem "Opa im Himmel", vielleicht hat sie Angst davor, selbst in den Himmel zu kommen oder wieder rauszufallen oder dass Mama und Papa sterben oder oder. Ich weiß es halt nicht. Also ich hab ihr Angst gemacht und muss sie jetzt mit dieser Angst alleine lassen weil sie das Thema abblockt, das ist halt blöd. Ich dachte ich bekomme vielleicht Tipps von anderen Eltern, wie ich das jetzt lösen kann aber stattdessen kommen hauptsächlich Vorwürfe. Schade.


Mamamaike

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Wenn Du sie akut verängstigt empfindest, sei für die da. Kinder leben im Hier und Jetzt, und eine dauerhafte Verängstigung ist selten. Sie wird Angst haben, wenn das Thema aufkommt, aber sonst nicht, keine Sorge. (Wobei mein Sohn durchaus auch sagt, er habe vor etwas Angst, wenn er aus der Situation raus möchte. Das ist dann nicht unbedingt "echte" Angst, sondern er kennt das Wort für Unwohlsein und weiß, dass das dann abgestellt wird.)


Feuerschweifin

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Mmh, das ist Mist. Ich würde vorschlagen, dass du mal hier bei den Experten nachfragst, da gibt es auch ein Forum für die psychische Entwicklung von Kindern.


Fru

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Ob ein Kind mit zweieinhalb Jahren Fragen zum Thema Tod stellt? Ich bin ja grundsätzlich auch dem Thema gegenüber offen... Aber mit zweieinhalb Jahren können Kinder das Thema dich gar nicht umfassen, oder? Ich bin schwer gespannt, auf die Antworten der Anderen..


StiflersMom

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Ich würde es ähnlich halten wie mit dem Thema Sex. Klar sagen wo die Kinder herkommen bei Fragen. Aber Details wie Lieblingsstellung oder Bastelkeller sind dann einfach too much. Also Fragen beantworten aber wenn keine Rückfragen kommen, reichen die Informationen aus


März2016

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Ich glaube auch, dass es einfach ein wenig viel Thema war. Vielleicht ist das Problem ja auch der Himmel und/oder die Beobachtung von dort? Das ist nämlich sehr abstrakt... als bei uns zuhause mit gerade 3 Jahren das Thema Tod aufkam, weil der Opa plötzlich verstorben ist, haben wir „fallbezogen“ darüber gesprochen. Sie fragte mich, wo die Toten hinkommen. Ich habe ihr dann gesagt, dass man das nicht weiß, manche glauben in den Himmel usw... sie fand das mit dem Himmel ganz interessant und sagte mir aber, dass sie Angst hat, wenn sie mal in den Himmel kommt, dass sie runterfällt und wir sollten sie dann unbedingt festhalten. Das Thema Tod ist jetzt nach noch einem Todesfall in der Familie für sie „okay“. Sie ist traurig die Personen nie wieder zu sehen, aber es ist okay für sie. Klar hat sie auch geweint und gesagt, dass sie nicht will dass die Person weg ist, aber wir haben ihr immer wieder erklärt, dass wir Fotos, Videos und wir uns immer wieder die Personen im Kopf vorstellen können, wie wir sie kannten. Also kurzum: Lass das Thema sein, sag vielleicht nur noch sowas wie „das gehörte den Opa“, wenn die Situation passt, aber mach kein Thema mehr draus, bis es so weit ist, dass es leider doch aufkommt


Mamamaike

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Hallo, lass das Thema ruhen, bis sie von selbst damit kommt, und dann beantworte nur ihre Fragen. Ob Du das Thema überstrapaziert hast oder nicht: 1. Sie zeigt Dir ja bereits, was sie braucht. 2. Vergiss nicht: Du hast Deinen Vater gekannt, und in Deinem Leben spielt er selbstverständlich eine Rolle - im Leben Deiner Tochter nicht, denn sie konnte ihn nicht kennenlernen. Das Thema an sich ist schon abstrakt, aber in diesem Fall eben auch wenig greifbar für Deine Tochter. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Ich nehme an, dass ihr das Gespräch im Keller irgendwie Angst gemacht hat, Emotionen in ihr auslösten, die ihr nicht gefielen. Kinder haben ja auch sehr feine Antennen für die Gefühle der Mutter. Vielleicht hattest Du in diesem Moment unbeabsichtigt ein trauriges Gesicht, hast Dich an etwas aus der Vergangenheit erinnert, was Dir weh tat und dieser kurze Gesichtsausdruck oder auch ein Abrutschen in der Stimme hat gereicht, sie zu verunsichern. Dann noch kurz darauf die "Vorbereitung" darauf, dass Omas Hund auch stibt und dann ja bald nicht mehr da ist... Lass sie mit dem Thema einfach in Ruhe, sie wird noch früh genug damit kommen, wenn sie spürt, dass sie Dich mit dem Thema erreichen kann. Meine Dritte hat im Gegensatz zu den ersten zwei Kindern sehr spät gesprochen, allerdings war Tod und Sterben eines der ersten Themen, das sie enorm beschäftigt hat (mit frisch 3 Jahren) (Hat Deine Oma im Himmel dann ein großes Haus? Mit fester Tür? Gut, weil Tiere kommen ja auch in dem Himmel, also auch Wölfe. Dann kann die Oma sich im Haus vor dem Wolf schutzen. Hat das Haus auch einen Garten? Mit Blumen? Hat sie Deinen Opa dann wiedergetroffen " usw... da wurde sie dann auch manchmal traurig und weinte, weil sie die Uroma nie gesehen hat ... )


