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Kind, Karriere und Haushalt- Wie schafft ihr das?

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Kind, Karriere und Haushalt- Wie schafft ihr das?

_workingmum_

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Liebe Mamas und Papas, Ich bin glückliche Mama eines bald einjährigen Sohnes und beginne im Oktober wieder mit meiner Tätigkeit als Chirurgin. Ich frage mich wie ich Kind, Haushalt und Karriere unter einen Hut bringen werde. Mein großes Ziel ist es für meine Patienten die bestmögliche Ärztin zu werden, gleichzeitig möchte ich natürlich, dass auch zu Hause der Laden läuft. Endlich habe ich es geschafft mir eine Reinigungskraft zu organisieren, bisher war ich mir immer zu stolz dafür und habe versucht alles selbst zu erledigen. Vor allem fürchte ich mich vor den 25 Stunden Schichten, in denen mein kleiner Schatz bei Papa bleibt oder wenn dieser selbst Nachtdienste hat bei Oma und Opa schläft. Er liebt die beiden und fühlt sich dort wohl, mehrmaliges Probeschlafen hat gut geklappt. Trotzdem habe ich Angst, dass er wenn er größer wird denkt, dass Mama ihn im Stich lässt. Lasst mich wissen wie ihr darüber denkt und wie eure Erfahrungen sind.


Marlis1987

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Hey, wenn du 25-Stunden-Dienste hast, arbeitest du dann nur paar Mal pro Monat? Ich finde es gut, dass du dir eine Reinigungskraft organisiert hast. Vielleicht wären diese Essensboxen noch was für euch wie Hello Fresh usw? Vielleicht genießt euer Kind ja auch die gemeinsame Zeit mit dem Papa und wenn du mal einen Tag frei hast, speziell mit dir . Wenn du damit gar nicht klar kommst, kannst du deine Stunden ja vielleicht immernoch reduzieren.


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von Marlis1987

Ich kehre noch nicht Vollzeit zurück, das blüht mir dann im Jänner. Zweimal im Monat mache ich einen 25h Dienst, ansonsten bin ich 1-2x Woche 7 Stunden in der Arbeit. Danke für den Tipp mit den Essensboxen. Hab ich schon öfter mal überlegt, vielleicht versuch ich das wirklich einmal, ansonsten gibt es an den Tagen an denen ich arbeiten bin schnelle Küche oder wir essen kalt. Mein Mann und ich sind nicht sehr wählerisch und zum Glück isst mein Junior auch (noch) alles. Im Notfall kocht der nette Onkel H*PP. Sowie du es schreibst ist das genau die richtige Formulierung. ICH tu mich bestimmt schwerer als der Kleine.


Marlis1987

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Also ich finde nicht, dass du lange weg bist. 1 bis 2x pro Woche und dann noch mal die 25-h-Schichten... Dein Sohn hat in dem Alter noch kein Zeitgefühl und er wird damit aufwachsen. Denke auch, dass es für dich bestimmt schwerer ist, aber ihr gewöhnt euch bestimmt dran. Die Schwester meines Partners hat zwei kleine Mädchen, ist auch Chirurgin und arbeitet auch in Teilzeit. Das ist schon stressig alles, aber ihr habt so lange studiert und euch diesen Job aufgebaut. Ich glaube, wenn man so für seinen Job lebt, kann man sich nicht mit dem Hausfrau- und Muttersein zufrieden geben. Damit wird man nicht glücklich, auch wenn man sein Kind bzw seine Kinder über alles liebt. Wenn du mit deinen Arbeitszeiten gar nicht zurecht kommst, musst du die Zeiten halt irgendwie ändern.


misssilence

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Wie viel arbeiten Du und der Vater denn pro Woche? Davon hängt ja wesentlich ab, wie man das schafft und organisiert bekommt.


