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Kind wird in der KiTa gebissen

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Kind wird in der KiTa gebissen

MamaTeaRex

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Hi, Mich lässt das Thema gerade einfach nicht mehr los und ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Vor ca. 6 Wochen wurde meine große (3Jahre) in der kita von einem anderen (2,5 jahre) echt doll gebissen. Es hat nicht geblutet, es sah aber trotzdem echt übel aus. An dem Tag hatte mein man sie von der kita geholt und das Personal meinte, das haben sie geregelt. Ich bin von dem Konzept dort überzeugt und mag die Gruppenleiter sehr, also habe ich nicht nach gehackt. Manche Kinder beißen, das hab ich öfter gelesen, also nicht falsch verstehen ich bin nicht sauer auf das Kind oder ähnliches. Nun ist es so, dass meine Tochter erzählt, dass das Kind wohl nach und nach die anderen Kinder beist und schubst.. Sie wurde jetzt auch wieder holt geschubst. Ich bin mir einfach unsicher ob und wie ich das ansprechen soll. Deshalb hab ich 2 andere Mütter mit älteren Kinder bereits in der Einrichtung waren, bei den letzten spielenachmittagen gefragt, ob A: die Geschichten meiner Tochter den Stimmen und B: ob das schon öfter mal passiert is und wie damit umgegangen wird. Die erste meinte, ist bei denen nicht vorgekommen und die zweite meinte "ja mei, manche kinder beißen und schubsen halt". Versteh ich, aber jetzt ist es so, dass meine Tochter seit dieser Woche damit anfängt uns zu hauen und versucht uns zu beißen. Vor 6 Wochen nach hatte sie gesagt "sowas machen wir nicht" und sie hat auch wirklich ihre Bedürfnisse verbal geäußert. Da musste sie schon in einem schweren wutanfall sein, dass sie um sich "geschlagen" hat. Aber da war es eben mehr ein strampeln und abwehren, wenn man sie zum Beispiel von einer Gefahrenquelle weggehoben hat. Ist es jetz Zufall? Sind wir jetzt einfach in dieser Phase? Sollte ich das ganze in der Kita ansprechen? Und wenn ja, wie? Danke für euren Input.


Anke768

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Hm Wahrscheinlich testet sie jetzt einfach selbst aus wie das mit dem Schubsen und Beißen so läuft. Ich würde das in der Kita ehrlich gesagt ganz beiläufig nachhaken. Einfach mal fragen ob es seitdem noch mehr Vorfälle gab da es deine Tochter sehr beschäftigten würde und sie immer wieder davon erzählt. Ich würde mich dann direkt mal erkundigen ob deine Tochter im Kindergarten auch beißt und schubst. Ich würde da jetzt erstmal kein großes Ding draus machen, die Sache war wahrscheinlich einfach einschneidend für deine Tochter, so ein starker Biss tut ja auch fies weh. Aber ich denke nicht dass du Angst haben solltest einfach mal nachzufragen, fragen kostet doch nichts. Eine Bekannte hatte einen Beißer in der Kigagrupoe ihres Sohnes. Es war bei ihm aber richtig heftig, es war kein Kind mehr sicher und es ist wirklich regelmäßig zu Verletzungen gekommen. Irgendwann hat eine Mutter Beschwerde eingereicht (ob Jugendamt oder Träger weiß ich nicht mehr) und das Beißkind hat tatsächlich eine 1:1 Betreuung bekommen da die Sicherheit der anderen Kinder wirklich gefährdet war. Wie das da längerfristig ausgegangen ist weiß ich auch nicht, das ist wieder so eine Geschichte "von der Bekannten die Tochter der Sohn...". Worauf ich hinaus will, ich würde auch mal vorsichtig bei den anderen Eltern abklopfen ob es da auch Vorfälle gab und wenn das Kind tatsächlich so heftig beißt, dass andere Kinder dauerhaft gefährdet sind kann man ja immer noch ein Fass aufmachen.


