Elternforum Rund ums Baby

Ich habe Angst...

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Ich habe Angst...

Keelay

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Hallo zusammen, ich möchte mich hier mal überwinden und mich offen mit einem sehr emotionalen Thema melden und fragen, ob es euch manchmal ähnlich geht. Folgendes, kurz gesagt: ich habe manchmal Angst, meiner Tochter weh zu tun. Ich LIEBE sie über alles und muss heulen, während ich das hier abtippe... Es geht um Situationen wie gerade eben, in der sie eineinhalb Stunden am Stück schreit, weint, sich nicht beruhigen lässt, sich überstreckt, gegen alles protestiert, was man unternimmt. Ich versuche ihr immer das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine ist, aber es hilft ihr manchmal einfach nicht. Da liegen die Nerven blank. Manchmal werden meine Handgriffe dann etwas unsanfter und ruppiger, aber ich würde ihr NIE absichtlich weh tun!! Ich fühle mich furchtbar schlecht, wenn ich mich in solchen Situationen "nicht mehr unter Kontrolle habe"... Aber wie gesagt, ich habe ihr noch nie weh getan und ich würde das auch NIEMALS absichtlich tun und versuche auch alles, dass das Fass nicht überläuft. Mein Mann löst mich dann ab. Ich wollte euch nur mal fragen, ob es euch auch manchmal so geht und wie eure Erfahrungen dahingehend sind. Vielleicht brauche ich grad einfach auch nur ein paar positive Worte, um mich nicht mehr so schlecht zu fühlen deswegen... Wie gesagt, ich liebe meine Tochter über alles und würde alles für sie tun. Aber manchmal habe ich das Gefühl, gleich die Beherrschung zu verlieren... Ich danke euch vorab für jede Antwort, liebe Grüße, Mami mit Hanna


Tinbebaby

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Hey Liebes, das sind aggressive Zwangsgedanken resultierend aus Angst und Stress. Google es mal, es ist NICHTS schlimmes und du bist auch nicht verrückt. Keine Sorge, ich habe das auch hin und wieder und ganz ganz viele andere liebe Menschen auch.


Tinbebaby

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Oh entschuldige, ich habe nicht aufmerksam genug gelesen. Ich dachte du hättest schlimme Gedanken, dass du deiner Tochter etwas antun könntest. Aber das scheint nichtmal der Fall zu sein. Ich schätze also, dass du einfach eine liebe Mama bist, die ihr Bestes gibt aber eben auch nur ein Mensch ist. Alles wird gut!


Keelay

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Antwort auf Beitrag von Tinbebaby

Doch, das tatsächlich auch, aber ich habe mich nicht getraut, das so direkt zu schreiben... Ich beschäftige mich mal mehr mit dem Thema. Danke für deine Worte! < 3


Yaraline

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Meine Hebamme hat immer gesagt, in solchen Momenten darf man alles denken, man darf es nur nicht machen... Wenn du nochmal in so einer Situation bist, lege sie in ihr Bett ( aus dem sie nicht raus fallen kann und sicher ist), verlasse den Raum, atme tief durch und geh wieder zu ihr, wenn es dir besser geht... oder sag dem Vater des Kindes Bescheid, damit er sie übernimmt, damit du aus der Situation raus kommst und Pause machen kannst... kein Mensch ist in der Lage, ein Kind ganz alleine zu versorgen... das schafft man nur zu mehreren... es geht doch um ein Baby, oder?


Yaraline

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Viele , wenn nicht sogar alle Menschen, die ein Kind groß ziehen, wissen genau was du meinst, weil sie es selber so erlebt haben...lass dich nicht unterkriegen... über eine Stunde diesen Stress auszuhalten ist eine enorme Leistung... und es ist sehr gut, dass dein Mann dich ablöst


Keelay

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Antwort auf Beitrag von Yaraline

Oh ja, es geht um meine 5 Monate alte Tochter. Bitte entschuldige, das Thema ist so emotional, dass ich komplett vergessen habe, die Randdaten zu erwähnen... Mein Mann löst mich ab, wenn ich nicht mehr kann. Allerdings fällt es mir oft schwer, weil es sozusagen gegen meinen Mutterinstinkt ist, zu wissen, dass sie schreit und ich nicht bei ihr bin. Obwohl sie ja in guten Händen ist... Aber in manchen Situationen kann ich einfach nicht mehr und ich möchte sie dann nicht meiner "Laune" aussetzen... Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Danke für deine Worte! < 3