_workingmum_

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Zunächst arbeite ich mal Teilzeit und ab Jänner arbeite ich Vollzeit, das heißt 4-6 25Stunden Dienste im Monat und 3-4x die Woche für 7 Stunden. Ab Jänner besucht unser Sohn dann die Kinderkrippe, was ich als sehr sinnvoll erachte, da der kleine sehr großes Interesse an anderen Kindern zeigt und ich der Meinung bin, dass er von neuen Impulsen sicher profitieren wird. Wenn ich frei habe, bleibt er dann aber zu Hause, damit ich manchmal auch Vollzeitmami spielen darf . Mein Mann arbeitet auch im Tag-Nachtdienst System ca. 70-80h in der Woche. Wir haben einen Monatsplan mit seinen und meinen Diensten erstellt und den Diensten meiner Mum, welche auch in der Pflege tätig ist, so können wir uns koordinieren und am Wochenende passt dann Opa auf, der ist da immer daheim. Ansonsten haben wir das große Glück, dass auch die Uromas des Kleinen topfit sind.


bea+Michelle

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Was sind denn 25 Stunden Dienste? Ein Tag hat 24 Stunden oder 25 Std in der wocheü?


Anni3

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Antwort auf Beitrag von bea+Michelle

Aber nur weil der Tag 24 Stunden hat, heißt das ja nicht, dass man nicht 25 Stunden am Stück Dienst haben kann.


Marlis1987

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Antwort auf Beitrag von bea+Michelle

Na von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr morgens. Zum Beispiel


misssilence

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Das wird sehr sportlich. Unsere Tochter war im ersten Krippenjahr nur knapp 4 Monate wirklich dort - Personalmangel, und vor allem ständig krank. Mit VZ hätten wir das nie hinbekommen. Vor allem beide Eltern Vollzeit...das finde ich heftig. Wie oft seht ihr euer Kind denn dann? Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut für frühen Wiedereinstieg, bin selbst nach dem MuSchu mit 25 Stunden eingestiegen. Aber das hätte ich nie bei einem VZ arbitenden Mann gemacht - der sollte auch kürzer treten. Wie viele Stunden sieht euer Sohn seine Eltern in der Woche? Und wenn eure Eltern auch noch arbeiten. Wie deckt ihr Kitaschließzeiten (Personalmangel, Corona...) und die zu erwartenden vielen, vielen kindkrank Tage ab? Wer kann spontan abholen, wenn das Kind Fieber bekommt, länger krank wird...? Ich finde nicht, dass ein Kind unbedingt zur Mutter gehört. Auch Papa, Oma Opa Tante....etc können primäre Bindungspersonen sein. Ein ständiger Wechsel ist aber nicht so gut für das Kind. Aber auch schon das rein praktische ist unglaublich schwierig zu organisieren... Eine Kollegin von mir macht das auch so - sie ab MuSchu VZ, Mann ab 1. Geburtstag VZ. Und sie sagt selbst, es ist ein Hamsterrad, viel Streit, wenig Familienzeit. Und der Mann arbeitet als Lehrer real nur 34 Stunden, sie aber meist 50 Stunden. Sie möchte das eigentlich nicht mehr, aber keiber möchte reduzieren... Ich wünsche euch dennoch, dass es so klappt. Dennoch wollte ich einige Schwierigkeiten aufzeigen, die sich ergeben können.


misssilence

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Auf Youtube gibt es eine gute Doku über workingmums in gehobenen Positionen. Irgendwie "mit Kindern an die Spitze". Die ist für dich sicher interessant.


misssilence

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Und wer übernimmt ab Januar die Eingewöhnung in der Krippe?


_workingmum_

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Ich versuch mal alles zu beantworten. Also die Eingewöhnung im Jänner mache ich mit ihm, dafür nehme ich mir dann entsprechend Urlaub. Mir ist bewusst, dass der Kleine oft kränkeln wird und da mein Mann und ich beide für staatsnahe Betriebe arbeiten sehe ich da zum Glück kein Problem mit Pflegeurlaub/Krankenstand etc... Zum Glück gibt es in unserer Region nur ganz wenige Schließtage im KIGA und der Personalstand ist auch super. Mein Mann würde gerne weniger Überstunden machen, nur leider kann er bei der derzeitigen Personalsituation nur davon träumen. Ich möchte aber auch nicht, dass er Stunden reduzieren muss. Auch wenn wir sicher moderne, emanzipierte Familie sind, verstehe ich, dass er auch wenn ich mehr verdiene, seinen Beitrag leisten möchte und nach außen nicht als derjenige dastehen will der sich von seiner Frau erhalten lässt. Klingt jetzt alles blöd, ist aber in den Köpfen der Leute noch so drin. Sollte ich bemerken, dass sich einer von uns unwohl fühlt, werde ich von VZ wieder auf TZ wechseln, finanziell bleibt dann zwar weniger Polster für Luxus (Urlaube, ausgedehnte Shoppingtouren, häufiger Restaurantbesuch) unser Alltag lässt sich damit aber weiterhin super bedienen.


