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Ich könnte platzen..... Arzt baut Bockmist

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Ich könnte platzen..... Arzt baut Bockmist

Berlin!

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Vielleicht rege ich mich zu Unrecht auf oder steigere mich da rein, Aber auch nacht zwei Tagen rege ich mich weiter auf.... Ich muss das aber mal loswerden, Es geht um meine Mutter. Die ist kurz vor der 80, hat nach Lungenkrebs nur noch knapp eine halbe Lunge. Sie kommt damit erstaunlich gut klar, ist aber bisweilen sehr obstruktiv beim Atmen. Man hört es dann in den Branchen rasseln, wenn sie atmet. Zudem hat sie ein sog. Long-QT-Syndrom. Das ist eine angeborene, genetisch bedingte Herzrhythmusstörung. Ein Zeitabschnitt im EKG (eben das QT-Intervall) ist pathologisch verlängert. Ein Erregungszustand dauert dann zu lange und kann in den nächsten hineinragen, wie zwei Wellen, die aufeinanderprallen. Folge: Synkopen (herzbedingte Ohnmacht), Kammerflimmern und im schlimmsten Fall Tod. Sie hatte schon mehrere, lebensbedrohliche Vorfälle und hat seit Jahren einen Defibrilator. Ich habe das auch, meine Jungs auch, Aber bei weitem nicht so ausgeprägt. Warum ich das erzähle? Es gibt eine ganze Reihe von Medis, die wir nicht nehmen dürfen, weil sie auf die besagte QT-Zeit verlängernd wirken. Antidepressiva zählen oft dazu Aber auch sehr gängige Anti-Allergie-Mittel und Antibiotika. Die dürfen, wenn überhaupt, alle nur unter besonderer Überwachung genommen werden. Und, viele kennen es: auch Salbutamol zählt dazu. Es gibt Listen mit Medikamenten, die für uns auf dem Index stehen. Leicht zu finden. Nun hat meine Mutter wieder so obstruktiv geklungen und ich habe sie zu ihrem Hausarzt geschickt. Sie soll sich ein Spray holen Ich dachte an Kortison. Sie geht hin, die Arzthelferin (!!!) stellt ihr ein Rezept über Salbutamol aus. Das hatte sie nach der Lungen OP vor Jahren im KH bekommen. Es gab unterschriebene Rezepte, die am Empfang verfügbar sind. Rücksprache mit dem Arzt wurde nicht gehalten, das Rezept einfach ausgedruckt. Als meine Mutter mir erzählt hat, was sie Feines bekommen hat, bin ich fast im Sechseck gesprungen. Wie kann sowas sein? Einfach ohne Rücksprache mit dem Arzt Rezepte ausstellen. Und nicht nur ein blosses Folgerezept. Meine Mutter ist also wieder zum Arzt und hat das geschildert. Antwort: Salbutamol wirkt auf die QT Zeit, aber verkürzt sie. Ich dachte wirklich, ich spinne, Das ist schlicht falsch. Es stimmt einfach nicht. Wenn dem so wäre, würde es ja auch entsprechend eingesetzt für Long-QTler. Wird es aber nicht. Und es steht auf allen einschlägige Listen. Habe heute meine beste Freundin, Internistin mit kardiologischem Schwerpunkt, gefragt. Die dachte, ich will sie veräppeln. Und hat bestätigt: das Salbutamol gar nicht geht, auf keinen Fall und natürlich verlängert wirkt. Ein Medikament, welches die QT.Zeit verkürzt, gibt es gar nicht. So. Das musste mal raus. Ich bin mir noch nicht im Klaren, ob ich jetzt etwas unternehme und wenn ja: was. Aber bei sowas muss man ja Angst haben, wenn man zu diesem Arzt geht.


Felica

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ich reiche dir die Hände. Ich kenne den Mist. Bin so ein Grenzfall mit dem gleichen QT-Problem. Aktuell langt Beobachtung. Und hakt immer wieder auch Medikamente usw kontrollieren weil Ärzte einfach mal so verschreiben. Und ja, das nervt extrem. wobei hier der Arzt nichts verschrieben hat, den blankorezepte sind ja was anderes. Ich würde den Arzt wohl melden. Weil das ist fahrlässig was dir Praxis macht.