Celina90

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Das sind Phasen durch die die meisten Kinder irgendwann mal gehen. Manche früher andere später. Schubsen und hauen würde ich mal als die Klassiker bezeichnen. Manche beißen oder kratzen . Das ist vom Prinzip nichts anderes, bloss für das gegenüber natürlich unangenehmer. Zuviel nachfragen bei deinem Kind zu den Thema würde ich nicht, das lenkt nur Aufmerksamkeit darauf. Wenn es passiert ruhig nein oder Stopp sagen. Mal die andere Seite: meiner hatte die Phase recht früh ab 1.5Jahren, kurz nach 2 war es dann so gut wie vorbei. In der Zeit war es aber schon heftig und oft ohne jegliche ersichtlichen Grund. Ich habe in der Zeit Playdates und Spielplätze gemieden und in der Kita gebeten, dass sie präventiv einschreiten und mehr geführte Aktivitätenals wie Freispiel machen. Haben sie sich etwas angestellt obwohl damals der Schlüssel 2 teilweise 3 Erzieher zu 5 Kinder war. Irgendwann war der Spuk zum Glück vorbei.


Rachelffm

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mein kind ist 2,5 und vor ca. 2 monaten wurde es zum kita-schreck mit kratzen und beißen. daher hier mal die andere sichtweise. ich wurde darüber von dem erziehern informiert. es wurde versucht die ursache zu finden und es hieß auch, dass wenn es so weiter geht man irgendwann durchgreifen müsse, da die sicherheit der anderen kinder natürlich vorgehe. man kann keine 1-1 betreuung leisten. je mehr das thema allerdings besprochen wurde, desto schlimmer wurde es. daher wurde jetzt die taktik geändert. es bekommt jetzt keine aufmerksamkeit mehr für dieses verhalten und das scheint nun endlich zu fruchten. es ist schon besser geworden, aber nicht ganz weg. wir fahren mit der kita eine linie und setzten das auch so zu hause/privat um. werde ich gehauen/gekratzt/gebissen, sag ich ruhig: wenn du mir wehtust, dann spiele ich nicht mit dir und verlasse die situation. es gab jetzt schon echt einige situationen, wo es angesetzt hat, aber dann aufgehört hat. man konnte es richtig in den augen sehen, dass der gedanke aufkam "halt, stopp, nicht machen, sonst geht die mama ja".


Daria87

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Hey, nur ein Perspektivwechsel für das Kind: Das Beißen/Kratzen/Hauen ist ja Ausdruck von etwas, das als Gefühl hochkommt, aber noch nicht reguliert und erst recht nicht verbalisiert werden kann. In diesem Alter können Kinder das Gefühl noch nicht vom Verhalten trennen, sie SIND das Gefühl. Die „Weggeh/Ignoranz“-Taktik ist deshalb so effektiv, weil das Kind in seinem System erfährt “Wenn ich Gefühl XY nach außen zeige, werde ich verlassen.” Und das ist ist in unserem Gehirn als größte Urangst verankert, weil sie in Höhlen unseren sicheren Tod bedeutet hat und unser Gehirn alt ist. Das heißt NICHT, dass wir nicht ganz klar und deutlich kommunizieren und auch physisch (zB durch Festhalten der schlagenden Hand) zeigen dürfen, dass wir uns nicht körperlich attackieren lassen. Es heißt auch nicht, dass wir das Spiel nicht unterbrechen dürfen, weil wir das Verhalten nicht in Ordnung finden. Aber wenn wir weggehen, anstatt das Gefühl dahinter zu benennen und es mit dem Kind zu prozessieren, wird es niemals lernen, aufkommende Emotionen anderweitig zu regulieren. Im späteren Alter zeigt sich sowas dann zB in Autoaggression, Selbstgeißelung (zB beim Essen), starken Kontrollzwängen, Fluchtreaktion bei aufkommenden Konflikten etc. Mein Kind hatte mal eine ganz tolle Spuckphase, es hat mich getriggert ohne Ende (ich hätte mir wahrscheinlich eine gefangen, wenn ich als Kind gespuckt hätte). Ich habe dann das Waschbecken als erlaubten Spuckort für hochkommende Wut auserkoren. “Ich lasse dich hier nicht spucken. Du bist gefrustet und das ist okay, ich bringe dich jetzt ins Bad, dort darfst du spucken, bis das Gefühl abflacht. Ich bin bei dir.” Thema war nach zwei Wochen durch. Das Gefühl wird zugelassen, aber das Verhalten, das zweifelsohne nicht okay ist, umgelenkt. Trotzdem wird dem Kind nicht suggeriert, dass es schlecht ist, weil es seine Emotionen zeigt, sondern dass man ihm als Erwachsener hilft, da gut durchzukommen. Je häufiger das passiert, desto mehr Emotionsregulation erlernt es und desto sozialkompetenter kann es auftreten. Liebe Grüße


die_ente_macht_nagnag

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Ich würde es im Kita ansprechen, ob dort dieses Verhalten auch beobachtet wurde. Es kann schon sein, daß sie das beißen kopiert. Meine Tochter hatte in dem Alter auch so eine Phase, wo sie gebissen wurde und selbst gebissen hat. Das ging auch wieder vorbei, wir haben da immer konsequent Nein gesagt und versucht die Attacken abzuwehren. Der Kita hat es auch so gemacht.