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Die Doku hab ich tatsächlich schon einmal gesehen und fand ich super. Aufgefallen dabei ist mir aber, dass diese Frauen entweder im Vergleich zu mir super Arbeitszeiten hatten bzw. deren Männer nicht schon um 5 Uhr morgens außer Haus mussten und um 20Uhr nach Hause kamen.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Na ja, so ganz emanzipiert seid ihr damit ja nicht, wenn es deinen mann stört, weniger als seine Frau zu verdienen. Das ist übrigens auch mein Hauptkririkpunkt an der Doku - die Frauen machen alle Karriere, aber die Männer auch. Die Organisation bleibt aber an den Frauen. Bei euch ja auch - wemn es nicht klappt, bist DU offensichtlich diejenige, die reduziert. Mir geht es auch gar nicht drum, ob das für dich auch wünschenswerter ist oder nicht - aber aus deinen Antworten geht hervor, dass ihr nur oberflächlich emanzipiert und gleichberechtigt seid. Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nur auf dieses Paradoxon hinweisen, denn diese Denke ist es letztlich, die es uns Frauen so schwer macht und uns suggeriert, dass wir uns entscheiden müssen und wir Haushalt, Karriere und Kind unter einen Hut bringen müssen. Dem ist aber nicht so bzw sollte nicht so sein - der Vater sollte genauso in der Verantwortung stehen! Ich wollte dir auch nicht euren Weg ausreden, nur auf praktische Probleme hinweisen, denn selbst wenn sie euch klar sind - es wird heftig. Das muss einem bewusst sein. Den Hinweis zu den wechselnden Bezugspersonen nehne ich zurück. Du hast mittlerweile ausgeführt, dsss es sich doch auf einen recht kleinen Kreis beschränkt und auf tageweise. Schwierig wird es für die Kleinen, wenn jeden Tag jemand anderes abholt, sie täglich woanders schlafen und gar keine Routine drin ist. Das ist unglaublich anstrengend. Auch Krippe ist schwere Arbeit für ein Kleinkind. Sie packen das, klar, aber ich möchte dafür sensibilisieren, dass es für die meisten Kinder nicht nur Spiel & Spaß ist, sondern immer mit Stress einhergeht. Das wird mit zunehmenden Alter natürlich besser, aber bei unter 3 und vor allem unter 2 Jahren ist es anstrengend (und kann dennoch positiv sein - ähnlich wenn wir einen anstrengenden, aber erfüllenden Arbeitstag hinter uns haben). (Nur um das klarzustellen: ich finde Krippen toll - als Entlastung für uns Eltern. Meine Tochter geht auch seit dem 1. Geburtstag. Aber nicht, weil sie es gür ihr Gedeihen braucht, sondern wir Eltern die Entlastung brauchten, damit es UNS gut geht).


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Ja da hast du wohl recht, dass das mit der Emanzipation auch bei uns noch ein steiler Weg ist. Das liegt halt leider Großteils auch an mir und meinem Perfektionismus (leider!). Kurz zu den Männern: Schuld sind immer ihre Mütter, wenn sie unselbstständig sind. Mein Mann konnte nicht einmal Wäsche waschen oder den Staubsauger ordentlich bedienen. Unser Sohn wird da definitiv anders erzogen. Großes Ziel: Selbstständigkeit! Meine zukünftige Schwiegertochter (sollte ich eine bekommen), soll mal sagen können, dass ihr Ehemann zu Hause alle Aufgaben gleichwertig erledigen kann.