Pocahontas1234

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Puh, echt ein starkes Stück. Ich frag mich immer wenn ich sowas höre, wenn man in Gesundheitsfragen seinem Arzt nicht vertrauen kann, wem dann? Man muss echt alles hinterfragen und kontrollieren ob das so richtig ist.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Pocahontas1234

Ja, allerdings. Ich habe Glück und einige Mediziner*innen im Freundeskreis. Aber das ändert janichts daran, dass dieser Arzt wirklich ins Klo gegriffen hat.


Pino

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Hi, dass eine Sprechstundenhilfe einfach ohne Rücksprache Medikamente rezeptiert, geht natürlich gar nicht. Mit dem LQT-Sydrom kennt ihr als Betroffene euch wahrscheinlich sogar besser aus als viele Ärzte. So häufig ist das nicht. Da würde ich eher zu einem Facharzt mit gehen, nicht zum Hausarzt. Prinzipiell kann man natürlich Salbutamol auch mit LQT-Syndrom nehmen. Es ist immer eine Abwägungssache. Bei einem akuten, schweren Asthmaanfall z.B. sollte man sicher nicht darauf verzichten. Deshalb ist es als Notfallspray eigentlich ok. Aber wie gesagt, so eine Therapie muss mit LQT-Sydrom gut abgewogen werden. Das gehört in die Hände eines Facharztes. Deine Mutter wird ja mit den Vordiagnosen einen Pneumologen haben. Wenn sie doll obstruktiv ist, macht das vielleicht ohnehin Sinn, wenn Lungenfunktion und Medikation überprüft werden. Unfähige und überarbeitete Ärzte, die keine Zeit oder Motivation haben, sich zu belesen oder weiterzubilden, gibt es leider sehr viele. Viel Erfolg!


linghoppe.

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Antwort auf Beitrag von Pino

Das ist fahrlässig.., der Arzt muss das wissen. Ihr habt Glück ,dass du dich gut auskennst und du Freunde hast die sich auskennen... Der Arzt muss das wissen , stell dir vor sie macht das wieder ohne Rücksprache und der Mensch nimmt das Medikament.. nee das geht gar nicht.. Ruf ihn an oder wie auch immer aber da bekomme ich so ein Hals ., Melde es .. sag dass du da an andere Patienten denkst die ahnungslos das Medikament nehmen.. du willst nur dass es niemals passiert ..alles gute


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Pino

danke für Deine Einschätzung, Du hast vollkommen recht, was die Anwendung angeht. Und im KH, eben unter Überwachung, hat sie das ja auch bekommen. Natürlich hat sie eine Pneumologin. Aber da bekommt selbst sie nicht sofort Termine, Für sowas ist eigentlich der HA zuständig. Abhören und ggf. weiterschicken wird er ja wohl können (obwohl....streiche das besser). Er kennt ihre Geschichte. Er weiss um das Long QT (ist übrigens gar nicht sooo selten: 1:5.000). Er begleitet sie seit Jahren. er hätte es wissen müssen. Und dann, auf Nachfrage, auch noch etwas so kolossal Falsches zu sagen.....unfassbar.


Pino

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Naja, auch bei 1:5000 bedeutet das bei ca. 1600 Patienten pro Hausarzt, dass der Hausarzt deiner Mutter mit ihr allein schon überdurchschnittlich viele Patienten mit Long QT betreut. Tatsächlich kann die QT-Zeit, meine ich, über eine Herzfrequenzerhöhung sogar kürzer werden durch ß-Sympathomimetika. Nur der frequenzkorrigierte QTc-Wert, der aber beim Long QT entscheidend ist, wird länger. Ist ein bisschen Haarspalterei, aber wenn du wirklich überlegst, ihn irgendwo zu melden, könnte er so zumindest argumentieren, dass er irgendwie nicht ganz falsch lag. Vielleicht war das auch tatsächlich sein Gedankengang. Trotzdem lässt sich natürlich in wenigen Sekunden eine Liste mit Medikamenten ergooglen, die mit Long QT kontraindiziert sind. Vielleicht kann man die auch in der Akte hinterlegen, damit sowas nicht nochmal vorkommt? Leider sind solche Vorfälle keine Seltenheit. Sagt dir CIRS etwas? Da werden solche Ereignisse (eigentlich vom Personal) gemeldet: https://www.cirsmedical.ch/NCBH/m_files/cirs.php?seitennr=AEZQ Ich weiß nicht, ob man als Patient oder Angehöriger da auch was melden kann, aber da es anonym ist, würde ich denken, dass man es einfach mal machen kann. Aus den dort gemeldeten Fehlern können dann andere lernen. Vielleicht ist das ja was?