Yaraline

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Den Gedanken, ich bin doch die Mutter, ich muss das doch aushalten können... kenne ich auch sehr gut... aber eine Mutter ist auch nur ein Mensch... ich finde es toll, dass du dieses Thema hier auf den Tisch gebracht hast... beim Lesen dachte ich direkt, endlich traut sich mal eine, es in Worte zu fassen :-D Liebe Keelay, lass dich nicht unterkriegen, es wird von Tag zu tag leichter :-)


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Hallo Keelay, die erste Zeit ist wahnsinnig anstrengend. Wusstest Du, dass Schlafmangel eine "anerkannte" Foltermethode ist? Man wird verrückt dadurch. Und unsere Babys schreien einfach manchmal. Wir denken nur, dass wir sie beruhigen müssen. Manchmal glaube ich, das liegt daran, dass bei uns gesellschaftlich solche extremen Emotionen verpönt sind und wir sie als Kinder abgewöhnt bekommen haben, entweder durch ignoriertwerden oder durch grobes Gegenangehen der Erwachsenen. Wenn unser Baby nun schreit, kommt bei uns die Angst durch, die wir hatten, als wir selbst schrien und niemand kam oder wir damit abgelehnt wurden. Das macht vielleicht (nicht bei jeder Mama, aber vielleicht auch bei Dir) dieses Verzweifelungsgefühl mit aus. Dabei haben unsere Kinder, erst als Babys und immmer weiter auch die älteren Kinder und Jugendlichen immer mal Phasen, in denen das Leben besonders schwierig ist. Da weinen sie, schreien sie, treten dagegen, wollen, dass jemand das Schwere wegmacht, aber das geht eben nicht immer. Alles, was sie brauchen, ist dann der Fels in der Brandung, der einatmet, ausatmet, da ist, ihren Kummer, ihr Leid aushält, ihnen sagt: "Kind, ich weiß nicht, was gerade für dich so schlimm ist, aber ich weiß, ES WIRD ALLES WIEDER GUT!" Der uralte Spruch der Mütter und Großmütter. Und er ist ja wahr. Dein Baby ist vielleicht überreizt, vielleicht hat es eine sehr rasante Gehirnentwicklung erlebt und hat das Gefühl, nichts ist mehr vertraut und so, wie es war, weil seine Wahrnehmung deswegen jetzt ganz anders ist. Das hat mal jemand so beschrieben: Wenn die Kinder so einen Entwicklungsschub im Gehirn haben, ist das so, als würden wir nachts neben dem Partner kuschelig ins Bett gehen und wachten morgens mitten in Manhattan auf der vierspurigen Straße mit Lärm, Verkehr, lauter bunten Lichtern, Menschenrufen usw. auf, ohne uns bewegen zu können und uns in Sicherheit bringen oder jemanden um Hilfe bitten zu können. Wenn man sich das so vorstellt, die Kinder können ja erst mal nichts außer zu schreien, versteht man auch besser, warum die Babys sich dann nicht beruhigen lassen. Was ganz viel hilft, ist die ruhige Atmung, nur auf das Atmen konzentrieren, wenn das Kind schreit. Immer wieder ein-, ausatmen, tief in den Bauch. Kind weint, schreit, tobt. Ja, tut es, aber es ist keine Gefahr da, es ist SEIN Toben, nicht Deins. Du weißt, es wird alles wieder gut werden. Das macht Dich ruhiger, und diese Ruhe kann sich früher oder später auf das Kind übertragen. Das hilft nicht gleich, aber auf Dauer schon. Mein Kind hat auch irgendwann schrecklich viel und lange geschrieen, unstillbar, und mich hat das sehr verzweifelt. Die Atemtechnik und das Tragetuch (die ultimative Rettung) hat uns sehr geholfen. Auch für Dich bleibt die Zuversicht: Das geht vorbei. Es hat nichts mit gute oder schlechte Mutter zu tun, es ist die erste von vielen Lebenskrisen, Dein Kind kommt in der Welt draußen an, die sehr viel rauer ist als die im Bauch. Das will auch erst mal verdaut werden. Halte sie, verlange nicht, dass sie sich beruhigt, lass den Kummer beim Kind, die Ruhe aber lebe, und dann wird das. Falls Du stillst, lasse sie stillen, so viel, so oft und so lange sie möchte, wenn sie will. Ich weiß, das ist nicht einfach, aber ich wünschte, mir hätte das damals mal jemand so gesagt. ;-) Alles Liebe und Gute! Sileick