Merry21

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Naja. Also wer ein Medizinstudium geschafft hat, sollte intellektuell in der Lage sein, Staubsauger bedienen und Wäsche waschen zu lernen ohne dass Mami es ihm mal gezeigt hat. Warum sind immer die Mütter Schuld? Da geht's nicht darum dass man es nicht gelernt hat. Sondern darum, dass man es nicht als seine Aufgabe sieht und schlicht und ergreifend auch keinen Bock drauf hat, das zu machen..ganz ehrlich, ich hab auch keinen Bock drauf. Aber jemand muss es machen, optimalerweise teilt man sich das Ganze auf oder stellt jemand ein, wenn beide keine Zeit und keine Lust drauf haben und es sich leisten können. Dass dein Mann das "nicht kann" ist das Ergebnis komplexer gesellschaftlicher Dynamiken mit weiterhin bestehenden latenten bis manifesten Gedchlechterrollenzuschreibungen. Es ist weder das eine oder andere Geschlecht "Schuld". Weder die bösen Männer, die einfach alles an die Frauen anschieben, noch die bösen Mamis die ihre Söhne verwöhnen und ihnen nix beibringen. LG Merry


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von Merry21

Er ist kein Mediziner, aber sicher nicht weniger intelligent. Außerdem habe ich ihn mir schon etwas "zurechtgebogen". Er übernimmt natürlich seine Aufgaben und kümmert sich liebevoll um unseren Sohn. Naja ich sehe das schon so, dass die Mütter bisschen mit Schuld sind, da sie ihren Söhnen oft keine Aufgaben übertragen. Ich bin selbst in einer Familie mit 3 Kindern groß geworden. Ich bin die Älteste, danach gibt es noch eine Schwester und einen Bruder und ja meine Mama hat Unterschiede gemacht. Also mir hat sie das Kochen und Putzen, sowie Ordnung halten beigebracht. Bei meiner Schwester war sie schon etwas lascher und bei meinem Bruder bin ich mir nicht sicher ob der schon jemals den Besen schwingen musste. Ist jetzt sehr überspitzt! Natürlich liegt es an der eigenen Verantwortung und Bequemlichkeit, dennoch denke ich, dass Erziehung und natürlich der Charakter einer Person auch eine Rolle spielt, ob ich Dingen wie Ordnung und Sauberkeit eine Bedeutung zuschreibe.


Biene1910

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Mir geht es genauso. Ich arbeite zwar als Kinderkrankenschwester und habe keine 24h Dienste, aber dort werde ich ebenfalls Nachtdienste machen müssen. Ich kann mich sowieso sehr schwer nur von meinem Kind trennen und da mir mit einem Jahr der Kindergarten zu früh ist werden Oma und Opa aufpassen. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sprechen das meine Mama früher nur Nachtdienste gemacht hat. So war ich morgens bei der Tagesmutter und nachts bei oma und Opa Und ich hatte definitiv kein schlechte Bindung zu meiner Mutter.


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von Biene1910

Hut ab! Als Krankenschwester sind deine Nachtdienste sicher zum Teil anstrengender als Meine 25h Dienste, zumal ich ja schlafen darf, wenn mal keine Patienten Hilfe benötigen. In der Regel komme ich da schon auf 4-5 Stunden und wenn ich die am Stück schlafen darf, dann schlaf ich sicher besser als daheim. Leider haben wir keinen "Durchschläfer".