Phila83

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Lasst einen Vermerk in die Akte machen, dass alle medikamentösen Verordnungen eine Rücksprache mit dem Kardiologen bedürfen. Deine Mutter ist ja vom Grundsatz her Herzpazientin. Es ist oft, dass es Probleme bei mulimorbiden Patienten gibt. Deine Ma ist fast eher n Fall dauerhaft, quasi HAmäßig beim Kardiologen angesiedelt zu sein. Ein HA ist damit schnell überfordert. Ich will den Arzt und das Geschehene nicht verharmlosen.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Phila83

Sie ist eigentlich keine Herzpatientin. Ihr Herz ist vollkommen in Ordnung, nur die Elektrik stimmt nicht. Und der Arzt muss so einen Vermerk machen. Wenn es Medikamente gibt, die jemand nicht nehmen darf, und zwar seit Jahren! dann muss der Arzt sich einen Vermerk machen. Und nichts eine MFA die Rezepte ausstellen lassen.


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Hatte Deine Mutter beim 2. mal direkt mit dem Arzt gesprochen?


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von bea+Michelle

Ja. 1.Mal: geht hin, bekommt Rezept von der MFA ohne Rücksprache/Untersuchung des Arztes. 2. Mal: Geht hin, sagt Arzt, dass das Medikament kontraindiziert ist. Arzt erzählt den Bullshit von wegen das wirkt verkürzend auf das QT-Intervall (ganz klar falsch).


Felica

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Also ich muss damit alle paar Jahre zum Kardiologen.


PaulchenPanther2019

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ich kann dich da voll verstehen sowas regt extrem auf. Wir hatten hier auch einen Fall, zwar nicht auf die Lunge bezogen aber bzgl. falscher Medikamente. Als ich noch Antidepressiva nahm wurde mir vom Arztkollegen meiner Ärztin (Gemeinschaftspraxis) ein Antibiotika verschrieben, welches schwerste Wechselwirkungen verursacht und nur unter ärztlicher Beobachtung und Aufsicht verabreicht werden darf. Da ich zu dem Arzt kein Vertrauen habe und meine Ärztin nicht da war hatte ich aber keine andere Wahl als zu ihm zu gehen. Online bei der ApothekenRundschau kann man nach Wechselwirkungen schauen und in der Apo habe ich auch nochmal nachgefragt. Fazit: unter keinen Umständen kombinieren. Dies hatte ich meiner Ärztin dann auch mitgeteilt. Sie war der Meinung der Apotheke. Nun fast 1,5 Jahre später, musste mein Mann zum Arzt. Unsere Ärztin ist aktuell auf unbestimmte Zeit nicht da, also zu ihrem Kollegen. Mein Mann nimmt das gleiche antidepressiva wie ich damals, bekam das gleiche Antibiotika verschrieben. Meinem Mann fiel das auf und er sprach den Arzt darauf an (er hatte vorher auch deutlich mitgeteilt welche Medikamente er aktuell nimmt). Dieser meinte es gäbe bei der Kombi absolut keine Wechselwirkungen und ging. Mein Mann hat ihn daraufhin der Ärztekammer gemeldet. Und das geht jetzt seinen Weg. Ich denke bei sowas auch an all die Leute (insbesondere Alte Menschen evtl noch demenzkrank und vertrauen zu ihrem Arzt habend, nicht hinterfragend). Ich finde es von einem Arzt unverantwortlich- trotz des Wissens über die aktuelle Medikation des Patienten, Medikamente zu verschreiben die nicht genommen werden dürfen. Ich erwarte von einem vertrauensvollen Arzt, das er die richtigen Medis verschreibt, und wenn er sich selber unsicher ist erstmal nachprüft und sich informiert. Den nächsten Supergau hatte mein Mann 2 Tage später beim HNO. Verdacht auf Abszess im Rachen - wurde dann zum Notfall CT geschickt, sollte danach wieder in die HNO Praxis um zu klären ob der Verdacht sich bestätigt. Notfall CT war innerhalb von 20min erledigt, er kommt wieder beim HNO an und bekommt nur gesagt er soll in 1-2 Tagen nochmal anrufen und nach den Ergebnissen fragen. Ein befreundeter HNO Arzt von uns (der leider weiter weg wohnt) zitierte uns sofort in die nächste Klinik - Notfall CT heißt nunmal das es sehr dringend ist und direkt geklärt werden muss. Ende vom Lied war das mein Mann im Krankenhaus bleiben musste da tatsächlich ein Abszess im Rachen war. OP hatte er noch am selben Tag. Wer weiß wie das Abszess in den nächsten Tagen weiter gewachsen wäre bzgl Luft und Atmung. Für meinen Mann hat sich das Thema Ärzte aktuell erledigt… Wir jungen Leute können froh sein vieles zu Hinterfragen oder sich selbst erkundigen zu können, aber wenn man an all diejenigen Menschen denkt die das eben nicht tun (sei es aus Urvertrauen zum Arzt, einer Demenzerkrankung oder sonstigem) dann ist es einfach nur erschreckend und fahrlässig. Was deine Mutter betrifft - so würde ich evtl mal deine befreundeten Ärzte fragen was man in dem Fall in Zukunft machen soll und auf diesen Fall bezogen jetzt machen kann/sollte. Klar kein Arzt will gemeldet werden, aber es geht bei dir ja um das Leben deiner Mutter. Lg