Yaraline

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Schniesenase, dein Beitrag ist total klasse und bringt es auf den Punkt :-) so hätte ich das auch gerne formuliert :-D


Phila83

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Ganz ganz toller Beitrag! Besser hätte man es nicht schreiben können! @AP: Sei nicht zu hart zu dir und schäm dich nicht. Als Mutter wird man auf einmal mit so unfassbar vielen neuen Emotionen und Arten von Emotionen überflutet; von dem Kind, von einem selber, von dritten, dass es oft schwer ist. Das ist ok.


Keelay

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Vielen lieben Dank für deine Worte, das hilft mir wahnsinnig! < 3 Ich stille sie gerne zur Beruhigung, ich habe das Gefühl, das hilft uns beiden... Ich genieße die Stillzeit auch. Manchmal ist sie aber so aufgeregt, dass sie das garnicht annimmt. Ich "lasse" sie manchmal auch einfach weinen/schreien, halte sie auf dem Arm und sage ihr, dass ich verstehen kann, dass für sie gerade alles ganz furchtbar ist, aber dass alles wieder gut wird. Daran halte ich fest!


Menina

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Huhu :) Erstmal weiß ich ganz genau was du meinst und kann sehr mitfühlen.. Und genau so wie du es beschreibst machst du es auch richtig, Babys müssen nicht beruhigt werden, sondern getröstet werden. Je mehr du ihr die Möglichkeit gibst, sich auszuweinen und nicht ständig versuchst sie durch singen/schaukeln usw. zu "unterbrechen", desto schneller ist sie "fertig" und kann zur Ruhe kommen und einschlafen. Und hier spricht die Erfahrung aus mir Alles Liebe, du machst das wunderbar!


luna8

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Antwort auf Beitrag von Yaraline

Schließe mich an, alles toll auf den Punkt gebracht.


Tatina

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Hallo Keelay, Mir geht es auch manchmal so. Solche nicht enden wollenden Schreianfälle sind eben reiner Stress, es ist normal dass einen sowas aggressiv macht. Aber da hilft nur Abstand nehmen, Situation verlassen, runterkommen. Und am besten alles tun, damit solche extremen Situationen gar nicht erst entstehen. Du hast auf jeden Fall mein Mitgefühl. LG Tatina


KleineMäuse

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Ich hatte (zum Glück) kein Baby, das stundenlang geweint hat, dafür hatte ich ein Baby, das mich nachts sehr oft geweckt hat. Ich habe dann nachts beim Stillen total unbewusst im Kopf "gesungen": ich hasse dich, ich hasse dich. Echt verrückt :) Ich hab meine Kinder trotzdem geliebt. Auch heute noch bringen sie mich an meine Grenzen, und ich muss mich öfters beherrschen (körperlich oder dass ich sie nicht anschreie). Was hilft ist durchatmen oder etwas zählen, dann wird im Gehirn unser "Denkgehirn" aktiviert, in den aggressiven Momenten beherrscht uns nämlich unser "Reptiliengehirn".