Winterkid

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Hallo du, Du liest dich wie eine tolle und vielseitige Frau. Warum solltest du dir zu stolz sein für eine Haushaltshilfe? Wir haben auch eine und ich stehe voll dahinter. Die Haushaltshilfe erledigt ja nicht nur DEINE Hausarbeit, sondern EURE. Wenn ihr euch also einig seid, beide anspruchsvoll arbeitet und euch diesen Luxus leistet ist daran überhaupt nichts schlimmes. Das täten nämlich viele andere ganz genauso, wenn sie Geld/ Akzeptanz dafür hätten. So, aber nun zu deiner Frage: Ich halte es wie du, fange auch nach 1 Jahr Elternzeit wieder an in Teilzeit zu arbeiten. Betreuen tun auch Oma und Opa. Ich sehe hier einige Vorteile: - Das Kind wird ein gutes Verhältnis zu den Großeltern haben. Außerdem kann man mit Großeltern einfach mehr besprechen was die individuelle Gestaltung der Betreuung angeht als mit fremden Erziehern. - Du bist nicht "Nur" Mama. Du erhältst parallel auch im Beruf Bestätigung, die dich fürs Daheim sein wieder stark macht. Es ist nämlich eine Illusion, dass das Kind und du jeden Tag in Harmonie leben würdet, wärst du jeden Tag daheim. Es ist nie zu früh, vor dem Kind stark und selbstbewusst aufzutreten und Regeln zu vertreten. Ich für mich weiß, dass ich das eher gut umsetze, wenn ich mal wieder auf einem anderen Terrain (Beruf) Erfolg und Erwachsenen Kontakte hatte. - Du bist langfristig eine Mama, die im Leben steht. Im dem Leben außerhalb der eigenen vier Wände. Es ist heute (auch im Anbetracht der immer weiter steigenden Preise für alles) einfach üblich, dass die Frau mit arbeiten geht. Daher möchte ich das meinem Sohn auch so vorleben. Mann wie Frau arbeiten, dafür sind auch beide bzw alle Familienmitglieder mal fürs Kind da. Du hast dich für deine Version von Familienmodell entschieden und das klingt für mich ganz wunderbar. Kopf hoch, ich denke, dass du dich einstweilen gut organisiert hast. Nicht zu viel nach links und rechts schauen!


Merry21

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Hallo du, am Ende des Tages geht es immer um die Qualität der Bindung und nicht um die Anzahl an Stunden, die du mit deinem Sohn verbringst. Aber natürlich gibt es auch gewisse Grenzen, wenn dein Sohn dich bspw gar nicht mehr zu Gesicht kriegen würde, weil du den ganzen Tag arbeitest und erst wenn er schläft wieder nach Hause kommt, kann es schon ungünstig sein und die Bindung und Beziehungen mittelfristig beeinflussen. Du hast nicht geschrieben, ob du Teilzeit oder wieder Vollzeit einsteigst und ob er neben Oma und Opa auch noch fremdbetreut ist. Das spielt natürlich alles mit rein. Letzten Endes ist es mit wie so vielen Dingen im Leben, irgendwo muss man Abstriche machen, alles haben kann man nicht. Da muss man Prioritäten setzen und die kann jeder so setzen wie er möchte. Dass du eine Haushaltshilfe geholt hast, finde ich gut. Das ist alles Lebenszeit und ich persönlich würde sofort alles davon abgeben, damit ich mehr Zeit mit meinem Sohn, Arbeit und Freizeit hätte. Nicht einen Moment hätte ich da mit meinem Stolz gerungen! Was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft, trifft es Frauen da in der Regel leider immer noch härter als Männer. Alles Gute für den Wiedereinstieg schon einmal, LG Merry


May.Baby

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Man kann alles schaffen, nur nicht alles zur selben Zeit. Dementsprechend muss man sobald Kinder da sind priorisieren und das was man am ehesten outsourcen kann ist sicherlich der Haushalt. Wir hatten mit einem Kind eine Reinigungskraft und werden nun mit dem zweiten auf eine Haushälterin hochstufen, denn ich bin lieber bei den Kids oder arbeite, statt Wäsche zu waschen und aufzuräumen. Brot und Knusper Müsli selber backen findet dann halt nur mal am Wochenende statt oder ehrlicherweise erst so richtig wieder wenn die Kids größer sind. Leider bekommt man hierzulande schnell ein schlechtes Gewissen eingeredet wenn man als Mutter berufliche Ambitionen hat. Dein Kind kennt das typisch deutsche Rollenbild aber nicht. Mit toller Unterstützung von Oma und Opa werdet ihr das alles sicher gut wuppen. Mir wurde vor meinem Wiedereinstieg so oft gesagt, dass das alles nicht geht und letztlich ging alles gut und so wie von uns geplant mit toller Eltern-Kind(-Oma) Beziehung. Ich drücke euch die Daumen!