Yvon

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Ich denke auch natürlich mittlerweile, dass ich das im Keller besser unerwähnt gelassen hätte... ist auch eigentlich nur passiert weil sie irgend ein altes Werkzeug gefunden hatte und wissen wollte was das ist. Und da hab ich gesagt: ich weiß es nicht, das gehörte Opa... usw. Und mir nichts weiter dabei gedacht. Ich hätte nicht erwartet, dass es sie so aufwühlt. Ich war auch selbst gar nicht traurig dabei, ich glaube ich hab sogar ein bisschen gelächelt denn eigentlich denke ich sehr gerne an meinen Papa...


Mauki2007

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Vielleicht ist dem Kind dabei auch klar geworden, dass Papas und Mamas auch sterben können und das ist natürlich erst mal schwer zu verkraften... LG Mauki


cube

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Das ist auch etwas, das Kindern früher oder später bewusst wird und eben Angst macht. Und wenn man ehrlich bleiben will, kann man dann nicht behaupten, dass Mama und Papa natürlich nicht sterben. Letztendlich heißt Tod/Sterben auch nur ansatzweise erfassen, dass nichts immer so bleibt, wie es jetzt gerade ist. Das ein Mensch oder auch Tier einfach "verschwindet" heißt eben auch, dass alles sich verändern kann, weg sein kann. Zumindest für Kinder. Denn die Familie ist einfach da - schon immer. Und wenn die Menschen, die sozusagen als Naturgesetz ja immer da sind, auch plötzlich weg sein können - ohne das man daran selbst etwas ändern könnte - ist das erschreckend.


Johanna3

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Auch dann würde ich aber nicht von "dem Opa im Himmel" sprechen, sondern von "Opa Gustav" reden.


DK-Ursel

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Hej! zeigt mal wieder: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Du hast eine gute Absicht -aber sie läuft an Deinem Kind vorbei. bei einem so kleinen Kind - aber auch vielen großen, ja sogar bei Erwachsenen - sollte man doch warten, bis das Thema angesprochen wird. Und gerade bei kleinen Kindern reichen dann oft kurze Sätze, gegenfragen, einfühlsame Anmerkungen --- und lange Erklärungen, Abhandlungen, womöglich auch noch immer mit Buch udn anschließender Literaturdiskussion (ich übertreibe jetzt mit Absicht, um herauszustreichen, was ich in etzwa meine) sind voll daneben. Denn Kinder haben indem einen Augenblick den einen Gedanken und sind im nächsten (wenn wir Großen womögilch noch versuchen, alles "richtig" zu formulieren) beim nächsten. da kann es passieren, daß bei uns Großen der Hospizaufenthalt der Tante und ihr absehbares Ende immer wieder mal im Gespräch vorkommen und das Kind erstmal gar nicht reagiert und dann eines Morgens, während ich die Milch in den Kühlschrank zurückstelle, doch eher unverhofft und völlig aus dem Zusammenhang des Vorhergegangenen sagt: "Stirbt Tante XY jetzt bald?". Und dann will es keine Mutter, die lange ausholt, erklärt, was danach ist, was Tod ist, ein Bilderbuch hervorkramt - sondern einfach eine kurze Antwort - und dann geht´s ab in den Kindergarten. Dann kann es passieren, daß ein Kind sagt: "Wo ist denn der Opa, wenn er tot ist?" und man einfach (?) nur einen Satz antwortet : "Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, er ist jetzt mit der Oma zusammen - oder er paßt gerade auf uns uns auf, irgendwo..." oder gegenfragt: "Was meinst du denn, wo er ist?" Und wenn das Kind dazu etwas sagt, reicht meistens ein: "Oh,. das könnte auch sein, da ist eine schöne Vorstellung. Kurz gesagt funktioniert ein Kind ähnlich wie ich mit physischen Regeln: Ich will nicht wissen, woher der Strom genau kommt und wie er funktioniert oder auch nicht, also keine physikalische Erklärung, wenn ich in einem neuen Raum nur dien Steckdose für Staubsaugerstecker suche. Du machst zuviel - laß es gut sein und warte, wann Dein Kind Fragen hat. Und auch dann solltest Du nicht in Vorträgen enden, sondern kurz und schmerzlos () das Thema behandeln. Gruß Ursel, DK


Pebbie

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Bei einem größeren Kind/Erwachsenen würde ich sagen " Du hast mir ein Gespräch aufgezwungen ". Man muss nicht bei jeder sich bietenden Situation den "Opa im Himmel " erwähnen, auch wenn das für Dich eine wichtige Sache ist. Das ist für Dich ein tröstlicher Gedanke, aber für ein noch so junges zu abstrakt. Wenn sie es wünscht, wird sie sicherlich von sich aus das Gespräch suchen wenn sie zum Beispiel ein Foto sieht, oder Du mit Deiner Mutter darüber redest. Im Moment ist es für sie nur einfach belastend, sie merkt auch bestimmt was es mit Dir macht wenn Du über Deinen verstorbenen Vater sprichst.