Nina677

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Hallo, ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass deine Tochter im Kleinkindalter ist?! Falls ja, kann ich dich beruhigen, wir haben diese Tage auch, an denen sie mit sich und der Welt in so einem Moment einfach nicht klar kommt, sie müde ist, ihr vielleicht etwas weh tut, ihr nicht gefällt, weil ich ihr X oder Y weggenommen habe, ihr gewisse Dinge nicht erlaube, was auch immer und sie sich auch nicht beruhigen lässt. Sie wälzt sich dann auf dem Boden hin und her, tobt und weint ganz bitterlich... ich habe mittlerweile gelernt, dass meine Tochter in so einem Moment nicht angefasst und nicht berührt werden möchte. Ich sitze deshalb einfach nur auf dem Boden neben ihr, frage in regelmäßigen Abständen, ob sie zu mir kommen mag, das verneint sie dann meistens, tobt und weint weiter... irgendwann beruhigt sie sich ein bisschen, das toben und weinen wird etwas weniger... entweder kommt sie dann von selbst zu mir gekrabbelt und legt sich zu mir oder sie sagt "Mama tragen" - dann kann ich sie hochnehmen und sie kuschelt sich an mich. Ich bin aber auch schon vor die Tür gegangen, wenn´s zu arg wurde und wenn ich merke, dass mein Nervenkostüm nicht gerade zum Besten bestellt ist. Dann hat sie zwar noch mehr getobt, aber ich hatte ein paar Sekunden zum Durchatmen. Wenn deine Tochter noch ein Säugling ist, hat bei uns fast immer Tragen geholfen. Und wenn nicht (meistens Abends oder Nachts) hab ich sie auch einfach im Bett liegen lassen, lag nebendran und hab so gut es ging versucht, sie zu beruhigen. Aber egal wie: Wenn du merkst, dass es dir in dem Moment zu viel wird (was total menschlich und verständlich ist), geh für einen kurzen Moment aus der Situation raus. Trink einen Schluck, atme tief durch. Auch das Ablösen lassen (durch deinen Mann) ist eine gute Idee. Zum "ruppigen Anpacken": Wir hatten auch schon Situationen, in denen sie aufm Supermarkt-Parkplatz einen Wutanfall bekommen hat und mir partout nicht mehr ins Auto einsteigen wollte. Hätte ich sie los gelassen, wäre sie mir wahrscheinlich vors nächste Auto gelaufen. Da musst ich sie auch festgehalten und irgendwie in ihren Kindersitz bugsieren und jede Mama weiß, dass ein tobender Kleinkind-Körper eine enorme Kraft aufwenden kann - also war mein Dagegensteuern entsprechend "ruppig". Und auch wenn das total abgelutscht klingt: Es sind alles nur Phasen, die wirklich (!) vorüber gehen ;-) Kopf hoch. Viele Grüße


Keelay

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Antwort auf Beitrag von Nina677

Sorry, ja, es geht um meine 5 Monate alte Tochter. Ich war so aufgewühlt, dass ich vergessen habe, das dazuzuschreiben... Es hilft mir gerade schon sehr, zu wissen, dass ich nicht alleine damit bin und mich das nicht per se zu einem groben Monster macht. Ich denke, ich würde in deiner Situation dann mit einem Kleinkind auch so reagieren, man möchte natürlich da sein, aber man kann sich auch nicht permanent verbiegen, damit ja alles passt. Manchmal müssen sich die kleinen vielleicht einfach mal aussschreien... Nicht alleine lassen ist wohl das Wichtigste. Mir geht es jetzt psychisch schon viel besser! Wir werden alle unsere Kinder sicher groß bekommen :D


Nina677

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Entschuldigung, ich bin einfach davon ausgegangen, dass du ebenfalls einen Kleinkind-Wutzwerg zu Hause hast ... Aber Schniesenase hat es ganz wunderbar zusammengefasst und geschrieben, damit ist eigentlich alles gesagt. Und nein, du bist ganz ganz sicher nicht alleine


Pinguini

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Mir geht es auch manchmal so, wenn meine 1,5 jährige einfach nicht schlafen will und ich total am Ende bin. Dann pfeffer ich sie auch manchmal etwas unsanft zurück ins Bett und bekomme direkt ein schreckliches schlechtes Gewissen. Ich will mir das Buch kaufen "Mama, nicht schreien", da sind anscheinend viele Tipps zur Stressbewältigung drin. Am schlimmsten ist es, wenn ich am Tag 500% gegeben hab, um ihr einen tollen Tag zu machen. Dann kann ich abends nicht mehr.... Du bist also nicht allein!!


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Ich kann Dir auf Instagram den Account Friedvolle Mutterschaft wärmstens empfehlen! Du bist bestimmt eine sehr liebevolle Mutter aber Du musst in dem Fall lernen, auszuhalten und einfach da zu sein. Das ist nicht einfach, wenn man vorher noch nie so etwas durchlebt hat. Hast du diese Gedanken nur wenn Sie schreit oder auch in anderen Situationen? Falls ja würde ich mich an eine Beratungsstelle wenden! Es ist immer gut über sowas zu sprechen nur so können sich Türen öffnen. Wie alt ist dein Baby?