Ruto

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Ich denke, dass es auf jeden Fall Sinn macht den Wiedereinstieg im alten Job zu versuchen. Letztlich ist jede Familie anders und ihr müsst für euch herausfinden, was funktioniert und was nicht. Den Haushalt würde ich ohne schlechtes Gewissen abgeben (für alltägliches fällt ohnehin genügend zusätzlich an) und die Großeltern Unterstützung annehmen. Meine eigene Erfahrung war, dass es mit solchen Diensten nicht funktioniert hat. Meine Tochter war aber auch nicht so lang von mir zu trennen, da waren schon die normalen Dienste von 7,5 Stunden sehr sportlich. Und auch sonst war es für uns nicht das richtige Modell im Gesamtkontext. Habe also nach einem halben Jahr den Job gewechselt, ohne Schichten, sondern ganz klassisch an Vormittagen. Deckt sich gut mit Kitazeiten und meine Prioritäten zeigten sich jetzt woanders.


KielSprotte

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Vielleicht bist Du für deine Patienten in TZ wertvoller, weil besser bei der Sache....


Monroe

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Dein Kind wächst doch da rein. Nicht du allein kannst eine gute Bezugsperson sein, das können auch Oma, Opa und Papa. Ich würde mir eher Gedanken machen, wie ich das schaffe mit weniger Schlaf auf ein Kleinkind aufzupassen, als darum, dass das Kind Mama vermisst oder das Gefühl hat du lässt ihn im Stich. Das Probeschlafen solltet ihr auch weiterhin beibehalten, damit es dann, wenn es darauf ankommt, auch wirklich klappt und dein Kind bereits jetzt eine gute Beziehung zu Oma und Opa aufbauen und halten kann. Zum Thema Haushalt hast du ja bereits eine Lösung gefunden.


Halimon

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Ich bin auch Ärztin, aber andere Fachrichtung. Meine Meinung: Niemals würde ich als Mutter eines kleinen Kindes voll arbeiten. Klar identifiziert man sich mit seinem Beruf. Aber mehr Wochenstunden machen dich nicht zu einer besseren Ärztin. Im Gegenteil, wenn du auf dem Zahnfleisch gehst, weil du die siebte Nacht in Folge kaum geschlafen hast, bist du im Kopf eher langsamer und hast weniger Geduld mit fordernden Patienten. Mir geht es dabei auch nicht darum, dass ich denke, mein Kind sei nur bei mir optimal betreut. Ich denke, es gibt tolle Einrichtungen und Oma und Opa sind eh unschlagbar. Deinem Kind würde es sicherlich gut gehen. Ich möchte dir aber zu bedenken geben, dass all die täglichen Momente, in denen dein Kind etwas Neues kann, in denen es dich überrascht, oder auch in denen es Trost braucht, dir niemand zurückgibt, wenn du sie verpasst. Ich persönlich möchte nicht abends erzählt bekommen, dass meine Tochter heute ihr erstes Wort gesagt hat. Oder dass sie hingefallen ist und doll geweint hat. Ich bin ihre Mutter und habe mich für Kinder entschieden, um eben genau diese Momente jeden Tag mit ihnen zu erleben. Ich war allerdings auch schon ein paar Jahre Fachärztin, bevor meine Tochter geboren wurde. In der Weiterbildung ist das vielleicht noch etwas anderes, wobei ich selbst da denken würde – du arbeitest noch den Rest deines Lebens. Macht es da wirklich so einen Unterschied, ob du den Facharzt ein paar Jahre früher oder später hast? Was das Thema Reinigungshilfe angeht: das ist die beste Investition! Du musst ja mit kleinem Kind eh ständig putzen. Wenn du dann auch noch den Anspruch hast, jedes Zimmer im Haus immer selber tipptopp zu halten, geht dir das weiterhin von der Zeit ab, die du mit deinem Kind verbringen könntest. Du hast halt nur begrenzte Tages- und Wochenzeit zu Verfügung und musst selber entscheiden, wo du deine Prioritäten legst.


annarick

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Ich bin absolut bei dir. Ich wollte mit 30% nach einem Jahr einsteigen als Krankenschwester und hätte ein paar Nachtschichten gemacht. Mein Kleiner wollte aber noch häufig stillen, hat schlecht geschlafen usw. Da durfte ich noch verlängern und gehe bald nach fast 2 Jahren arbeiten. Das zweite Jahr ist noch viel schöner- wenn auch anstrengender (bei meinem Kleinen zumindest). Er lernt jeden Tag neue Wörter. Gestern hat er das erste mal einen Satz aus mehreren Wörtern gebilder. Da bin ich fast geschmolzen. Das möchte ich nicht verpassen. Natürlich ist es zu schaffen, man muss nur bedenken, auf welche Kosten das geht.