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von PaulchenPanther2019

Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Ich bin mittlerweile schon so weit, dass ich sage: ich muss da gar kein Vertrauen haben. Ich kontrolliere eh alles checke gegen, Es reicht, wenn die Ärztin keine groben Schnitzer macht. Ich kann im konkreten Fall aus dem AP leider auch nicht über den Kopf meiner Mutter hinweg gegen den Arzt irgendwie vorgehen. Eigentlich kann ich gar nichts machen: er muss mit mir gar nicht reden und darf es genabgenommen auch nicht, weil es ja nicht um mich geht. Und: meine Mutter findet den Arzt aus irgend einem Grund ganz toll. Die beiden sind sich sympathisch. Irgendwie ein Dilemma.


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Unmöglich! Ich denke die Helferin hat Bockmist gebaut und der Arzt versucht das zu verharmlosen, weil es auf ihn zurück fällt. Er scheint einfach davon auszugehen das du ihm alles glauben wirst was er verzapft. Ich wäre genau so stinksauer! Ich würde den Arzt nochmal freundlich informieren, dass dir durchaus bewusst ist das seine Aussage schlicht falsch ist und du dich darüber bei der KV beschweren wirst. Je nach Reaktion vom Arzt würde ich entweder vereinbaren das vermerkt wird, dass kein Rezept ohne RS mit Arzt raus geht oder ich würde mir gleich die Kartei Karte kopieren lassen und damit auf neue Arzt suche gehen. Aber einfach schlucken darf man sowas auf keinen Fall!


ohno

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

In meinem Fall würde ich die Vorsorgevollmacht meiner Mutter nehmen und die Praxis anzeigen. Ob da eine rechtliche Grundlage vorliegt, weißt Du besser. Auf jeden Fall würde der Arzt von mir hören. Nachdem eine Gynäkologin bei mir einen fußballgroßen Tumor von 2 kg Gewicht übersehen hat, lasse ich garnichts mehr mit mir machen und würde bei meinen Angehörigen genauso deutlich reagieren. Und wenn das Endergebnis nur ist, dass der Arzt von mir Laie lernt. Stell Dir vor, die machen das öfter bei anderen noch... VG ohno


Skylights110

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Klingt jetzt vielleicht übertrieben, aber ich würde das an die Ärztekammer weitergeben. U.u wie im Fall deiner Mutter ist Software lebensgefährlich.