Keelay

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Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Danke, sehe ich mir an! Nein ich habe solche Gedanken wirklich nur in Stresssituationen... So tagsüber ist sie ein total freundliches und glückliches Baby. 5 Monate ist sie jetzt alt. Es ist bestimmt alles schwer für sie, das Gehirn wächst, alles verändert sich. Ich versuche wirklich immer, für sie da zu sein und ihr immer das Gefühl zu geben, es kümmert sich jemand um sie...


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Das klingt doch gut. Versuche deinen Partner mit einzubinden, vielleicht brauchst du auch einfach mal 1-2 Stunden für Dich. Ich bin absolut dafür dem Baby alles zu geben aber man muss auch auf sich selbst achten. Das ist natürlich super schwierig aber vielleicht findest Du eine Lösung.


Millemoni

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Huhu, habe jetzt nicht alles gelesen, aber kann auch nur zustimmen, dass es wohl jedem so geht. Man setzt sich selbst als Mutter auch extrem unter Druck alles "perfekt" machen zu wollen. Dabei ist das Wichtigste ruhig bleiben und wenn man das eben gerade nicht kann, dann kurz verschnaufen oder wenn möglich das Kind kurz abgeben beim Papa zB. Meine Tochter hatte mit 7 Monaten eine ihrer schlimmsten Phasen, die fast 2 Monate gedauert hat. Sie hat nicht geweint, aber einen permanenten Quengelton an sich gehabt. Das Einzige was sie wollte war auf den Arm. Man kann aber ein Kind nicht 24/7 tragen, schon gar nicht, wenn das Kind keine Tragehilfe akzeptiert. Nichts war ihr recht und ich habe nichts mehr geschafft. Kein Kochen, kein Duschen, selbst im Kinderwagen oder Maxicosi - Dauergenöle. An einem Tag beim Spazierengehen kam mir der Gedanke, wenn ich sie jetzt einfach hier stehe lasse und gehe, dann hab ich mal Ruhe. Einfach gehen, diesen Ton nicht hören und irgendwas für mich tun. Dieser Gedanke war so schnell verflogen, wie er kam, ich hätte es auch nie gemacht, aber der Gedanke war da. Ich sage mir immer wieder, für sie ist es schwerer als für uns. Sie ist manchmal überreizt, übermüdet, kann sich in dem Moment nicht ausdrücken, was bleibt ihr da anderes übrig als zu weinen und Trost einzufordern. Das hilft mir. Auch jetzt noch mit ihren 2 Jahren und zwischenzeitlicher Trotzerei. Liebe Grüße und viel Gelassenheit


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Keelay

Ich finde es gut und wichtig, dass das hier Mal jemand anspricht. Du bist nicht allein und viele haben solche Erfahrungen gesammelt. Zumindest wenn ich meiner Hebamme vom Vorbereitungskurs glaube, der das Thema sehr wichtig war. Und ich bin froh, dass sie es damals thematisiert hatte. Ein wichtiger Tipp war, das Baby in solchen Situationen an einem sicheren Platz (z.B. Babybett, aber auch Mal Boden) abzulegen, Mal kurz den Raum verlassen, durchatmen und dann erst wieder reinzugehen. Oder, falls möglich, den Partner übernehmen lassen. In dem Fall dann wirklich Mal fünf Minuten (oder länger) raus an die frische Luft gehen, Pause machen. Ich weiß noch wie hilflos ich mich manchmal nach einer Weile gefühlt hatte, nach langen, langen Rumtragezeiten (natürlich nach Abklärung und Stillen der Grundbedürfnisse) und das Schreien und Weinen hat dennoch nicht aufgehört. Das zermürbt, irgendwann kann man nicht mehr. Und spätestens ab dem Punkt, wo man wütend und aggressiv wird, wird es Zeit für die oben genannte Pause. Damit es ganz sicher nur bei den Gedanken bleibt. In der Regel verschwinden sie ja so schnell wie sie gekommen sind. Durchhalten, es wird besser werden!