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Danke für deine ehrlichen Worte. Ja in der Weiterbildung ist es schwierig nur Teilzeit zu arbeiten, in meiner Fachrichtung vielleicht noch etwas mehr, da es ein Bereich ist, indem immer noch mehr Männer als Frauen tätig sind. Ich sage zu meinen Kollegen immer, dass sie die Situation in der eine Frau steckt nicht verstehen, denn wenn sie vom Dienst nach Hause kommen, sind die Kinder betreut und der Haushalt geschmissen. Beziehungsweise ist es uns denke ich leider immer noch anerzogen, dass der Großteil im Haus an uns hängen bleibt. Ich beneide die Männer wirklich, wenn sie sich für sich selbst die Zeit nehmen um Sport zu betreiben oder sich fachlich daheim weiterzubilden, während sich die Frau um alles andere kümmert. Mir bleibt da nur die Zeit in der mein Junior schläft.


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von annarick

Also mein Ziel ist es mit meinem Chef die Vereinbarung zu treffen, dass ich einen 25h Dienst pro Woche mache, einen 12h Dienst und einen 7h Dienst. Somit wäre ich 4 Tage die Woche voll zu Hause. Mal schauen ob er sich darauf einlässt. Zum Glück konnte ich mit 10 Monaten abstillen.


Halimon

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Meiner Erfahrung nach ist man nach einem 24h Dienst doch ziemlich platt (und es wird mit zunehmendem Alter nicht besser ;) sodass man an dem Tag nicht wirklich für sein Kind zu Verfügung steht, sondern auch wieder erst abends. Hilft dir denn ein 24h und ein 12h Dienst dabei, den OP Katalog vollzukriegen? Die werden sich ja hauptsächlich im Tagesprogramm abspielen? Bei uns wurde immer erwartet, dass man seine OP Patienten auch selber nachbetreut, keiner der Kollegen hatte Lust, die Patienten zu betreuen, die jemand anders operiert hatte, in TZ schwierig! Lässt sich das im Dienstplan dann wirklich auch so durchsetzen? Es ist oft etwas völlig anderes, was der Chef einem zugesichert hat, und was dann tatsächlich im Dienstplan stand. Als Stationsärztin könntest du mit so einem Stundenmodell nach meiner Erfahrung nicht eingesetzt werden, weil so ja überhaupt keine Kontinuität gewährleistet wäre. In der Ambulanz eingesetzt könntest du wohl kaum regelmäßig in den OP. Aber das sind sicher Überlegungen, die du selber schon hattest oder hast. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du mit deinen Entscheidungen am Ende glücklich sein wirst und nicht, völlig ausgebrannt, doch immer hinter deinen männlichen Kollegen das Nachsehen hast!!


annarick

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Antwort auf Beitrag von annarick

Ich wünsche dir, dass es mit den Diensten klappt und du viel Zeit mit deinem Kind verbringen kannst. Die Reinigungskraft ist auf jeden Fall ein guter Schritt. Für die Frauen ist es schwieriger und manchmal muss man sich entscheiden. Da haben die Männer es oft einfacher.


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von Halimon

Ich muss zum Glück sagen, dass ich bisher in meinen Diensten relativ gut schlafen konnte, da auf dem Land die Menschen eher zögern die Rettung zu rufen. Ausgenommen sind natürlich Verkehrsunfälle und Wochenenddienste. Das mit den OP Zahlen könnte besser laufen, aber das liegt sicher nicht nur an den Tagen der Anwesenheit, sondern vor allem auch an der Zwei-Klassen Medizin. Jeder hier in Österreich bezahlt gerne mal 150 Euro für den Facharzt um sich dann in einem öffentlichen Krankenhaus von seinem behandelnden Arzt operieren zu lassen. Aber das System müssen andere ändern. Das mit der Nachbehandlung wäre kein Problem, da bei uns das gesamte Team eingebunden ist und auf den Patientenakten stets drauf stehen muss wie zu verfahren ist. Danke auf jeden Fall für die Rückmeldung.