sunshine59

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Ja, sehr viele Kleinkinder machen diese Phase durch. Bei uns in der Gruppe hat es ca. 6 Monate gedauert dann hatten die Beißattaken aufgehört. Mein Kleiner wurde auch sehr oft und heftig gebissen. Was ich persönlich festgestellt hatte war, das vermehrt die Kinder bissen welche sich verbal noch nicht so richtig verständigen konnten. Die Gebissenen hier konnten bereits sehr gut reden. Wie genau die Kitamitarbeiter hinbekommen haben das nicht mehr gebissen wurde weiß ich jedoch nicht. Ich war aber im ständigen Kontakt (ohne das Kinder dabei waren) mit den zuständigen Betreuerinnen. Bei seinem besten Kumpel hatte wohl eine heftige Gegenreaktion (Reflexreaktion) meines Sohnes (sofortige körperlichen Gegenwehr) auf eine eben passierte Beißattakte diesen Kreislauf beendet. Davor hatte er sich nicht gewehrt sondern war zu den Erzieherinnen gerannt. Heute ist mein Sohn (fast 6 Jahre) mit allen seinen ehemaligen Beißern dicke befreundet, inkl. privater Ausflügen und Übernachtungen. Mein Sohn hatte nach Beginn der Beißattaken auch angefangen/versucht uns zu beißen, was wir natürlich unterbunden haben.


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

"ja mei, manche kinder beißen und schubsen halt". Was für eine dämliche Aussage, wahrscheinlich wurde ihr Kind noch nicht gebissen oder ihr Kind macht das auch ... Ich würde das ansprechen, Schubsen ok, ist auch nicht toll, aber beissen geht gar nicht! Es ist nicht immer alles eine Phase, damit muss man nicht alles schön reden.


MamaTeaRex

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Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Ich wollte einfach nicht Helikoptern... Ich frage bei meiner Tochter nicht nach, sie erzählt es meistens erst abends beim essen mit dem Papa. Da kam jetzt halt leider echt oft: x hat heute geweint weil y ihn gebissen hat. Oder y heute x und z gebissen. Die haben dann ein Kühlpad bekommen. Oder Y hat mich heute geschubst, dann habe ich geweint. Das tut mir einfach weh... laut Erzieherin hat sie wohl nicht zurück geschubst oder Gebissen... Daheim sagen wir ganz klar: Wir beißen nicht. Dann möchte ich nicht mehr spielen. Ich glaube auch sie probiert das jetzt auch einfach aus... Liebe Grüße


Rote_Nelke

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Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Ich kann mal von beiden Seiten berichten, allerdings waren meine Kinder im Krippenalter. K1 war ein Beißer. Die Erzieher konnten erkennen, dass es immer dann zum Beißen kam, wenn mein Kind bedrängt wurde. Da konnten wir dann non-verbale Zeichen einüben (welche dann auch in der Einrichtung mit allen Kindern geübt wurden) und sobald K1 sprechen konnte, war es kein Thema mehr. K2 war ein Kauknochen. Das Beißerkind in der Gruppe war verdammt schnell und benutzte das Beißen als "Bestrafung" (zB stand es vom Sofa auf und ging gezielt auf ein Kind zu, welches für sein Empfinden "zu laut war und biss zu). Mein Kind wurde einige Male gebissen, aber nicht halb so oft, wie es das immer erzählte (zB in den 3 Wochen Sommerferien wurde mein Kind angeblich 10 Mal gebissen :-p) Ansonsten probieren Kinder sodass natürlich auch Zuhause aus, dass wird dich bis zum Auszug begleiten. Wichtig ist, dass du zeigst, dass in eurem Haus andere Regeln gelten und sicher stellst, dass dein Kind weiß, was es mit Worten und Gesten überhaupt ausdrückt. In der Grundschulzeit gab es so einige Ausdrücke, die K1 einfach nur nachgeplappert hatte und sich hinterher in Grund und Boden geschämt, als wir diese Dinge dann besprochen haben XD