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Ich war ein Kind, das oft bei Oma und Oma schlafen musste, weil Mama Nachtdienst hatte und Papa um 5 Uhr morgens das Haus verlassen musste, um zur Arbeit zu fahren. Ich habe damit nie Probleme gehabt. Ich war damals gerne bei meinen Großeltern und habe es weder Mama noch Papa übel genommen oder mich "abgeschoben" gefühlt. Unabhängig davon, dass ich das Übernachten bei Oma und Opa nie als Strafe empfunden habe, wusste ich auch, warum ich da jetzt schlafen "muss" - nämlich weil ich andernfalls für 2 Stunden ganz allein gewesen wäre. Und das wäre auch für mich doof gewesen. Ich hatte ja sonst auch immer sehr viel Zeit mit Mama und Papa. Ich denke, das ist bei der Sache das Wichtige: dass Oma und Opa nicht den Löwenanteil der Betreuung haben, Sonden eben Mama und Papa. (Nebenbei bin ich auch ganztags in den Kindergarten gegangen. Das hat mir und meinem Verhältnis zu meinen Eltern auch nicht geschadet.)


_workingmum_

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Danke dass du mein Gewissen beruhigst!


angi159

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Ich hab jetzt die Antworten nicht gelesen, aber meinst du nicht, dass dein Kind, wenn es groß ist nicht eher denkt: Ich hab eine tolle Mama, die rettet Menschenleben?


Anni3

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Ich hätte als Mama eines Einjährigen nicht als Chirurgin arbeiten können. Ich war viel zu übermüdet und mit den Gedanken mehr beim Kind als bei der Arbeit. Bei meinem Schreibtischjob war das nicht so tragisch, aber wenn Menschenleben daran hängen... Wenn das bei dir ganz anders ist, passt es ja.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Irgendwas hängt, irgendwas kommt zu kurz oder hätte etwas mehr gebraucht. es muss aber gar nicht immer alles perfekt sein. Unser Haushalt ist morgen noch da, sauen kann ich später. Karriere wäre ohne Kinder anders, nicht besser oder schlechter, nur anders. Da könnte ich mich mehr reinhängen, klar. die Kinder sterben nicht, wenn wir Eltern am we mal länger schlafen und sie fernsehen dürfen. Auch Pommes oder TK-Pizza bringt sie nicht um. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen. Sondern gut zu leben.


Seepferdchen79

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Antwort auf Beitrag von _workingmum_

Hallo, meine Mutter ist auch Ärztin, hatte früher viele Wochenenddienste (damals noch länger als heutzutage) und viel zu tun. Mein Vater und unsere Haushaltshilfe haben das ermöglicht. Ich hatte ein super Verhältnis zu meiner Mutter und das heute noch - und auch zu meinem Vater und der Haushaltshilfe . Ich bin stolz auf meine Mutter und ich bin zwar keine Ärztin, arbeite aber mit voller Stelle und es geht durch meinen Mann sehr gut. Man sollte allerdings sich nicht den Druck machen, die perfekte Mutter sein zu wollen und das ist auch gar nicht nötig. Mach in Deiner freien Zeit Dinge mit Deinem Kind, die Euch beiden Freude bereiten, zwing Dich nicht zu Pekip Kursen oder ähnlichem auf die Du keine Lust hast. Nutze die Zeit mit Deiner Tochter, um Kraft zu tanken für Deinen anstrengenden Beruf. Und lass Dir so viel es geht, den Haushalt abnehmen! Das ist nun nicht der Bereich, in dem Du Dich beweisen musst! Ich wünsche Dir alles Gute!


annarick

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Antwort auf Beitrag von Seepferdchen79

In der Zeit mit der Tochter Kraft für den Beruf tanken?? Und wer erzieht das Kind? Man kann als Mutter doch nicht nur spaßige Sachen mit dem Kind machen.